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Rauswurf aus Band

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turtlesession
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Hallo,
Ich bin nach 20 Jahren aus einer gutgebuchten Tribute Band geworfen worden. Per Mail!
Es gab Meinungsverschiedenheiten wegen diverser Anschaffungen, aber kein echter Grund jemanden fristlos rauszuwerfen.
Die kurz danach anstehenden Gigs wurden und werden mit einem Ersatz gespielt. Mir entgehen dadurch eingeplante Honorare.
Wir hatten keine Firma (GBR). Der Drummer hat das Booking in unserer Band gemacht. Die Konzerttermine wurden von ihm per SMS und Mail an die Bandmitglieder angefragt und von mir und den anderen Musikern ebnfalls per SMS / Mail bestätigt.
Ausserdem läuft der Ticketverkauf mit einem Bandfoto auf dem ich noch drauf bin. Kann ich eigentlich eine Abfindung verlangen?
Danke für Eure Tips
Turtle
 
Zuletzt bearbeitet:
Erstmal mein Beileid.
Vielleicht tröstet es Dich ja das Du auf einem Level mit der ExEx Sängerin von Nightwish, Tarja Turunen, bist. Die wurde auch einfach so per Brief aus der Band geworfen.

Rechtsberatung wirst Du hier im Forum nicht bekommen. Ich kann Dir nur nahelegen eine Fachanwalt zu kontaktieren der sich damit auskennt und Dich berät.

Ich wünsche Dir viel Erfolg!
 
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Vermutlich ist das letztlich eine rechtliche Frage - und dazu gibt es hier keine Beratung. Ob ihr allerdings eine GbR wart oder nicht, wäre genau so eine rechtliche Frage - dazu braucht man zwar einen Vertrag, der muss aber nicht schriftlich sein, sondern kann mündlich oder durch konkludentes Handeln geschehen - siehe Wikipedia.

Es wäre also die Frage, ob die Gewinnabsicht, die du hattest, bei den anderen auch gegeben war. Wenn ihr alle mit Einnahmen gerechnet habt, dann war das keine Hobby-Band.

Vielleicht nützt es ja was, sich bei einem Rechtsanwalt die Sachlage erklären zu lassen und die (Ex-) Kollegen darauf anzusprechen.
 
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Hattet ihr einen GBR Vertrag?

Wenn nicht würde ich einfach mal nachlesen wie eine GBR ohne Vertrag geregelt ist und anschließend überlegen ob sich

- rechtliche Schritte lohnen
- das ggf. Außergerichtlich regeln lässt, rechtsweg ist oft ätzend und manchmal verlieren einfach beide.

Denn wenn nix anderes vereinbart ist seid ihr vermutlich eine GBR ohne individuelle Regelungen.
 
Hallo Turtle,

das ist ärgerlich und tut mir leid für dich.

Es gab Meinungsverschiedenheiten wegen diverser Anschaffungen, aber kein echter Grund jemanden fristlos rauszuwerfen.

Ich denke, darüber könnten die anderen Bandmitglieder eine andere Meinung haben, trotzdem sollte man das dann offen ansprechen.

Die Konzerttermine wurden von ihm per SMS und Mail an die Bandmitglieder angefragt und von mir und den anderen Musikern ebnfalls per SMS / Mail bestätigt.

Allerdings scheint die Kommunikation in eurer Band ja eh eher indirekt gewesen zu sein, also quasi Bandkultur...

Ein Gutes hat das ganze aber doch, deinen ersten Beitrag als seit fast 15 Jahren registriertem Mitglied... ;).

Gruß und viel Erfolg,
glombi
 
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aus einer gutgebuchten Tribute Band geworfen worden. Per Mail!
Scheint wirklich so, als hätte die Band eine etwas seltsame Kommunikation. Aber Unangenehmes schreibt sich nach meiner Erfahrung besser, als es sich sagt... und unangenehm ist es allemal.
Es gab Meinungsverschiedenheiten
Dann hast Du wenigstens einen Anhaltspunkt, warum Du vor die Tür gesetzt wurdest. Ich bin schon mal aus einer Band geflogen und weiß bis heute nicht, aus welchem Grund eigentlich. Offiziell hieß es "wir lösen uns auf", 3 Wochen später trat dieselbe Truppe mit meinem Nachfolger unter demselben Bandnamen nit demselben Programm auf und musizierte noch einige Jahre weiter.
Mir entgehen dadurch eingeplante Honorare.
"Eingeplante" Honorare setzen einen Vertrag voraus (oder eine gewisse Gutgläubigkeit), denn finanziell einplanen kann man nach meiner Meinung nur, worauf man einen Anspruch hat. Mit "war halt immer so" wird's meistens schwierig. Und ein Vertrag, in dem für diesen grundsätzlich vorhersehbaren Fall ("Verlässt ein Bandmitglied die Band, dann ...") nichts geregelt ist, ist schon auf den ersten Blick nicht vollständig.
Kann ich eigentlich eine Abfindung verlangen?
Abfindung wofür? Für 20 Jahre mitmachen gab's die Honorare, für Dein Herzblut wird's wohl nichts geben...
Was von Dir bleibt in der Band und wird dort weiter genutzt? Songs, Arrangements, Equipment?

