Tiefe der Halsspannstab-Rinne

DavidH
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Hallo alle zusammen,

ich plane gerade ein Gitarren-Selbstbauprojekt und mache mir jetzt über die Halsspannstabrinne gedanken. Siehe PDF im Anhang.
Ich habe einen Hals mit Extragriffbrett und einen Einweg-Kompressionsstab. Für den Einbau des Stabes brauch ich eine (von oben
gesehen) konkave Nut. Ich habe in Martin Koch's Buch in einem Nebensatz gelesen, dass der Halsspannstab in der Mitte 5mm
durchhängen sollte. Dann bleiben mir aber nur 1,5mm Holz unter dem Spannstab und das kommt mir ziemlich dünn vor. Natürlich
könnte ich die Krümmung auch flacher machen, aber dann ist der Stab weniger wirkungsvoll.

Hat jemand schon mal Erfahrungen mit gebogenen Halsstabrinnen gemacht und kann mir hier aushelfen?

Schöne Grüße
David
 
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Hast Du mal drüber nachgedacht, einen Zwei-Wege-stab zu verbauen? Die kosten doch auch nicht die Welt und Du kannst eine gerade Nut fräsen, also überall die gleiche Tiefe.

Wegen der Tiefe kann ich aber gerade auch nicht weiterhelfen, müsste mein Kochbuch raussuchen - aber das hast du ja eh selber.

Frag mal murle1 oder smartin, die wissen das sicher.
 
Besorge Dir einen Doppelweghalsstab, der in beide Richtungen arbeitet. Das ist erst einmal sicherer, und leichter zu fräsen. Alles Andere ist Murks....Die Stäbe bei Göldo oder Rockinger benötigen eine 6mm Nut, die 9mm tief ist. Am Anfang und Ende, wo die Drehstücke sitzen, 1mm mehr.
 
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für Hobbyambitionen sage ich auch, dass nen Doubleaction-Trussrod besser ist.

Will man die Eigenschaften eines Single-Action-TR nutzen, brauchst Du eine Führungsschablone, denn der Stab muss gebogen in den Hals hinein - also muss die Nut ebenfalls in der Mitte tiefer sein als am Anfang und Ende des stabes.

Hast Du keine CNC-Maschine brauchst Du eine recht große Vorrichtung, über die Du eine Oberfräse führen kannst...... alles zuviel Aufwand und erst ab Serien von mind. 50 Stk. lohnenswert (selbstfinanzierend).
 
Wobei ich mich frage, warum eine Weltfirma immer noch die Technik das vorigen Jahrhunderts verwendet. Ich habe noch nie ernsthaft einen Vorteil solche Primitivstäbe gehört. Ein halbes Dutzend Fenderhälse dagegen, habe ich hier liegen die so nicht mehr verwendbar sind, weil sie sich in die "falsche" Richtung gebogen haben. Reparatur teuer...
 
Hi mUrle,

sicherlich aus Tradition. Dann gäbe es noch ein Pro/ Contra zu älteren und neueren Gitarren.
"Die alten klingen besser, da hört man den Spannstab..." :)
In der letzten G&B gab es nen Artikel uber Nik Page in Berlin. Der schwört auch auf diesen "alten" Spannstab, weil er besser klingt.

Das sind alles verschiedene Philosophien und wahrscheinlich hat jeder Recht was besser ist. Solange es dem jeweiligen Gitarristen hilft sich wohl auf seinem Instrument zu fühlen...

Schöne Ostern!

Matze
 
@Murle:

Nach meinen "Erfahrungen" sind die Fenderhälse gerade wegen des Double-Action-Tr so empfindlich für Verzug. So ein SingleTR ist zwar etwas steinzeitlich, hat aber den unheimlichen Vorteil, dass er den gesamten Hals komprimierend unter Spannung bringt. Das hat wiederum natürlich auch wieder reichlich Nachteile, wirkt sich aber deutlich positiv auf die Steifigkeit des Halses aus. Das klingt dann nicht nur "besser", sondern ist auch ein bisschen stimmstabiler, wenn man den Hals sehr heftig anpackt oder man aus dem warmen Tourbus mal schnell auf eine Outdoor-Festivalbühne muss.

Nachteilig ist allerdings, dass der Hals zu einer Hohlkrümmung neigt oder schnell die Bünde der hohen Lagen höher als der Rest des Griffbrettes werden. Das kann man aber Super rausschleifen.

Wiederum nachteilig ist auch, dass der Stab verschleißt und nicht austauschbar ist.... Naja und so weiter... Du kennst die Probleme ja...

aber klanglich und bzgl. Verzug hat der Single-TR die Nase vorn..... Das sind aber auch die einzigen Vorteile :D ... Rein technisch ist der ganz weit hinten.


