Speakerchassis vs Equalizer

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Da ich meiner 2x12 Box neue Chassis spendieren muss weil die China Celestion V30 hin sind, habe ich mich nach Alternativen zu diesem Chassis umgeschaut. Dabei wurde mir ganz schwindelig wie viele Treads es im Netz über dieses Thema gibt. Ich bin nicht unbedingt ein grosser Fan des V30 und würde auch eine andere Marke verwenden.
Bei der Review von Chassis wird viel vom Frequenzgang des Speakers gesprochen. Hier ein Tal und dort eine Spitze im Diagramm machen die klanglichen Unterschiede der einzelnen Produkte. Liege ich da richtig?
Frage an die Profis: Können unterschiedliche Chassis mit dem Einsatz eines Equalizers korrigiert werden so dass zum Beispiel ein Celestion V30 einem 12GT75 ähnlich gemacht werden kann? Kann ein EQ die Charaktere verschiedener Chassis "nachahmen"?
Ich hab nähmlich wenig Lust mir unzählige Chassis anzuschaffen und zu testen bis ich endlich ein Produkt gefunden habe dass meinen klanglichen Vorstellungen entspricht, ohne dass ich am Amp die Toneregler aus der Mittagsstellung rauszudrehen brauche.
Wie seht ihr das?
Ich freue mich auf eure Beiträge!
 
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Ich hab nähmlich wenig Lust mir unzählige Chassis anzuschaffen und zu testen bis ich endlich ein Produkt gefunden habe dass meinen klanglichen Vorstellungen entspricht, ohne dass ich am Amp die Toneregler aus der Mittagsstellung rauszudrehen brauche.!

Ich würde (m)einen Amp schnappen und in einem Musikladen fleißig testen gehen.

Ein EQ wird bei der Charakteristik eines Speakers wenig helfen. Da würde ich eher die Box komplett abschaffen und nur noch DI spielen (Loadbox, ggf Cab-IRs). Ich hatte kurz eine Koch Dummybox da und fand die klanglich mit etwas Nachhilfe mittels EQ ganz gut.


Ich frage mich aber, wie du es geschafft hast, deine V30 abzuschießen. Was für einen Amp spielst du denn und vor allem: Wie laut seid ihr denn? Das muss ja an Körperverletzung grenzen.
 
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Nix Laut. Die Speakerbox wurde wohl mal fallen gelassen. Dabei hats den Magneten aus der Mitte verschoben und es kratzt und knisterts aus dem Speaker raus.
 
Ich hab nähmlich wenig Lust mir unzählige [Speaker?] anzuschaffen und zu testen bis ich endlich ein Produkt gefunden habe dass meinen klanglichen Vorstellungen entspricht
Um die Sache noch schlimmer zu machen, die Box hat auch n großen Einfluss auf den Klang und das gefühlte Verhalten des Speakers.
Dann hilft nur n Cabsim, wie die Two Notes Geschichten. Bedenke, dass man da auch eine aktive Box o.Ä. benötigt.

Speaker klingen nicht nur wegen dem Frequenzverlauf verschieden. Manche Zerren, manche klingen steifer, manche sind scheiße laut, manche sind staubtrocken.
Mit nem EQ kann man eingreifen, aber was der Speaker an Frequenzen nicht gut darstellen kann, wird auch n EQ nicht herzaubern können.
 
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Ich sag einfach mal, das es mit nem EQ schon krasse Soundveränderungen geben wird! Hol dir nen recht linearen Speaker ala EV M12L oder Eminence Delta12a und halt einen Equalizer. Hatte noch nie so krasse Soundformungen gehabt wie ein Behringer FBQ1502 im Loop meines Amps!
Einfach ausprobieren...
 
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Hier ein Tal und dort eine Spitze im Diagramm machen die klanglichen Unterschiede der einzelnen Produkte. Liege ich da richtig?
Frage an die Profis: Können unterschiedliche Chassis mit dem Einsatz eines Equalizers korrigiert werden so dass zum Beispiel ein Celestion V30 einem 12GT75 ähnlich gemacht werden kann? Kann ein EQ die Charaktere verschiedener Chassis "nachahmen"?
Ich hab nähmlich wenig Lust mir unzählige Chassis anzuschaffen und zu testen bis ich endlich ein Produkt gefunden habe dass meinen klanglichen Vorstellungen entspricht, ohne dass ich am Amp die Toneregler aus der Mittagsstellung rauszudrehen brauche.
Wie seht ihr das?

