Suche Lehrbuch für Konzertgitarre nach NOTEN

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#chris
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Moin

ich spiele schon länger Gitarre mit Tabs, möchte jetzt aber auf Noten umsteigen. Ich suche ein Buch für die klassische Gitarre (Konzertgitarre) mit dem ich mir selber das spielen nach noten beibringen kann. noten kann ich lesen.
Kann mir jemand ein gutes Buch für den Selbstunterricht empfelen.
 
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Gibt es überhaupt Lehrbücher für Konzertgitarre ohne Noten?

Die Heinz Teuchert Gitarrenschule soll auch heute noch recht gut sein, meine ist etwas angestaubt aber sie ist bei den wichtigen Dingen recht ausführlich (Technikbeschreibungen mit Zeichnungen etc.), also auch für Autodidakten geeignet. Einschränkend würde ich sagen, daß Konzertgitarre wohl rein autodidaktisch kaum machbar ist, ich selbst habe es jedenfalls aufgegeben und mir stattdessen eine E-Gitarre gekauft. Aber Gitarre ist auch mein Zweitinstrument, mein Vorgehen empfehle ich nicht zur Nachahmung ;) .
 
Einschränkend würde ich sagen, daß Konzertgitarre wohl rein autodidaktisch kaum machbar ist
Möglich ist vieles :D
Und zu vielen stücken finden sich auch Tabs im Netz. Aber was fehlt ist das "richtige" interpretieren und auch das niemand deine fehler korrigiert ist ein gigantischer nachteil, schon allein deshalb weil du so nicht merkst wann du den fehler gemacht hast.
Und ganz im ersnt.... allein nach Noten lernen?? Ich bin total verbissen auf mein Konzertgitarre aber noten nehm ich, obwohl ich sie lesen kann, nur zum Rythmuss kontrolle... sonst schiel ich auf die tabs.
 
Ich habe die "Gitarrenschule für Einzel- und Gruppenunterricht" von Dieter Kreidler, der emeritierter Professor für Gitarre an der Hochschule für Musik in Köln ist,
verwendet (im Selbstunterricht) und fand sie ganz in Ordnung.Wie für viele Einsteigerbücher üblich, sind die Spielstücke hier vorallem bekannte Folksongs (das Buch ist aus den 70ern ;) ), Kinderlieder und europäische Volkslieder; wenn du dagegen eine Abneigung hast, solltest du evtl. ein andereres Buch suchen.

Als ich um diesen Beitrag zu schreiben gerade noch mal auf seiner Seite war (oben verlinkt) habe ich gesehen, dass er 2009 ein neues dreibändiges Lehrwerk
veröffentlicht hat, das er in einem der Videos auf der Seite als vollständige Überarbeitung bezeichnet; das "alte" das ich oben genannt habe, scheint aber weiterhin erhältlich
zu sein.
Auf der Seite findest du Informationen über den Aufbau und Inhalt der drei Bände, falls dich das interessieren sollte.

http://www.schott-international.com/shop/php/Proxy.php?purl=/ssh/1/show,36959.html (alt)
http://www.schott-international.com/shop/php/Proxy.php?purl=/ssh/1/show,230603.html (neu)
Runterscrollen für eine Inhaltsüberricht.

Viel Erfolg.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt es überhaupt Lehrbücher für Konzertgitarre ohne Noten?

Die Heinz Teuchert Gitarrenschule soll auch heute noch recht gut sein, meine ist etwas angestaubt aber sie ist bei den wichtigen Dingen recht ausführlich (Technikbeschreibungen mit Zeichnungen etc.), also auch für Autodidakten geeignet. Einschränkend würde ich sagen, daß Konzertgitarre wohl rein autodidaktisch kaum machbar ist, ich selbst habe es jedenfalls aufgegeben und mir stattdessen eine E-Gitarre gekauft. Aber Gitarre ist auch mein Zweitinstrument, mein Vorgehen empfehle ich nicht zur Nachahmung ;) .

Ich spiele schon seit ca. 10 jahren Gitarre. Bloß eben ohne Noten und as möchte ich ändern.
 
