Stromverteiler für PA

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VaterKorn
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Letzten Samstag sind mir zwei Endstufen abgeraucht, weil sich ein Neutralleiter in einem Stecker gelöst hat. Eine RAM Audio S4044 und eine RAM Audio DQX 5.5

Jetzt bin ich auf der Suche nach einem Stromverteiler, der 5 Endstufen mit 15 A per Powercon und ein DJ Pult mit 4 Monitorboxen per CEE16 Steckerleiste versorgen kann.
Wie müssen die Phasen aufgeteilt sein, damit es zu keiner Brummschleife kommt?
Wie sollte der Eingang dimensioniert sein und welche Art von überspannungsschutz könnt Ihr Empfehlen?
Gruss
Chris
 
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Hallo VaterKorn,

ein Nullleiterabriss ist sehr ärgerlich. Einen wirklich brauchbaren Schutz dagegen gibt es eigentlich nicht. Die einzige Möglichkeit ist einen Qualitativ hochwertigen Verteiler kaufen/bauen lassen und den regelmäßig prüfen zu lassen :nix:

Schau mal hier rein: http://www.paforum.de/phpBB/viewtopic.php?f=1&t=72419 Hier wurde auch schwer gefachsimpelt über das Thema.
 
Wie sollte der Eingang dimensioniert sein
Ich fasse mal zusammen, was du so an Verbrauchern aufgezählt hast:

Legende:
Fett = Summe der Ströme


  • 5x Endstufe mit je max. 15A Strom, also 2 Phasen mit 30A und eine Phase mit 15A belastet
  • 4x Monitorboxen und DJ-Pult, Einspielgeräte zusammen 2x 16A, also 2 Phasen mit 46A und eine Phase mit 21A belastet

Ich würde also auf 3x 63A, also CEE63 auslegen und einen Adapter CEE32m -> CEE63f mitführen, um in kleineren Locations auch ans Netz zu kommen.
Zudem solltest du versuchen, die Phasen noch besser gleichmäßig zu belasten.

welche Art von überspannungsschutz könnt Ihr Empfehlen?
Bei den Strömen gibt es (m.M.n.) keine Zwischenstecker mehr. Wenn du einen Überspannungsschutz wünscht, bietet sich eine Lösung für die Hutschiene (Verteilerkasten) an.
So etwas z.B.: http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=101825;PROVID=2402 Habe allerdings nicht überprüft, ob der für einen Strom von 63A ausreichend dimensioniert ist.
EDIT: Ist OK, ausreichend bis 125A/Phase.

LG :)
 
  • 5x Endstufe mit je max. 15A Strom, also 2 Phasen mit 30A und eine Phase mit 15A belastet
  • 4x Monitorboxen und DJ-Pult, Einspielgeräte zusammen 2x 16A, also 2 Phasen mit 46A und eine Phase mit 21A belastet


Ich würde also auf 3x 63A, also CEE63 auslegen und einen Adapter CEE32m -> CEE63f mitführen, um in kleineren Locations auch ans Netz zu kommen.
Zudem solltest du versuchen, die Phasen noch besser gleichmäßig zu belasten.


Bei den Amps würde ich ja noch halbwegs zustimmen, auch wenn eine Endstufe, die bei voller Belastung 15A haben will, diesen Strom im normalen Betrieb mit Musiksignalen kaum jemals benötigen wird - ok, vielleicht für ein paar ms mal.
Die Amps würde ich auf 3 Phasen á 20A (Powercon kann das ja netterweise) aufteilen. Das sind in Summe maximal 60A, damit kann man schon ganz schön Krach machen.
Die DQX 5.5 braucht im Schnitt etwa 10A, d.h. zwei Stück pro Powercon passt ganz gut.

Was die Monitore und das DJ-Pult angeht: Wo sollen denn da bitte 63A verbraten werden?
Rechnen wir mal ganz grob mit 100W für's Pult (sehr hoch angesetzt) und je 500W pro Monitor. Damit komme ich auf knapp 2kW also 9A (wenn überhaupt).
VaterKorn: Meinst Du 16A CEE blau (einphasig), Schuko 16A (einphasig) oder 16A CEE rot (dreiphasig)?

