Raumakustik Sub Bereich optimieren. Welche Massnahmen versprechen Erfolg?

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Guten Tag,

zuerst einige Informationen zur Einleitung sozusagen. Seit fast zwei Jahren wohne ich nun in einer Wohnung die Eigentum ist weshalb ich da auch tun und lassen kann was ich will, Und da habe ich einen Raum der als Studio Raum eingerichtet ist. Die Wohnung hat zwei Stockwerke, über eine Wendeltreppe im unteren Geschoss verbunden. Die Wendeltreppe geht auf eine Galerie, von denen es dann in die Zimmer geht.

Einer der Räume wird als Studio verendet. Klassischer Vertreter der "bedroom Studio" Klasse. Also ein Raum mit Bett und allem drum und dran in dem ich auch wohne. Die Grundfläche ist ca. 16qm. Unter dem Dach mit einigen Besonderheiten. Der hat Dachshrägen. Der Abhörplatz ist fast genau unter dem Giebel platzier. Die Höhe bis zum Giebel beträgt 5.20 Meter.

Also ein ziemlich unsymmetrisches Ding. Da sind auch schon umfangreiche akustische Massnahmen verbaut. Ein Beispiel:

IMG_0541.jpeg


Hinter der Sperrholzverkleidung unter dem Fenster befindet sich eine mehrlagige Dämmung über die ganze Breite des unteren Stosses der Dachschräge. Die besteht aus 60cm Steinwolle, eine Gaze drüber, dann kommt Basotec Dämmung 10cm dann Platten die normalerweise für Trittschalldämmung für Parkett verwendet werden und als Abschluss die Sperrholz Abdeckung. Noch viele Meter Schweres Klebeband, ähnlich der Schwerfolie zum entkoppeln von Stössen, nur mit Klebeseite, verwendet zum entkoppeln der Konstruktion vom Boden. Unter den Jutelagen, die rechts und links vom Fenster zum sehen sind befinden sich 20cm dicker Basotec Schaum der auf die darunter liegenden Nut und Feder Bretter aufgebracht ist. Die komplette Dachkonstruktion ist damit ausgestattet. Am Giebel sind über eine Länge von ca. 1 Meter dann zwei Schickten verbaut als insgesamt eine Dicke von 35cm Akustik Schaum.

IMG_0542.jpeg


Das ist die gegenüber liegende Seite vom Fenster mit Türdämmung. Da sind noch Unter der Jute Abdeckung sind noch zusätzliche Platten Akustik Schafwolle Platten 5cm und darüber Sperrholz verbaut.

Erwähnenswert noch die Abhöre. Das sind Neumann KH80 in Kombination mit einem KH750 eingemessen mit dem MA1 System von Neumann. Der kommt natürlich auch Sub Bass raus bis runter auf 10Hz.

An sich ist der Klang ordentlich und ohne krasse Phänomene, die den Höreindruck beinträchtigen. Klares, sauberes Klangbild mit ordentlicher Stereo Abbildung. Hier mal das Diagramm der MA1 Kalibration:

Bildschirmfoto 2024-02-10 um 13.34.12.png


Da zeigt sich dann auch schon das Problem, für das ich bisher keine Abhilfe gefunden habe. Der extreme Einbruch bei ca 32 Hz. In REW sieht das so aus:

Bildschirmfoto 2024-02-11 um 11.23.41.png


Bildschirmfoto 2024-02-11 um 11.25.29.png


Ich hatte die 32Hz Frequenz mal verfolgt mit Generator 32 Hz in den Raum und dann SPL Meter auf dem Smartphone. Da war extrem. Manchmal kaum was zu sehen an überhören, an manchen Stellen Einbrüche an anderen Stellen extreme Überhöhung. Das Maximum an Überhöhung war im Stockwerk drunter festzustellen genau an der Stelle, wo der Dachbalken auf der der Wand aufliegt.

Heute hatte ich dann noch REW Messungen an verschiedenen Stellen im Raum durchgeführt. Besonderes gab es da nicht, nur das was man erwarten würde. Bis auf eine Ausnahme, eine Messung mit Mikro auf 121cm Höhe platziert neben dem Bett unter dem kleinen Fenster. Siehe erstes Bild.

Bildschirmfoto 2024-02-11 um 11.38.15.png


Bildschirmfoto 2024-02-11 um 11.40.41.png


Eine fette Anhebung im Sub Bass Bereich und ein grosses Loch bei 150 Hz.