Ich spiele schon seit ca. 10 jahren Gitarre. Bloß eben ohne Noten und as möchte ich ändern.

Für Klavier gibt es diverse Bücher, mit denen man lernen kann, vom Blatt zu spielen. Vielleicht gibt es ja sowas auch für Gitarre. Nach 10 Jahren ist eine Anfängerschule vielleicht nicht mehr die ideale Lektüre. Sinn des Notenlesens kann ja eigentlich nur sein, neue Stücke zu spielen, die in Notenform kommen, rein aus Prinzip Notenlesen zu lernen, halte ich für etwas zweckfrei, um nicht zu sagen, sinnlos.
 
ich würde dir schon noch ein Anfängerbuch wie z.B. Saitenwege Band 1 empfehlen, einfach weil das umstellen zwischen Tabs und Noten schon ziemlich ansträngend ist.
Noten bedeutet immer Arbeit, bis du in der ersten lage ungefähr weisst wo welche note ist, wie sie auf Papier ausieht und was welches zeichen bedeutet.
Da ist es schon gut wenn man Stücke nimmt die nicht schon in Tabs überfordern;)
 
Hallo,

wenn Du schon 10 Jahre spielst, werden elementare Gitarrenschulen möglicherweise zu langweilig sein, um zu lernen welche Note wo auf dem Griffbrett ist :) Es gibt aber auch klassische Liederbücher, die Noten- und Tabnotation parallel haben. Eine Freundin von mir hat so eins, aber den Titel weiß ich leider nicht auswendig und es dürfte sich bei ihr gerade in einem Umzugskarton befinden ... Um Noten zu lernen, wenn man bisher nach Tabs gespielt hat, würde ich dieses Layout bevorzugen. Am besten mal in einem gut sortierten Musikgeschäft suchen. Wenn's auch Fingerstyle sein darf, könnte ich hierfür auch von Bögershausen "Von Anfang an" empfehlen, die leichteren Übungen dort kannst Du mit 10 Jahren Spielpraxis sicher relativ schnell überspringen.Auch dort gibt es Tabs und Noten parallel.

Die Saitenwege-Reihe kann ich ebenfalls empfehlen. Dort gibt es allerdings nur Noten. Ich besitze davon "Der leichte Einstieg"
http://www.notenbuch.de/saitenwege-...oID=&Title=&Pub=&p=0&Com=&lookup=+saitenwegen
und "500 Jahre Musik für klassische Gitarre, Teil 1" (von Otto Humbach).
http://www.notenbuch.de/saitenwege-...oID=&Title=&Pub=&p=0&Com=&lookup=+saitenwegen
Für beide Bände sollte man aber schon ein wenig fit im Notenlesen sein.

ciao,
*dust
 
... rein aus Prinzip Notenlesen zu lernen, halte ich für etwas zweckfrei, um nicht zu sagen, sinnlos.
Viele Stücke findet man selbst in Zeiten des Internets nur in Notenform. Das Lernen von Noten macht einfach ein wenig freier und ist eigentlich nicht schwer. Reinen Tab - Spielern bleiben oftmals (speziell bei klassischen Stücken) viele Türen verschlossen.
Es gibt im Netz wirklich umfangreiche Notensammlungen .. aber meist nur in Notenform.
Dein oben zitierter Satz könnte auch von meiner Tochter aus ihrer Zeit stammen, als sie in die Schule einstieg. Nur müsstest du Notenlesen durch Lesen ersetzen. Mittlerweile ist sie doch froh, dass sie lesen kann :D.

...Es gibt aber auch klassische Liederbücher, die Noten- und Tabnotation parallel haben.... Um Noten zu lernen, wenn man bisher nach Tabs gespielt hat, würde ich dieses Layout bevorzugen....
Von dem würde ich abraten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Augen nur noch auf die Tabs gerichtet werden, sobald solche vorhanden sind.

