Tonumfang/ Kopf-Bruststimmenübergang

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Joa, hallo zusammen ^^

Ich habe heute mal zwei Anliegen die ich mal hier besprechen möchte =D

1. Ich hatte mal einen Gesangsworkshop mitgemacht. Dieser ging 5 Tage lang. Dort haben wir auch den Tonumfang der Stimme getestet. Ich meine ich hatte knapp 3 Okatven oder knapp darüber. Ich habe bei einem Versuch auch das "hohe C" geschafft. Die Lehrerin meinte, dass es für einen Ungeübten sehr erstaunlich sei, dass ich so viel Tonumfang habe, jetzt zu meiner Frage: Kann ich den Tonumfang, jetzt wo das ganze schon fast ein Jahr her ist selber testen, und wenn ja, wie kann ich mögliche Fehler vermeiden?

2. Die zweite Sache ist etwas, was ich schon seit mindestens 3 Jahren probiere und probiere. In zwischen habe ich es geschafft, den Übergang von Brust zu Kopfstimme "lautlos" zu machen. Aber man merkt das die Stimme nicht mehr soviel Kraft hat, bzw. die Klangfarbe ist eine Andere. Zu den meisten Liedern fehlt mir in der Buststimme nur 1 Ganzton. Diesen bekomm ich zum verrecken nicht hin und das typische gequitsche kommt raus =D. Wenn ich den Ton in der Kopfstimme singe, kommt das Feeling nicht rüber und der Ton sticht so herraus. Gibt es Übungen, um die Bruststimme zu trainieren? Also ein Ganzton sollte ja vllt zu schaffen sein, oder?

Über Antworten würde ich mich freuen ^^

mfG Daniel
 
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Kann ich den Tonumfang, jetzt wo das ganze schon fast ein Jahr her ist selber testen, und wenn ja, wie kann ich mögliche Fehler vermeiden?

Sicher kannst Du das. Du solltest nur aufpassen, dass Du die Extremtöne in der Höhe, nicht herauspresst oder -brüllst und in der Tiefe nicht auf Teufel komm raus herausdrückst. Im Hals sollte es nicht eng oder schmerzhaft werden, und Du solltest am besten auch nicht heiser sein nach dem "Experiment" - obwohl das je nach Trainingszustand der Stimme passieren KÖNNTE, aber als einmaliger Ausrutscher auch nicht tragisch ist.
Versuche, nichts zu erzwingen. Die Stimme lässt sich nicht zwingen und reagiert darauf sehr unwillig ;) Bleib so locker wie möglich, vor allem im Kehlkopf/Halsbereich (Geheimtipp von mir: während des Singens leicht mit beiden Händen seitlich die Halsmuskulatur und hinter den Ohren massieren, dabei umhergehen oder eventuell rückwärts gehen, das hat bei mir wahre Wunder bewirkt.)

2. Die zweite Sache ist etwas, was ich schon seit mindestens 3 Jahren probiere und probiere. In zwischen habe ich es geschafft, den Übergang von Brust zu Kopfstimme "lautlos" zu machen. Aber man merkt das die Stimme nicht mehr soviel Kraft hat, bzw. die Klangfarbe ist eine Andere. Zu den meisten Liedern fehlt mir in der Buststimme nur 1 Ganzton. Diesen bekomm ich zum verrecken nicht hin und das typische gequitsche kommt raus =D. Wenn ich den Ton in der Kopfstimme singe, kommt das Feeling nicht rüber und der Ton sticht so herraus. Gibt es Übungen, um die Bruststimme zu trainieren? Also ein Ganzton sollte ja vllt zu schaffen sein, oder?

