stimmlage, lagenwechsel

Hallo und fröhliche Weinnachten,

freut mich sehr, dass ich nach wie vor so viel unterstützende Worte von Euch bekomme.

Gleichmal vorweg: Ich war ganz brav und das liebe Christkind hat mich mit zwei Gesangsbüchern belohnt (Voicecoaching von Ploog und Singing for the Stars von Riggs) - somit habe ich jetzt auch die Grundlage für meinen "Kopf", denn - wie schon mal angesprochen - rein über die Gefühlsschiene komme ich nicht weiter.

Das mit dem "zu kopflastig ans Singen herangehen", das ist so eine Sache... Klaus, Du scheinst mich da ja zu verstehen... Ist nicht so einfach als "Denkernatur"...

Jedenfalls hab ich jetzt auch ein sehr sehr langes Gespräch mit meinem Lehrer gehabt u. wir haben festgestellt, dass wir in den letzten zwei Monaten eher gegeneinander gearbeitet hatten statt miteinander. :-( Eben, weil wir nicht die "gemeinsame Sprache" gefunden haben. Aber jetzt geht's wieder aufwärts und ich bin optimistisch. :)

Jedenfalls probiere ich jetzt auch in Richtung Mischstimme... mal sehen, wie sich das noch entwickelt...

Bis bald
Christine :)
 
Hallo, Christine,

Kopf und Gefühl beim Singen, das ist halt so eine Sache. Ich will auch immer wissen, was da gerade abläuft, warum der Ton jetzt so klingt, wie er klingt, und warum er besser klingt, wenn ich technisch anders mit der Stimme arbeite. So ganz langsam hat sich über längere Zeit bei mir aber dann doch die Erkenntnis verbreitet, es ist gut, zu wissen, warum man etwas Bestimmtes mit seiner Stimme macht und wie man es erreichen kann. Aber der beste Ton ist nur die halbe Miete...
Mein derzeitiges Problem: Demnächst haben wir wieder einen Opernabend unserer Gesangsklasse, und meine Lehrerin hat mich auf die beiden Sarastro-Arien aus der Zauberflöte losgelassen. Häufigste Sprüche, wenn sie mich gerade mal wieder abbricht: "Und was wolltest Du mir jetzt mit diesen Tönen sagen?" " Wie fühlst Du Dich, wenn Du die Arien singst?" " Du mußt Sarastro sein, Du mußt ihn verkörpern, und dann verstehen Dich die Zuhörer!", wobei sie zugibt, daß ich mich in den letzten zwei Jahren sehr gebessert habe und immer weniger "kopflastig" singe. Ich selber übe mittlerweile viel vor dem Spiegel und versuche mithilfe des Spiegelbildes zu erkennen, ob ich gerade wieder "denke". Es hilft oft! Halte uns doch mal über Deine Fortschritte auf dem laufenden!

Viele Grüße
Klaus
 
Liebe Leute,

ich soll/darf Euch ja auf dem Laufenden halten. Und das mache ich hiermit mit Begeisterung, denn ich kann von einem kleinen Erfolgserlebnis berichten.

Bis jetzt kam ich ja immer "nur" bis zum c'' - mit meiner Brustimme. Genauer gesagt: ein zu tief geratenes c'' und dann war Ende. Ich habe immer versucht, höher zu kommen - zumindest das zu tief geratene c'' auf ein echtes in die Höhe zu ziehen... keine Chance.
Das war im Prinzip die Ausgangslage für diesen Tread.

Tja, und diese Woche hat mich mein Gesangsleherer "ausgetrickst". Jaja.
Er hat eine "schwierige Übung" angekündigt... und auf was alles ich mich da konzentrieren sollte/musste - auf dies und das, und dieses und jenes - und das wichtigste war, den Grundton am Schluss zu treffen. Und ich probierte und machte, durchlöchterte mit meinem Blick einen Punkt an de Wand und konzentrierte mich auf den Grundton.
Plötzlich beginnt er zu grinsen - die Hand noch am Klavier: "Schau mal, wo wir gelandet sind!" Mir fielen die Augen aus dem Kopf: "Ein d''!" Er: "Und Du hast viel zu hoch intoniert... es war fast ein d#''!"

