In Ear Monitor Rack - oder wie geht das?

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Die Frage wie man am besten sein „In Ear Monitoring“ (IEM) System aufbaut kommt immer wieder auf. Ich denke das ich bei der Planung von unserem Rack für meine Band einen zwar relativ aufwändigen, doch dafür auch sehr flexiblen Weg gegangen bin.

Diese Bericht (oder auch Aneinanderreihung von Tipps) soll helfen Fehler zu vermeiden und auch aufzeigen was in so einem Rack an Arbeit drin steckt. Des weiteren kann man anhand unseres Systems auch einige Fettnäpfchen erkennen, die man meist erst auf den zweiten oder dritten Blick erkennt. Diese meist sehr ärgerlichen Stolpersteine werde ich hier aufführen.

Mein Ziel war es, ein stabiles System aufzubauen, das man in ein bestehendes Bühnensetup leicht, schnell und übersichtlich integrieren kann. Dieses Rack wurde für drei Musiker (Voc/Bass, Git/Voc, Drum/Vox) entworfen, so dass es genau auf unsere Band passt und trotzdem flexibel ist. Mein persönliches Anliegen war, das jeder Musiker einen persönlichen Stereomix hat. Wichtig war auch, das jeder Musiker seine Gerätschaften selber anschließen kann; also auch die Menschen, die mit Technik auf Kriegsfuß stehen. Das hat zwar nicht komplett geklappt, aber ich bin diesem Ziel recht nahe gekommen. Dabei muss natürlich die Zuverlässigkeit aller Komponenten gewährt sein.


Ich beginne damit, welche Komponenten ich verbaut habe.
  • Ich hab mich für eine Double-Door 12HE Rack auf Blue Wheels (MUSIC STORE 19" DD Pro Case 12HE) entschieden, weil da ausreichend Platz ist um alles unterzubringen. Auch sind die Deckel besonders tief, so das die Antennen der Sender nicht abmontiert werden müssen. Und es sind 100mm BlueWheels dran, was wirklich wichtig wegen dem Gesamtgewicht ist.
  • Herzstück ist ein „X32 Rack“. Vom Preis/Leistungsverhältnis ist das noch immer ungeschlagen.
  • Des weiteren sind zwei „Mei 1000 G2“ von LD-Systems und ein „XSW IEM Set A-Band“ von Sennheiser verbaut. Das sind also 3 Funkstrecken für unsere InEars.
  • Um die Vorderseite zu komplettieren kommt oben noch eine schaltbare Steckdosenleiste mit je 8 Schukosteckdosen an Vorder- und Rückseite dazu.
  • Unten habe ich noch 2 Schubladen mit Vollauszug verbaut, einmal 2HE und einmal 3HE.
  • Die Rückseite beginnt oben mit einer Beleuchtung von Adam Hall, und zwar die 87451 „Pro LED Rack light white“.
  • Darunter kommen die beiden passiven Splitter von Behringer, die „Ultralink MS8000“ Diese habe ich mit zwei 0,5HE Rackblenden (Adam hall 872205 LBL) zum beschriften erweitert.
  • Dann kommen noch weitere Rackblenden, die mit genormten Buchsenlöchern (D-Norm) versehen sind, so, dass alle Buchsen vom X32 nach hinten hinaus geführt werden können. Ich hab mich hier mit Absicht gegen Aluminium entschieden. Aluminium ist nicht so Verwindungsfest wie Metall. In die Buchsen werden ständig Kabel ein- und ausgesteckt. Es ist also sinnvoll das die stabil verbaut sind.
  • Die eingebaute XLR Buchsen sind wie gesagt alle von Neutrik. Das sind die NC3 FD-L1 und NC3 MD-LX. Um eine bessere Unterscheidbarkeit der Anschlüsse darzustellen hab ich die Ausgänge aus dem Pult normal, die Durchschleifung vom Splitter ist auf den Kopf gestellt eingebaut. Hier könnte man auch gut mit schwarzen und silbernen Buchsen arbeiten.
  • Intern habe ich mich für Stecker von Seetronic entschieden. Das wären die SCSM3 und SCSF3. Die lassen sich auch hervorragend verarbeiten und sind qualitativ recht nahe bei Neutrik.
  • Die einzige Ausnahme wo ich keine Neutrikbuchse verwendet habe, sind die beiden MIDI in und out Buchsen. Die hab ich von Neutrik nicht gefunden, dafür aber bei Thomann als Hausmarke (Thomann MIDI-Einbaubuchse).
  • Die Klinkenstecker für die AUX ein- und Ausgänge habe ich so ziemlich das günstigste genommen das ich fand und das in ausreichender Anzahle aktuell zur Verfügung stand. Das Anlöten ist schon ein Unterschied zu qualitativ besseren Steckern, aber es geht natürlich trotzdem. Bei diesen Steckern habe ich die Knickschutzfeder weggelassen, das der Stecker nicht noch unnütz verlängert wird.
  • Ganz unten hab ich noch einen PowerTwist True1 Anschluss für die Stromversorgung angeschlossen. Mit einem 5 Meter Kabel kann das dann in jede Schukosteckdose eingesteckt, oder eben über PowerTwist TR1 mit Strom versorgt werden.
  • Wer sich schon die Bilder angeschaut hat, hat sicher auch gemerkt das es ein paar Rackblenden mit Kühlungslochung gibt die ich hier unterschlagen habe. Ungenutzten Raum immer mit Rackblenden mit Kühlungslöchern oder -rippen belegen. Keine massiven Blenden nutzen! Die Kühlung durch Löcher oder Schlitze schadet auf keinen Fall und spart Gewicht.
IEM-Rack front.jpg IEM-Rack back.jpg


Na dann kommen wir mal zur Verkabelung.
Beginnen wir hier bei den Inputs, also die 16 Kanäle die durch die beiden Splitter gehen.

ACHTUNG! :opa:
Bevor die Splitter (speziell "Behringer Ultralink MS8000" oder "Palmer Pro RMMS 8") angeschlossen oder eingebaut werden, sollten sie aufgeschraubt werden und alle Tastschalter (schwarze (LIFT/GND) und weiße (LINK) Schalterkappen - bei Palmer sind alle schwarz) entfernt werden. Hintergrund für diese Aktion ist, das man beim ein- oder ausstecken schnell mal versehentlich auf einen der Knöpfe kommt und schon funktioniert das alles nicht mehr wie es soll. Nach diesem Fehler sucht man echt verdammt lange; wenn man ihn überhaupt findet. Bei Bedarf kann man die Schalter übrigens trotzdem noch bedienen, aber man braucht etwas spitzes zum rein drücken, wie einen Kugelschreiber oder Zahnstocher. Das passiert meistens wenn dritte beim Abbau helfen. Die Schalterkappen lassen sich bei Bedarf wieder problemlos einbauen. Um mal einen Einblick ins innere des MS8000 zu bekommen hab ich hier ein Video.

View: https://www.youtube.com/watch?v=ZhgRRrK7UC4

Die eigentliche Verkabelung der Splitter sollte so laufen, das vom Rackmischpult keine Phantomspeisung möglich ist, sondern nur vom angeschlossenen FoH Pult aus.
Der Gedanke dabei ist der, das man sich oft in bereits verlegte Mikrofone einklinkt, vor allem beim Schlagzeug. Da benötigen manchmal die Bassdrum und die eigentlich immer die Overheads 48V. Die stellt der FoHler zur Verfügung. Wenn der das wegen dem Splitter nicht kann, kann es Probleme geben. Man muss man auch nicht in den eigenen Mix eingreifen und Phantomspannung ein- oder ausschalten. Gerade das Ausschalten wird gern vergessen, was eine Gefahrenquelle für kommend angeschlossene Gerätschaften darstellt.
Was hier nicht passieren kann ist eine Verdoppelung der Phantomspeisung auf 96Volt wenn beide Pulte (FoH & IEM) Strom liefern, weil eben ein gesplitteter Kanal immer galvanisch getrennt ist. Das wäre nur bei einem Y-Kabel der Fall, weswegen ich davon dringend abrate. bei einem Y-Kabel können 96Volt recht schnell angeschlossene Geräte beschädigen oder rösten und dann ist die Ersparnis durch Y-Kabel ganz schnell weg.
Wir lösen das Problem mit den 48 Volt so, dass wir immer ein Phantompower Speiseteil dabei haben (z.B. Millenium Pocket Phantom). Funktioniert problemlos und ist kaum Mehraufwand.

