Vibrato zu schnell!

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Hi Leute!

Ich spiele seit nunmehr 7 Jahren passioniert E-Gitarre, und würde mich mittlerweile als relativ versatil in meinem Spiel bezeichnen.

Aber wie jeder Musiker, habe auch ich meine prsönlichen Schwachstellen und weiss mittlerweile nicht mehr weiter.

Mein Vibrato ist zu schnell. Das klingt jetzt wahnsinnig doof, aber mein Vibrato eiert wie verrückt. Es ist absolut kontrolliert und gleichmäßig, aber es ist mir einfach zu schnell. Nun ist mir aufgefallen, dass es ja verschiedene Techniken gibt, eine davon oft mit dem "B.B. King Vibrato" vergleichen, also dass man mit dem Zeigefinger den Druck auf das Griffbrett ausübt. Das ist die, die ich zuerst erlernt habe und jahrelang so weitergeführt habe.

Nun ist mir eine neue Technik aufgefallen, wo ich den Druckpunkt auf den Daumen entlang des Griffbrett Bindings bzw. der Griffbrettkante auflege, allerdings habe ich damit so meine Schwierigkeiten zurzeit.
In Youtube gibt es unzählige Videos zum Thema Vibrato, die auch einem Anfänger sehr gut vermitteln, was dieses Vibrato ist etc. , aber keiner dieser Videos geht auf das Problem einer explizit richtigen Druckpunktlage am Hals aus.

Mein gewünschtes Vibrato soll smooth und stark sein, aber mein Handgelenk verfällt zu schnell einem gewissen Tremor. Was kann ich dagegen tun? Hilft Muskelaufbau dabei?

Ich kann mir aktuell keinen Gitarrenlehrer leisten, weswegen ich mich auch hier an dieses Forum wende...

Habt ihr Tipps und Tricks parat, vielleicht andere Angehensweisen?

Wäre euch für Hilfe sehr dankbar

Phil
 
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Vielleicht ist einfach 'ne Kopffrage. Das "zu schnelle" Vibrato ist eingeübt und wird vom Gehirn immer wieder an den Spielarm abgefeuert. Ich wür's mal mit "Umprogrammieren" durch bewusst langsames Vibrieren versuchen. Das wird sich anfangs anfühlen, als wärst Du Anfänger = für das Hirn ist das in dieser Hinsicht (= völlig neu zu speichernder Bewegungsablauf) auch tatsächlich so.

Viellicht noch folgendes zur Kontrolle: Die eigentliche Bewegung kommt aus dem Unterarm. Sie setzt sich als kontrollierte Links-Rechts-Drehbewegung auf die Hand fort. Der Greiffinger ist dann letztlich nur der steife Ast, der verlängerte Erfüllungsgehilfe. Fixer Drehpunkt- und zugleich Null- und Stabilisationspunkt ist der Handbereich direkt unterhalb des Zeigerfingers, der gegen den Hals drückt. Dort wird die Bewegungsenergie kontrolliert abgefedert und zwischen Nullpunkt und Minimalbending hin- und hergeführt. - Viel anders kann man's einfach nicht erklären ohne 1:1-Unterricht.

Noch was: Für gutes Fingervibrato (und gute Bendings) ist in der Regel jahrelange geduldige und selbstkritische Entwicklung erforderlich. Dabei immer und immer und immer den Ton kontrollieren. Ohren auf: Nicht hören, was man hören will, sondern hören, was man tatsächlich erzeugt.

Immer dran denken: Nach dem Frust ist vor dem Erfolg. :)
 
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Der Tipp mit dem Unterarm ist womöglich eine Lösung. Habe keine Gitarre umhängen gerade, morgen aber direkt ausprobieren.

Danke für diesen wertvollen Tipp, ein bisschen war das aber das, was ich wissen wollte. Welche Muskulatur eben beansprucht wird in einem Vibrato, um zu überprüfen, ob ich vielleicht die seperat gezielt trainieren soll, um mehr generelle Kontrolle über diesen Teilbereich der Muskulatur zu erhalten und nicht nur das Spiel als solches. :)
 
Tach!

