Vorurteile

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Angeregt durch das Thema Flüchtlinge in einem anderen Thread habe auch ich mich an einen Songtext erinnert, den ich vor ungefähr 40 Jahren geschrieben habe. Damals hatte ich grad mein Studium abgeschlossen und meine erste Stelle fand ich in der Straffälligenhilfe. Ich kümmerte mich um jugendliche Straftäter, die eine Haftstrafe angetreten hatten und sich in einem Jugendgefängnis in Herford befanden. Ich fand schnell heraus, dass die meisten dieser Jugendlichen ein kaputtes Elternhaus hatten, deshalb schon als Kinder in Erziehungsheimen gelandet waren. Fast alle waren eigentlich psychisch angeschlagen, aber statt Therapie bekamen sie nun die Haftstrafe. Meine Aufgabe sollte darin bestehen, diesen jungen Menschen wieder auf die Beine zu helfen.
Ich habe dann leider miterleben können, wie es diesen jungen Menschen durch Vorurteile erschwert oder unmöglich gemacht wurde, ein normales Leben aufzubauen, was sich zu allererst schon bei der Jobsuche zeigte.
Ich hab dem Songtext eine Strophe zur aktuellen Situation hinzugefügt.
Textlich bin ich dankbar für Verbesserungsvorschäge.

Vorurteile

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Find es gut. nur verschließt du mit den historischen Erwähnungen ein paar ganz jungen Menschen den Zugang. ... ich bin jetzt ein bissi vorschnell, habe einfach mein Idee des Taktes gesetzt. 1/2 , 1/2. . :) Und so nach gusto "gemittelt". Rythmik & natürlichen Sprache. :) Kann natürlich auch komplett nach hinten losgehen. kenne ja dein Versemaß nicht. Ich habe versucht dein Rhytmik zu erdenken. Deswegen war ich nicht ganz so konsequent. :)

//Text entfernt//

So mehr konnte ich nicht erstmal nicht finden. Das Versemaß ist nur wie ich es mir denke und ich denke, ich habe mir zuviel Arbeit gemacht. Ist halt immer so, weil du es bestimmt anders auf die Takte einteilst. Aber ich kann schon sehen das du hier lange pausen hast, und auf der anderen Seite Texte schneller zusammenquetschen musst.
 
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.. immer dieselben Vorurteile (?) meinst Du wahrscheinlich

Ich danke Dir, ein Flüchtigkeitsfehler von mir....

Muss Fremdenhass denn wirklich sein? könnte sich von Betonung und Takt besser singen/sprechen lassen

es gibt von dem Songtext schon auch von damals einen Song von mir. Zumindest bei diesem Song würde das Wörtchen "denn" den Singesfluss an dieser Stelle stören. Falls es interessiert, kann ich mal eine Hörprobe einstellen. Bei einem völlig neuem, anderen Song könntest Du natürlich richtig liegen.
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So mehr konnte ich nicht erstmal nicht finden.

Vielen Dank jedenfalls schon mal. Deine Anmerkungen (in roter Schrift) fand ich sehr hilfreich. Leider lassen sie sich hier nicht von mir im Einzelnen zitieren, weil sie seltsamerweise in das Zitat von mir eingebettet sind. Oder ich hab bloss (mal wieder) keine Ahnung und es geht doch?
 
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Anstatt andere andauernd , rum zu schieben // ANstatt ANdere ANdauernd - Zungenbrecher und ich stock hier :)

stimmt, das ist mir auch schon aufgestossen. Wie gesagt, der Text ist - bis auf eine Strophe - vor ca. 40 Jahren entstanden. Deshalb bin ich ja gern für Verbesserungsvorschläge offen. Mir kam jetzt spontan in den Sinn "Anstatt Feindbilder vor uns her zu schieben". Was meinst Du, ist das flüssiger?

Kopftuchmädchen be- , drohen das Heimatland // das Land, Mit dem Wort Heimat stockt ich wieder.
Die AFD ist , ganz außer Rand und Band
. // ja ok. ich hätt hier was auf Kopftuchmädchen-Bedrohung erwartet.