Ich hab hier mal ein Beispielbild gemacht, wie die Verkabelung bei uns angeschlossen ist. Es ist keiner der Knöpfe am MS8000 gedrückt. Unser Mischer (X32 Rack) kann keine 48V bereit stellen.
MS8000 Verkabelung.jpg

Ich hab mich für hochwertige Buchsen entschieden (Neutrik). Der Gedanke dabei ist, das genau hier öfter Kabel ein- und ausgesteckt werden und somit auch eine erhöhte Belastung an den Buchsen auftritt.
Hier noch eine Anmerkung zu den Kabeln und den hinter der Front verarbeiteten Steckern.
Alles was hinter den Rackblenden ist kann man später nicht mehr sehen. Auch die Stecker werden hier nur bei eventuellen Umbauten gezogen und wieder gesteckt. Da muss also wirklich kein teurer Neutrikstecker rein. Hier kann man definitiv ein paar Euro sparen.

Was die Verkabelung angeht sollte man auf ein flexibles dünnes (aber stabiles) Kabel setzen (z.B. Cicada SO-D14) das auf jeden Fall geschirmt (auch bei asymetrischen Verbindungen) ist. Die Länge des Kabels großzügig bemessen. Zu kurz verursacht viele Probleme. Man reißt ein zu kurzes Kabel schnell wieder ab und das wird sehr schnell sehr nervig!

Zu beginne habe ich als Kabel ein Mikrofonkabel von Sommer benutzt (SC Stage 22 Highflex). Die sind grundsätzlich sehr gut, weil sehr stabil. Problematisch wird es aber, wenn viele von diesen Kabeln im Gehäuse sind. Die haben einen Manteldurchmesser von 6,5mm. Das hört sich nach nicht viel an, aber das sind ja nicht nur 16 Kabel (weil 16 Kanäle), sondern wegen dem Splitter 32 Kabel. Wenn man da nicht die Kabel lang genug gelassen hat, sondern sie als gerade ausreichend bemessen hat, wird es schnell etwas kurz. Die Kabel können bei dieser Anzahl und dem engen Platz kaum mehr ordentlich zu verlegt werden. Hinzu kommt noch, das vom Splitter zu den Buchsen und teilweise auch zum Mixer, die Kabel von Links außen nach rechts außen verlegt werden müssen. Was auch ein Problem darstellt ist, das an den Buchsen keine nennenswerte Zugentlastung hergestellt werden kann. Bei kurzen Kabel wird man hier öfter mal nachlöten müssen und hat vor allem keine Lust das immer wieder am eingebauten Pult oder Splitter ein- und auszustecken. Wenn man bei zu kurzen Kabeln nachlöten muss, kommt man da nicht drum herum. Da hab ich bittere Erfahrungen sammeln dürfen, den bei jedem Steckvorgang wackelt man automatisch an der Lötstelle, was diese nicht gerne hat und deshalb irgendwann bricht (manchmal auch das Kabel direkt hinter der Lötstelle).

Ich habe mit folgendem Kabel leider erst später sehr gute Erfahrungen gesammelt: Sommer Cable „Cicada SO-D14“. Das ist zwar sehr dünn und wird von den XLR Steckern nicht geklemmt, aber es ist sehr Stabil (da ist ein Drahtgeflecht aus Metall zum stabilisieren drin) und auch geschirmt. Den Durchmesser des Kabels habe ich mit Hilfe von Schrumpfschläuchen erhöht (je 2x aufeinander) dann haben die Stecker auch wieder richtig gegriffen. Ja, das ist einiges an Zusatzarbeit, aber die ist einmalig. Dünne Kabel lassen auch im Gehäuse mehr Luft zum zirkulieren und sie sparen Gewicht. Außerdem hat man da mehr Platz und kommt besser zum Stecken der Stecker heran.
Mehr Platz = weniger Zug auf den Lötstellen = weniger Reparaturen oder Fehler.
Diese Zusatzarbeit macht sich also schnell bezahlt.
Weiterhin werden die eingebauten Kabel kaum mehr belastet da sie ja nicht bewegt werden. Muss also wirklich kein bühnentrittfestes Kabel sein.


Als nächstes kommen wir zu unseren Outputs.
Das X32 Rack hat ja 8 OUTs eingebaut. Diese will ich hinten auch zugänglich haben. Ich möchte aber auch, das unsere eingebauten Sender für das Funk-IEM das Signal bekommen. Die Lösung ist recht einfach. Ich splitte die entsprechende Ausgänge, indem ich ein Y-Kabel löte die zum einen an die Buchsen hinten am Rack geführt werden und gleichzeitig zu den entsprechenden Sendern. Durch das Aufsplitten des Signals bin ich maximal Flexibel was die Zusammenarbeit mit dem FoH und den entsprechenden Technikern angeht.
Eben hier habe ich die dünnen Sommerkabel (Cicada) zum ersten mal benutzt. Für Y-Kabel ein muss, denn man bekommt definitiv keine zwei D6,5mm Kabel in einen XLR Stecker verbaut und diesen dann zugeschraubt. Auch hier haben mir Schrumpfschläuche bei der Zugentlastung geholfen.
Verkabelung 2.jpg
Kleine Anekdote. Wir hatten mit einer anderen Band gemeinsame einen Auftritt. Diese hatte auch ein eigenes IEM Rack (mit UI24). Irgendwie hat das aber nicht funktioniert. Durch die zusätzlichen Outputs die ich an der Rückseite unseres Racks angebaut hatte, konnten wir die Inears der anderen Band problemlos bei uns einstecken und einen persönlichen Monitormix über unser X32 Rack für die Partnerband erstellen. Alle waren Happy.


Zum Schluss kommen wir noch zu den letzten Ein- und Ausgängen des X32, den AUX Send und Return.
Hier hatte ich einen kleinen Denkfehler wie es der ein oder andere sicher schon bemerkt hat. Ich wollte XLR ebenso wie Klinkenstecker nutzen können und hab mich entsprechend für Neutrik Kombi-Einbaubuchsen (NCJ6FI-S-0) entschieden. Aber ein XLR Out ist nun mal männlich und nicht weiblich wie hier verbaut. Es gibt aber auch keinen Kombistecker mit Male XLR. Was bei den Inputs klasse ist, muss hier mit entsprechenden „Gender Changer“ korrigiert werden. Bei Gender Changern sind zwei Stecker die mit kurzem Kabel verbunden sind besser, wie die massiven Metallstecker. Weil die Metallstecker weiter raus stehen, kommt auch eine größere Hebelwirkung auf die Buchsen, was man nicht wirklich haben möchte.
Die Kombibuchsen sind schon deutlich aufwändiger zum verlöten. Ich empfehle da sich im Vorfeld zu Informieren, weil das schon etwas unübersichtlich ist (wenn man kein Profi ist). Hier ein Video das es gut erklärt

View: https://www.youtube.com/watch?v=eTrxmdIQaAI&t=97s

Auch hier ist ein übles Fettnäpfchen versteckt. Beim X32 sind die Aux 5 & 6 sowohl als Klinke wie auch als Chinch vorhanden. Also hab ich alles 1:1 nach hinten raus geführt. Doch die Chinchanschlüsse haben nicht funktioniert. Da muss ein Schalter in der Klinkenbuchse des X32 verbaut sein, der die Chinchanschlüsse trennt, wenn ein Stecker eingesteckt ist. Also musste ich die Chinchanschlüsse direkt mit den Klinkenanschlüssen verbinden.
Da ich im X32 Stereostecker (TRS) verbaut habe, sah die Verbindung dann so aus, das ich T&S (Tip = Spitze des Klinkensteckers und Shield = Masse) an die Chinchbuchsen angeschlossen habe. Den Ring (R) vom Stereostecker ließ ich unberührt. So funktioniert es auch einwandfrei. Wem das mit dem TRS zu verwirrend ist, sollte mal danach Googlen. Es gibt echt tolle grafische Darstellungen dazu die das klar erklären.

