so, ich war ja heute im werk.
zunächst: sehr charmant... sehr familiär... satte 98 mitarbeiter und das merkt man auch, jeder kennt jeden, freundliches arbeitsklima, kein "los los los, du musst jetzt sofort fertig werden". jeder geht seinem tagwerk nach ohne dass ein aufseher daneben steht und alles kontrolliert, es werden ja auch "nur" rund 1500 drumsets dort im jahr gefertigt.
sonor ist marktführer in deutschland, rund 35% der produktion bleiben dort, rund 65% werden in ca 80 Länder verschippert
wichtig ist sonor vor allem die "handarbeit" womit man sich von anderen firmen abgrenzen möchte. dies merkt man auch im werk, maschinen werden eigentlich nur da eingesetzt, wo man nicht drum rum kommt, zwar könnte man viele arbeitsschritte mit maschinen noch weiter rationalisieren, man sieht aber keinen grund darin, da man so gesehen nicht wirklich in serie fertigt (ausser xylophone... da gehen 40.000 im jahr raus!)
die furniere werden in einem kühlen raum gelagert, damit sie nicht zuviel flüssigkeit verlieren und somit flexibel bleiben (nichts ist schilmmer als ein sprödes furnier). Ein Furnier (wurzelholz) wird sogar in der Autoindustrie und zwar von Maybach verwendet. Ansonsten werden einige Funiere "künstlich" von einer italienischen Firma hergestellt, die wohl aus dortigem pappelholz blöcke fertigt die dann in verschiedenen winkeln angeschnitten werden, um daraus dann relativ "homogenes" furnier zu erstellen. das problem an rein natürlichem furnier ist mitunter, dass es zu verwachsen ist, d.h. eine trommeln sieht dann, obwohl aus demselben furnier, nicht aus wie die andere, es gibt kein homogenes gesamtbild. das ital. furnier wird auch dort bereits eingefärbt und sozusagen im sonor werk nur noch mit lack veredelt (man kann hier übrigens zwischen richtig dickem lack und matter lackierung wählen).
an hardware wird auch lediglich die 600er und die giantsachen dort zusammengebaut.
produkte, die fehler aufweisen werden zerschnitten und zusammen mit anderen holzabfällen zerhäckselt und für die energieversorgung der fabrik genutzt. die beizen sind allesamt auf wasserbasis, die lacke ebenfalls ökologisch abbaubar (merkte man auch an der relativ geringen geruchsentwicklung), was ich wirklich wünschenswert für die gesamte branche finde!
es war ein wirklich interessanter und lehrreicher tag für mich. das sonor werk in aue freut sich übrigens immer, wenn sich leute für eine besichtung interessieren, so können sie kundenkontakt aufbauen und ins gespräch kommen (denn auch anmerkungen von besuchern werden durchaus später diskutiert, so konnet ich zB in erfahrung bringen, dass es wohl keine überarbeitung der force xxx7er serie geben wird, da die 2 jahresabstände einfach zu knapp bemessen sind um ständig wsa neues zu bringen. lediglich neue finishes werden vorgestellt werden. auch hatte ich meine bedenken gegenüber der recht nahe beieinanderliegenden sonor 507 und 1007 geäußert, die wohl auch schon intern diskutiert werden, es ist damit zu rechnen, dass eine dieser serien wohl gestrichen werden wird)
achja: die sq2s werden in 8eckige schachteln verpackt, die man notfalls auch als bags benutzen kann, eine pfiffige idee

ebenfalls interessant: damit alle sonor snares untereinander im geschäft vergleichbar sind, werden sie ab werk auf den ton cis zwo (#c'') gestimmt (sieht man ja auch auf dem bild von niklas). das wird so (übrigens von horst link bestimmt) wohl von keiner anderen firma gemacht.
kann jedem nur empfehlen mal dort vorbei zu sehen