Schauspieler und Sänger Guy Marchand gestorben

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Es ist schon ein wenig schade, dass wir unsere nächsten Nachbarn, die zudem noch als große Kulturnation gelten, bei manchen Dingen übersehen. Das könnte auch auf Gegenseitigkeit beruhen, aber um es etwas zu verbessern, soll an dieser Stelle der gestern im Alter von 86 Jahren verstorbene Guy Marchand gewürdigt werden.
Guy Marchand, der bei uns vor allem als Schauspieler bekannt ist, kam am 22. Mai 1937 in einer damals noch dörflichen Gegend von Paris als Sohn einer Hausfrau und eines Schrotthändlers zur Welt. Der Vater, der den Jazz liebte, schenkte dem Neunjährigen eine Klarinette und um die Nachbarn nicht zu stören, übte dieser in einem Schrank! Mit der Zeit entdeckte Guy sein Talent als Sänger und verdiente sich als Schüler seine ersten Francs in Tanzlokalen und Clubs. Der Militärdienst, den er als Fallschirmjäger auch im Algerienkrieg ableisten musste, bremste erst einmal seine Karriere. Er lernte Dalida kennen, für die er später auch schrieb und hatte im Sommer 1965 seinen ersten großen Hit mit dem von ihm selbst geschriebenen „La Passionata“. Musikalisch ging es danach nicht so gut weiter, dafür kam seine Karriere als Filmschauspieler ins Rollen. Er spielte in Filmen mit Brigitte Bardot, Isabelle Huppert und Lino Ventura , unter Regisseuren wie François Truffaut und Bertrand Tavernier, meist in Nebenrollen. Mehrere Male war er für einen César als Nebendarsteller nominiert, 1982 wurde er mit einem solchen für seine Rolle in „Das Verhör“(mit Romy Schneider) ausgezeichnet.
Einem deutschen Publikum wurde er vor allem durch den Advents-Mehrteiler „Mann von Suez“ von 1983 bekannt. Mir wird er immer als Privatdetektiv Nestor Burma in der Fernsehserie „Nestor Burmas Abenteuer in Paris“, einer Léo Malet-Verfilmung, in Erinnerung bleiben, in der er auch Saxofon spielen durfte.
Musikalisch blieb er immer aktiv, Guy Marchand liebte Jazz und Tango, er schrieb später Romane und veröffentlichte einige Alben und zahlreiche Singles. Seinen größten Erfolg hatte er 1982 mit dem Titel „Destinée“, den er zur Musik von Vladimir Cosma geschrieben hatte. In Frankreich war er einfach der Crooner.

Meldung auf br.de
Nachruf auf lefigaro.fr (Französisch)

Guy Marchand – Hey Crooner


View: https://www.youtube.com/watch?v=Yc2qaZQgbxw


Claude Nougaro & Guy Marchand –Les Don Juan


View: https://www.youtube.com/watch?v=WbJ-j7bFpu4
 
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Mir wird er immer als Privatdetektiv Nestor Burma in der Fernsehserie „Nestor Burmas Abenteuer in Paris“, einer Léo Malet-Verfilmung, in Erinnerung bleiben, in der er auch Saxofon spielen durfte.
In einer früheren Nestor-Burma-Verfilmung mit Michel Serrault spielte er den Journalisten Marc Covet, eine häufig in den Romanen auftretende Figur, allerdings deutlich entgegen seinem Phänotyp besetzt.

Hier Covet fünfzehn Jahre jünger als in der "Geheimnisse von Paris"-Reihe.

 
Zuletzt bearbeitet:
Den Namen konnte ich nicht gleich zurordnen, aber sein Gesicht in den Videos sofort - aus etlichen Filmen der 70er/80er Jahre, in denen er als eine Art "erster Nebendarsteller" brillierte.
Insbesondere dachte ich an den non-plus-ultra tragikomischen Film Der Saustall, in dem er als einer unter lauter Unsympathen (sic!) inmitten eines Top-Ensemble beeindruckte.

R.I.P., Guy


View: https://www.youtube.com/watch?v=Hm-r_uIQsI0
 

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