@Threadersteller
Die Saitenwege Bücher sind wirklich sehr gut, aber kein Lehrwerk. Hier sollte man zumindest das zweistimmige Spiel mit offenen und gegriffenen Bässen beherrschen und leidlich Notenlesen können. Liedersammlungen findet man wie gesagt auch im Netz, zum Beispiel hier:http://www.ferdinandocarulli.com/.

Ich verwende im Unterricht meist die "Play - Guitar" Bücher von Michael Langer:
http://www.amazon.de/Play-guitar-Gitarrenschule-St%C3%BCcke-Klassik/dp/3900695601/ref=sr_1_4?s=books&ie=UTF8&qid=1289886530&sr=1-4
http://www.amazon.de/Play-guitar-Gitarrenschule-Stücke-Klassik/dp/390069561X/ref=pd_bxgy_b_img_b

Wenn du die unter den Fingern hast, kommst du auch mit Noten (auch in 2. 5. und 7. Lage) sehr gut zurecht.
Lass es dir bloss nicht ausreden Noten zu lernen ... wenn du es erst einmal kannst, wirst du es nie bereuen. Ein Lehrer, der dir zumindest manchmal auf die Finger schaut, würde das Paket noch perfekt machen.

lg / Andy
 
Um Noten zu lernen, wenn man bisher nach Tabs gespielt hat, würde ich dieses Layout bevorzugen.
Von dem würde ich abraten. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die Augen nur noch auf die Tabs gerichtet werden, sobald solche vorhanden sind.
Genau das denk und merke ich an mir auch :D
Was vielleicht möglich ist, ein paar "leichte" stücke in Notenversion suchen die du allerdings schon kannst..
Und dir das spielen nach noten so bei bringen.

Das lesen lernst du ja schnell...das ist nicht die kunst, sondern das dannach spielen.
Und mit Tabs und Noten...also da ich in der selben lage bin wie du (will nach noten spielen, will aber nicht ganz so klappen:D) glaub ich nicht das dass klappt. Mein Auge wandert immer noch;)
 
Das lesen lernst du ja schnell...das ist nicht die kunst, sondern das dannach spielen.
... will nach noten spielen, will aber nicht ganz so klappen:D)...
Das Problem bei vielen erfahrenen Gitarristen, die sich nachträglich die Noten beibringen möchten, ist dass sie zuviel auf einmal erreichen möchten. Nach Noten spielen lernt man am leichtesten so, wie man seinerzeit auch das Lesen gelernt hat. Am Besten eine Note nach der anderen. Und dazwischen einige Stücke üben, so dass die bisher gelernten gefestigt sind, bevor die nächste Note gelernt wird. Genau so gehen die meisten Gitarrenschulen vor. Die Schule von Langer bietet meiner Meinung auch sehr nette Stücke mit wenigen Noten, so dass das Lernen und üben nicht so langweilig ist (nein ich bin nicht Langer, ich mag nur seine Bücher :D).
Am leichtesten lernt man Noten aber immer noch mit einem (guten) Lehrer. Er achtet nicht nur auf korrekte Spieltechnik, sondern achtet auch auf das richtige Lerntempo. Und das ist manchmal echt Gold wert.
 
Das Problem bei vielen erfahrenen Gitarristen, die sich nachträglich die Noten beibringen möchten, ist dass sie zuviel auf einmal erreichen möchten. Nach Noten spielen lernt man am leichtesten so, wie man seinerzeit auch das Lesen gelernt hat. ..... Die Schule von Langer (nein ich bin nicht Langer, ich mag nur seine Bücher :D).
Joa das schlimme ist das die Finger eigentlich schon zu schnell geworden sind. Wenn man dann mit einen 5 Noten Lied startet und das alles aus Halbe und Viertel besteht motiviert das leider nicht so.
Leider bringt wirklich nur "Stück für Stück" lernen weiter.

Ach ich bin auch ein kleiner Fan vom Langer;) Ich hab direkt mit seinem "PopAcustik Guitar Vol.2" begonnen und von anfang an viel gelernt:D
 
Wenn man dann mit einen 5 Noten Lied startet und das alles aus Halbe und Viertel besteht motiviert das leider nicht so.