Ingesamt eine ziemlich besch....ene Situation :(
 
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Ich bin nach 20 Jahren aus einer gutgebuchten Tribute Band geworfen worden.

Ja Hallo, so etwas ist doch eher ein Hobby, ggf. ein kleiner Nebenverdienst. Ist doch kein Hauptjob mit Arbeitsvertrag, von wegen Abfindung.
Vielleicht war dein Ton doch etwas zu aggressiv in eigener Sache. Ich denke das das eine demokratische Entscheidung, ohne Dich, der Restband war. Es wird schon Gründe dafür geben einem/dich nach 20Jahren freizustellen.
 
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Die Tipps mit dem Anwalt sind genau richtig. Was mich aber wundert, sind die erwähnten Punkte "gut gebuchte Tribute-Band", kein schriftlicher Vertrag für das Innenverhältnis einer solchen Truppe, "keine" GbR (kann eigentlich nicht sein)... Wie gestaltet man denn die Verträge mit den Veranstaltern?
 
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Willkommen im Forum :)

Das Problem hatten wir vor Jahrzehnten auch. Gemeinschaftsanschaffungen sowie Ausscheiden aus der Band mit entsprechenden Einlagen bzw. Bewertung von dann Gebrauchtmaterialien. So gehören mit jetzt alle Geräte selbst. Unterschlagungen, Verkäufe & Verleih ohne mein Wissen damals usw.

Der Eine verdient gut als Arbeitnehmer, der Andere war arbeitslos mit entsprechend weniger Einlagen. Hoffentlich hast Du wenigstens aufgeschrieben, wie viel Du als Einlagen in Naturalien oder € hinterlegt hast. Dann gehört Dir zumind. ein Anteil & nötigenfalls Auszahlung oder Aushändigung.

Sonst könnten das hoffentlich andere Bandmitglieder bestätigen. Zu rechtlichen Problemen wie Foto, Abfindung am besten zu einem Fachanwalt

Anwalt & Steuerberater. Dann könnte man die Gebrauchtwerte div. Anlagen & Backline bewerten. Fachanwalt für Musikrecht wie Herr Mayer, da gab es mal Berichte im Tastenwelt Heft.

Das klingt nach : "ruf mal an, ich wollte nicht per SMS Schluß machen" (wie in einer Beziehung). Wenn der Drummer als "Chef" agiert
 
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Das Problem hatten wir vor Jahrzehnten auch. Gemeinschaftsanschaffungen sowie Ausscheiden aus der Band mit entsprechenden Einlagen bzw. Bewertung von dann Gebrauchtmaterialien.
Das ist vor allem wichtig, wenn es keinen gesonderten GbR-Vertrag gab. In so einem Fall löst sich nach meinem Verständnis die GbR bei Ausscheiden eines Gesellschafters nämlich in der Regel erst mal automatisch auf.

Was bedeuten würde, dass das Gesellschaftsvermögen (in welcher Form auch immer) auf jeden Fall anteilig ausgezahlt werden müsste.
 
"Eingeplante" Honorare setzen einen Vertrag voraus (oder eine gewisse Gutgläubigkeit), denn finanziell einplanen kann man nach meiner Meinung nur, worauf man einen Anspruch hat. Mit "war halt immer so" wird's meistens schwierig.
Naja, aber wenn ich das hier lese:
Die Konzerttermine wurden von ihm per SMS und Mail an die Bandmitglieder angefragt und von mir und den anderen Musikern ebnfalls per SMS / Mail bestätigt.
... da stellt sich doch schon die rechtliche Frage, ob damit nicht irgendeine Art von Vertrag zustande gekommen ist?

Konkret einen Ersatz für die entgangene Gage der bereits vereinbarten Gigs zu verlangen, erscheint mir aussichtsreicher, als abstrakt mit einer "Abfindung " zu argumentieren. Für eine "Abfindung" stellen sich meiner Meinung nach so komplizierte Fragen nach dem Innenverhältnis, das sich das nicht lohnt.