Voilà - willkommen in der Mischstimme!
Leute, Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, wie ich mich gefreut habe: mit einem Schlag eine Terz mehr, eine neue Technik gennengelernt, meine Lage-nicht-wechseln-wollen-Probleme überwunden und... so ein leiwandes Gefühl im ganzen Körper, wenn diese Töne klingen!! :) :)

Zu Hause habe ich natürlich gleich ausprobiert, ob ich das auch tatsächlich wieder reproduzieren kann: ich kann! Und hab auch gleich analysiert, warum ich immer so angestanden bin beim c'' und immer deprimierter wurde deswegen, weil nichts weiterging... (Hab ich schon mal erwähnt, dass ich Denker bin und alles analysieren muss :rolleyes: )

Jedenfalls habe ich rausgefunden, dass ich vom zu tiefen c'' nicht auf's c'' _hinauf_ komme... aber wenn ich von oben komme oder von oben runterdenke - voilà, here it is.

c''-d#'' habe ich jetzt zu meines Lieblingstönen auserkoren - und wenn gerade keiner in (hörbarer) Nähe ist, kann's schon mal passieren, dass ich einfach so mal zwischendurch diese Töne rauslasse :D

Tja, was wären die großen Erfolge ohne die kleinen. Ich fühl mich jetzt richtig wohl.
Und wenn ich wieder Fragen oder Troubles habe (und die kommen bestimmt), dann aber sicherlich zu einem neuen (Thread-)Thema. Denn die Lagenwechselverzweiflung ist definitib vorbei. :)

Liebe Grüße
Christine

(Anmerkung: "leiwand" heißt so viel wie "super", "toll" großartig,... aber es bedeutet noch ein bisschen mehr... Ist eines der "Österreich-Vokabeln", die man nicht richtig erklären kann... ;) )
 
Na dann herzlichen Glückwunsch! Die Mittellage mit Mischstimme gesungen ist auch meine Lieblingslage :) Anscheinend ist es die einzige Möglichkeit die Zuvieldenker vom zu viel Denken zum Singen zu bringen. :D Ich darf auch bloß nicht wissen wie hoch der höchste Ton ist, sonst denke ich gleich ohje das ist so hoch, jetzt richtig stützen und und und, verkrampfe und krieg den nicht. Deswegen spielt meine Lehrerin nur den ersten Ton der Übung an und lässt mich alleine weitermachen. So haben wir bei meiner letzten Stunde einmal nicht aufgepasst und mich "aus Versehen" ein cis''' singen lassen bzw. ich habs bis d''' nicht mehr geschafft. Eine große Überraschung, dafür dass wir normalerweise beim c3 schon aufhören.
Das mit dem Ablenken funktioniert auch bei anderen Instumenten. Hab ne schwierige Stelle mit der Geige gespielt und dann kam mein Hund und hat sich auf meinen Füßen eingerollt, meine Gedanken so auf ihn abgelenkt und nebenbei die schwere Stelle "aus Versehen" fehlerfrei durchgespielt. :D
Also, weiter drauf hoffen, dass dich dein Lehrer demnächst wieder austrickst ;)
 
Hallo, Christine,

herzlichen Glückwunsch!! Prima, da hat sich ja offenbar die Sperre bei Dir gelöst - und da Du den gleichen Erfolg zuhause wiederholen konntest, steht Dir wohl auch das "Denken" nicht mehr so sehr im Weg. Viel Spaß beim Weiterarbeiten und beim Erreichen Deiner nächsten Ziele! Singen kann so schön sein... und man ist niemals mit dem Lernen fertig, es geht immer noch ein Schrittchen weiter.

Viele Grüße
Klaus
 
Hallo!

Anscheinend ist es die einzige Möglichkeit die Zuvieldenker vom zu viel Denken zum Singen zu bringen. :D Ich darf auch bloß nicht wissen wie hoch der höchste Ton ist, sonst denke ich gleich ohje das ist so hoch, jetzt richtig stützen und und und, verkrampfe und krieg den nicht.

Ich muss ja scheinbar auch gehörig ausgetrickst werden. Zum Glück hab ich kein absolutes Gehör, sonst würde ich immer beim gleichen Ton "aufhören". Jetzt geht's nciht mehr, wenn ich glaube, dass ich dort bin, wo's nicht mehr geht.
Habe mir jetzt selbst ein Klavier-Schau-Verbot auferlegt. Bis jetzt beim c'' die Grenze... die Kopfgrenze. Und wenn wir erst beim a' waren und ich dachte, ich bin schon beim c'', ging's auch nicht mehr.
Dann gibt's immer einen kurzen Stopp, mein Lehrer sagt: "wir sind erst beim aaaahhh". Und dann sing ich das a'... und wir gingen rauf bis zum c'' - aber da war dann definitiv Schluss (denn von a' bis c'' kann ich ja dann mit Gewissheit mitzählen...).

Das mit dem Ablenken funktioniert auch bei anderen Instumenten. Hab ne schwierige Stelle mit der Geige gespielt und dann kam mein Hund und hat sich auf meinen Füßen eingerollt, meine Gedanken so auf ihn abgelenkt und nebenbei die schwere Stelle "aus Versehen" fehlerfrei durchgespielt. :D

Das hört sich ja gut an. Ist mir selbst noch nie passiert. Ich werd nämlich dann immer direkt vor der schwierigen Stelle ganz geistesgegenwärtig und erschrecke dann, dass ich vorher so abwesend war, tja... und da wär sie gewesen die schwierige Stelle, nur ich bin ganz wo anders nur nicht beim Spielen...