Wie sollte man sonst anfangen, wenn man keine Noten lesen kann? Alles andere ist dann viel zu schnell. Man will ja nicht lernen die Stücke zu spielen, sondern sie zu entziffern, und da muß man schon "ganz unten" anfangen.

Ich muß noch eines klarstellen: Notenlesen halte ich für eine sehr nützliche Fähigkeit, aber nur dann, wenn man die Vorteile auch nutzen will. Notenlesen einfach deswegen zu lernen, "weil das gut ist", wäre völliger Blödsinn. Damit wollte ich #chris herausfordern, etwas konkreter zu werden, aber stattdessen wird es so verdreht, als hätte ich geschrieben, Notenlesen sei sinnlos. Wer ernsthaft Musik spielen möchte, die komponiert ist, kommt um das Notenlesen überhaupt nicht herum, in Notenschrift steht immerhin ein Vielfaches dessen, was in Tabs notiert werden kann. Wer sich entscheidet, Noten Lesen zu lernen, sollte sich darüber im Klaren sein, daß darauf wesentlich größere Aufgaben folgen, denn das Gelesene muß ja auch umgesetzt werden.

PS: Noten mit Tabs halte ich auch nicht für sinnvoll für den Umstieg. Wenn man vernünftig vorgeht - also mit ganz einfachen Stücken beginnt, hat man ja immer überschaubare Noten vor sich, die überhaupt keiner Übersetzungshilfe bedürfen. Außerdem sind in Anfängernoten ja häufig Lage, Fingersatz oder sogar die zu spielende Saite vermerkt und mehr steht in Tabs ja auch nicht.
 
PS: Noten mit Tabs halte ich auch nicht für sinnvoll für den Umstieg. Wenn man vernünftig vorgeht - also mit ganz einfachen Stücken beginnt, hat man ja immer überschaubare Noten vor sich, die überhaupt keiner Übersetzungshilfe bedürfen. Außerdem sind in Anfängernoten ja häufig Lage, Fingersatz oder sogar die zu spielende Saite vermerkt und mehr steht in Tabs ja auch nicht.

O.k. ihr habt mich alle überzeugt :D
Vielleicht fehlt mir auch noch ein wenig das Feeling und die Erfahrung um das zu beurteilen, weil ich nur bei meinen ersten autodidaktischen Versuchen mit Tabs zu tun hatte und, seit ich Unterricht nehme, praktisch nur noch nach Noten gespielt habe.

Wenn ich jetzt eine Notation mit Tabs und Noten sehe, schaue ich eigentlich fast nur noch auf die Noten. Aber wenn jemand erstmal 10 Jahre nur nach Tabs gespielt hat, ist das wohl tatsächlich anders.

ciao,
*dust
 
Ich glaube fast die schlaueste Möglichkeit ist sich mal nen Monat nen Lehrer zu nehmen, der dir Übungsmaterial zusammenstellt, das genau zu dir passt.
Übungsbücher haben immer den Nachteil wirklich von vorne anzufangen, und so Sachen wie "spiel 10x den gleichen Ton in Vierteln", kannst du halt getrost überspringen, wenn du nur die Noten lernen willst.
Ich mach mit meinen Schülern für sowas halt viel so Notenquiz-Geschichten, wo sie zum einen die Noten benennen, und zum anderen spielen müssen.
Also Namen + korrekte Position auf dem Griffbrett für Konnektion "Gehirn --> Finger"

Halte ich für deutlich effektiver als 10 Lieder zu spielen.
Kann man auch vernünftig mit Tonleitern und solch grundlegender Theorie verbinden.
 
Ich glaube fast die schlaueste Möglichkeit ist sich mal nen Monat nen Lehrer zu nehmen, der dir Übungsmaterial zusammenstellt, das genau zu dir passt.
Sehe ich genauso

Ich mach mit meinen Schülern für sowas halt viel so Notenquiz-Geschichten, wo sie zum einen die Noten benennen, und zum anderen spielen müssen (...)Halte ich für deutlich effektiver als 10 Lieder zu spielen.