Dazu lässt sich ohne Hörbeispiel leider wenig Konkretes sagen.
Generell lässt sich die Bruststimme nur bis zu einem gewissen Punkt "hochziehen", danach ist Schicht und man muss in die Kopfstimme übergehen - und das ist auch gut so, sonst würde man sich die Stimme bald zerschießen. Wenn es "gequietscht" klingt, singst Du vielleicht zu wenig gestützt bzw. landest im Falsett - aber, wie gesagt, ohne Hörbeispiel...
schöne Grüße
Bell
 
Mit Belting gibt es noch die Möglichkeit die Stimme in höheren Bereichen zumindest Bruststimmig bzw. "voll" klingen zu lassen, ohne dass es nach Kopfstimme klingt. Das zu erlernen ist aber ohne Gesangslehrer schwierig, weil man dazu neigt ersteinmal nur rumzuschreien, wenn man nicht weiß, wie das geht ;)
 
Stichwort "rufen", nicht schreien. Ich kenne ja Deine Stimme nicht, aber da ist sicher noch was drin. Die Schwierigkeit besteht darin, einerseits mehr Energie reinzustecken, aber andererseits dabei locker zu bleiben.
 
Ganz großes Problem beim Belting aber: ein glatter Übergang in die *echte* Kopfstimme ist damit nicht mehr bruchlos möglich, zumindest bei den meisten Sängern.
Ich an Deiner Stelle würde den Übergang erst mal so glatt bügeln (und die Kopfstimme ruhig weiter runter ziehen) und dann die Kraft holen. Ja, das klappt, kann halt dauern ;)
 
Danke für die vielen Antworten! Sehr schön, dass man hier so gute Hilfe findet.

Ich habe eine generelle Frage zum Tonumfang feststellen. Wie mache ich das denn genau? Such ich mir einen Ton auf dem Klavier aus, und dann geh ich in Beide Richtungen und gucke wo ich nicht mehr höher kann?

=)
 
Sagen wir's mal so: Da, wo du wirklich nichtmehr höher kannst hat dein wirklich brauchbarer Stimmumfang wahrscheinlich schon lange aufgehört.

Nicht die Töne, die du erreichst sind wichtig, sondern die, die klingen (Und damit meine ich: Gut klingen). Prinzipiell kannst du aber am Klavier testen, welche Töne du erreichst, bzw. welche Töne gut klingen und so deinen Stimmumfang bestimmen.

Solltest du aber als Ergebnis vier Oktaven erhalten, sei dir sicher: Höchstwahrscheinlich hast du dich da verrechnet (Passiert bei Oktaven leicht) oder zählst Töne dazu, die man wirklich nichtmehr verwerten kann.
 
Moment: Zum Tonumfang gehören alle reproduzierbar erzeugbaren Töne (also jeder Ton, den Du regelmäßig irgendwie rauskriegst).
Die Tessitura ist das, was den brauchbaren, klingenden, schönen Tonumfang angibt.
Bitte nicht verwechseln ;)

Ich habe eine generelle Frage zum Tonumfang feststellen. Wie mache ich das denn genau? Such ich mir einen Ton auf dem Klavier aus, und dann geh ich in Beide Richtungen und gucke wo ich nicht mehr höher kann?
Im Prinzip ja ;) aber bleibt entspannt und quäl' Dich nicht. Bei nicht ausgebildeten Sängern sind zweieinhalb Oktaven nicht wenig.
 
Hallo, hatte jetzt mal die Möglichkeit meinen Tonumfang zu bestimmen. Also:

Bei mir beginnt es mit einem f#. Die Bruststimme kann ich momentan bis e'' ausreizen (geht aber mit mühe noch auf f''). Meine Kopfstimme kann von a'# bis a''' (mit Mühe vllt noch h''').

Wie müsste ich den ansetzen um die Bruststimme zu erweitern...irgendwie hab ich kein Plan. Meine Kopfstimme tiefer einsetzen...aber die Klingt wie ne andere Person ^^. Wenn ich mal n Mikro auftreiben kann, versuch ich mal was aufzunehmen.
 