Mich interessiert die fachkundige Beurteilung dieser Feststellungen und gegebenenfalls eine Abhilfe oder Verbesserung der Situation. Recherchen meinerseits führen mich zu der Annahme, dass ein Helmholtz-Resonator hinter dem Bett eine Verbesserung bringen könnte. Da sieht es bisher so aus:

IMG_0543.jpeg


Dieser weisse Kasten ist ein Ikea Regal, das beim umstellen übrig geblieben ist und nur was Abstand macht zwischen Bett und Schräge. Das könnte ich ersetzen durch einen entsprechend abgestimmten Helmholtz-Resonator.

Soweit so gut, Problem zumindest erkannt. Fehlt nur noch die Bannung...... (;
 

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Vorwech: Ich nix Experte!
Nur so ein Gedanke: Es sieht auf dem ersten Bild so aus, als ob die Innenverkleidung der Gaupe einen Tonne ist. Hast du mal spaßeshalber versucht, beim Messen den Bereich der Gaupe rauszudämmen?
 
Ja. Ich hatte verschiedenes unternommen um den Raum und das Verhalten in den unteren Frequenzen zu verstehen. Während der Bauphase hatte ich mehrere Ballen Schafwolle Platten für Akustik Zwecke rumstehen. Und hatte dann auch mal die Gaupe komplett zugemacht mir denen und noch reichlich was diavorgestellt. Auswirkungen hatte das für das beschriebene Problem so gut keine. Das Grundproblem blieb erhalten.

Auch mit der Aufstellung des Subwoofer hatte ich experimentiert. Auch darein signifikanter Unterschied. So sieht das im Moment aus:

IMG_0546.jpeg


Das ist noch die günstigste Ecke. Gegenüber ist eine Wand mit Fenster:

IMG_0545.jpeg


Auch das hatte ich mal komplett mir Dämm Material zugestellt. Auch kein grosser Effekt auf die Sub Frequenzen.

Ich Tippe auf Raum Moden, stehende Wellen oder ähnliches......
 
Ah, ich erinnere mich. Das Thema war doch auch schon, den Sub fest an den Kehlbalken zu schrauben, damit die komplette Nachbarschaft was von hat... :cool:
 
Du mußt jetzt stark sein: die Trainingshandbücher der BBC hatten einen Ratschlag für Räume unterhalb einer gewissen Größe. Ich übersetze mal frei: genausogut kannst du mit einem halben Hähnchen zum Tierarzt gehen. Angesichts dessen hast du es eh schon sehr sportlich und brauchbar hingetrimmt, großes Schulterklopf von mir!
Helmholtz da hinten, das wäre auch mein erster Gedanke gewesen. Der Raum ist, was er ist. So wie das Wasser sich immer nach dem Wasserglas richtet, richtet sich der Schall nach dem Raum, in dem er stattfindet. Also Helmholtz, weil plausibel machbar und dann weitersehen.
 
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Hi :hat:

Bassfallen in den Ecken aus Steinwolle bringen bestimmt was, allerdings wenn du Probleme um die 32Hz rum hast, würden die Bassfallen gewaltig gross ausfallen müssen. In sonem kleinen Raum wohl eher weniger praktikabel.

Die Höhe bis zum Giebel beträgt 5.20 Meter.
Da liesse sich bestimmt was mit ner runtergehangenen Decke realisieren. Da ist auch genug Platz für sehr viel Steinwolle, und es würde gleichzeitig den Raum noch etwas symmetrisieren.

Oder wie bereits genannt ein Helmholtzresonator. Wirkt bei selber Grösse bestimmt wesentlich mehr als Steinwolle-Bassfallen.


Wenn dein Budget es zulässt, schau dir mal diese aktiven Bassfallen an. Mein Kolleg hat zwei Stück davon in seinem kleinen Luftschutzbunker. Schwierigere Raumakustik im Bassbereich gibts vermutlich nicht, aber die Dinger wirken dort wahre Wunder unterhalb 150Hz:
 
Ich würde da ja sooo gerne helfen können, aber bei so geringem Abstand zur Rückwand und gleichzeitig so extrem wandnaher Aufstellung der Monitore fällt mir leider nichts ein.

*
 
PSI Audio AVAA C20 Black

Im Prinzip eine gute Lösung. ANC oder besser gesagt ABC. Der Sub Bass Staubsauger.... (;

Ich hatte ja vorher mal die Suchfunktion bemüht. Ich glaube es war @topo der eine aktive Lösung selbst gebaut hatte.

Wie auch immer, vorerst bleibe ich bei einem Versuch mit einem Helmholtz-Resonator. Platz ist da und die Konstruktion ist auch machbar.