Prima, da hat sich ja offenbar die Sperre bei Dir gelöst - und da Du den gleichen Erfolg zuhause wiederholen konntest, steht Dir wohl auch das "Denken" nicht mehr so sehr im Weg.
Also die Sperre von wegen "nach dem c'' gibt es nichts mehr. Kopfstimme ist böse und Mischstimme kann ich nicht" - die hab ich scheinbar überwunden.
Aber das Denken wird mir wohl noch des öfteren im Weg sein - aber bei der "Brust-Mischstimme-Umschaltung" nicht mehr ;-)

Viele Grüße
Christine
 
Hallo allerseits,

Und wenn ich wieder Fragen oder Troubles habe (und die kommen bestimmt), dann aber sicherlich zu einem neuen (Thread-)Thema. Denn die Lagenwechselverzweiflung ist definitiv vorbei. :)

Tja, da habe ich mich wohl zu früh gefreut... Ganz euphorisch war ich...
Und ich "hatte" die Mischstimme. Ich hatte sie nicht nur gefunden, sondern hatte sie auch immer abrufbereit und gab brav in diesem Bereich geübt - zwei Wochen lang...

Tja, und klaks - weg war sie. Hab sie "verloren", die Mischstimme. Finde sie nicht mehr...
Ist vermutlich ein "vier Schritte nach vor - drei zurück"... war wohl zu viel auf einmal mit meinen Fortschritten... Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Mein Lehrer konnte mich gestern leider diesbezüglich auch nicht "austricksen", damit es wieder funktioniert. Aber er meinte, es hänge wohl mit dem Stress der letzten Woche (den ich definitiv hatte) zusammen ... u. bei mir schlägt sich das ja gleich auf die Stimme. Und ich solle jetzt einfach eben _nicht_ verbissen versuchen und probieren, bis es geht. Denn dann geht gar nichts. (Ist wohl wieder so ne Kopfsache bei mir). Und er wird bei den nächsten Malen dann wieder "tricksen" probieren---
Dann bleibt wohl nur hoffen und ... was anderes üben (da gibt's ja zum Glück jede Menge, was man da so üben kann :D).

Gruß
Christine
 
Hallo allerseits,



Tja, da habe ich mich wohl zu früh gefreut... Ganz euphorisch war ich...
Und ich "hatte" die Mischstimme. Ich hatte sie nicht nur gefunden, sondern hatte sie auch immer abrufbereit und gab brav in diesem Bereich geübt - zwei Wochen lang...

Tja, und klaks - weg war sie. Hab sie "verloren", die Mischstimme. Finde sie nicht mehr...
Ist vermutlich ein "vier Schritte nach vor - drei zurück"... war wohl zu viel auf einmal mit meinen Fortschritten... Habt ihr ähnliche Erfahrungen?

Mein Lehrer konnte mich gestern leider diesbezüglich auch nicht "austricksen", damit es wieder funktioniert. Aber er meinte, es hänge wohl mit dem Stress der letzten Woche (den ich definitiv hatte) zusammen ... u. bei mir schlägt sich das ja gleich auf die Stimme. Und ich solle jetzt einfach eben _nicht_ verbissen versuchen und probieren, bis es geht. Denn dann geht gar nichts. (Ist wohl wieder so ne Kopfsache bei mir). Und er wird bei den nächsten Malen dann wieder "tricksen" probieren---
Dann bleibt wohl nur hoffen und ... was anderes üben (da gibt's ja zum Glück jede Menge, was man da so üben kann :D).

Gruß
Christine

sounds familiar, um es mit den worten von iceprincess zu sagen :rolleyes: .

mach dir nichts draus, die kommt wieder, kann aber sein, dass es schon ein wenig länger dauert bis du sie zurück erlangst. manchmal ist sie eben da - manchmal nicht. ich hatte dieses problem auch, aber unter anderem auch das genaue gegenteil. ich konnte nicht mehr "normal" singen. sang alles in mischstimme und versuchte krampfhaft zurückzugelangen. die mischstimme hatte sich sozusagen in meinem kopf festgefressen :) . schon bevor ich zu singen begonnen habe, hab ich 100%ig gewußt, dass mischstimme rauskommen wird obwohl ichs gar nicht wollte.
mit den von dir genannten "tricks" kommst du aber wieder ins lot, du wirst schon sehen ...
 
Das kann ich nur bestätigen. Ich habe im Stress schon mal fast ein halbes Jahr (!) an Lernerfolgen innerhalb von zwei Wochen verloren.
Lass' locker, sing' Sachen die sitzen und versuch' es nicht krampfhaft. Beschäftige Dich mal für ein oder zwei Wochen überhaupt nicht mit dem, was nicht klappt. So bald Du wieder locker bist, kommt das alles superschnell zurück - zumindest war's bei mir so. Ich habe im letzten viertel Jahr alles wieder aufgeholt und sogar noch mehr gelernt.

Liebe Grüße

Ice
 

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