Reise-Gitarre fürs Sofa bzw als Übungsgitarre? Budget um 200€

oobboo
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Moin Community,

ich besitze 2 tolle E-Gitarren und eine wunderbar klingende Dreadnought.

Ich sitze seit einem Jahr (Grund ist denke ich klar) viel auf dem Sofa rum und übe auf meiner E-Gitarre das am Tag Gelernte. Die Akustikgitarre ist einfach viel zu unhandlich, weil alles recht eng steht mit der Couch, Tisch, Hund etc.
Nun habe ich gesehen, dass es kleine Akustik-Reisegitarren gibt, die für meine Zwecke unter Umständen gut geeignet wären. Die Musikrichtung ist Jazz/Blues.

Am liebsten hätte ich eine Nylongitarre, weil mir so eine noch fehlt. Bin da aber nicht drauf festgefahren! Allerdings bin ich etwas überfordert und finde auf den gängigen Plattformen gar nicht so viele Informationen, da Reisegitarren logischerweise nicht die ganze Community ansprechen.
Worauf muss ich da achten? Es gibt von Cordoba Mini Nylon-Gitarren, die auf den ersten Blick echt gut wirken. Oder reicht eine Harley Benton?

Cordoba Mini II MH


Ich danke euch für eure Hilfe :)
 
Eigenschaft
 
Leider schreibst Du nicht, ob Du mit dem Teil ernsthaft üben willst - und wenn ja: was - oder ob es um das mir nicht unbekannte Sofaklimpern geht. Das ist aber schon ziemlich wichtig...
 
Yamaha Guitalele würde passen, ich selbst habe mir ein paar kleine Nylon-Schülerinstrumente für wenig Geld von Hellweg/Hopf (Pony, CJ10) gebraucht gekauft. Dies für andere Stimmungen (Terzgitarre 580mm, Quart-/Quintgitarre 480mm), aber für unterwegs wäre das auch schön. 48er Griffbrettweite, Preis gebraucht um die 100€. Das SIND ordentliche Instrumente, NP je ca. 400.
 
Ich würde damit schon gerne üben, aber eben als Drittinstrument. Ich will nicht nur schrammeln, sondern die auf der richtigen Gitarre gelernten Dinge den Abend über üben.

Die Hellweg-Gitarren sehen total gut aus! Das sind ja Kindergitarren, aber das ist nur eine Bezeichnung, oder? Eine 3/4 sollte für erwachsene Hände auch noch komfortabel sein, oder?
 
In den alten Hellweg-Katalogen findet sich bei diesen Instrumenten auch immer noch der Satz "Kann mit entsprechenden Saiten als {Oktav|Quint|Terz}-Gitarre im Ensemble verwendet werden". Wir spielen auch die noch kleinere Mecki als Oktavgitarre im (Erwachsenen-) Ensemble. Der Unterschied zu den "richtigen" Oktavgitarren, Terzgitarren etc. sind 4mm weniger Griffbrettbreite (48 statt 52) - aber die meisten Steelstrings haben ja noch deutlich schmalere Hälse. Mir passen die 48mm noch so, auch wenn ich gerade überlege, meine CJ10 zu verkaufen, da in meinem Umfeld eine "richtige" Terzgitarre, vollmassiv (die CJ10 hat "nur" eine massiver Decke) günstig angeboten wird. (Ist irrational, aber eine noch bessere Gitarre hat für mich einen höheren Nutzwert, als eine neue Sommerjacke...)
Die anderen Hellweg-Gitarren (Junior, ... CS,...) sind auch ordentlich, die kenne ich aber nur vom Anspielen, Mecki / Pony / CJ10 habe ich selbst bzw. werden bei uns im Umfeld regelmäßig gespielt.
 
