Ulrich Beck am Neujahrstag verstorben...

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Nun ja, eigentlich ist dieser Bereich ja für verstorbene Musikschaffende gedacht. Da sich aber auch immer mal ein bedeutender "Fachfremder" druntermischt – warum nicht mal ein Soziologe?

http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/ulrich-beck-ist-tot-ein-nachruf-a-1011138.html

Man kann Ulrich Beck durchaus als "Rock'n'Roller" der Soziologie betrachten, der in der Fachwelt mit seinen (auch gern mal recht polemisch formulierten) Thesen regelmäßig heftige Kontroversen anzettelte. Er schuf den Begriff der "Risikogesellschaft" und die Individualisierungsthese, erkannte früh den Niedergang der Arbeitsethik und die Unsinnigkeit des Methodoloschen Nationalismus in einer globalisierten Gesellschaft.

Auch wenn ich selbst nicht mit all seinen Thesen und vor allem Lösungsansätzen konform gehe, so hat er mich doch früh beeindruckt und rein thematisch auch mein Schaffen als Songtexter beeinflusst.

Ulrich Beck wurde 70 Jahre alt. Mein Beileid auch an seine Frau Elisabeth Beck-Gernsheim, die mit Ihm auch wissenschaftlich zusammenarbeitete ("Das ganz normale Chaos der Liebe")

EDIT: Und um eine kleine Brücke zum Musikalischen zu bekommen. Becks gesellschaftliche Thesen dienten auch als Quellen für soziologische Abhandlungen zu den Themen Jugendkultur und Rockmusik. Eigentlich kommt man in einem gesellschaftlich-kulturellen Diskurs kaum an ihm vorbei.
 
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Seinen Ansichten konnte ich auch nicht immer zustimmen, aber zweifellos war Ulrich Beck eine wichtige Persönlichkeit weit über sein Fachgebiet hinaus. Dass es heute einfach nicht mehr genug Arbeit für alle Menschen gibt, so wie vor ein paar Jahrzehnten, haben offensichtlich auch die meisten Politiker noch nicht begriffen. Seine aktuelle Zustimmung zur Idee eines Grundeinkommens war mir nicht bekannt.
@antipasti Du meintest sicher den methodologischen Kosmopolitismus? ;)
Nachruf in der Süddeutschen Zeitung
 
Du meintest sicher den methodologischen Kosmopolitismus? ;)

EDIT: Oh klar. Vertippt. Methodologisch natürlich. Aber der Nationalismus war richtig.


Seine aktuelle Zustimmung zur Idee eines Grundeinkommens war mir nicht bekannt.g

Mir auch erst neuerdings. Ursprünglich sah er ja einen Lösungsansatz in der "bezahlten Bürgerarbeit", also das, was normalerweise ein Ehrenamt ausmacht.

Aber das Sympathische an ihm war ja, dass er sich Argumenten gegenüber offen zeigte. Und letztendlich haben ihn wohl die Argumente zum bedingungslosen Grundeinkommen überzeugt.
 

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