Hagström hat die Nachteile des Double-TR übrigens perfekt gelöst, mit ihrem Aluprofil um den Stab. Den kann man aber wieder nicht ohne komplexe Maschinen einbauen. Aber deren Halsstabkonzept ist genial.
 
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Hallo,

erstmal danke für die Antworten. Ich denke darüber nach, ob ich nicht doch den geraden Halsspannstab einbauen soll.
Meine ursprüngliche Frage war allerdings, wie stark der Spannstab gebogen werden sollte und ob die 1,5mm Holz darunter
nicht viel zu wenig sind.

Oder ist mein Hals viel zu dünn? Obwohl ich häufiger Angaben von etwa 2cm Halsdicke gefunden habe...
 
Also 20mm ist okay für'n Double TR, für nen Single Sind 25mm besser.

Mit den 5 mm hat der Martin recht ;), das ist nen gutes Maß, allerdings sollten 2-3mm Holz stehen. Mehr braucht man nicht, weil die Kraft gegen das Griffbrett gerichtet ist.

Grüße,
Martin :D
 
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Danke, das hilft mir auf alle Fälle. Gibt's bei den geraden Halsspannstäben eigentlich einen nennenswerten Unterschied (Stabilität, Handhabung...) zwischen
der Version mit zwei Stäben und der Version mit einem Stab im U-Profil?

Grüße
David
 
Danke, das hilft mir auf alle Fälle. Gibt's bei den geraden Halsspannstäben eigentlich einen nennenswerten Unterschied (Stabilität, Handhabung...) zwischen
der Version mit zwei Stäben und der Version mit einem Stab im U-Profil?
Grüße
David

Auf diese Frage wirst Du verschiedene Antworten bekommen (können).
Für einen Gitarrenbauanfänger kann ich Dir nur die Göldo Doppelfunktionsstäbe ans Herz legen. Einfacher Einbau, Funtion in BEIDE Richtungen 100%. Preis vertretbar.
Übrigens braucht Du keine "Rinne". Sondern eine NUTFRÄSUNG. So nennt sich die Art der Fräsung.
(Ich kenne nur Pinkelrinnen!) :D

 
ich würde sagen Stabilität und Handhabung sind aus Bedienersicht eigentlich gleich. Manchmal merkt man nichtmal, welchen man gerade vor sich hat, bis man ihn genauer untersucht.
 
ich würde sagen Stabilität und Handhabung sind aus Bedienersicht eigentlich gleich. Manchmal merkt man nichtmal, welchen man gerade vor sich hat, bis man ihn genauer untersucht.

Welche verwendest Du denn? (Neugier!)
 
:D .....ne wenn ich selbst was mache verwende ich nur die double-action-stäbe... einfach aus wirtschaftlichkeit. Ich nehme auch die von Göldo... gut und günstig. Ich setze dann lieber noch ein oder zwei Carbon-Vierkant-Leisten mit in den Hals, dann ists auch mit Verzug kein Problem mehr. Klangling helfen die auch ein wenig.

Inzwischen bau ich aber fast garnicht mehr selbst, sondern bediene mich der gleichen CNC gefrästen Rohlinge wie z.B. Sandberg und Duesenberg. Das ist billiger, schneller, super qualitativ und hoch wirtschaftlich.

Aber so ganz allgemein, sind die ja von der Bedienung beide gleich. Meistens erkennt man sie daran, dass der DTR nen Innensechskant hat und der STR nen Aussensechskant. Aber es gibt auch exoten, wo die Mutter für den STR auch ein Innensechskant ist.

Hier mal ein Bild... wenn man jetzt nicht mal probiert, was passiert, wenn man in die andere Richtung dreht, merkt man eigentlich keinen Unterschied auf Anhieb:
WarmothTrussRodAdjuster2.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm... das mit den Carbonstäben klingt auch interessant. Was für Maße (Breite, Höhe) sollten die
ungefähr haben und wierum baust du die ein? Die scheint es ja hauptsächlich mit nicht-quadratischem
Querschnitt zu geben. Die müssten ja eigentlich eher flach in den Hals gelegt werden, dass sie nicht
so stark gegen den Halsspannstab arbeiten und nur seitliches Verziehen vermeiden, oder?
 
da kannst du nehmen, was du bekommst und verarbeiten kannst (z.B. Fräsermaße). Gibts im Modellbauhandel. Ich nehme immer zwei 8x8mm Quadratisch oder 6x8er Rechteck hochkant eingebaut (oder eben Maße, die von der breite her zu meinen Fräsern passen) links und rechts neben die Halsstabnut etwa mit 7-10mm Abstand zur Nut.

Der Hals hat es somit verdammt schwer sich zu verdrehen und die Stäbe bringen eine immer konstant wirkende Spannung auf den Hals, mit dem Bestreben sich wieder gerade zu ziehen. Das verhindet ungemein, dass sich der Hals den Saiten hingibt und verzieht.
 
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