Studio: (Mindest)Abstand von Strom / Audio (symmetrisch)

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Da ich gerade im zukünftigen Heimstudio-Raum Stemmarbeiten durchführe und ich am anderen Ende des Raumes gerne eine kleine Breakoutbox installieren, respektive die Kabel in die Wand verlegen möchte kam gerade die Frage auf inwiefern Audioverbindungen eigentlich konkret gegenüber Strom empfindlich sind. In meinem Fall handelt sich dabei um symmetrische Verbindungen, die (momentan) primär als Rückweg für die Abhörlösung am andren Ende des Raumes (Das könnte sich aber auch noch ändern, sprich das auch Mikrosignale durchgeführt werden). Ich habe diesbezüglich bereits im Internetz gesucht, bin aber leider über keine brauchbaren Infos gestolpert. Mich würde daher interessieren:

- Liege ich damit richtig davon aus zu gehen, daß Audio und Strom in einem Schlauch zu führen keine gute Idee ist?
- Reicht der Abstand von zwei getrennten, übereinand geführten Elektrikerschläuchen á 20mm aus (je 1er für Strom und 1er für Audio), oder ist das bereits zu dicht beinand?
- Bzw. Wie groß sollte de Abstand zwischen Audio und Strom mindestens sein?

- Wie wird dies zumeist in Studios gelöst?

- Wie verhält sich das ganze mit einem Netzwerkkabel. Kann dieses Zusammen mit den Audiokabeln in einem Schlauch geführt werden, oder ist auch das zu riskant?
 
Eigenschaft
 
Hhm... Kann mir wirklich niemand weiterhelfen? :-\
Oder hab ichs im falschsn UFO gepostet?
 
man würde rein intuitiv natürlich einen Abstand einhalten, aber konkret habe ich solche Beeinflussungen noch nicht feststellen können
(ich habe zu Testen mal ein normales Gitarrenkabel (unsymmetrisch) um das Netzkabel einer Bohrmaschine gewickelt
dann den Bohrer ein- und ausgeschaltet und dabei den leeren Kanal mit dem Kabel drin aufgezeichnet
es war nicht der hauch einer Störung zu vernehmen (hat mich selbst überrascht)
andererseits 'höre' ich die Trafos von 2 Wandlern über 2m Luftlinie, wenn dort ein dynamische Mikrofon steht...
die meisten 'Störungen' resultieren nach meiner Erfahrung aus mehr oder weniger versteckten Masseschleifen

cheers, Tom
 
Mir ist keine Faustregel für dieses Problem bekannt, ich selbst versuche(!) zumindest immer einen einigermaßen großen Abstand zwischen Strom und Audio einzuhalten, aber oft genug ist es auch gar nicht möglich, das zu trennen. In Racks z.B. versuche ich den Strom auf der einen, Audio auf der anderen Seite zu verlegen. Aber was tun, wenn die Geräte Strom- und Audio Anschlüsse mal hier, mal dort haben? Die Geräte nur deswegen in (hinsichtlich Funktion bzw Bedienbarkeit) unlogische Aufteilungen, in verschiedene Racks oder Reihenfolgen zu stecken ist auch eher Käse.
Netzwerkleitung sollte für Audio aber ungefährlich sein, denn zum einen sind Netzwerkleitungen selbst sehr dicht abgeschirmt, zum anderen sind davon ausgehende Signale in Frequenzbereichen, die deutlichst jenseits des Hörbaren liegen. Lange Strecken Strom und Audio dicht und parallel zu verlegen ist aber ein vermeidbarer Risikofaktor, und ich würde dann, wenn möglich, auch deutlich mehr als nur 2cm Abstand einplanen.