Diese aktuellen Zeilen sind bezogen auf die unsägliche Rede einer gewissen Bundestagsabgeordneten der AfD, wo etwas abgewandelt diese Begriffe verwendet wurden, was immerhin zu einer Rüge des Bundestagspräsidenten geführt hat.

Wer Geld hat hat auch , was in der Hand // <- ist das dann das Vorurteil? - Evtl. "hat hat" im selben Fluss. Da stock' ich kurz.

das "hat, hat" ist auch für mich nicht so das Gelbe vom Ei, mir fällt nur im Moment noch nichts Anderes ein. Vorschläge??
Das Vorurteil bezieht sich darauf, dass Reiche Arme nur deswegen vielfach ausgrenzen, weil sie halt arm sind. Der Mensch selbst wird gar nicht mehr wahrgenommen.

Sagten leider nicht nur , Leute wie Rudolf Hess // Sagten leider nicht nur , Leute wie Hess"... Nach Hess zu googlen, als wäre es ein Insiderbegriff, was er für aussenstehnde (ganz junge Menschen) auch ist, zieht die neugierigen schneller :)

Interessanter Hinweis, ich als "alter Sack" wäre da nicht drauf gekommen. ;-) Allerdings muss dann was anderes bei "Hess" noch mit rein, vielleicht "dieser Hess", sonst passt das Versmaß nicht.

Gehört er schon nicht mehr , zu dieser Welt // Finde den ersten Satzteil etwas zu lang. 2. Evtl. "in diese Welt"? also hmm . kA

Es geht um die Zugehörigkeit ZU einer Welt, der Welt der Reichen und "Erfolgreichen" bzw. besser noch um das Ausgeschlossensein."in diese Welt" würde eher darauf hindeuten, dass die armen Schlucker sich selber ausschliessen aus dieser Welt, sozusagen aus freien Stücken. Das ist aber nicht so gemeint. Hast Du selber eine Idee, wie man den ersten Satzteil sinnvoll verkürzen könnte?
 
stimmt, das ist mir auch schon aufgestossen. Wie gesagt, der Text ist - bis auf eine Strophe - vor ca. 40 Jahren entstanden. Deshalb bin ich ja gern für Verbesserungsvorschläge offen. Mir kam jetzt spontan in den Sinn "Anstatt Feindbilder vor uns her zu schieben". Was meinst Du, ist das flüssiger?
Anstatt stetig einander zu bekriegen? Lol, nee, *brainstorm* Warte... ich glaub, viel musst du nicht machen. "Anstatt andere dauernd rum zu schieben" ? Nee au net. Oder "Statt andere dauernd rum zu schieben." Also falls dein Versmaß darauf irgendwie passt. Stetig, ständig, pausenlos, fortwährend,...

Diese aktuellen Zeilen sind bezogen auf die unsägliche Rede einer gewissen Bundestagsabgeordneten der AfD, wo etwas abgewandelt diese Begriffe verwendet wurden, was immerhin zu einer Rüge des Bundestagspräsidenten geführt hat.

Oh, ok. Dein Vorteil :)


das "hat, hat" ist auch für mich nicht so das Gelbe vom Ei, mir fällt nur im Moment noch nichts Anderes ein. Vorschläge??
Nicht wirklich.
"Wer Geld besitzt hat auch was in der Hand."? ohjemine.


Es geht um die Zugehörigkeit ZU einer Welt, der Welt der Reichen und "Erfolgreichen" bzw. besser noch um das Ausgeschlossensein."in diese Welt" würde eher darauf hindeuten, dass die armen Schlucker sich selber ausschliessen aus dieser Welt, sozusagen aus freien Stücken. Das ist aber nicht so gemeint. Hast Du selber eine Idee, wie man den ersten Satzteil sinnvoll verkürzen könnte?
Gehört er, nicht mehr , zu dieser Welt // passt die metrik ? also ohne das "schon" ?
 
Nicht wirklich.
"Wer Geld besitzt hat auch was in der Hand."? ohjemine.