Insgesamt würde ich das auf 3x 32A auslegen mit
L1: 2 Endstufen á 10A, Summe: 20A RMS
L2: 2 Endstufen á 10A, Summe: 20A RMS
L3: eine Endstufe plus Monitore und Pult, Summe: 19A RMS

Setzt man einen Leitungsschutzschalter 32A an den Eingang und für jeden Amp einen eigenen Powercon und Leitungsschutz 16A, passt das auch prima. Auch wenn man dann die maximal möglichen 20A für Powercon nicht ausnutzt.


Bei den Strömen gibt es (m.M.n.) keine Zwischenstecker mehr. Wenn du einen Überspannungsschutz wünscht, bietet sich eine Lösung für die Hutschiene (Verteilerkasten) an.
So etwas z.B.: http://www.reichelt.de/?ACTION=3;ARTICLE=101825;PROVID=2402 Habe allerdings nicht überprüft, ob der für einen Strom von 63A ausreichend dimensioniert ist.

Sowas taugt eigentlich nur als Ableiter für Blitzschläge. Klasse 1 wie hier gezeigt gehört in die Gebäudeeinspeisung wenn ich mich recht erinnere. Damit das funktioniert, bräuchte es zumindest noch eine möglichst direkte Erdung mit hohem Querschnitt. Gegen die aus einen Nullleiterabriss resultierende Sternpunktverschiebung ist sowas mehr oder weniger machtlos. Da wären passende Varistoren in den einzelnen Zuleitungen deutlich angesagter als ein Gasableiter wie hier gezeigt.
Noch besser wäre ein Phasenwächter wie z.B. Moeller EMR4-W in Verbindung mit passenden Schützen.
Grobe Funktionsweise: Der Phasenwächter überwacht das Netz eingangsseitig auf Über- bzw. Unterspannung. Sein Relais zieht erst an, wenn sich die Eingangsspannung im korrekten Bereich befindet. Tut sie das - z.B. durch Nullleiterabriss - nicht, fällt das Relais ab und damit auch der nachgeschaltete Schütz, an dem wiederum die zu schützende Last hängt. Das in Verbindung mit einem Varistor je Ausgang stellt einen halbwegs guten Schutz nachgeschalteter Verbraucher dar, kostet allerdings auch eine Kleinigkeit.

Stellen sich folgende grundlegende Fragen:
- Wer ist für den Nullleiterabriss haftbar bzw. woran lag der Ausfall?
- Hat derjenige eine (Betriebs- bzw. Veranstalter-)Haftpflicht, die für den Schaden aufkommt?
- Wäre eine Materialversicherung, z.B. über VDMV, nicht eventuell günstiger und zielführender als ein hochgerüsteter Stromverteiler, der im Zweifelsfall trotzdem nicht hilft?

So oder so: Der Schaden ist leider schon da. Ärgerlich, aber vielleicht lehrreich...
 
Danke für Eure Antworten.
Kann man durch so eine Verteilung auch eine Brummschleife ausschliessen, bzw was muss man beachten?
Für's Dj Pult nehm ich meisstens eine rote CEE16 Leiste, muss aber immer was umstecken weils manchmal dann brummt.
Woran liegt das? :confused:

Die Anlage sieht so aus:

2x RAM Audio LMS 266 System Controller
2x RAM Audio S 4044 mit 4 Outline Bomber Tops
2x RAM Audio DQX 5.5 mit 4 Outline Subtech 218
1x LAB Gruppen fp2400q mit 2 Outline DVS 15 Front Fill Tops

DJ: Pioneer DJM 800 mit 2 CDJ 900 und 4 DVR Mac 3 Aktivmonitore

Die Endstufen sind alle einzeln in Cases mit Blenden, Die Controller bei den S 4044. Hat das evtl einen Einfluss auf Rückkopplungen?

Das mit dem Nullleiterabriss ist wohl mein eigener Fehler, weil eigenes Kabel. Die ganzen Stromer vor Ort haben zwar gesagt, es sei sehr sauber gemacht, überall mit Adernhülse und sogar Schrumpfschlauch.
Wahrscheinlich hat sich die Schraube gelöst, ist aber schwer zu sagen, weil sie jetzt verschweisst ist.
Am Abend davor noch Soundcheck gemacht. Alles Wunderbar und am nächsten Morgen, eine Stunde nach Türöffnung dann das.:mad:
Zum Glück lieff die Hälfte der Anlage noch und von den Gästen (1400) hats kaum jemand bemerkt. Es hat aber auch niemanden weggehauen..

lg
 

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