Ausserdem läuft der Ticketverkauf mit einem Bandfoto auf dem ich noch drauf bin.
Da denke ich gleich an den schmalen Grat zwischen "schwieriger Trennung" und "Rosenkrieg". Vermutlich könntest Du wegen des Fotos auch juristischen Ärger machen, aber es lohnt sich immer wieder, sich selbst zu fragen, was denn das eigene Interesse ist und was die eigenen Gefühle damit zu tun haben. Klar, da ist eine riesige Enttäuschung, so stillos und nach so langer Zeit rausgeworfen zu werden. Das Geld ist aber nun nochmal eine andere Geschichte, vor allem, falls es Fundament des eigenen Lebensunterhalts gewesen ist. Und die Rechtslage eine ganz nüchterne Frage.

Worum geht es jetzt? Willst Du es den anderen so schwer wie möglich machen, geht es Dir darum, dass das gemeinsame Schaffen wenigstens noch finanziell ein bisschen anerkannt wird oder möchtest Du eine Entschuldigung? Offen sprechen ist erstmal besser, als Anwaltspost zu schicken.
 
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Ich weiß jetzt nicht um wieviel Geld es da gehen soll, aber ich gebe mal zu Bedenken für beide Seiten, dass sich sowas auch rumspricht und für beide dann nicht unbedingt vorteilhaft.

Wenns nur um verletzte Gefühle geht ist es oft besser solche strittigen Sachen entweder miteinander zu klären und wenns nicht klappt auf sich beruhen zu lassen.

Mir ist das mal passiert, ich wurde verklagt, weil ich aus einer Band im Sommer ausgestiegen bin. Die wollten Schadensersatz von mir, weil ich dabei war wie sie einen Sylvestergig ausgemacht haben.

Mit allen drumherum Anwalt, Gericht usw. Damals ist rausgekommen das ich eben nicht zur Unzeit gekündigt habe und deswegen auch keinen Schadenersatz zahlen musste. Die Gerichts- und Anwaltskosten mussten dagegen die Band dann schon bezahlen und die sind nicht ohne.

Also nochmal durchatmen und überlegen, ob so viel Geld auf dem Spiel steht, oder ob´s nicht doch nur verletzter Stolz ist.
 
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da stellt sich doch schon die rechtliche Frage, ob damit nicht irgendeine Art von Vertrag zustande gekommen ist?
Mit dem Veranstalter wohl schon, aber was hat das "gefeuerte (Ex-)Bandmitglied" davon?
Alternativ könnte man vielleicht einen bandinternen Vertrag durch die Zusage der Bandmitglieder ("habe Zeit / mache mit") annehmen, aber spätestens jetzt müssten wir aus dem Musiker-Board ins "Jura-Board" wechseln - und das ist nicht erwünscht. Ich bin da eher bei @Bobgrey:
überlegen, ob so viel Geld auf dem Spiel steht, oder ob´s nicht doch nur verletzter Stolz ist
Naja, aber wenn ich das hier lese
Ich meinte einen GbR-Vertrag ...
 
ob so viel Geld auf dem Spiel steht, oder ob´s nicht doch nur verletzter Stolz ist.
bzw.
Worum geht es jetzt? Willst Du es den anderen so schwer wie möglich machen, geht es Dir darum, dass das gemeinsame Schaffen wenigstens noch finanziell ein bisschen anerkannt wird oder möchtest Du eine Entschuldigung?
das hab ich mich auch erst mal gefragt.

Vielleicht war dein Ton doch etwas zu aggressiv in eigener Sache. Ich denke das das eine demokratische Entscheidung, ohne Dich, der Restband war. Es wird schon Gründe dafür geben ...
Harte Worte. Das ist jetzt reine Spekulation, oder?

ich wurde verklagt, weil ich aus einer Band im Sommer ausgestiegen bin. Die wollten Schadensersatz von mir, weil ich dabei war wie sie einen Sylvestergig ausgemacht haben.
Da hatte der Rest der Band wohl keine Ahnung, was eine übliche "Kündigungsfrist" ist. :ugly:
 
Harte Worte. Das ist jetzt reine Spekulation, oder?

Richtig. Es gibt immer zwei Seiten. Der Betroffene der postet und auch die die das veranlasst haben. Wäre da schon mal interessant auch die andere Seite dazu zu hören.
 
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Nebenbei, vom juristischen Laien:
  • Verträge können auch mündlich geschlossen werden
  • Beweislage ist dann oft schwieriger
  • aber es gibt ja noch das konkludente Handeln
Auch (Mit-) Urheberrechte sollte Dein Fachanwalt im Auge haben. Das Bandfoto ist nur die Spitze dieses Eisbergs.
 
Ich bin gespannt, wie sich die reale Entwicklung aus diesem Spekulatiusthread bildet, sobald wir Beitrag Nr. 2 (u.w.?) lesen dürfen 🙂
 
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