Ich habe schon diverse von diesen "Mini-Gitarren" ausprobiert und dabei jedes Mal festgestellt, dass die - für mich - zum ernsthaften Üben oder Spielen nicht geeignet sind.
Am besten fand ich noch die "Baby"-Taylor. Aber auch die war - für mich - tatsächlich nur ein Notbehelf, wenn es unterwegs mal gar nicht anders ging.
Die Instrumente in der von dir genannten Preisklasse habe ich beim Spielen eher als etwas besseres Spielzeug empfunden.
Das kann bei passender Gelegenheit genau richtig sein - zum Beispiel, um in der Schule mit den Kids zwischendurch mal ein bisschen Gesang zu begleiten.
Zum wirklichen Üben und Spielen zu Hause hätte ich diese Instrumente aber nicht freiwillig in die Hand genommen.

Wenn du ein paar Euros mehr anlegen würdest, könntest du dir mal die Yamaha-Silent Gitarren anschauen. Die sind auch vergleichsweise klein (kann man problemlos hinter dem Sofa versenken) und man kann damit sogar spielen, ohne andere zu stören. Der Vorteil: Man hat eine richtige Gitarre in der Hand, auf der man alles spielen und üben kann. Und man muss nicht ständig zwischen Mensuren und Stimmungen wechseln, wie es bei den meisten Mini-Gitarren der Fall ist.
 
Die Silent sind ok, aber man hört sie ohne Amp oder Kopfhörer kaum. Die kleinen Akustiks haben aus meiner Sicht den Vorteil, dass man sie auch in anderen Stimmungen wieder "richtig" im Ensemble einsetzen kann. Und dann klingen sie auch ziemlich ordentlich.
 
Ich habe mir vor drei Jahren diese hier gekauft, das sollte eigentlich ein reines Kompositionswerkzeug werden:


Nach einem kleinen Setup durch den Gitarrenbauer meiner Wahl (hat hier bei München rund 50 EUR gekostet, plus einen neuen Satz Saiten) hat die es sogar als Ersatzgitarre auf die Bühne mit meiner Akustikband geschafft. Sie wurde dort auch zweimal eingesetzt. Der Himmel ist uns nicht auf den Kopf gefallen dabei :)

Diese Gitarre ist klein, handlich, bequem zu spielen und klingt weder akustisch noch elektrisch schlecht. Okay, die neue Taylor 314-CE meines Sängers, das Modell mit dem V-Bracing (damals zum zehnfachen Preis der HB), bläst die kleine in jeder Hinsicht aus dem Wasser, aber darum geht es hier nicht. Es macht Spass, die HB zuhause zu spielen, und erst meine Breedlove (auch zum beinahe fünffachen Preis) hat die HB abgelöst, aber das auch nur, weil sie auch fast so klein ist.
 
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Mein Eindruck war bislang immer - je kleiner und billiger die Gitarre, desto Sch... der Klang. Vlt. mag das Klangbild für spezielle Richtungen (z. Bsp Blues, ggf mit Bottleneck) geeignet sein, für "übliche" Begleitung für mich eher weniger. Zu Nylon kann ich nichts beitragen (bei Strumming halte ich eh nix davon). Die einzige kleine, die ich bislang i.O. fand - vom fehlenden Bass abgesehen - ist die Martin LX, die sich trotz der Größe recht normal spielen lässt. Die ist aber selbst gebraucht kaum für das Budget zu bekommen.
 
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Zu Nylon kann ich nichts beitragen (bei Strumming halte ich eh nix davon).
Hängt von der Mucke ab - zu Latinosachen, manchen Folksachen und überall dort, wo man eine Uke einsetzen würde, passen Nylons mindestens ebenso gut.
 
Danke für eure Beiträge. Ich glaube aber, dass ich wie @rw vorgeschlagen hat, nach einer gebrauchten Hellweg CJ10 Ausschau halte. Ich hab ja schon eine Steelstring, die CJ10 wird dann im schlechtesten Fall fürs Recording genutzt, wenn ich eine Nylon-Gitarre bevorzuge und im besten Fall als Sofagitarre ihren Dienst tun. Für die Gebrauchtpreise hab ich keine Bedenken.
Aufgrund ihrer gewissen Größe und betrachtet man den Neupreis, dann klingt sie bestimmt auch nicht schlecht.
 