Das sehe ich jetzt wieder anders. Zum Notenlesen gehört viel mehr, als lediglich die Tonhöhe zu identifizieren und den Ton auf dem Griffbrett wiederzufinden. Und um nach Noten zu spielen (oder auch "nur" Stücke einzustudieren, nicht jedem liegt es, vom Blatt zu spielen), muß man halt viel nach Noten spielen. Neben der Tonhöhe bzw. der Position auf dem Griffbrett braucht man ja auch den Rhythmus, es kommen Mehrklänge vor, Dynamik, Taktarten, Vorzeichen, Verzierungen (die oft nicht ausgeschrieben sind) und so weiter. Es wäre schon genial, wenn es für Gitarristen ein Buch gäbe, was dieses Können konzentriert schult. Für Klavier gibt es, wie gesagt, Übungsbücher zum vom Blatt spielen, was allerdings nicht nur das falsche Instrument behandelt sondern auch noch eine Spezialdisziplin des Notenlesens - aber immerhin etwas. Aber soweit ich weiß, gibt es das nicht für Gitarre, also bleibt einem Notenneuling nur übrig, sich einfache Noten zum Üben zu besorgen, z.B. eine Anfängerschule.

Neben praktischen Übungen kann es übrigens nicht schaden, sich mit Noten an die Musikanlage zu setzen und Musik mitzulesen. Dazu kann man auch deutlich anspruchsvollere Musik nehmen, es muß auch keine Gitarrenmusik sein, und anstatt sämtliche Noten mitzulesen, kann man sich z.B. auf die Melodie oder eine andere Stimme konzentrieren. Insbesondere klassische Noten kann man relativ leicht kostenlos und legal herunterladen, und passende Aufnahmen findet man auf youtube.
 
Zum Notenlesen gehört viel mehr, als lediglich die Tonhöhe zu identifizieren und den Ton auf dem Griffbrett wiederzufinden.

Völlig richtig, gar keine Frage.
Mir ging es hier eher um den Punkt: "wie lerne ich am schnellsten den Zusammenhang zwischen geschriebener Note und gespieltem Ton."
Im normalen Unterricht, wenn ich mit den Schülern ein Stück erarbeite ist das nicht annähernd so konzentriert, eben weil man noch auf die ganzen Dinge wie Rhythmus etc achten muss.
Aber sieh es von der Seite: Ich bringe meinen Schülern direkt von Anfang an Notenlesen bei. Da sind Dinge wie Vorzeichen, Dynamik etc noch völlig vernachlässigbar.
Primäre Probleme sind da eher: den richtigen Ton finden, den Ton mit dem richtigen Finger greifen, mit dem richtigen Finger der linken Hand anschlagen, überhaupt ein Gefühl für Rhythmus bekommen.
Das sind großteils eben 8-12 jährige Kinder. Wenn man da in einer Dreiviertelstunde 3er-Gruppen-Unterricht 4 Takte so hinbekommt, dass das alles funktioniert, sich die Kinder das auch merken, damit sie zu Hause richtig üben, dann ist das schon gut.
Und dann sind das vllt 25-30 Noten gewesen, wo sich viele Sinnabschnitte eben auch noch wiederholen.

Bei so einem Notenquiz hab ich auch vllt 20 Noten, aber ich geb denen dann eben auch nur 5 Minuten Zeit möglichst alle richtig hinzuschreiben, und dann nochmal 10 Minuten zum Finden auf dem Griffbrett.
D.h. ich brauche nur ein Drittel der Zeit, vernachlässige dabei aber natürlich ein paar andere Dinge. Aber es ist eben eine Konzentration auf das konkrete Problem "wo finde ich welche Note".