Du liegst vollkommen richtig. Der Frequenzverlauf von Box und Speakern ist eine sehr komplexe Kurve mit ganz vielen zackigen Ausschlägen. Wenn die Box abgenommen wird kommt zusätzlich noch die Komplexität der Mikros hinzu. Mit einem guten EQ mit sehr schmalen Frequenzbändern kannst du auch komplexe Eingriffe in den Frequenzverlauf vornehmen. Matching EQs auf DAWs haben teilweise mehrere 1000 extrem schmale EQ Bänder. Hiermit ist es möglich, einen Sound komplett zu transformieren, z.B. einen V30 in einen G12T75. Hardware basierte EQs sind nicht ganz so präzise und vor allem auch schwerer einzustellen. Besonders 31 Band EQs oder gute parametrische EQs sind zwar sehr mächtig, aber extrem schwer nach Gehör einzustellen. Man kann sich dadurch behelfen, dass man den zu tranformierenden Sound und den gewünschten Zielsound auf einer DAW aufnimmt und sich mit einem guten Analyzer anschaut. Dieser kann dann eine Differenzkurve errechnen. Stellst du diese bei deinem Hardware EQ ein, solltest du dich langsam dem Zielsound nähern können. Ganz so präzise wie ein ein echter Matching EQ wird dies aber nicht werden.

Hier ist mal ein Beispiel, wie so eine Kurve aussieht
purecab1.JPG
 
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Danke an alle für die interessanten Info's . Aber wie ist es denn nun? Bekomme ich die britzligen Höhen des Speakers Modell A aus dem Weg wenn ich einen EQ davorhänge?
Oder kann man zum Beispiel einen muffigen Speaker mit EQ zu einem glitzrigen Clean Kanal Speaker umformen?
Da hier im Forum viel wertvolles Wissen schlummert, bin ich auf eure Meinung sehr gespannt. Was sagt Ihr dazu?


Ich werde das beim nächsten Mal im Proberaum auch durchchecken.... Ich bin gespannt.


Da ich ja eine Marshall 1936 neu bestücken muss, mache ich mir nebenbei auch Gedanken dazu ob ich wieder Celestion V30 einbauen soll oder ob's was anderes sein könnte.
Der V30 ist sicher ein toller Speaker, wird aber heftig pro und kontra diskutiert.

Zum Thema Celestion V30

Ich wollte es mit dem V30 mal etwas genauer wissen und vor allem hören.

Da ich mehrere Lautsprecher rumstehen habe, lag die Versuchung nahe einen Vergleich zwischen den verschiedenen Boxen die mit Celestion V30 bestückt sind durchzutesten.

Fender 2x12" Box ---> http://intl.fender.com/de-DE/amps/extension-cabinets/super-sonic-60-212-enclosure-black/
  • mächtiger Sound
  • Bass wenig präzise
  • angenehme, wenn auch etwas spitze Höhen

Mesa Boogie 1x12" Recto slant ---> http://www.mesaboogie.com/cabinets-...s/rectifier-series/1x12-mini-recto-slant.html

  • schlank im Bass
  • ziemlich präsent in den Mitten
  • Höhen eher hell bis grell


Mesa Boogie 2x12" Recto slant ---> http://www.mesaboogie.com/cabinets-...ctifier-series/2x12-recto-vertical-slant.html

  • kräftig und präzise im Bass
  • ziemlich präsent in den Mitten
  • Höhen eher hell

Und hier noch ein spzielles Ergebnis mit 1x12" V30 in belüftetem Gehäuse von ENGL
Ich habe hier bei der ENGL Pro straight E112V ---> http://www.engl-amps.com/cms/index.php?id=39&tx_ddfproducts_pi1[uid]=60&iPhoneBypass=1
folgendes festgestellt: Schutzgitter abgenommen und mal mit Schaumstoff die Bassreflexöffnung zugemacht. Welche Offenbahrung! Wieviel diese Öffnung ausmacht!