Einer der Rechner, den ich gefunden hatte findet sich hier.

Berechnet mit den verfügbaren Massen ergibt sich folgendes:

Bildschirmfoto 2024-02-12 um 20.21.06.png


scheint das realistisch?

Wobei das unten "k" wohl der ungefähre Dämmungsgrad. Soviel ich weiss geht das bis 10. 0.15 in der Ecke. Scheint nicht unbedingt viel zu sein.
 
ich muss gestehen, mit Helmhöltzern hab ich mich noch nicht tiefer beschäftigt.
Kommts da nicht auch auf das Material an? Ob ich das Ding aus 8mm Multiplex, oder 16mm MDF bau, ergibt doch ne ganz andere Resonanz des Resonators? Oder ist hier nur das Volumen entscheidend?
 
Sicher kennst Du den Effekt wenn man in die Öffnung einer leeren Flasche bläst. Da kommt dann ein Ton raus. So leicht über den Rand blasen. Mr. Helmholtz war der Mensch, der das ausführlich untersucht hat, wie das physikalisch zu erklären ist und es dann auch in mathematischen Formeln dargestellt hat.

Was Du beschreibst ist eher ein Platten Resonator.

Beim Helmholtz ist das Loch, in welches der Schall reinbläst und die Länge des Flaschenhalses, sowie das Luftvolumen der "Flasche" tonbestimmend. Port Length im Rechner oben ist in meinem Fall die Wandstärke an der Platte, wo das Eintrittsloch = Port Diameter angebracht ist. Volumen des "Klangkörpers" ergibt sich aus den Massen des Kastens. Unten in den Ergebnissen sieht man noch Bandwidth. Das ist sozusagen der Q Faktor wie bei EQ. Den kann man breiter machen, indem man in das Innere noch leichte Dämmstoffe einbringt. Ich habe noch einiges an lockerer Akustik Schafwolle. Einen halben Sack voll. Das könnte da noch rein.

Die Berechnung ist allerdings eher ein Näherungswert. Das Ergebnis muss sicher noch untersucht werden und gegebenenfalls noch mit Abstimmungen bearbeitet werden. Muss man halt messen, ob man die richtige Frequenz erwischt hat.

Eine Suche nach Helmholtz-Resonator DIY gibt einiges an Treffern wo Leute zeigen, wie sie das gemacht haben. Teilweise auch mit Videos.

Der Vorteil von den Dingern ist dass sie weniger Platz wegnehmen als reine Bassfallen. In meinem Fall bietet sich das an da der Platz hinter dem Bett eigentlich nicht so richtig genutzt werden kann. Also da ist das Ding weg, verunstaltet das Zimmer nicht, Platz, der anders sinnvoll verwendet werden kann nimmt es auch nicht weg. Und wenn das nur 3 dB von dem Dip wegnimmt, dann ist das ja schon was bei der tiefen Frequenz.

Es gibt auch so misch Dinger. Mit Lochplatten und Schlitzen drin. Das ist sowas wie eine Kombination Plattenschwinger Helmholtz-Resonator Prinzip. Oder in geschlossener Bauweise als Resonator aber ebenfalls mit Öffnungen drin. Die Teile sind allerdings aufwändig zu berechnen.

Wie auch immer, irgendwo muss man anfangen. Sonst wird es ja nix...... (;

Und so einen Kasten bekomme ich sicher hin.
 
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33Hz würden ziemlich genau auf deine Giebelhöhe passen für eine Stehende Welle (Lambda/2). Und der Tisch wäre dann unten nahe beim Knoten, das könnte das Minimum erklären. Wie sind denn Länge und Breite des Raumes?
 
Ca 3.60 x 3.20. Ich hatte das auch schon mal in einen Raummoden Rechner eingegeben. Der kam auch auf ca. 30 Hz. Umstellen des Tisches ist wegen der beengten Verhältnisse und der Dachschräge nicht möglich. Gegenüber wäre nut theoretisch möglich. Wegen des Fensters aber praktisch nicht. Mal abgesehen davon, dass die Abhörposition dann immer noch unter dem Gibel ist.
 
Um ehrlich zu sein ist das nur raten aber ich denke, dass der Resonator dann die beste Wirkung erzielt wenn er irgendwo in der stehenden Welle platziert wird. Also zwischen Giebel und Boden.

Vielleicht bringt er hinter dem Bett aber auch schon was.
 
Der ist ja beweglich. Den Stelle ich sicher mal auf verschiedene Positionen und messe nach. Tja, und dann mal sehen......
 
