Suche Infos zu Pirola IVP

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havanna
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Hallo,
ich weiß nicht ob ich richtig hier bin....
Jedoch habe ich noch nicht herausgefunden, wie ich ein neues Thema eröffnen kann. Sorry...Daher wollte ich mich gleich ans Id-Thema ranhängen.

Ich habe heute eine Pirola IVP mit H-Stimmplatten mit Nägel (angeblich Morino-Stimmplatten, generalüberholt) erstanden und finde über diese Instrument nix im Forum. Auch über Google sind keine näheren Infos auffindbar.
Weiß jemand Näheres zu diesem Instrument?

Grüße,
havanna


Orginal H-Stimmplatten mit Nägel!

Hallo havanna,
ich war so frei, deinen Beitrag in ein eigenes Thema auszulagern.
Geht ganz einfach: in die passende Unterubrik wechseln und oben auf den Button "Thema erstellen" drücken.

maxito
 
Eigenschaft
 
Hallo Havanna,

ich kenne die Pirola/Lucia nur mit HT-Stimmplatten im Diskant und T-Platten im Baß. H- war eine Stufe besser als HT (wenn ich es richtig im Kopf habe), ist aber von Morinoplatten noch weit entfernt. Die Pirola ist die kleine Schwester der Atlantic (mit Damen-Tastatur) und ich kann mir nicht vorstellen, daß man da teure Morino-Stimmplatten eingebaut hat. Ansonsten wäre das eine absolute Sonderbestellung gewesen oder nachträglich gemacht.

Setz doch mal ein paar Bilder ein. Wir haben hier Leute, die sich sehr gut mit Hohner-Instrumenten auskennen. Die helfen Dir sicher weiter.

Viele Grüße

Ippenstein
 
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So es hat ein bisschen gedauert, die Fotos hochzuladen.
Aber erstmal vielen Dank an Euch beide für die Hilfe.


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Jetzt bin ich schon gespannt auf Euer Fachurteil bzw. darauf, Näheres über die Pirola zu erfahren.
 
Hallo Havanna,

über die Pirola lässt sich nicht sonderlich viel sagen. Im Hohner-Katalog wird sie als "bezauberndes Damenmodell" angepriesen (wegen der schmäleren Tasten und dem freundlichen Gewicht von 8,5 kg).

Es ist ein Modell für Fortgeschrittene; die Stimmplatten sind H-Mensur bzw. später HT-Mensur. Das ist die zweitschlechteste Qualität, die es bei Hohner gegeben hat. Dass die Platten mit Nägeln eingebaut wurden, hat mit der Platten-Qualität nichts zu tun; das wurde damals gemacht, weil man noch kein so gutes Kleb-Wachs wie heute hatte und deshalb die Platten auf dem Stimmstock vor dem Einwachsen fixiert hat.

Dass da Morino-Platten drin sein sollen, halte ich für ein Gerücht. Das, was zu sehen ist, ist ganz normale H-Mensur. Man darf das "H" von der Mensur nicht mit "H1" oder H2" (=Handarbeit) verwechseln. Ebenfalls bezweifle ich sehr stark, dass das Instrument generalüberholt wurde. In dem Fall hätte man beim Wieder-Einwachsen der Platten niemals die Nägel wieder reingeklopft. Ich denke, dass die Stimmstöcke noch im Original-Zustand sind.

Gruß Claus
 
Zuletzt bearbeitet:
Um mich Claus anzuschließen: Das sind noch die alten Ventile, die es in der heutigen Form nicht mehr als "neu" geben dürfte. Schneide mal mit einem Messer an einer Stimmplatte ins Wachs, da, wo es recht dünn ist. Wenn es abbröselt, ist es altes Wachs.

Viele Grüße

Ippenstein
 
Hallo Klaus und hallo Ippenstein,
ich danke ich für Eure Expertise und Hilfe. Leider bin eben erst von der Arbeit zurück, so dass ich erst jetzt antworten kann.

Mhm...die 2.-schlechtesten Stimmplatten : (
Hört sich ja nicht so toll an. Was meint Ihr zum Klang dieses Instruments. Muss es häufig nachgestimmt werden?

