Singen bei Titeln mit nur Abschlägen

[Jan1958]

Hallo,
ich habe keine Probleme bei Titeln mit Wechselschlägen dazu zu singen, musste aber feststellen, das bei Titel die ausschließlich mit Abschlägen gespielt werden arge Probleme auftauchen.
Irgendwie koppelt sich der Liedtext mit der Schlaghand - ich weiß nicht wie ich das besser beschreiben soll.
Also z.B. den Titel "Altes Fieber" von den Toten Hosen könnte man D D u u Du spielen oder auch DDD DDD DD. Im ersteren Fall habe ich keine Probleme im zweiten geht es gar nicht.
Ich dachte zunächst das zweite Schlagmuster müsste mehr zur Routine werden, aber daran lag es nicht.

Hat jemand eine Idee oder einen Tipp?
Gruß Jan

 

[Abendspaziergang]

Das einzige was mir dazu einfiele ist, dass die rechte Hand bei nur Downstrokes doppelt so schnell sein muß wie beim Wechselschlag. Da kommt man dann schneller in eine Bereich, wo man nicht mehr mitkommt, die Hand schneller ermüdet und die Gitarre mehr Aufmerksamkeit erfordert als beim Wechselschlag. Ich würde mal mit dem Tempo experimentieren. Wie fühlt es sich an, wenn du langsamer / schneller spielst? Geht schneller überhaupt noch oder bist du schon an deiner Grenzgeschwindigkeit?

 

[toni12345]

Ich dachte zunächst das zweite Schlagmuster müsste mehr zur Routine werden, aber daran lag es nicht.

Dann muss es eben noch mehr zur Routine werden...

Klngt jetzt vielleicht ein bisschen doof, aber was anderes als üben, üben, üben wird da wohl nicht viel helfen. Langsam üben, Gesang ohne Gitarre mit Luftschlägen üben, mit Metronom üben etc., dann wird das schon.

 

[Toxxi]

Hat jemand eine Idee oder einen Tipp?

Ich kenne das Problem sehr gut. Auch bei dem von dir angesprochenen Lied der Toten Hosen.

Hauptproblem ist vermutlich (zummindest war es das bei mir), dass Gesang und Gitarre unterschiedlichen Rhythmen folgen. bei einem Schlagrhytmus 1+2+3+4+ = vxv^x^vx (v Abschlag, x leer, ^ Aufschlag) fehlt der Schlag auf der 3. Wenn dann eine Gesangssilbe auf der 3 ist, neigt das Gehirn dazu, den Abschlag auf der 3 mitzumachen oder einen der Rhythmen (Gesang oder Gitarre je nach Mensch) zu verbiegen.

Sowas kann man trainieren. Richtig ist, dass der Schlagrhythmus richtig sitzen muss. Da gebe ich den Vorpostern recht. Aber das allein reicht nicht bei jedem. Das gezielte Training von unterschiedlichen Gesags- und Gitarrenrhythmus ist dann zusätzlich nötig. Bei mir war es auch so.

Interessanterweise lief bei mir die Gitarre gut, aber der Gesang wurde im Gehirn rhythmisch verändert. Bei meiner Mitgitarristin war es genau umgekehrt.

Ich habe das folgendermaßen trainiert:

- Auszählen im Kopf. Auf welcher Zählzeit muss ein Schlag, und auf welcher muss eine Silbe?

- Wie klänge der Rhythmus von Gitarre und Gesang kombiniert, wenn sie ein Instrument wären? Insbesondere die Kombination "Hochschlag auf 2+, Gesangssilbe mit leerem Runterschlag auf 3, Hochschlag auf 3+" habe ich mir immer wieder durch den Kopf gehen lassen.

- Das dann üben, und zwar sehr langsam. Durchaus auch auf nur 25% der Geschwindigkeit. Das geht ein Teil der Grooves natürlich verloren, aber das Gehirn lernt, Hand und Mund unabhängig voneinander zu koordinieren.

- Dann langsam schneller werden.

- Wenn es mal gar nicht geht, dann durchaus auch das ganze ein paar Tage nicht anfassen. Sowas braucht auch Zeit, um sich zu setzen.


Am Anfang musst ich wirklich jedes Lied, bei dem das auftrat, gezielt neu einüben. Das muss man einfach akzeptieren, dass es manchen leichter fällt und manchen nicht. Später dann lief es so, dass ich zumindest beim nicht mehr jedes mal bei Null angefangen habe.

Bei anderen Schlagrhtyhmen, z.B. "vxv^v^x^" fing es wieder von vorn an, weil das Grundmuster noch nicht saß. Also wieder geduldig von vorn angefangen.

Irgendwann bereitete jede neue Kombination aus Schlagmuster und Gesangsrhythmus immer weniger Probleme. Ich will nicht sagen, dass alles problemlos läuft und ich jetzt alles kann, aber es wird durch beständiges Üben auch verschiedener Sachen immer besser.