Was wirklich nervend war, sind die MIDI Anschlüsse. Dazu hab ich mir zwei 5-Adrige fertige Kabel gekauft (ist viel billiger wie einzelne Komponenten) und ein Kabel in der Mitte durchgeschnitten und dann mit der Buchse verlötet. Richtig blöd war nur herauszufinden, welches Kabel an welche Stelle des Steckers gehört. Da ist ein entsprechender Kabeltester unabdingbar. Ich hatte hier den „Millenium MCT-20“ im Einsatz. Um das MIDI-Kabel prüfen zu können war das zweite Kabel notwendig. Das durchgeschnittene Kabel hab ich auf der einen Seite des Testers eingesteckt und das noch vollständige Kabel mit der Einbaubuchse und der anderen Seite des Testers verbunden. Jetzt ging das fröhliche ausprobieren los, wann welche Ader am richtigen Pol des Steckers angelegt war. Das hab ich mir dann aufgeschrieben und entsprechend verlötet. Try & Error Zeitfresser in Reinform!

Es wurden auch alle anderen Anschlüsse des X32 nach hinten zu den Rackblenden geführt. Hier ist besonders bei den "AES50" Anschlüssen darauf zu achten, das zur Verbinden ein Kabel mit Shield (geschirmt) genutzt wird. Das wird nachdrücklich von Behringer so kommuniziert. Ich habe hier einfach eine RJ45 Durchführung (Neutrik NE8 FDP-B) verbaut, da ich mit Netzwerkkabeln beim anklemmen auf Kriegsfuß stehe. Ebenso alle USB Anschlüsse habe ich mit einer Durchführung (Neutrik NA USB-W) angeschlossen.
Die Antennen der beiden „MEI1000“ Sender habe ich auch auf die Rückseite gelegt und zwar je links und rechts außen. Als Buchse habe ich die Neutrik "NBB75 DFIX" eingebaut. Man kann sogar die Antennen dran lassen, wenn man den Deckel auf das Rack macht. Mir war dabei eben der möglichst große Abstand (rechts/Links außen) zwischen den Antennen wichtig. Achtung, die mitgelieferten Antennenkabel könnten zu kurz sein. Beachtet das bei der Planung. Auch hier würde ich nicht sparsam sein, wenn ich ein Kabel kaufe. Im Gegenteil, lieber gerade hier mehr Geld ausgeben, da direkt neben dem Antenkabel recht viele andere Kabel liegen die das Signal stören könnten. An dieser Fehlerquelle kann man verzweifeln.

Die Steckdosenleiste auf der Vorderseite ist wirklich sehr praktisch. Die sollte man aber nicht nach ganz oben setzen, weil sonst Netzteile zum Teil nicht eingesteckt werden können. Da ist der obere Caserand im Weg. Ich würde mindestens 0,5 HE Platz lassen. Da schon hier das Problem mit mehreren Steckdosen in Reihenfolge auftreten kann, habe ich diesen Stromverteiler an einen Neutrikbuchse mit True1 Anschlüssen verbaut. Das ist schon mal ein Flaschenhals weniger. Außerdem sieht das einfach besser aus, wenn kein Steckdosenkabel (das eh meistens zu kurz ist) herum baumelt.

Kommen wir nun zu den beiden Schubladen (2HE 3HE) an der Vorderseite. Hier habe ich mich bewusst für das teurere Zahlenschloss entschieden. Diese verdammten Schlüssel gehen gerne verloren und dann war es das. Zum Abhalten eines spontanen Diebstahls reichen die Zahlenschlösser vollkommen aus. Auch zum sicheren Verriegeln beim Transport. Und wenn da jemand wirklich ran will, spielt die Verriegelungsart auch keine Rolle, den beide Systeme können mit Gewalt aufgebrochen werden.
Die Schublade mit 2HE beinhalten meine Gender Changer und einen Phantomspeiseadapter mit zwei Anschlüssen. Zusätzlich sind da Akkus für die IEM-Empfänger, die IEM Empfänger selbst sowie Reservekopfhörer und sonstiges Kleinzeug drin. Eben Zubehör. Auch immer dabei sind Ohrstöpsel und ein paar Schmerztabletten, die sind aber mehr dem Alter geschuldet. ;)
Obere Schublade.jpg

In der größeren 3HE Schublade sind 16 XLR graue Kabel (je 1,25 Meter) drin die ein weiterleiten unserer Signale an einen Stagebox gewähren. Die Farbe grau hab ich mit Absicht gewählt, um ein verwechseln zu vermeiden. Da das Rack in der nähe der Stagebox steht, sieht man die Kabel auch kaum. Hier ist auch unsere Fritz!Box drin, mit der wir unser W-LAN Netz für die Steuerung des X32 herstellen, sowie Ladekabel mit Ladestecker für USB Gerätschaften und das Netzkabel für das Rack selber (auf dem Foto ist das Kabel angeschlossen, deshalb ist es nicht in der Schublade). Auch zwei Netzwerkkabel sind da drin zu finden, ein Kaltgerätekabel, und ein USB Kabel das den Anschluss eines Laptops ermöglicht um einen Livemitschnitt aufzunehmen.
Untere Schublade.jpg


Noch eine paar Sätze zum Licht das ich auf der Rückseite eingebaut habe. Die Rackleuchte von Adam Hall (87451 Pro LED Racklight white) ist absolut genial. Das gilt für die komplette Serie dieser Rackleuchten. Egal wie finster es auf der Bühne ist, man erkennt alles einwandfrei und das ohne das man es nach vorne besonders sieht. Aufpassen muss man nur, wenn man das Rack über eine Stufe heben muss, dass man nicht an dem Licht festhält um das Rack anzuheben. Die Bauweise und Einbauposition lädt geradezu ein, es als Griff zu missbrauchen. Besonders bei Leuten die das Equipment nicht kennen kann ich mir hier eine „aus versehen Beschädigung“ gut vorstellen. Trotzdem möchte ich diese Beleuchtung nicht mehr missen. Auf dem Bild sieht man die Rackleuchte in einem dunklen Raum (ohne Blitz Fotografiert!).
Rackleuchte.jpg

Dem aufmerksamen Beobachter ist vielleicht die XLR-Buchse auf der Vorderseite aufgefallen. Hier hab ich die Anschlussmöglichkeit für ein Talkback Mikrofon eingebaut. Dafür habe ich aus Aluminium ein passgenaues Zwischenstück gefertigt und es zwischen die beiden MEI1000 eingeschraubt. Wenn man zwei MEI1000 hat, sind die nicht so toll beim Einbau in ein Rack. Ich hab nichts gefunden mit dem man die sicher und sauber einbauen kann. Da sind Marken wie Shure und Sennheiser schon deutlich besser aufgestellt. Mit dem angepassten Zwischenstück habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Die beiden Sender sind jetzt sicher miteinander verschraubt (über das Zwischenstück), ich hab einen leicht zugänglichen Anschluss für das Talkbackmikrofon und es sieht gut aus.