Würdet Ihr mir eher zu diesem Instrument raten? Theoretisch kann ich noch vom Kauf zurücktreten. Das Instrument ist noch nicht da bzw. habe ich 14 Tage Rückgaberecht.
Viele Grüße

Havanna

- - - Aktualisiert - - -

Nachtrag:
Anbei habe ich eben eine Email vom Verkäufer erhalten, der mir in Auszügen folgendes schrieb:

"Die Pirola war damals ein sehr teueres Instrument und hat fast 50% mehr gekostet als ein Lucia. Ein neue Lucia was damals für manchen fast ein halbes Jahrgehalt also ein Pirola kam nur für wenige in Frage.
Das Lucia ist schon ein beliebtes Instrument aber das Pirola ist hochwertige. Es ist ein 4 Chöriges instrument und hat genagelte H-stimmplaten.
Vom Klang her wurde ich sagen das es ein Atlantic plus klang hat. Damit möchte ich sagen das den Klangfarbe gleich ist das es aber besser und mit wehniger Luft schon anspricht.
Das Akkordeon ist nicht so massiv schwer wie ein Atlantic oder Morino und hat 96 Bässe. Es stimmt das es deshalb Damenakkordeon genannt wird. Das sind aber keine Angaben von Hohner. Auch viele Männer spielen ein Pirola. "

Ist dem tatsächlich so???
Inzwischen bin ich sehr skeptisch geworden.

Viele Grüße,
Havanna
 
Hallo Havanna,

Ob man Dir zu dem Kauf raten soll oder nicht, ist schwierig zu beantworten. Es sagt ja keiner, dass es schlecht ist, es kommt halt darauf an, was man da erwartet. Wichtig ist, dass das Preis/Leistungsverhältnis stimmt. Das ist aber aus der Ferne schlecht zu beurteilen.

Das Instrument muss auch nicht häufiger nachgestimmt werden als andere dieser Klasse. Viel wichtiger ist, ob es im Moment noch stimmt oder gleich nach Erhalt gestimmt werden muss. Das ist nämlich recht teuer. Zum Klang: Auch hier muss man selber wissen, ob einem der Klang gefällt oder nicht.

Dass die Pirola 50 % mehr gekostet hat als die Lucia, ist dummes Zeug. Ich habe gerade den Hohner-Katalog aufgeschlagen, da kostet eine Pirola IV P 720 DM und die vergleichbare Lucia IV P 675 DM, also ein Unterschied von gerade mal 45 DM. Von 50 % keine Spur. Ein halbes Jahresgehalt würde also einen Jahresverdienst von 1440 DM bedeuten; das war auch in den Sechzigern arg wenig, das müsste schon ein armer Hund gewesen sein.

Die Pirola hat übrigens 41 Tasten und 120 Bässe, das stimmt also auch nicht. Die Lucia war die 37/96; deshalb war sie ja auch geringfügig billiger. Du kannst ja auf dem ersten Bild die Tasten nachzählen.

Ein Klang von Atlantic Plus ist auch Quatsch, von Plus kann man da sicher nicht reden; und das mit "weniger Luft" kann ich auch nicht nachvollziehen.
Die Angabe "Damenakkordeon" steht groß und breit im Katalog von Hohner, daher ist auch die Aussage gelogen. Wenn's Dich interessiert, kann ich Dir eine Kopie der Katalogseite mit Pirola und Lucia auf einer Seite schicken. Du brauchst mir nur über PN Deine Adresse angeben.

Es mag Männer geben, die Pirola spielen. Wenn einer besonders schlanke Finger hat, geht das sicherlich. Ich käme damit nicht zurecht.

Am schwerwiegendsten finde ich die Aussage "Morino-Platten, generalüberholt"; Morino-Platten sind es nun mal garantiert nicht, und das mit der Generalüberholung stimmt m. E. auch nicht.

Von der Zuschrift her kommt es mir so vor, dass der Verkäufer ein Niederländer ist. Stimmt das?

Das alles soll wahrlich nicht bedeuten, dass ich die Pirola für schlecht halte. Ganz im Gegenteil, es ist ein solides und robustes Gebrauchsinstrument; nur eben für Leute mit dünneren Fingern. Nur was der Verkäufer da erzählt, gefällt mir ganz und gar nicht.

Es kommt nur drauf an, ob es Dir passt und ob der Zustand den wie auch immer von Dir geforderten Preis rechtfertigt. Das kann man aber aus der Ferne nicht beurteilen, dazu muss man die Kiste in der Hand haben und gründlich untersuchen. Insbesondere was Ippenstein über das Wachs gesagt hat ist sehr wichtig, und natürlich die derzeitige Lage der Stimmung.

Da Du ja ein Rückgaberecht hast, lasse Dir das Ding halt kommen und versuche, es jemand zu zeigen, der Ahnung hat und beurteilen kann, ob es was taugt.
Wenn nicht, kannst Du es ja immer noch zurückschicken.

Gruß Claus
 
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Hallo Claus,

ich danke Dir für Deine große Hilfe. Ich habe nicht schlecht gestaunt ... es ist tatsächlich ein Holländer, von dem ich die Pirola kaufe. Angeblich ist es gestimmt und das Wachs in Ordnung. Aber das werde ich vorher noch gleich per Email nachfragen.