Ich spiele meine CJ10 mit Aquila-Saiten für Terzgitarre (TN91C Terzina), damit bin ich ziemlich zufrieden. (Meine gebe ich aber jetzt erstmal nicht mehr ab, da ich bei der anderen Terzgitarre zu spät gekommen bin...) Für Normalstimmung muss man mal in den Hopf-/John-Hope-Katalog sehen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die CJ10 ist doch in Normalstimmung gestimmt, wenn ich die neu kaufen würde, oder nicht? Zumindest finde ich bei den Händlern keine anderen Angaben.
 
Ich spiele Alles mit Konzertgitarre. Und letztens hab ich auf einer 20€ Flohmarkt-Kindergitarre gespielt die in meinen
Augen einen ziemlich guten Klang hatte.
Meine Hauptübungsgitarre ist eine etwas umgebaute Fender ESC105, auch ziemlich leicht und kompakt.
 
Mein Eindruck war bislang immer - je kleiner und billiger die Gitarre, desto Sch... der Klang. ...

Ja, aber Du magst ja auch den (Natur-)Sound von großen Dreadnoughts. Das sind klanglich selbst bei hochwertigen kleinen Gitarren immer noch riesige Unterschiede. Wenn das Korpusvolumen fehlt, dann ist eben auch der Sound ein anderer.
 
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Die CJ10 ist doch in Normalstimmung gestimmt, wenn ich die neu kaufen würde, oder nicht? Zumindest finde ich bei den Händlern keine anderen Angaben.
Ja, das ist richtig. Für mich persönlich (!) macht aber das kleine Instrument in einer anderen Stimmung mehr Sinn, da ich es dann als Ensembleinstrument nutzen kann. Bei einer (besser: eigentlich jeder) kleinen Gitarre in Normalstimmung werden die Grenzen des Korpusvolumens gegenüber einer normalgroßen Gitarre schon hörbar, in höheren Stimmungen passt das besser zueinander. Sofern ich in Normalstimmung spielen möchte, nehme ich die normalmensurige, wenn ich mit der Terz- oder der Quartgitarre zu einer definierten Tonart spielen möchte, muss ich halt transponieren.
 
Bei einer (besser: eigentlich jeder) kleinen Gitarre in Normalstimmung werden die Grenzen des Korpusvolumens gegenüber einer normalgroßen Gitarre schon hörbar
Das liegt zumeist aber einfach auch am Preisbereich.
95% aller "kleinen" Konzertgitarren sind primär Instrumente für Kinder, die noch zu klein sind um 4/4 Gitarren zu spielen.
Sie sind also als Einsteiger-Übergangsgitarren mit Verfallsdatum gedacht. Entsprechend finden sich hier zumeist nicht so teure Hölzer, Mechaniken etc.

Es ist durchaus möglich auch kleine, toll klingende Gitarre zu bauen. Ich besitze einen Prototyp eines Nachbaus einer Renaissancegitarre mit hochwertigen Hölzern, der in etwa die Größe einer 1/2 Gitarre hat. Mit überraschend vielen Bässen und ziemlich ausgewogenem Klangbild und jeder Menge Attack. Die braucht sich vor vielen 4/4 Gitarren nicht verstecken.
Aber da sind wir dann eben auch im Preisbereich von 1500€, die man eben auch für eine gute normalgroße Gitarre bezahlt.
Es gibt aber einfach so gut wie keinen Markt für so hochwertige kleine Gitarren. Entsprechend ist es nahezu unmöglich mehr als 1000€ für eine kleine Konzertgitarre auszugeben, weil kaum einer solche Serien baut. Die meisten kleinen Gitarren finden sich dann im Bereich 200-300€ und klingen dann entsprechend auch wie kleine Gitarren aus diesem Preisbereich ;-)
 
Es gibt aber einfach so gut wie keinen Markt für so hochwertige kleine Gitarren. Entsprechend ist es nahezu unmöglich mehr als 1000€ für eine kleine Konzertgitarre auszugeben, weil kaum einer solche Serien baut.
Au, Vorsicht, die Welt besteht nicht nur aus Thomann oder dem Music Store... Dass die meisten Anbieter einfach(st)e Schülerinstrumente auf den Markt bringen, ist richtig, genauso, dass diese oft nicht wirklich gut sind. Falsch ist aber, dass es "nahezu unmöglich" sei:

