Hi Topo,
schön, dass du noch Zeit gefunden hast, deine Kritik in Worte zu fassen.
Zu deinem ersten Punkt: Richtig, eine Endstufe ist dazu da zu verstärken. Da aber die wenigsten User ein Gerät brauchen, um über eine gewisse Zeit einen Sinus oder eine Rechteckwelle drauf zu geben, mache ich den praktischen Test, d.h. mit Musik. Ich habe ein gleichwertiges, mir seit Jahren bekanntes Produkt zum Vergleich genommen, die
Behringer kann ihre Leistungsangabe akustisch erfüllen. Wenn man nun den alten Merksatz berücksichtigt, Endstufenleistung 30-50% höher wie Speaker, weiss ich nicht, wo das Problem liegen sollte, falls das Ding dann gemessen doch 100 Watt weniger leistet. Dauerleistung tritt praktisch auch nur bei Bassbetrieb auf, wer zwischen den Zeilen lesen kann, wie Rockopa, wird feststellen, dass meine Empfehlung nicht unbedingt in diese Richtung geht.
Messungen und Frequenzschrieben stehe ich aus langjähriger Erfahrung kritisch gegenüber, ich habe eine Frequenzmessung durchgeführt, die Kurven zwischen der iNuke 3000 und meiner Gegen-Test Endstufe sind nahezu identisch, klingen tut es halt trotzdem anders.
Wer auf diese Messungs-Geschichten steht, es sei unbenommen. Aber hast du z.B. schon mal einen Autotest gelesen? Fahren die mit der Kiste oder gehen die erst Mal auf den Rollenprüfstand?
Punkt 2: Mit was ich teste, überlasse bitte mir. Wie in im Amazona-Kommentar schon ausgeführt habe, teste ich gerne mit "schlechtem" Material, seit Dekaden benutzen meine Kollegen irgendwas von den Eagles um ihre PA einzupfeifen, bei mir ist es die Bloodhound Gang, schlecht gemischt, mittig, wenn es damit klingt, dann passt es. Und ich mache vorwiegend akustische Gigs!!! (Die Jungs können inzwischen "Along Comes Mary" fehlerfrei auf der Mandoline mitspielen).
Mit deinem Punkt 3 sprichst du genau die Problematik eines Tests an: Wie kann der geneigte Leser die Informationen verwerten? Wo liegt die Zielgruppe? Bei einem Produkt wie der iNuke3000 meiner unmassgeblichen Meinung nach eher im semi-professionellen Bereich. Wer mit einem Amp dieser Preisklasse unbedingt seine hochpreisigen Bässe betreiben möchte, evtl. noch an 2 Ohm, dem ist auch mit Messprotokollen nicht mehr zu helfen.
Eine Endstufe dieser Preisklasse gehört systemkonform eingesetzt. Natürlich geht sie Fullrange, wenn sie aber durch entsprechendes Material gefordert wird, hört man das auch. Ich habe an dem Amp ein Boxenpaar betrieben, das 10x soviel kostet, wie die iNuke. Steht so auch im Test. Wenn ich da eine Powerworks-irgendwas oder Ähnliches dranhänge, dann reisst da auch in den Höhen nichts mehr auf, weil das die Box gar nicht leisten kann.
Dein Schlussfazit zeigt, dass du aus dem "Test?", "Erfahrungsbericht?" doch so deine (richtigen!?) Schlüsse gezogen hast, war dann evtl. doch nicht so ganz umsonst?
Grüsse