Jetzt noch ein paar Grundsätzliche Tipps.

Beschriftet alles! Auch die Kabel die man nachher nicht mehr sieht. Bei der schieren Anzahl von verlegten Kabeln blickt man da in kürzester Zeit kaum noch durch. Der Extraaufwand des Beschriftens spart unterm Strich deutlich mehr Zeit, als das nachverfolgen der einzelnen Kabel (sofern das noch möglich ist). Blöd ist, das man das erst dann merkt, wenn es schon zu spät ist. Auch wenn im Nachhinein etwas nachgerüstet wird, werdet ihr über die Beschriftung sehr dankbar sein.

Die Schublade am unteren Platz im Rack könnte ein Problem bekommen. Das hat mit den Nieten zu tun mit denen das Rack gebaut wurde. Die Nieten stehen nach oben ab und sind beim Aufziehen der Schublade im Weg. Man muss die Schublade leicht anheben um sie zu öffnen, was sehr schnell sehr nervend wird. Die Befestigungsschrauben am Rack halten eine schwere beladene Schublade nicht in der Höhe fest. Die rutscht automatisch schon nach kurzer Zeit nach ganz unten. Ich habe links und rechts der Schublade eine 2-3mm Erhöhung unterlegt und diese mit schwarzem Gaffa fixiert. Problem gelöst.
Schublade unten.jpg

Die Steckdosenleiste bietet ja im Innenraum auch Platz um die eingebauten Gerätschaften mit Strom zu versorgen. Fixiert die Stecker mit Gaffa; vor allem die Netzteile. Wenn das Rack geschoben wird ruckelt es überall und die Stecker, ganz besonders die Netzteile, können raus rutschen. Viel Spaß beim Aufschrauben und wider einstecken. Und nein, das ist nicht so wie bei einer Steckdose. Im Rack sind so viel Kabel verbaut das man kaum an die Stecker ran kommt. Man muss also oft mehr als nur ein Teil weg schrauben um das wieder in Ordnung zu bringen. Mit ein bisschen Pech reißt man ein verlötetes Kabel ab.

Um die einzelnen Komponenten an den Rackschienen zu verschrauben, kippt das Rack so, das die Komponenten von oben eingeschoben werden. Das verhindert, dass die Muttern in den seitlichen Schienen, ständig nach unten rutschen. Das ist zwar jetzt ganz klar, aber nicht jeder denkt an so etwas. Es ist echt ärgerlich, wenn die dritte Mutter nach unten rutscht und man erst mal die anderen beiden wieder aufschrauben muss um sie wieder auf Position zu schieben. Die Federn an den Muttern funktionieren einfach nicht immer so, wie sie sollen. Auch wenn schon Komponenten eingebaut sind legt es trotzdem um. Macht halt vorher entsprechend den Deckel auf der anderen Seite drauf, die vielleicht dort montierten Gerätschaften nicht beschädigt werden.
Rackmuttern.jpg

Passt auf, das ihr bei den Rackschienen die Muttern so platziert, das alles befestigt werden kann und das am Ende nicht so viele Muttern übrig sind, das kein Platz mehr ist oder das zu wenig Muttern zur Verfügung stehen.

Nehmt keine Rackblenden aus Aluminium wenn ihr da Buchsen mit D-Norm Lochung einsetzen wollt. Die sind zwar leichter aber eben auch nicht so stabil wie die aus Stahl. Für Rackblenden mit Lüftungsschlitzen ist Aluminium aber voll in Ordnung da hier keine mechanische Belastung entsteht. Ich hab das leider nicht gemacht und Metallblenden eingesetzt.

Alles was ihr an Zeit in die Planung steckt, erleichtert euch das spätere bauen. Denkt auch an eventuelle Erweiterungen (Zuwachs in der Band, weitere Instrumente, etc...). Durch genaues durchdenken und Planen (macht auch Skizzen) könnt ihr unter Umständen einiges an Geld und vor allem Ärger sparen. Das kann ich gar nicht genug betonen! Es gibt nur wenig das mehr nervt, wie wenn man sich bei den eingekauften Steckern verzählt hat, oder das gekaufte Kabel am Schluss doch ein bisschen zu kurz war oder man einfach nicht genug Schrauben hat um alles festzumachen. .
...und das sind noch die harmlosen Fehler...
In der Entwicklung sagt man, das mit jedem Schritt, in der ein Fehler übersehen wird, die Kosten um den Fehler zu beheben umden Faktor 10 steigen. Ersetzt jetzt Kosten mit Ärgern und die Aussage passt wieder einwandfrei.
Hier mal ein Vorläufer (die erste Planungsidee) der die einbautiefen der Geräte darstellt. Diese Grafik ist zwar Maßstabsgetreu, aber ich hab kein SD16 und kein M32C eingebaut, weil ich mich für das X32 Rack entschieden hab. Auch ein paar andere Geräte haben sich geändert. Doch es verdeutlicht gut, auf was man da im Vorfeld achten muss.
Rack.jpg
Wenn ich hier die beiden MS8000 nach ganz unten gegenüber den Schubladen eingebaut hätte, könnte ich keinen Stecker mehr einstecken weil dafür kein Platz mehr wäre.

Was unter Umständen auch noch wichtig sein kann ist die Kühlung. Das X32 ist da jetzt nicht so anspruchsvoll und erzeugt auch keine übermäßige Wärme. Bei andern Pulten kann das aber anders sein. Auch wenn weitere elektrische Geräte eingebaut werden. In diesem Fall sollte man auf eine gute Luftzirkulation achten. Muss nicht mal ein zusätzlicher Ventilator sein, aber eben doch so, das die Thermik kalte Luft unten anzieht und oben erwärmt rauslassen kann. Genau da sind dann dünne Kabel wieder sehr wichtig.

Nehmt euch Zeit beim Zusammenbauen und vor allem beim Löten. Wenn das Rack am Ende zugeschraubt ist soll ja auch alles einwandfrei halten und funktionieren. Im Nachhinein bei XLR-Kabeln eine kalte Lötstelle zu finden kann zu einer echten Sisyphusarbeit werden. Jede Arbeit die ihr mit „Das wird schon halten.“ abtut, ist eine potentielle Fehlerquelle die so unendlich viel mehr Zeit zum reparieren benötigt wie wenn man es beim ersten mal gleich richtig macht.





Ideen die noch in der Planung sind
Wir planen uns ein analoges Multicore zu bauen, das vom Pult zum vorderen Bühnenrand reicht. Dann muss man nur noch ein Kabel zum Pult verlegen und kann die Instrumente und Mikros mit einem kurzen Kabel zur Stagebox anschließen. Das verringert nochmal die Auf- oder Umbauzeit.
Es wäre auch möglich zwei kleine Multicores mit Stromanschluss zu verlegen, und zwar einmal zu unserem Sänger/Bassist und einmal zu mir (Gitarre BackingVoc). Warum das? Ganz einfach. Unser Drummer hat ein Drumset gebaut das komplett auf einem Rollator untergebracht ist. Das würde dann unser Sänger und ich auch machen, halt mit unserem Modellern, der Funkstrecke zum Instrument und dem Mikrofonständer und vielleicht einem Gitarrenhalter. Dann braucht aber auch jeder einen eigenen Anschluss.
Rene Drumset.jpg
Was natürlich auch noch kommen wird ist ein upgrade der IEM-Funkstrecken. Die beiden "MEI1000" machen ihren Job, aber seid ich das Sennheiser "XSW IEM Set" habe, weiß ich, das dies erst der Anfang ist und es noch viel Luft nach oben gibt; vor allem klanglich.