Resultat bei offenenem Loch:
  • Angenehme zurückhaltende Höhen
  • fast kein Britzeln bei stark verzerrtem Sound
  • Bass ist wuchtig und kräftig, jedoch nicht ultratrocken/straff (ich würde sagen, die Lautstärke ist mit diesem Gehäuse etwas nach oben begrenzt wenn's wirklich straff klingen soll)
Resultat bei geschlossenem Loch:
  • die Höhen britzeln !!! (hat mich sehr erstaunt)
  • die Mitten werden ausgeprägter. Fast ein wenig nervig
  • Bass ist trockener und viel präziser
Mein Fazit
Je nach dem wie die Konstruktion aussieht und wo ich ein Speakerchassis einbaue, kann ich den Sound, bestückt mit dem selben Chassis beeinflussen.
Von der scharf, markantem Monsterhighgain Box, bis zum Bluesig-Classic-Rock Ding kann ich den V30 zum Beispiel, hübsch formen und den Bedürfnissen anpassen.
Somit ist V30 Box nicht V30 Box
Je nach Hersteller klingen natürlich die unterschiedlichen Chassis anders, haben andere Schwingverhalten, Frequenzgänge, etc.

Es kann jedoch nicht generell gesagt werden: Dieses Chassis klingt SO und das andere SO.

Falls ich mich dazu entscheiden werde die Marshall 1936 mit V30 zu bestücken, kann ich das Klangverhalten noch etwas mit EQ bearbeiten.
(Meine Güte ist das Thema spannend!) Soundtüftel ich liebe Dir!!! :D:):D:great:

Liege ich mit meinen Statements falsch?
 
Welcher Speaker wie klingt ist immer eine sehr subjektive Sache. Da kommen so viele Faktoren wie die Box, der Amp und die Serienstreuung dazu. Zusätzlich werden noch so nichtssagende Begriffe wie warm, druckvoll, nasal, topfig, grell usw. verwendet, wo jeder Nutzer sich jeweils andere Frequenzen drunter vorstellt. Mikrofoniert klingt dann alles noch wieder ganz anders. Sowas lässt sich extrem schlecht disktutieren.

Jedenfalls kann man mit nem guten EQ schon extrem viel rausholen, imo mehr als mit jeder anderen Massnahme (ausser einer anderen Box natürlich). Allerdings muss man immer daran denken, dass Frequenzen, die einfach nicht vorhanden sind, auch nicht verstärkt werden können. Bei einem Speaker, der keine Höhen produziert, kann ich diese auch nicht reindrehen. Daher funktionieren bei solchen Vorhaben solche Speaker besser, die klanglich eher breit aufgestellt sind. Höhen und Bässe lassen sich super absenken, aber niemals künstlich erzeugen.
 
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Ich würde definitiv für das vorhaben, einen relativ linearen Speaker nehmen. Dieser ist quasi in allen Frequenzen vertreten und dort kann man eben mit einem EQ das meiste rausholen. Wie schon gesagt wurde, wo nix ist an Frequenzen, kann man nix boosten ;)
 
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Meine Meinung dazu :

Bei EQs sollte man aufpassen .... da gibts gehörige Unterschiede !

Die Einen rauschen , wie Wasserfälle und die Anderen machen " komische " Sachen .

Ich hatte zum Beispiel einen 31 Band EQ testweise in der Bassanlage . Klar konnte man den Sound verbiegen , aber es fehlte auch sofort was . Es klang nicht mehr " klar " .

Durch einen Zufall hab ich dann einen EQ ersteigert , der , im Gegensatz zu den meißten Anderen , mit Spulen aufgebaut war .... da blieb das " Klare " erhalten .

EQs immer nur sparsam einsetzen ! ... ansonsten versaut man mehr , als man rettet .

Speaker ... tja , das ist die Sache mit dem Geschmacksempfinden . Ob da der halbwegs Lineare oder der mit der krummen Frequenzgang der Richtige ist , kann man nur selber entscheiden .