Nachtrag:
Entsprechende Erfahrungen mit Störungen aus dem einfachen Verlegen von Leitungen habe ich allerdings nur unter deutlich ungünstigeren Bedingungen machen können, z.B. schöne Kabelknoten von einem halben Dutzend Leitungen und darunter ein einigermaßen dickes Trafonetzteil begraben, das hat (qualitativ) tödliche Störungen verursacht. Oder ein Bündel Audioleitungen, das direkt an einem Halogentrafo (mit Dimmer) vorbeilief - auch Gift für die Aufnahmen. Ebenfalls brutal, wenn auch ein anderes Problem: ein uralter Kühlschrank ohne (oder mit defektem) Entstörkondensator. Der stand allerdings nichtmal in der Nähe, der hat gleich das gesamte Netz des Hauses "verseucht".
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit den diversen Geräten in den Racks und auch herum kam mir auch in den Sinn. Allerdings ginge es bei dem Stromkabel in der Wand um die Hauptversorgung durch die ja letztendlich alles gebündelt durchgeht. Daher dachte ich mir, daß diese weitaus mehr (negativen) Einfluß darauf haben könnte.

Mit dem Kühlschrank habe auch ich negative Erfahrungen gemacht. Jedesmal, wenn der sich einschaltet ist auf meiner Abhöre ein Knacksen zu hören. Obwohl Küche und Zimmer an verschiedenen Stromkreisen hängen!

Also letztendlich scheint mir wohl nichts andres übrig zu bleiben, als entweder das Risiko ein zu gehen und die Kabel parallel unterputz zu verlegen. Oder eben überputz über die andre Seite herum. Was ich rein optisch ja eigentlich vermeiden wollte. :-\

Vielleicht ist es die beste Idee die Schläuche zu verlegen und die Audiokabel ein zu ziehen. Sollte ich zu große Probleme haben kann ich ja dann immer noch den andren Weg mit einem Kabelkanal überputz nehmen.

Sollte jemand noch weitere Gedanken dazu, oder konkrete Erfahrungswerte haben, bin ich ganz Ohr!. ;)
 
sowohl der dicke Netzteil- wie Hologen-Trafo unter dem Kabelgewirr sind induktive Störer (!)
dazu kommt dass sich durch das Gewirr natürlich besonders wirksame Schleifen bilden...
(dagegen ist natürlich kein Kraut gewachsen... ausser Mu-Metall) ;)
das Magnetfeld normaler Netzleitungen ist um Grössenordnungen schwächer - aber natürlich vorhanden
(deswegen einfach etwas Abstand, aber ich könnte ihn nicht quantifizieren)

cheers, Tom
 
Der Abstand ist bei kürzeren Leitungen so gut wie egal (<20-30m).

Die Leitungen für Strom UND Audio in eine Röhre zu stecken ist an sich nicht zulässig. Dafür gibt es Vorschriften die gebietsweise etwas abweichen aber im Prinzip Signalleitungen (wie eben Audio) aus Sicherheitsgründen vom "Saft" getrennt verlegt sehen wollen.

Brummen und ähnliches wirst Du - wenns denn vorkommt - nur über die Abschirmungen die Audioleitungen sowieso haben in den Griff kriegen.
Aber: Eine Abschirmung bzw. "geerdete" Abschirmung auf beiden Seiten des Kables kann auch DIE Ursache für ein Brummen sein.

Daß Du Kühlschrank und Co. "hörst" wird vermutlich nicht mit der Verlegeart zu tun haben. Vielmehr mit dem "Mist" den z.B. der Schalter des Kühlschrankthermostates in das Stromnetz pustet.
Das kriegst Du an bestem mit einem Spannungsfilter in den Griff. Sinnvollerweise sollten alle Deine Geräte über so einen Filter betrieben werden. Solche Filter kann man auch mit USVs (unterbrechungsfreie Stromversorgungen) realisieren. Aber es taugen nicht alle dazu.
Die Störungen die über "die Luft" kommen (z.B. Neon-Leuchten) haben meist ein nicht korrekt arbeitendes Gerät als Ursache.

Bei mir laufen Audiokabel, Digital-Snakes und Strom über knapp 80m parallel. Anfangs hatte ich auch ein paar Probleme. Speziell mit den Digitalverbindungen der Stageboxen bzw. DANTE-Karten.
Erst durch öffnen bzw. Ändern der Schirm-Masseverbindungen in Verbindung mit den Filtern/USVs wurde es ruhig im Netz.
 

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