Noch offene Probleme
Da die Antennen hinten am Rack sind gibt es manchmal Funkprobleme. Ob das jetzt tatsächlich an der rückwärtigen Lage liegt oder ob es ein anderes Problem ist, kann ich noch nicht sagen. Dazu habe ich hier einen separaten Thread gestartet in dem das Problem behandelt wird.
https://www.musiker-board.de/threads/rauschen-bei-sennheiser-xsw-iem-set-a-band.743454/

Des weiteren verändert sich ab und zu der InEarMix, ohne das was am Mischpult verstellt wird. Da rede ich nicht von unterschiedlichen Mikros, die ihre obendrein Positonierung nicht immer gleich haben. Ich meine hier die Gesangsmikros, die ja immer gleich bleiben genau so wie wie die Instrumente, die aber immer vom Modeler kommen (Bass->PodGo und Gitarre-> Helix). An den Geräten wurde nichts verstellt. Die Kabel sind meines Wissens nach in Ordnung. Eigentlich sollte sich nichts im Lautstärkeverhältnisse verändern, aber das passiert. Merkwürdiger weise bei jedem von uns dreien. Was ich da nicht verstehe ist, wie das passiert und wie man das in den Griff bekommen kann. Auch unser Tontechniker kommt da ins grübeln wie das entsteht. Auch da sind wir dran.

Das Rack in der Praxis
Wir haben jetzt schon ein paar Auftritte mit dem Rack hinter uns gebracht und es funktioniert alles so, wie es soll. Die Aufbauzeit hat sich im Vergleich zu früher erheblich verkürzt und auch die Fehlerquellen sind erheblich reduziert worden. Das Rack wird neben das Drumset geschoben und die Instrumente, Mikros und FoH Boxen werden angeschlossen, der Rest ist Intern verkabelt und fertig. Der InEarMix wird noch etwas angepasst (hab ich ja bei Problemen aufgeführt) und schon kann es losgehen. Wirklich sehr komfortabel. Auch wenn das Rack in ein bestehendes Setup eingebaut wird geht es recht schnell. Es ist einfach alles was man für das Rack braucht im Rack vorhanden, bzw. in den Schubladen. Das Gewicht ist aber schon recht heftig. Um das Rack anzuheben muss man zu zweit sein (Bodybuilder ausgenommen), was aber dank den Griffen dann kein Problem ist. Über die Rollen ist man direkt nach dem ersten Anheben dankbar. Bis jetzt haben Unebenheiten und Erschütterungen keinen internen Schaden verursacht. Ich gehe auch nicht davon aus, das so was in absehbarer Zeit kommen wird.
Es ist ein professionelles Rack das bis jetzt seinen Dienst zuverlässig erledigt.




Hier noch ein Tipp, bzw. eine Warnung an alle Tontechniker. :opa:
Wenn mehrere Bands ein solches Setup mit passiven Splittern haben, und diese in Reihe geschaltet werden, entsteht ein deutlicher Pegelverlust ab schon zwei Racks. Was auf den ersten Blick echt Clever scheint, kann Pegeltechnisch zu einem Alptraum werden. Habe ich so Live erlebt und es war ein echtes Chaos! Schließt beim Wechsel immer das alte Rack ab und das neue an. Bei Kettenverdrahtung kann sich unter umständen auch der Klang (wird dumpfer) ändern.





Sonstige Infos
Dann noch hier die Gesamtkosten für das komplette Rack. Ich werde das hier schätzen, weil ich wirklich keine Lust habe alle Rechnungen herauszusuchen die sich da angesammelt haben. Ich komme da auf etwa 3.600,- Euro (+/-200,-Euro). Gekauft habe ich das alles zwischen Ende 2022 und Mitte 2023.
Das alles hab ich nicht auf einmal gekauft, sondern immer wieder erweitert. Die Arbeitsstunden die ich da reingesteckt habe kann ich im Nachhinein nur grob Schätzen. Da ich nicht besonders versiert war, was den Umgang mit der Lötstation anging, hab ich zu Beginn schon recht lange gebraucht um vorwärts zu kommen. Doch mit wachsender praktischer Erfahrung ging das dann immer zügiger. Ich schätze das es zwischen 25 und 35 Arbeitsstunden waren die ich da reingesteckt habe. Da ich von Haus aus ein recht fauler Mensch bin, wollte ich es beim ersten mal richtig machen, also hab ich mir entsprechend mehr Zeit damit gelassen. Das hat im großen und ganzen auch gut funktioniert.
Ich empfehle auch, das man sich vielleicht eine Buchse und/oder Stecker mehr kauft, so das man bei einer eventuell "zu Tode gelöteten" Buchse oder Stecker Ersatz hat.

Zu diesem Rack kamen dann auch noch ein paar maßgeschneiderte Kabel dazu, die im Liveeinsatz auch nochmal Erleichterung bringen. Dazu gehört die beiden Twin-XLR-Kabel (Cordial CMK 422) für das Kabelgebunden IEM vom Drummer und dem Stereoanschluss von meinem Modeler (Helix Floor). Die hab ich je ca 7-8 Meter lang gefertigt. Dazu muss ich aber auch sagen, das dies zwar praktisch ist, aber diese Twin-Kabel aufzuwickeln ist etwas ganz anderes wie bei einem normalen XLR Kabel. Das ist viel umständlicher weil es sich schnell und oft verdreht. Ich würde es mir nicht mehr kaufen.

Ich denke mal, das nicht jeder einen solchen Overkill an Anschlüssen braucht (ich wahrscheinlich auch nicht). Aber eben weil ich alles gemacht habe bin ich auf Probleme gestoßen an die ich vorher nicht gedacht hatte oder sie schwer unterschätzte. Euch kann das sicher eine Hilfe sein.

Dies hier entspricht den Anforderungen, die ich an unser Rack gestellt habe. Das kann bei euch natürlich komplett anders sein.

Alternatives Projekt
Ich hab auch noch ein zweites Minirack (6HE) gemacht das ich auch als IEM bei einer 4-köpfigen Band nutze. Als Mischpult hab ich da ein „Soundcraft UI12“ (der wirklich komplett mit allen Anschlüssen ausgelastet ist!) und einen Kopfhörerverstärker für 4 Stereosignale (geht auch Mono). Das alles kostet aktuell gerade etwa 600,- Euro.
Auch dazu eine Anmerkung. Kopfhörerverstärker sind Pflicht! Klar geht es auch ohne, aber dafür sind die Ausgänge nicht gemacht. Auch die Lautstärke die beim Musiker ankommt ist hier schnell viel zu leise. Spart euch den Ärger und nehmt Funk oder kabelgebundene Kopfhörerverstärker, oder wie ich hier einen "Fame Audio HPA-6000" (alternativ "Millenium HP4"). Beachtet aber die Kabel mit den benötigten Steckern um alles richtig anschließen zu können. Schaut euch auch dazu die Anleitungen der Geräte an, ob es symmetrische Kabel benötigt oder nicht. Hier das falsche Kabel kann auch recht merkwürdige Fehler verursachen.
Für die, die es interessiert. Hier sind 4x Vocals, 1x Stereo Gitarre, Bass, Bassdrum und 1x Stereo Keyboard angeschlossen. Die Keys gehen über den Chincheingang rein. 4 IEM Mixe bekommt man deshalb, weil es 2x einen Monitorausgang gibt und den Kopfhörerausgang kann man zu weiteren 2 Monitorwegen umschalten. Das macht 4x IEM möglich.
UI12-Rack-vorne.jpg UI12-Rack-hinten.jpg

Es geht also auch deutlich kleiner und günstiger.


Okay, soviel also zu meiner IEM-Rack Geschichte. Sollten Fragen sein oder ich mich missverständlich ausgedrückt haben, dann immer raus damit. Ich helfe gern weiter und stelle Missverständnisse gerne richtig.