Noch einen Zusatz zu Hans_3:
Versuche auch mal, bewusst komplett ohne Vibrato zu spielen. Nicht nur, dass Dir dadurch das unbewusste Drauflos-Eiern verhindert wird, schafft Dir das eine Plattform, auf der Du in Ruhe entscheiden kannst, wie Du weitermachst. Das kann ein Vibrato sein, muss es aber nicht. Außerdem erleichtert es das sich selbst Zuhören, wodurch Du z.B.Intonation usw. besser steuern kannst.

Grüße Thomas
 
Hallo,
ich bin kein großer Freund dieser nervösen, schnellen und wenig intensiv klingenden Handgelenks-Vibratos.
Oft sehe ich Leute die toll spielen, aber kein vernünftiges Vibrato spielen können - da wundere ich mich dann schon, so ein pfeilschnelles, toll aufgebautes Solo -- und dann kommt so ein nervöses, nicht im Songtiming gespieltes Fingervibrato, das klingt in etwa so wie die nervenden Fliegen an den Fensterscheiben in öffentlichen Toilettenhäusern.
Bei nicht so starker Saitenspannung kann man, wenn das Vibrato passend zum Songtempo kommt, ein schönes Vibrato hinbekommen, aus dem Handgelenk.
Ich kann es wegen der starken Spannung nicht verwenden, und darum spiele ich die komplett aus dem Unterarm, wenn ich NICHT GLEICHZEITIG bende (also die Saite ziehe).
Die Bewegung kommt dabei ausschließlich aus dem Unterarm, über das Ellenbogen-Gelenk.
Dabei kann ich auch den Daumen vom Griffbrett nehmen, der oder die Finger auf der Saite bewege ich IM PASSENDEN TEMPO zum Song aus dem Unterarm auf und ab. Wenn ich jetzt mal probiere : der Daumen hat keinen Kontakt zum Hals.
Bei gebendeten Noten stütze ich die obere Kante der Hand-Innenfläche (also zwischen Daumen und Zeigefinger) auf dem Hals ab und ziehe die Saite durch Nachlassen der Bizeps-Spannung ...und der Unterarm-Muskulatur... aus dem Ellenbogen-Gelenk auf und ab, wobei auch das Handgelenk mitbewegt wird - Übungssache.
Sehr schön kann man das bei SRV sehen, für mich der beste Bender und Fingervibrato-Mann vor dem Herrn.
Das Unterarm-Vibrato kann man bei Dickey Betts (Allman Brothers) sehr gut beobachten.
Wichtig ist nur eins : das Tempo sollte stimmen - es ist wesentlich fetter im passenden.
John Mayers Hand umschließt das Griffbrett eigentlich immer beim Vibrato - so gehts also auch, da muß man ein wenig experimentieren und schauen was einem mehr liegt.
Ein ausdrucksstarkes Fingervibrato ( oder wie in meinem Fall Armvibrato) ist ein persönliches Stilmittel und macht einen erkennbarer. Man muß aber nicht jeden Ton so verzieren ... ab und an, nicht ständig.
Gruß, Stefan
 
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Welche Handhaltung hast du denn bei deiner Greifhand wenn du ein Vibrato machst?
MAB spricht immer von 2 möglichen:
1. Klassische Haltung -> also Daumen ganz unten am Griffbrett (so wie es die Akustik und Klassikgitarristen machen)
2. Blues Haltung (heißt Daumen über Griffbrett)

Mir hats damals vor Jahren geholfen für Bends immer, auch in schnellen Parts, die Blueshaltung einzunehmen. Alles andere klingt nach Katze. Vorteil hast du vorallem wenn du die Saite mit 4 Fingern (Z,M,R,K) bendest. Dabei hast du viel mehr Kontrolle wenn der Daumen über Griffbrett oder zumindest weit oben ist.
 

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