Theremin: Alternative für Spule gesucht

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krab
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Hallo allesamt!

Ein Freund und ich haben uns vorgenommen, ein Theremin zu bauen, und zwar (wenn möglich) folgendes Modell: http://www.theremin.us/145/145.html. Ein wenig Erfahrung mit und Wissen über Elektronik und Übung mit dem Bau von kleineren Geräten haben wir auch.

Die Auswahl, ob es DAS Modell wird oder nicht steht aber noch zur Debatte. Das Problem ist, dass sich von uns keiner wirklich mal mit Spulen/Induktivitäten/Drosseln auseinandergesetzt hat und in dem (amerikanischen) Gerät halt fünf Spulen verbaut sind, die man hier wohl nur zu horrenden (Versand-)Preisen bekommt. ( Modell J.W. Miller 4652 )
Eine kurze Recherche ergab dann eine Website von jemandem, der genau das Modell gebaut hat und solche speziellen Teile mit in Deutschland oder Europa leicht zu beschaffenden Teilen ersetzt hat. Und die Hörprobe auf dessen Seite klingt trotzdem ziemlich gut. Details hat derjenige leider nicht angegeben. Und derjenige ist leider inzwischen verstorben; da wird Nachfragen schwierig.

Kurzum: Was würdet ihr sagen, mit welchen einigermaßen handelsüblichen Teilen man diese Spulen wohl ersetzen könnte? Wie gesagt, gerade mit SOLCHEN Teilen kennen wir uns beide nicht aus, haben die nie gebraucht, haben auch keine zum Ausprobieren (im Gegensatz zu den meisten anderen Teilen) und vielleicht sieht das von euch ja jemand auf den ersten Blick, so nach dem Motto: "Was? DAS wollt ihr da einbauen? Das ist doch einfach nur ne xyz mit xyz, gibt's in jedem Supermarkt" ;)

Wäre euch sehr dankbar und viele Grüße!
Krab
 
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Die Daten der Spulen stehen in der Stückliste dabei:
1 mH +/-5%,
19 OHM,
Q=59 @ 0.25 MHz,
SRF=3.7 MHz MINIMUM

Die Güte (Q) und die Eigenresonanzfrequenz (SRF) dürfen sicher auch etwas von den geforderten Werten abweichen. Die Induktivität, Toleranz und der Gleichstromwiderstand sind da sicher die kritischeren Werte.

Da könnte man sich Alternativen von anderen Herstellern raussuchen, aber Spulen sind generell eher schwierig bei den üblichen Verdächtigen (Reichelt, Conrad) zu bekommen.
Habe mal fix bei DigiKey gesucht: http://www.digikey.de/product-detail/de/1533H/1533H-ND/454752
Etwas abweichend, aber "4652": http://www.digikey.de/product-detail/de/4652-RC/4652-RC-ND/3193280
Allerdings nicht auf Lager. Bei DigiKey halten sich die Versandkosten auch noch in Grenzen (ab 65€ Versandkostenfrei).

Ansonsten bliebe noch Farnell: http://de.farnell.com/bourns-jw-miller/4652-rc/inductor-1mh-160ma-axial-leaded/dp/1693415
Allerdings 20€ Versandkostenpauschale. Vielleicht lohnt es sich, wenn ihr die anderen Teile auch dort mitbestellt.
 
Ich kann ehrlich gesagt nicht ganz folgen, wo das Problem liegt?
Die Spule(n) für diverse klassische Equalizer sind tatsächlich manchmal problematisch zu beschaffen, aber Induktivitäten mit einem Millihenry für Schaltungen, die im NF-Bereich arbeiten?
Kurzer Blick bei Reichelt:
http://www.reichelt.de/Fest-Indukti...=2&ARTICLE=18189&GROUPID=3179&artnr=SMCC+1,0M
oder, falls stehende Bauform gewünscht:
http://www.reichelt.de/Fest-Indukti...LA=2&ARTICLE=1109&GROUPID=3180&artnr=09P+1,0M

Die sind lächerlich billig und werden problemlos funktionieren. Wenn die Güte wegen des niedrigeren Verlustwiderstands(nur beim radialen) zu hoch wird, kann man einfach einen (~11Ohm) Widerstand in Reihe schalten.
 