Bei den expliziten Schülerinstrumenten (also nicht nur kürzere Mensur, sondern auch schmaleres Griffbrett) fällt mir unter "richtig gut" Brunswicker/Apelt ein (https://www.brunswicker-apelt.de/seiten/03-Konzertgitarren-video1.html), sonst haben viele traditionelle Gitarrenbauer auch kleine Instrumente als Oktav-, Terz-, Quintgitarren etc. im Programm. Sieh einfach mal in die Webseiten von Hopf, Stoll, Teller, Brunswicker/Apelt, Gropp, auch Valdez, um nur ein paar zu nennen - da wird die 1k-Grenze entweder knapp erreicht oder auch schnell gerissen, ... Und das sind dann noch keine Spezialanfertigungen oder Prototypen, sondern "Katalogware".

Meine Hopf-Hellweg CJ10 läuft als 3/4-Jugendgitarre, mit 48er Griffbrett, UVP 479€, mit derselben Mensur baut Hopf ein Instrument, das als Terzgitarre angeboten wird, allerdings mit 52er Griffbrett (und anderen Hölzern), dann deutlich teurer, UVP 1799€.

Der Markt ist klein, aber er ist da. Früher war er wohl größer, Ensemblespiel scheint aktuell weniger angesagt zu sein.
 
Sieh einfach mal in die Webseiten von Hopf, Stoll, Teller, Brunswicker/Apelt, Gropp, auch Valdez, um nur ein paar zu nennen - da wird die 1k-Grenze entweder knapp erreicht oder auch schnell gerissen

Empfinde ich nicht wirklich so.
Hopf hat die No.26, was aber tatsächlich eine Terzgitarre ist. Es gibt auch keinen Shop, der die lieferbar, bzw. anspielbereit hat. Wird vmtl nur auf Anfrage gebaut.
Stoll hat keine 3/4 oder 7/8 Gitarre gelistet (oder ich bin blind..?).. natürlich baut er dir vmtl eine auf Anfrage für whatever man dafür zahlen will.
Teller, Brunswicker/Apelt und Gropp sind ja Gitarrenbaumeister, die nur auf Bestellung bauen.
Valdez hat tatsächlich eine einzige 7/8 Gitarre über 1000€, die unter Serienmodell fällt. Es ist aber eine Gitarre mit 63er Mensur, 52er Griffbrett und somit quasi Normalgröße.

Ich hatte jetzt bei "kleiner Gitarre" mehr an Gitarren mit 54-58er Mensur gedacht, die man auch im Gitarrenladen finden kann.
Natürlich kannst du dir bei jedem Gitarrenbauer eine kleine Gitarre für unendlich Geld bauen lassen. Das sind für mich aber keine Seriengitarre wie ne Yamaha (CS40) oder ne La Mancha (Rubi CM/59) oder Cordoba, Ortega, die man quasi überall in den Läden findet.
Ich finde es tatsächlich schwierig in einen Laden zu gehen und dort über 1000€ für eine 3/4 Gitarre auszugeben. Wie gesagt empfinde ich den Markt als extrem klein. Im Gegensatz zu 3/4 Gitarren im Bereich <500€.
Wir kommen aber jetzt leicht vom Thema weg ;-)
 
Diese Gitarre ist klein, handlich, bequem zu spielen und klingt weder akustisch noch elektrisch schlecht
Kann mich dem nur anschließen. Eigentlich spiele ich E-Gitarre, wollte aber für unterwegs (im Urlaub etc.) ein Übeinstrument haben. Mit der Harley Benton, die @mix4munich da empfiehlt bin ich sehr zufrieden. Hat einen erstaunlich voluminösen Klang für die geringe Größe. Wenngleich die sicher nicht so klein ist, wie eine Guitalele. Habe sie auch zum Instrumentenbauer gegeben und nochmal einstellen lassen sowie neue Saiten aufgezogen. Kann sich sehen lassen und ist relativ günstig.
 
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