Kai
:m_git1:
 
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Gut, daß du das hier so ausführlich beschreibst. Einige Bands wollen soetwas haben, sind sich über den Aufwand nicht im klaren und wissen vorab nicht, was sie alles dafür leisten müssen. Ein InEar System leistet erst dann brauchbare Hilfe, wenn man gewillt ist, diesen Aufwand konstant selbst zu erbringen. Und wenn mitten im Konzert etwas auftritt, wird es nicht der Tontechniker richten, sondern die Musiker selbst - d.h. irgendwo muß man bluten.
So richtig vorhersagbar wird das InEar System auch erst, wenn die eingehenden Pegel halbwegs gleich bleiben, dh. in Konsequenz müssen die Schallquellen dann auch jedesmal gleich laut sein (andere Snare? Amp anders eingestellt?) und die konstant gleichen Mikrofone vor den Schallquellen stehen - also ein Rattenschwanz von Aufwand - der den Musikern bewußt sein sollte, damit sie die Vorteile auch abschöpfen .. und nicht nur die Nachteile.
 
Moin @Sharkai

Da hast Du ja eine sehr gründliche Aktion veranstaltet und sehr schön dokumentiert. Vielen Dank, dass Du das hier teilst. Da ich selber gerade über IEM nachdenke hab ich noch einige Fragen an Dich. Ich sehe auf einem der Bilder, dass Du die 3xIEM Out und auch ein Master Out vom x32 ebenfalls nach vorne geführt hast. Darf ich fragen, wozu außer zur Fehlersuche? Ich kann mir gut vorstellen, dass es dazu sinnvoll ist und ggfs. auch für den Fall, dass ein IEM sich verabschiedet und man "mal eben" etwas anderes anstecken will. Vielleicht hat das aber noch einen anderen Zweck, den ich überlesen habe.

Danke für die Info
Nico
 
Ein paar Anmerkungen von mir, da ich derjenige bin, der live das Gedöhns bedienen darf:
In der Mehrzahl der Einsätze bisher haben wir über das Rack sowohl das Monitoring, als auch den FOH-Sound gefahren. Entweder, weil es keinen FOH gab (Kategorie Kneipengig) oder weil es so schneller und einfacher ging (Bandwettbewerb ohne richtigen FOH, Hauspult bekam die Stereo-Summe von mir). Wenn mich mein Gedächnis nicht trügt, gab es genau einen Gig, bei dem die Split-Funktion überhaupt verwendet wurde.
Daher könnte man aus heutiger Sicht in Frage stellen, ob der Verkabelungsweg (internes Pult bekommt den Split, Phantom muss von extern kommen) der bessere für die Mehrzahl der Einsätze ist.
Der externe Phantom-Adapter und die Fritzbox sind mir etwas ein Dorn im Auge, da lose Teile mit Wandwarze dem Prinzip eines fest verkabelten Racks widersprechen. Wir legen sie in der Regel einfach oben drauf, aber der Platz wird im Einsatz oft auch von anderen Dingen beansprucht (Backline, Racks anderer Bands). Momentan bevorzuge ich einen Grenzfläche in der Kick, also braucht es für den Kanal die Phantomspeisung.

Wie schon angesprochen, muss für einen schnellen Einsatz die Verkabelung von und zum Rack optimiert werden. Ist ein schneller Umbau gefordert, dauern Einzelkabel, die quer über die Bühne verlegt werden, zu lange und sorgen schnell für ein Kabelchaos, das meinem Anspruch eines ordentlichen Bühnenaufbaus nicht gerecht wird. Ich denke momentan an je ein Subcore für die Drums und für den Rest vorne an die Mitte der Bühne. Um Einzelkabel kommt man damit zwar nicht herum, aber die Länge wird beherrschbarer.
Die unbeschrifteten grauen Kabel für den Split-Ausgang sind auch noch nicht der Weisheit letzter Schluss. Viele nutzen hier beschriftete Subcores. Leider ist der Spleiß am Ende immer nervig zu entwirren. Beim einen erwähnte Einsatz war das kein Thema, da es beim Aufbau keinen Zeitdruck gab. Ich denke aber an eine Festival-Situation, wo Auf- und Abbau innerhalb weniger Minuten erledigt sein müssen. Die Kabel anhand der Signal zu beschriften, scheint mir in jedem Fall sinnvoll.

Thema sich ändernder Mix: Da ändert sich nichts, solange niemand was verstellt und die korrekte Szene geladen wird. Wenn sich was ändert, dann sind es die Eingangssignale oder viel mehr das tagesaktuelle Hörempfinden.
Vielleicht hat das aber noch einen anderen Zweck, den ich überlesen habe.
Den Master-Out braucht es entweder, wenn der gesamte FOH-Mix aus dem Rack kommt oder für Einspieler, die auf vom USB-Stick im X32 aus abgespielt werden. In dem Fall liegt dann nur dieses Signal auf dem Master-Out.
Ein Beispiel, warum es sinnvoll sein kann, auch die anderen Ausgänge herauszuführen, wurde bereits genannt:
Kleine Anekdote. Wir hatten mit einer anderen Band gemeinsame einen Auftritt. Diese hatte auch ein eigenes IEM Rack (mit UI24). Irgendwie hat das aber nicht funktioniert. Durch die zusätzlichen Outputs die ich an der Rückseite unseres Racks angebaut hatte, konnten wir die Inears der anderen Band problemlos bei uns einstecken und einen persönlichen Monitormix über unser X32 Rack für die Partnerband erstellen. Alle waren Happy.
Im großen und ganzen funktioniert das System gut und passend für die Band. Ich habe kein Problem damit, die kleinen Gigs nur mit dem Tablett (MixingStation) zu mischen. Im Gegenteil, mir stellt sich schon die Frage, ab welcher Größenordnung und welchen Bedingungen ich überhaupt die Splitter nutze und den Mix über den Haus-FOH mache.
Irgendwann will ich die Splitter mal durchmessen, nur um zu wissen, ob da sich im Übertragungsverhalten was tut.
 
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das ist ja mal kompletter quatsch...
Was hier nicht passieren kann ist eine Verdoppelung der Phantomspeisung auf 96Volt wenn beide Pulte (FoH & IEM) Strom liefern
 
Den Master-Out braucht es entweder, wenn der gesamte FOH-Mix aus dem Rack kommt oder für Einspieler, die auf vom USB-Stick im X32 aus abgespielt werden.
Danke - die Aussage und die Tatsache, dass ihr darüber auch (ab und zu oder öfter) als Selbstfahrer unterwegs seid macht völlig Sinn für Master Out. IEM Out wird dann nur Sicherheit sein, richtig?
 
Sicherheit, Option, nenn es wie du willst. Es hat sich schon einmal bezahlt gemacht, damit ist der Aufwand gerechtfertigt.
 
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Weil sich die Phantomspannungen nicht addieren. Es sind jeweils 48V mit Vorwiderstand 6.8 kOhm aber parallel.
Es bleiben also 48 V (Genauer gesagt, das Mittel der beiden 48V Phantomspannungen - wenn eine 50V hat und die andere 48, dann sind es 49) . Allerdings hat man dann nur noch einen Vorwiderstand von 3.4 kOhm und damit eventuell je nach Schaltung des Verbrauchers einen zu hohen Strom.
Auch wird das Mikrofon mit einer geringern Impedanz als Abschluss belastet, was sich negativ auswirken kann aber nicht muss.
 
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Tja, in diesem Fall bin ich einer Falschinformation aufgesessen. Tut mir leid.
 