Hilfreich ist es auf jeden Fall , gebrauchte Pappen zu nehmen , die eingespielt sind . Es verändert sich zwar nicht so viel zu Neuen , aber Neue , Eingespielte , kann man auch nicht mehr zurück geben .
 
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Meine Meinung dazu :

Bei EQs sollte man aufpassen .... da gibts gehörige Unterschiede !

Die Einen rauschen , wie Wasserfälle und die Anderen machen " komische " Sachen .

Ich hatte zum Beispiel einen 31 Band EQ testweise in der Bassanlage . Klar konnte man den Sound verbiegen , aber es fehlte auch sofort was . Es klang nicht mehr " klar " .

Durch einen Zufall hab ich dann einen EQ ersteigert , der , im Gegensatz zu den meißten Anderen , mit Spulen aufgebaut war .... da blieb das " Klare " erhalten .

EQs immer nur sparsam einsetzen ! ... ansonsten versaut man mehr , als man rettet .

Speaker ... tja , das ist die Sache mit dem Geschmacksempfinden . Ob da der halbwegs Lineare oder der mit der krummen Frequenzgang der Richtige ist , kann man nur selber entscheiden .

Hilfreich ist es auf jeden Fall , gebrauchte Pappen zu nehmen , die eingespielt sind . Es verändert sich zwar nicht so viel zu Neuen , aber Neue , Eingespielte , kann man auch nicht mehr zurück geben .
Die Sache bei den linearen ist, das du alle Frequenzen gleichmäßig hast. Selbst wenn du Sie nicht brauchst! Bin mit dem Behringer FBQ1502 so zufrieden. Kann man auch immer direkt "bypassen" und immer wieder das unverfälschte Signal hören ;)
Ich würde zwei Eminence Delta holen (Preis) und den Behringer, damit kann man echt schon zaubern...
So ein Eq, bringt mMn. mehr als jede Modifikation mit Pickups, Gitarre, Speaker, Röhren oder Amp Eq!
Im Loop einfach eine einfache Wunderwaffe ;)
 
Das ist eben " Geschmackssache " ;) .

Ich mag den Klang der verschiedenen Speaker und vermeide jedes zusätzliche Gerät in der Kette .

Bass und Klampfe gehen 1:1 einfach in den Amp .
 
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Um welche Musikrichtung geht es denn? Um welchen Amp und was gefiel dir an dem V30 nicht? Wenn er dir zu kratzig, modern und fies in den höhen ist, würde ich zu einem G12-H-Modell oder einem "Nachbau" von WGS, Eminence, etc.. greifen.

Wie du selbst schon geschrieben hast: ein Speaker kann in einer Box total geil klingen und in der anderen... sagen wir mal "anders" ;)


Ich für meinen Teil finde die Idee mit dem EQ zur Klangfärbung etwas albern. Ja, man kann vieles machen, aber die meisten Gitarristen (die ICH kenne), wollen einfach nur einen "guten" Sound und der ist konventionell einfach am besten und einfachsten Aufbaubar.

Einen neutralen Speaker muss man auch erstmal mögen. EQ hin oder her. Der typische "Gitarrenspeaker-Ampsound" ist das nun nicht und wird es auch nicht. Mit so einem Setup kannst du wahrscheinlich klanglich was ordentliches raus bekommen, aber ob es dann der Sound ist, den du willst?

Ein durchschnittlicher EQ (also nicht gerade ultralineares Studio-Outboard) verfremdet doch gewaltig und man sollte Bänder eher absenken anstatt anheben.

Wenn du nicht viel kaufen und probieren magst, würde ich immernoch zu einer DI-Lösung mit FRFR tendieren aber ob das Live spass macht kann ich nicht für dich entscheiden;)
Ich denke immer an sowas:
https://www.thomann.de/de/amt_pangaea_cp_100.htm


@Bass_Achim :
Geht mir auch so: Entweder Komplett digital, oder so direkt wie möglich. Meiner Erfahrung nach erkauft man sich flexibilität meist auf Kosten eines anderen Faktors (Direktheit, Klarheit, Offenheit, Durchsetzungsfähigkeit, Latenz, verschobenes Frequenz/Phasenbild,...)
 

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