Die Bruststimme erweitern kannst Du nicht. Was Du lernen mußt ist tatsächlich nahtlos überzumischen.
Wichtig ist hier, dass Du hier die Bruststimme eher früher aufgibst und das Ganze in die Kopfstimme überführst und umgekehrt. Wenn die die Bruststimme zu weit raufziehst ist Essig mit dem sauber zusammenmischen, wenn Du die Kopfstimme zu weit runterziehst ist's genauso.
Bei mir geht die Bruststimme ungefähr von eb bis a', die Kopfstimme von d' bis f''' (wobei man hier sagen muss, dass ich sehr wahrscheinlich de facto bis d'' mische und erst ab da in der puren Kopfstimme bin, spüre und höre ich aber nicht.)
Der Mixbereich reicht also von d' bis a'. Der übelste Ton für mich ist das f', wobei ich je nach Linie das e' schon anmischen soll und spätestens beim g' in der Kopfstimme sein muß.
Mir hat es sehr geholfen, den Mixbereich über die Randstimmfunktin (also aus der Kopfstimme) zu erarbeiten.
Dann solltest Du Dir auf einer Aufnahme mal anhören, ob das auch nach Außen so krass klingt, oder nur so krass rüberkommt, wenn Du es in Dir hörst. Bei mir isses nämlich so. Außen hörst Du es fast gar nicht mehr, innen tut's mir manchmal weh *wie* krass man es hört.
 
Danke für die super Antwort =)
Das hat mir schon einen Schritt weiter geholfen. Das ich es "in" mir so krass anderes höre kann sein. Ich werde so bald wie möglich mal meine Stimme mit einer Aufnahme begutachten.
Vllt stellt sich dann ja raus, dass mein ganzer Stress umsonst war ^^. Wäre zumindest schön =D

mfG Daniel
 
Nöp, hab mich nicht vertan. Das ist ja gerade das kranke ^^. Ich komm mit der Kopfstimme so scheiße hoch, dass es echt behindert klingt. Hätte lieber ne solide Bruststimme -.-

edit: oh sry...jetzt merk ich was dumeinst...das kann gut möglich sein. ^^ für mich zählt nur der Umfang xD
 
Hallo Daniel,


zu deiner Frage, wie du "die Bruststimme erweitern" kannst vielleicht noch eine Ergänzung:

Die Register verhalten sich in der Männerstimme ein wenig anders zueinander als in der Frauenstimme. Deshalb spricht man bei Männern eigentlich von "Modalstimme" und "Falsett". Das Falsett ist es wahrscheinlich, in dem du so irre hoch singen kannst. Für eine klassisch nutzbare "Kopfstimme" (= oberer Bereich der Modalstimme) beim Mann braucht es eine besondere Technik für den Übergang zum oberen Bereich, den sogenannten "Passagio". Um diesen Übergang zu schaffen muss die Männerstimme aber VORHER schon ganz anders, nämlich viel klassischer, randstimmiger mischen, sonst hört man immer zwei unterschiedliche Klangfärbungen und keinen nahtlosen Übergang.
Den Passagio können die allerwenigsten Männer von Natur aus, was auch bedeutet daß die allerwenigsten Männer von Natur aus überhaupt in die echte männliche "Kopfstimme" finden, um das jetzt mal so zu nennen.

Du willst ja aber auch gar nicht in die klassische männliche Kopfstimme, sondern du willst den Umfang deiner Stimme in der vollstimmigeren Singweise nach oben erweitern. Da ist natürlich irgendwann, wie schon Bell sagte Schicht im Schacht. Warum? Erstens: Die Masse in der Vollstimme/Modalstimme ist relativ groß und zweitens erhöht sich zur Höhe hin die Schließkraft der Stimmlippen, was bedeutet, daß du mehr Wiederstand zu überwinden hast, um sie zum Schwingen zu bringen. Es kommt ein Punkt, an dem die Masse einfach zu groß ist im Verhältnis zur Schlusskraft der Stimmlippen. Das geht dann physikalisch einfach nicht weiter im "schweren Register" , der Vollstimme ;-)

Aber was du trainieren KANNST, um irgendwann evtl DOCH noch höher "belten" zu können, ist der Atem, besser gesagt: Deine AtemKRAFT. Je mehr du da leisten kannst, desto leichter fallen dir die Höhen auch in der Vollstimme. (Mixed - das ist klar, es ist NICHT die reine Bruststimme, auch nicht beim Mann!)