Ich habe damit eigentlich ziemlich gute Erfahrungen gemacht. Ich hab diverse Schüler, die nach etwa zwei Monaten alle Töne der C-Dur Tonleiter in der ersten Lage flüssig benennen und spielen können. Und ohne, dass der Unterricht jetzt super theorie-lastig gewesen und das Praktische zu kurz gekommen wäre. Als krasses Gegenbeispiel hab ich letztens ein paar Schüler übernommen, die vorher mehrere Jahre klassischen Gitarrenunterricht hatten, die aber allen Ernstes die Töne nicht benennen konnten, sondern nur nach Fingersatz-Zahlen gespielt haben, nach dem Motto: "Ah da steht ne 1 dran und es ist ziemlich hoch, also wird es wohl auf der höchsten Saite im ersten Bund sein"..

Ich bin da eh der Typ, der ein Problem konzentriert angeht. Das ist so meine Philosophie.
Lieber konzentriert, als ab und zu mal nen Happen.
Mein Lieblingsbeispiel sind da z.B. Tonleitern:
In unzähligen Lehrbüchern findet sich ziemlich früh die C-Dur Tonleiter, dann etwas später findet man dann G-Dur und vllt noch F-Dur, dann 10 Seiten später D-Dur, immer in kleinen Portionen.
Das führt dann dazu, dass die Schüler den Zusammenhang zwischen den Tonleitern überhaupt nicht verstehen. Dann kommt hier mal ein Fis dazu, da ein b-chen, dann ein Fis und ein Cis, aber über das "woher kommen die Vorzeichen?" "wieso brauchen wir überhaupt verschiedene Tonleitern?" "was sind denn nun Tonarten?" "wieso passen manche Tonarten eher zusammen als andere?" "Quintenzirkel" "was ist eine Quinte?" "was hat das alles für einen Einfluss auf meine Akkorde?" schweigen sich viele Bücher einfach komplett aus.
Natürlich ist das ein großer Komplex, aber es hängt ja alles zusammen und greift ineinander.
Wenn ich als Schüler weiß "C-Dur ist c d e f g a h c" und G-Dur ist "g a h c d e fis g", dann bringt mir das absolut mal gar nix. Dieses Wissen kann ich so in keinem Stück anwenden. Nach nem Monat ist das Wissen wieder weg.
Erst dadurch dass ich verstehe, dass eine Tonleiter mir den Tonvorrat einer Tonart gibt, dass ich daraus auch passende Akkorde ableiten kann etc, erst dadurch kann ich anfangen dieses Wissen auch zu nutzen.

Zurück zum Notenlesen:
Ich seh es immer so wie Buchstaben im Alphabet:
Um Wörter (Melodien) sprechen zu können, muss ich erstmal die Buchstaben (Noten) kennen, um daraus sinnige Einheiten zu machen. Ich kann mir keine grammatikalischen Regeln (Rhythmus, Dynamik) überlegen, wenn ich nichtmal die Buchstaben und Wörter zusammenbekomme. Und da hilft es einfach mehr, wenn ich mich erstmal nur an die Buchstaben setze und 20x ein H aufmale um mir das einzuprägen, als wenn ich mir 5 Wörter nehme und da gucke, dass auch meine Satzzeichen alle stimmen.

Erstmal die Grundlagen sicher können, bevor ich mich an fortgeschrittenere Dinge wage.

Noch schnell zum Blattspiel, weil ich das auch sehr interessant finde:
Ich glaube das kann man sehr gut üben, indem man sich einfache, bekannte Lieder schnappt (Kinderlieder) und die von den Noten abspielt, und dann immer schwieriger werden.
Allerdings sollte man aufpassen, dass man sich nicht zu sehr an Noten bindet. Ich hab jetzt 20 Jahre lang primär nach Noten gespielt und kann glaube ich behaupten relativ gut vom Blatt spielen zu können.
Aber es hat mich wirklich viel Kraft und Übung gekostet mich auch völlig ohne Noten sicher zu fühlen. Und damit meine ich jetzt nicht auswendig gelernte Stücke (da seh ich teilweise die Notenblätter vor meinem inneren Auge..), sondern eher so Improvisationsgeschichten, wo man vllt nur ein Akkordschema hat, wenn überhaupt, und da sehr schnell sehr viele Informationen im Kopf behalten muss.

Aber letztlich muss jeder seinen eigenen Weg finden ;-)
 

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