@the flix
Ja, ob man die Phantomspeisung vom FoH oder dem Rack aus macht kann man in Frage stellen.
In unserem Fall haben wir ja den komfortablen Zustand, das wir eine fähigen FoHler haben. Ich denke das dies bei den meisten anderen nicht so ist. Die meisten werden sich selber mischen und irgend ein Bandmitglied hat diesen Job aufs Auge gedrückt bekommen. Das hab ich hier schon öfter so gelesen und auch häufig in der Praxis so erlebt.
Genau für diese Fälle macht meine Denkweise schon Sinn; denke ich zumindest.
 
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@Sharkai Wie verarbeitet Ihr denn Line-Signale z.B. von Gitarren-Multieffekten und Keyboards und Signale aus Klinkenkabeln? Die Splitter sind ja mit XLR-Steckverbindern versehen und für Mikrofon-Signalpegel ausgelegt. Da könnte es ja durch zu hohe Pegel Soundprobleme mit den Überträgern geben.
 
Das Datenblatt des MS8000 gibt einen maximalen Eingangspegel von +30 dBu und einen THDN von 0.02 % bei +4 dBu an. Das sollte für alle üblichen Arten an Signalen ausreichen.
 
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@Sharkai Wie verarbeitet Ihr denn Line-Signale z.B. von Gitarren-Multieffekten und Keyboards und Signale aus Klinkenkabeln? Die Splitter sind ja mit XLR-Steckverbindern versehen und für Mikrofon-Signalpegel ausgelegt. Da könnte es ja durch zu hohe Pegel Soundprobleme mit den Überträgern geben.
Also wir verarbeiten auch Line-Signale. Ich weiß jetzt nicht sicher ob da der "PodGo" und der "Helix" dazu gehören, aber die beiden funktionieren Problemlos. Der "PodGo" hat einen symmetrischen Klinkenausgang den wir mit einem Adapterkabel auf XLR (TRS male - XLR male) bringen und so direkt in den Splitter gehen.

Auch angeschlossene Laptops oder Handys funktionieren mit entsprechenden Kabeln über den Splitter. Im Zweifelsfall einfach ein DI Box dazwischen klemmen oder sogar ins Rack mit einbauen. Die gibt es auch im 19" Format.

Ich denke also das es da keine Probleme geben wird. Mit entsprechenden Adapterkabel ist alles lösbar.
Warum ich immer von Adapterkabel und nicht von Adaptern rede? Kabel sind sinnvoller weil sie nicht so weit heraus stehen und deshalb keinen größeren Hebel erzeugen. Außerdem reißt man weit heraus stehende Stecker leichter ab.

Noch ein Tipp von mir.
Neutrik hat einen XLR Stecker auf dem Markt, der sowohl "male" als auch "femal" eingesetzt werden kann. Das ist der NC3 FM-C. Der Vorteil liegt auf der Hand, der Nachteil ist, das dieser Stecker deutlich länger ist und so wiederum weiter heraus steht oder in einem Case für den Floormodeller nicht rein passt, weil er zu lang ist. Er ist aber trotzdem noch kürzer als ein Zwischenadapter. Funktionieren tut er jedenfalls einwandfrei. Er rastet auch in beiden Stellungen ein. Ich hab den bei uns manchmal im Einsatz und bin sehr zufrieden damit.
 
Da haben mir @mix4munich und @chris_kah etwas zur Vorsicht geraten, die Mikrofon-Splitter direkt für Linesignale einzusetzen

https://www.musiker-board.de/thread...mikrofon-und-line-signale.736237/post-9418981

https://www.musiker-board.de/thread...mikrofon-und-line-signale.736237/post-9419058

Zitate aus den Links ...

..... sowohl der Behringer als auch der Millenium vertragen bei Frequenzen um die 50 Hz nur etwa 120 mV eff. Ok für Gitarrenausgang..... ein satter Synthie-Bass wäre mit Vorsicht zu genießen ....
..... prinzipiell geht das mit allen passiven Signalsplittern. Evtl. muss man die eingehenden Linesignale etwas abschwächen und auf Mikrofonpegel bringen .....
 
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Wie gesagt haben wir bei uns da noch keine Probleme gehabt.
Trotzdem danke für den Querverweis. Das hab ich noch nicht gewusst.
 
Die eigentliche Verkabelung der Splitter sollte so laufen, das vom Rackmischpult keine Phantomspeisung möglich ist, sondern nur vom angeschlossenen FoH Pult aus.
Der Gedanke dabei ist der, das man sich oft in bereits verlegte Mikrofone einklinkt, vor allem beim Schlagzeug.
Verstehe ich nicht. Ich hab's genau anders gemacht: Die Geräte, die Phantomspeisung benötigen, bekommen die natürlich von meinem X32. Ich gehe ja üblicherweise mit allen Signalen erst in meine Splitter, vom Link-Out in mein X32, und vom Out des MS8000, der galvanisch getrennt ist, zum FOH. Da gibt es dann auch keine Konflikte mit der Phantomspeisung, denn selbst wenn der FOH'ler Phantomspeisung schickt, was er nicht bräuchte, hat das keinerlei Auswirkungen.
Was hier nicht passieren kann ist eine Verdoppelung der Phantomspeisung auf 96Volt wenn beide Pulte (FoH & IEM) Strom liefern, weil eben ein gesplitteter Kanal immer galvanisch getrennt ist.
Das Missverständnis mit den 96V hatten wir schon geklärt, aber zur Verdeutlichung und Erklärung der MS8000: Der Link-Out ist durchgeschliffen, das heißt, hier kann auch Phantomspeisung fließen, während der Out galvanisch getrennt ist. Damit sparst Du Dir auch die Extra Phantomspeisungen, wenn ihr mal autark unterwegs seid (so wie das @the flix oben erläutert hat) und kein FOH'ler Euch mit 48V versorgt.
Als nächstes kommen wir zu unseren Outputs.
Das X32 Rack hat ja 8 OUTs eingebaut. Diese will ich hinten auch zugänglich haben.
Wenn das nur für den Fall ist, dass man mal die InEars einer anderen Band dort anstöpseln muss, ist das ganz schön viel Aufwand.
Ich bin ja auch Freund davon, dass alle Anschlüsse zugänglich sein sollten, habe also auch die meisten Anschlüsse, die ich normalerweise nicht benötige, trotzdem über eine Panelleiste nach außen gelegt. Aber würde das niemals über Y-Kabel machen. Entweder ich verwende ein Rackpanel mit Schalt-Klinken, oder ich löse das anders. In Deinem Fall würde ich die drei In-Ear Sender entweder über die 6 XLR OUTs des X32 verbinden oder über die 6 Aux Outs und dann entweder die XLR oder die Klinken nach außen führen. Das ist ggf. im Routing des X32 schnell angepasst.
Zum Schluss kommen wir noch zu den letzten Ein- und Ausgängen des X32, den AUX Send und Return.
Wofür brauchst Du Aux Send und Returns? Oder geht es Dir nur darum, diese Anschlüsse nach außen zu führen? Und warum dann mit Kombo-Buchse, wenn es denn Klinken sind und warum die Cinch auch noch? Für die paar Fälle, wo man das braucht, hat man passende Adapter im Koffer.
Die Steckdosenleiste auf der Vorderseite ist wirklich sehr praktisch.
Wofür? Entweder ist alles, was hier für den Betrieb des Racks benötigt wird, bereits im Inneren fest verkabelt, was ja sinnvoll ist, oder man legt eine Steckdosenleiste an's Rack.
Auch das mit den Schubladen hab ich nicht verstanden. Ist zwar schön, wenn man alles zusammen hat, macht aber das Rack unnötig größer und schwerer. Und dann die Frage, warum abschließbar? Ich lass doch mein Rack nirgends unbeaufsichtigt stehen!?
Hier ist auch unsere Fritz!Box drin, mit der wir unser W-LAN Netz für die Steuerung des X32 herstellen, ...
Warum verbaust Du den Router nicht fest im Rack?
Jetzt noch ein paar Grundsätzliche Tipps.