"Belting" ist übrigens eigentlich ein Begriff, der so nur eine bestimmte Art der vollstimmigeren "Mixed Voice" im oberen Bereich der FRAUENSTIMME bezeichnet. Männer "belten" im Grunde von Natur aus. Das liegt daran, daß der natürliche Übergang der Register in der Männerstimme im oberen Drittel, bei Frauen aber im unteren Drittel liegt. Frauen müssen die vollstimmigeren Gangarten daher sehr häufig erst lernen (es gibt aber auch "Naturbelterinnen"), während es für Männer eher schwer ist, die "Kopfstimme" zu finden. Sie rutschen meist gleich ins Falsett oder schreien bis es nicht mehr geht ;-)



Liebe Grüße,
Shana
 
@Iceprincess
Ich hatte während eines Jahres Gesangsunterricht. Zuerst Klassisch und als das irgendwie nicht so ganz klappte :) habe ich Musical-literatur gesungen. Von daher kenne ich den Begriff Belten. Zudem habe ich meine Kopf- wie auch meine Bruststimme besser ausgebildet. Was ich jedoch nur einmal geschafft habe, war ohne einen übergang zu singen. Du hast nun geschrieben, dass man beim Belten gar nicht nahtlos singen kann. ist das tatsächlich so? Mich verwirrt das gerade ein wenig, weil man ja diesen Bruch nicht hören "darf".

be blessed
 
Hallo,

bin zwar nicht IcePrincess, aber ich versuch's mal.

Beim Belt hörst du den Übergang eigentlich immer. Wenn du von der Bruststimme über die Mischstimme in die Kopfstimme gehst, kannst du den Bruch "übersingen", so dass man ihn nicht hört. D. h. du mischst von der Bruststimme aus immer mehr Kopfanteil rein, bis du in der Kopfstimme angekommen bist. Andersrum entsprechend genauso. Wobei ich persönlich das Mischen von oben nach unten schwieriger finde.
 
Vielen Dank, Tanita!
Das stimmt so weit, wobei die bevorzugte Richtung des Mischens stark vom Sänger abhängt - wenn jemand vom Belting kommt - so wie ich - fällt es ihm abwärts leichter, denn "unser" größtes Problem ist es, den Kehlkopf nicht zu stark steigen zu lassen.

Zum Thema "unhörbarer Übergang" - ich fange so langsam an, den Brustbelt an einen genauso lauten und knalligen Mixbelt ankoppeln zu können - damit wirst Du es wohl kaum noch hören wenn das sitzt.
Allerdings habe ich nach der Entdeckung der Mischstimme eine ganze Weile gebraucht um genau diesen Mixbereich so mühelos belten zu können, dass alles passt.

Ich müsste Dich hören um zu wissen, ob Dein Mitten-Loch genau da sitzt wo meines war (Brustbelt - dann "nix", dann Kopfstimme) oder ob es woanders sitzt.

Wichtig ist meiner Ansicht nach aber, dass Du während des "mischen lernens" den Belt nicht benutzt. Bei mir war das soooo kontraproduktiv.
 
Vielen Dank für die schnellen Antworten.
Dieses Forum motiviert zum üben.
Werde mir den Workshop zu der Mischstimme nocheinmal genauer anschauen. Ich hoffe, dass ich das hinkriege.
 
Ich habe mich wohl etwas unklar ausgedrückt. Ich kann nicht belten. Habe das auch noch nie ernsthaft versucht. Nur damit hier keine Missverständnisse entstehen :)
 
Joa, hallo zusammen ^^

Zu den meisten Liedern fehlt mir in der Buststimme nur 1 Ganzton. Diesen bekomm ich zum verrecken nicht hin und das typische gequitsche kommt raus =D.

mfG Daniel

Wenn es nur 1 Ganzton ist, dann würde ich es runtertransponieren.
Is vielleicht ne Loser-Lösung, spart aber viel Arbeit und ist daher schnell und effizient. ;-)

Gruß
Max
 

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