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Oh je. Suche ich nach aktiven Absorbern und finde Aktive Absorber / elektronische Bassfallen. Das drängt sich förmlich auf als Alternative. Zu dem oben verlinkten PSI Audio AVAA C20 gibt es auch eine Neuentwicklung AVAA C214Digital active bass trap. Kommt auf ungefähr 3000 CHF. Erst kaufe ich mir eine Abhöre mit Subwoofer. Klingt zwar toll schafft aber Probleme die ich ohne den Subwoofer nicht hätte. Und die potentielle Lösung ist dann noch mal 50 Prozent teurer als die ganze Abhöre.

Jetzt überlege ich wie ich die Idee wieder aus dem Hirn bekommt. Sonst muss ich das Ding wenigstens zum probieren mal anschleppen. Nur wenn das dann prima funktioniert und ich da sitze und denke wow, was für ein abgefahrener Sound, was dann?

Nicht auszudenken..... (;
 
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Und die potentielle Lösung ist dann noch mal 50 Prozent teurer als die ganze Abhöre.
hmmm um sie im Raum optimal symmetrisch platzieren zu können, wären 2Stk von Vorteil:D

Nur wenn das dann prima funktioniert und ich da sitze und denke wow, was für ein abgefahrener Sound, was dann?
Ne, das ist komplett unauffällig. Es "verändert" den Sound nicht wirklich. Hat auch nur 150Hz abwärts Einfluss. Genau die Frequenzen die man sonst kaum unter Kontrolle kriegt.
Jegliches Dröhnen ist halt einfach weg. Wenn du deine Abhöre apprupt stoppst ist auch wirklich sofort still:) Bassdrums klingen wesentlich tighter im Lowend etc...

Aber wirklich auffallen tut das nicht. Es fällt nur auf dass sie da waren, wenn du sie ausschaltest:D
 
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Also so richtig weitergekommen bin ich noch nicht. Aber ich habe einen Raum Moden Rechner gefunden, der auch asymmetrische Räume kann. Und tatsächlich kommt nach Eingabe der Masse Maße ziemlich genau das raus, was ich auch gemessen habe.

Nach einigem hin und her Überlegen habe ich den Plan mit dem Helmholtz-Resonator erst mal verworfen.

Die lange Schräge bei der Gaube ist ja eigentlich ungenutzter Platz. Die ist einfach da und bewirkt zur Zeit nur, dass ich den Kopf einziehen muss wenn ich da hingehe. Das ist aber doch eine ordentlich grosse Fläche und da kommt dann einfach noch eine zweite Schicht Dämmung drüber. Steinwolle oder Akustik Wolle und dann noch irgendwas reflektierendes zumindest über die halbe Fläche drauf. Zu viel Dämmung finde ich unangenehm.

Ich schreibe jetzt hier keinen ganzen Roman hin. Aber der ungefähre Plan ist schon mal im Kopf...... :)

Den Subwoofer habe ich umgestellt in die Ecke rechts neben dem Schreibtisch. Macht eh keinen grossen Unterschied. Beim Messen hatte ich noch festgestellt dass bei dem kleine Schränkchen, auf dem die Kaffeemaschine steht die Türen vorne anfangen zu schwingen und zu klappern. Dass ist eliminiert.

Die vorläufige Messung sieht dann so aus:

Bildschirmfoto 2024-02-27 um 20.25.23.png


Bildschirmfoto 2024-02-27 um 20.22.38.png


Eigentlich schon ganz gut. Die eigenartige Geometrie des Raume scheint sich zumindest eher positiv als negativ auszuwirken.

Mal sehen, was die zusätzliche Dämmung noch bringt..... (;

(Noch was Offtopic. Mit der neuen (verblödeten) Rechtschreibung wird aus Maße plötzlich Masse. Was nun was ganz anderes ist. Der Duden bezeichnet das als veraltet. Keine Ahnung die Leute.)
 
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Moin, gleich vorweg - ich habe keine Lösung für die Fragestellung ... aber was mir dazu einflällt ist:
Warum ist 32 Hz überhaupt so ein Thema?! Dei Raum bildet 50 Hz sauber ab. Ja, 40 für den Schub im Magen sind auch noch nice, aber 32?!
Ich möchte dir nicht ausreden um, deine 32 Hz zu kämpfen aber wenn du nicht gerade auf absoluten High-End Niveau unterwegs bist und ganz bestimmte Musikstile fährst würde ich meine Energie und mein Geld in andere Dinge investieren und zusehen dass unter 50 nicht viel aus deinem System kommt und feddich. :rolleyes:
 

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