Du hast geschrieben: "Das Instrument muss auch nicht häufiger nachgestimmt werden als andere dieser Klasse."
Wie würdest Du es aus heutiger Sicht einschätzen bzw. welcher Klasse zuordnen?

An dieser Katalogseite bin ich sehr interessiert. Ich werde Dir gleich per PN mein Email-Adr. zusenden.

Ich würde sehr gern, die Pirola von einem Fachmann begutachten lassen. Kennst Du jemand in der Nähe von 07639, den Du mir empfehlen könntest?

Grüße,
Havanna
 
Hallo Havanna,

die Klasse ist ganz einfach die gehobene Mittelklasse, die schon ein Stück über den Anfänger-Instrumenten steht.

Was den Fachmann angeht: In der Gegend kenne ich mich nicht so gut aus, aber es ist ja nicht weit zum Musikwinkel rund um Klingenthal.

Da gibt es hier im Board sicher Leute, die Dir jemand empfehlen können. Mir ist eigentlich nur der bekannt: Schneeberg-Harmonikabau Zwota. Aber es gibt dort noch eine Menge andere.

Die Katalogseite ist schon unterwegs.

Gruß Claus
 
Ich danke Dir wie verückt :.)

Zwota ist wirklich nicht weit entfernt.
Wie würdest Du eigentlich bzgl der Klassen eine Atlantic IV de Luxe oder eine Verdi V einschätzen?
Gruß Havanna
 
Mhm...die 2.-schlechtesten Stimmplatten : (
Hört sich ja nicht so toll an.

Hallo havanna,

den ausfühlichen Erläuterungen von Musikerclaus ist eigentlich gar nichts hinzuzufügen - aber was die Stimmplatten angeht, das hört sich nach furchtbar billig und übel an, ist es aber gar nicht. Auch die einfachen Stimmplatten waren seiner Zeit gar nicht so schlecht. Eigentlich sollte man eher sagen, es waren ein bischen bessere als die ganz einfachen Stimmplatten verbaut. Und das war dann schon nicht mehr so ganz normal damals.

Was mich mehr stört, ist, wie dick der Verkäufer in seiner Umwerbung aufträgt und schlichtweg maßlos übertreibt. Auch wenn ich die Pirola sonst als robustes zuverlässiges Instrument einschätze - mit den Angaben hat sich der Verkäufer bei mir ganz sicher sämtliches Vertrauen verspielt und schon alleine deswegen würde ich das Instrument von einem erfahrenen Fachmann gründlichst begutachten lassen.

Aber wenn es in Ordnung ist - nur zu!

Gruß, maxito
 
Ich danke Dir für Deine Relativierung. Aber Du sagst es...daher überlege ich ja auch, ob ich schon vorher vom Kauf zurücktreten soll.
Ich teile mir derzeit quasi eine Verdi II und wollte mir endlich ein mal ein eignes Instrument zulegen, damit ich mitspielen kann. Nicht entweder oder.
Vielleicht war ich aufgrund mangelnder Kenntnisse zu spontan. Komme eigentlich von der klassischen Gitarre und vom Klavier. Und hab beim Ausprobieren der Verdi II entdeckt wieviel Spass Akkordeon-Spielen macht. Hätte ich vorher echt nicht gedacht.
Gruß havanna
 
Jaaaa... wenn Du Klavierspielst würd ich das mit der schmalen damentastatur schon genau überlegen und testen.
Evtl. kommst DU, aufgrund der gewohnheit vom klavier, gar nicht so gut damit zu recht.
Ich kann auf zu engen Tastaturen für bestimmte akkorde nicht "das weiße" zwischen den schwarzen Tasten greifen, es ist einfach zu schmal und nervt dann.
Das merkt man am Anfang nicht wenn man nur in F-C-B-Dur unterwegs ist, in anderen Tonarten wird das dann deutlicher.

schönen gruß
balgseele
 
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Hallo,

bezüglich der Qualität ist eine Pirola schon in Ordnung - gute Mittelklasse (vergleichbar mit Verdi, Lucia, Atlantic etc.).

Aber: Schon aufgrund der schmalen Tasten würde ich Männern grundsätzlich abraten - auch mit kleinen Händen und schmalen Fingern wird man da nicht froh.


Das ist leider auch eine Baureihe, die am Gebrauchtmarkt wenig marktgängig ist (weil kaum Nachfrag nach 120-Bass-Instrumenten mit schmalen Tasten besteht!). Deshalb sind die Teile auch meist sehr günstig zu haben - und später leider auch entsprechend schwer zu tauschen/verkaufen. Auch deshalb halte ich eine Pirola nicht für ein gutes Investment.

Gruß HLW
 

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