Beschriftet alles! Auch die Kabel die man nachher nicht mehr sieht. Bei der schieren Anzahl von verlegten Kabeln blickt man da in kürzester Zeit kaum noch durch. Der Extraaufwand des Beschriftens spart unterm Strich deutlich mehr Zeit, als das nachverfolgen der einzelnen Kabel (sofern das noch möglich ist).
Unbedingt! Du hattest ja oben auch erwähnt, dass
jeder Musiker seine Gerätschaften selber anschließen kann
bzw können soll. D.h. zumindest, dass alle Anschlüsse draußen eindeutig beschriftet werden.
Fixiert die Stecker mit Gaffa; vor allem die Netzteile.
Auch ganz wichtig!
 
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Fixiert die Stecker mit Gaffa;
Gaffa ist toll, so lange man es für kurzzeitige (für ein paar Stunden maximal)Fixierungen benutzt. Und auch da muss man schon zu dem richtigen Produkt greifen. Was gar nicht geht, ist, etwas mit Gaffa für einen längeren Zeitraum zu fixieren. Selbst der hochwertigste Kleber wird ganz ekelig und hält igendwann nicht mehr. Da hat man dann nur eine schmierige, ungustiöse Pampe vor sich. Langzeitfixierungen mache ich mit Kabelbinder oder Klett.
 
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Da bin ich bei dir. Ich hab zwar auch schon Gaffa gehabt, was über Jahre zuverlässig gehalten und sich auch so gut wie rückstandsfrei entfernen ließ, aber Kabelbinder und Klett ist die bessere Variante. Ich hab sogar schon Metallwinkel in‘s Rack geschraubt, um Steckernetzteile oder andere bewegliche Teile zu fixieren.
 
Verstehe ich nicht. Ich hab's genau anders gemacht: Die Geräte, die Phantomspeisung benötigen, bekommen die natürlich von meinem X32. Ich gehe ja üblicherweise mit allen Signalen erst in meine Splitter, vom Link-Out in mein X32, und vom Out des MS8000, der galvanisch getrennt ist, zum FOH. Da gibt es dann auch keine Konflikte mit der Phantomspeisung, denn selbst wenn der FOH'ler Phantomspeisung schickt, was er nicht bräuchte, hat das keinerlei Auswirkungen.
Also das kann man so oder so machen. Ich hab meine Intension doch beschrieben.
Aber aus meinen jetzigen praktischen Erfahrungen heraus würde ich das auch andersrum machen; also so wie du es beschreibst.
Wenn das nur für den Fall ist, dass man mal die InEars einer anderen Band dort anstöpseln muss, ist das ganz schön viel Aufwand.
Ich bin ja auch Freund davon, dass alle Anschlüsse zugänglich sein sollten, habe also auch die meisten Anschlüsse, die ich normalerweise nicht benötige, trotzdem über eine Panelleiste nach außen gelegt. Aber würde das niemals über Y-Kabel machen. Entweder ich verwende ein Rackpanel mit Schalt-Klinken, oder ich löse das anders. In Deinem Fall würde ich die drei In-Ear Sender entweder über die 6 XLR OUTs des X32 verbinden oder über die 6 Aux Outs und dann entweder die XLR oder die Klinken nach außen führen. Das ist ggf. im Routing des X32 schnell angepasst.
Das mit dem InEars war ein reales Beispiel aus der Praxis.
Ich wollte auch lieber einen Anschluss Zuviel nach außen verlegt wissen, wie mich später mal ärgern. Ist ja eine einmalige Arbeit.
Die Y-Kabel funktionieren einwandfrei, wenn es auch unkonventionell gedacht ist. Der Vorteil ist, das die Hardware IMMER sicher verkabelt ist und man nicht irgendwelche losen Kabel rumhängen hat die man ein- und ausstecken muss.
Die AUX OUTs wären eine Möglichkeit gewesen. Daran hab ich nicht gedacht. Aber auch hier gilt das selbe, wenn man das mal braucht (was wohl genauso oft vorkommt wie beim MIDI Anschluss), ist man froh wenn man es hat.
Wofür? Entweder ist alles, was hier für den Betrieb des Racks benötigt wird, bereits im Inneren fest verkabelt, was ja sinnvoll ist, oder man legt eine Steckdosenleiste an's Rack.
Auch das mit den Schubladen hab ich nicht verstanden. Ist zwar schön, wenn man alles zusammen hat, macht aber das Rack unnötig größer und schwerer. Und dann die Frage, warum abschließbar? Ich lass doch mein Rack nirgends unbeaufsichtigt stehen!?
Warum verbaust Du den Router nicht fest im Rack?
Also das Steckdosen Live nie genug da sein können hat schon jeder erlebt. Wir nutze es, um den Router einzustecken, Den Laptop zu betreiben, das Phantompower Spiesegerät mit Strom zu versorgen, Akkus aufzuladen, Tablets zu betreiben, etc...
Ja, die Schubladen machen es schwerer, aber es ist halt auch alles beieinander. Das ist nicht zu unterschätzen! Das Case hat 100mm Rollen, das macht das Gewicht doch recht erträglich. Und das ein- und ausladen macht man halt zu zweit, genau wie eventuelle Treppen. Wenn wir uns auf einen Gig Vorbereiten, ist es mit diesem Rack echt einfach. Da ist soweit alles drin, was wir brauchen. Da vergisst man eigentlich nie etwas. Wenn du all das zeug rund um das Rack herum separat mitnimmst, vergisst du viel schneller etwas, wie wenn es immer am selben Ort im Rack ist. Abschließbar nur deshalb, weil es auch auf der Bühne Langfinger gibt. Wahrscheinlich sogar öfter als im Publikum. Bei diesem Schloss geht es nur darum, den schnellen Zugriff zu verhindern. Wer da wirklich rann will, kommt da trotzdem ran. Statistisch werden die meisten Diebstähle aus der bietenden Gelegenheit heraus gemacht. Außerdem ist eine verriegelte und abgeschlossen Schublade gegen versehentliches öffnen beim Transport bestens gesichert.
Den Router hab ich nicht eingebaut, weil ich zu diesem Zeitpunkt für ein 19" Router kein Geld hatte. Jetzt ist kein Platz mehr da, weil in die letzte 1HE ein Combiner rein kommt, der das IEM auf eine Antenne reduziert und die Funkqualität damit erheblich verbessert wird. Da hatten wir noch Probleme. Das werde ich aber hier hinzufügen, wenn die bestellten Teile endlich da sind (sollen diesen Monat irgendwann kommen).

Was das Fixieren der Stecker angeht, da hab ich auch nicht an Klett gedacht. Aber bei Klett habe ich das gleiche Problem wie bei Kabelbinder (die ich auch ausprobiert habe). Die gehen ganz um die Steckdosenleiste rum und somit über die nach außen gerichteten Steckdosen auch. Dann kann ich die nicht mehr nutzen. Die Leiste hat innen und außen Steckdosen. Somit bleibt mir gar nicht viel anderes Übrig als mit Gaffa zu arbeiten. Vielleicht gibt es ein besseres Klebeband. Vielleicht nehme ich auch meine Heißkleber Pistole. Metallwinkel wären eine Lösung, aber da schrecke ich davor zurück, weil ich da einfach wegen all der verbauten Kabel nicht mehr richtig hin komme um sie zu befestigen. Und ich werde sicher nicht mehr das ganze Rack auseinander nehmen nur wegen der Leiste. Da mach ich lieber alle 1-2 Jahre neues Gaffa hin. Das geht im Vergleich zur Konstruktion des Metallwinkels mit Schaumstoff (ist nicht so leicht, weil die Netzteile unterschiedlich groß sind) sehr einfach.
 

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