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Wieso gibts bei Reichelt zwei Auswahlfenster für die Induktivität? Ich hab nur auf die linke Spalte mit den µH-Werten geachtet. :ugly:

Vor 2 oder 3 Jahren hab ich eine Induktivität für nen DC-Wandler mit 3A Belastbarkeit gesucht. Die war nur bei DigiKey oder Distrelec zu bekommen. Mittlerweile hat Reichelt sowas auch im Angebot...
 
bei Induktivitäten ist das so 'ne Sache... für die technische Funktion reichen die Kennwerte aus den Katalogen

für einen speziellen 'Sound' sind dagegen oft Nebeneffekte der Produktion bestimmend
bekannte Beispiele sind die Eingangsübertrager von Neve oder Telefunken Mikrofonvorverstärkern
etwas profaner die Lundahl Übertrager in manchen DI Boxen
(oft werden Vorverstärker mit nachträglicher Aufrüstoption für die teuren Übertrager angeboten)

falls der Bezug zum Theremin unklar ist...
so ein Oszillator ist nichts anderes als ein weit aufgedrehter Verstärker

cheers, Tom
 
Hi Tom,
[Klugschiss]
hier geht es um reine Induktivitäten, nicht Übertrager - das Kernmaterial spielt hier so gut wie keine Rolle. Und ein 'weit aufgedrehter Verstärker' sollte eigentlich NICHT oszillieren, das sollte erst die Mitkopplung auslösen...[/Klugschiss]
Die Eigenresonanz, bestimmt durch Induktivität und Parasitärkapazität, liegt bei allen angesprochenen Spulen viele Größenordungen über den relevanten Fequenzen IN DIESER ANWENDUNG.
Strombelastung haben wir auch keine...also tut es wohl jede Feld-, Wald- und Wieseninduktivität.
 
ja, ja, ja...
ich hätte gleich schreiben sollen, dass man den Ausgang (teilweise) auf den Eingang zurückführt
(was übrigens mein erster Synthi war: Speaker out vom Röhrenradio in den Tonbandeingang gesteckt und aufgedreht... sehr geil)
dennoch widerspreche ich der Bedeutungslosigkeit der spezifischen Ausführung der Induktivität
die Spule ist ein entscheidender Teil des Oszillators, so wie sie es auch in einem Eq oder Filter wäre...
(das ist nur eine Erklärung der eingangs erwähnten 'sündhaften' Preise)
ob es jemand hört und wie er es bewertet... Geschmacksache...

cheers, Tom
 
Ja und nein...
Hast Du Dir die Schaltung in diesem unserem Fall mal genauer angesehen?
Die gibt das Differenzsignal zweier Quasisinusoszillatoren aus - die wellenform wird also im tieferen Bereich nadelig-/pulsförmig aussehen und sich nach oben Richtung Sinus verändern.
Eine wild-abenteuerliche Sache, dagegen ist das total überfahrene Filter im Minimoog noch geradezu Ingenieurskunst... Die zwei betroffenen Oszillatoren arbeiten im Bereich irgendwo um die 500kHz, solange sie sich passend kalibrieren lassen, sollten die klanglichen Unterschiede nicht merkbar sein - der Entwickler der Schaltung hat auch nur genommen, was
verfügbar war. In den Moog(bzw. Big Briar) Theremins war so ziemlich alles verbaut, was die eben gerade bekommen haben.
Ich kann aber (OT) auch keinen Unterschied zwischen Lundahl oder Cinemag im Eingang vom 1176 hören... und in einem Mix schon 3000x nicht, dass sei den Gearslutz-Corksniffern gelassen, die sich lieber darüber Gedanken machen als Musik...:gruebel:
 
du hast recht, ich hätte vielleicht erstmal googlen sollen, was eine Miller 4652 ist :redface:
ich hatte da was völlig anderes auf dem Schirm...*lach*
(es ging anscheinend nur um die Versandkosten, autsch Glatteis)

cheers, Tom
 
Hi Tom,
jetzt fühle ich mich schuldig - ich bin zunächst auch wegen der Spulennummer total auf dem Holzweg gewandert... und voll auf dem Schlauch gestanden, dass es anderen auch so gehen könnte...:rolleyes:

@TE:
Habt ihr Zugriff auf wenigstens ein Oszilloskop? Der Aufbau der Schaltung ist eher problemlos, das Setup nicht so ganz - und ohne kommt da eher kein Ton raus.
 
Hallo nochmal,

also erstmal vielen Dank für die Tipps und Ratschläge. Das stimmt dann doch zuversichtlich. Wir werden dann wohl ein wenig probieren was geht. Wir sind halt auf dem Spulengebiet (noch immer) ziemlich ahnungslos und ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass das Miller-Ding und die Induktivitäten von Reichelt trotz eventuell ähnlicher Werte nicht doch der Wirkungsart nach was völlig verschiedenes sind - allein schon von der Bauform her. Das können sie ja auch gerne sein, aber solang der Zweck erfüllt wird soll es mir recht sein. Und wild-abenteuerlich ist ja auch das geile an der Sache - mein Kollege plant daher auch Flammen auf dem Chassis...

@Diamond Ave: Das mit dem Oszilloskop sollte klar gehen, das können wir uns wohl borgen. Ich hab hier nur so ein kleines DPScope, da ist ziemlich schnell Feierabend.
Hat von euch denn schonmal jemand mit einem Theremin gespielt?

Gruß
krab
 

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