Sorry für die späte Antwort, war über Pfingsten campen. Das „besitzt“ klingt etwas gestelzt für meine Ohren. In der normalen Umgangssprache sagt man eher „Wer Geld hat“. Das zweite „hat“ könnte man vielleicht ersetzen, weiss nur nicht, wie.

Das Weglassen von „schon“ gefällt mir gut, das passt, auch von der Metrik.
 
Ich hab - auch auf der Basis Eurer Vorschläge, die alte Version des Textes etwas abgeändert. Ich glaube, es ist jetzt etwas weniger holprig.

Vorurteile

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Vermutlich interessiert sich hier nur eine Minderheit dafür, aber was solls, vllt regt es doch den ein oder anderen zum Nachdenken an. Hier meine musikalische Interpretation von meinem Lied "Vorurteile"

 
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Wenn auch verspätet, noch eine Bemerkung zur Form:

Wenn ein Lied keinen Refrain hat, empfinde ich es als hilfreich, wenn die Strophen mit einer Art roter Faden miteinander verbunden werden. Ein Lied über eine Person oder ein Ereignis kann z.B. verschiedene Eigenschaften oder Aspekte oder Eigenschaften ausleuchten - die Thematik sorgt für den Zusammenhang.

Was ich mir als Version ohne Refrain spannend vorstellen könnte, wäre eine "Personalisierung" des Vorurteils, das in der Ich-Form berichtet. Etwa so (nur mal als Anstoß):

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Was ich mir als Version ohne Refrain spannend vorstellen könnte, wäre eine "Personalisierung" des Vorurteils, das in der Ich-Form berichtet. Etwa so (nur mal als Anstoß):
Interessante Variante. Ich bin allerdings skeptisch, ob diese Abstraktion von realen Zuhörern so auf Anhieb verstanden würde, zumindest beim Livevortrag.
Aber danke für Deine Idee! Ich werde noch weiter darüber nachdenken.
 
Beim Nachdenken über eine andere Fassung schwebte mir zuerst was ganz Anderes vor; die Idee mit der Ichform habe ich dann kurz entschlossen hier skizziert und mich dann mit anderen Dingen als dem MB beschäftigt. Und dann fiel mir plötzlich ein, dass die Stones (Sympathy...) vor x Jahren was in der Art gemacht haben. Ist also nicht wirklich originell...

Was das Verständnis betrifft, lässt sich ja gerade beim Livevortrag nachhelfen... ;)
 
Und dann fiel mir plötzlich ein, dass die Stones (Sympathy...) vor x Jahren was in der Art gemacht haben. Ist also nicht wirklich originell...

Immerhin ist es bei Sympathy for the devil aber eine fiktive Gestalt, der Teufel, den Jagger in dem Stück verkörpert. Den Teufel darzustellen ist sicher auch nicht ganz einfach, aber "Vorurteile" in der Ich-Form erscheint mir noch schwerer darzustellen.

Was das Verständnis betrifft, lässt sich ja gerade beim Livevortrag nachhelfen... ;)

bei den Stones Auftritten mit "Sympathy" funktioniert das ja auch gut, aber wie schon oben erwähnt, hier geht es darum, etwas Abstraktes dazustellen, keine Person.
 
Nun, ob der Teufel tatsächlich eine Person ist - ich bin mir da nicht so sicher. Ich sehe eher so was wie das personifizierte(!) Böse. Und meine Idee ist letztlich auch die einer Personifizierung - nicht, um das mal klarzustellen, von "Vorurteilen" (in der Mehrzahl), sondern "des" Vorurteils.
 
Nun, ob der Teufel tatsächlich eine Person ist - ich bin mir da nicht so sicher. Ich sehe eher so was wie das personifizierte(!) Böse. Und meine Idee ist letztlich auch die einer Personifizierung - nicht, um das mal klarzustellen, von "Vorurteilen" (in der Mehrzahl), sondern "des" Vorurteils.

Ich verstehe, was Du meinst. Es gibt Beispiele, wo auch für abstrakte Begriffe die Ich-Form gewählt wurde, mir fällt aktuell der Song „Ich bin der Hass“ ein, Ich müsste dann am besten aber auch den Begriff „Vorurteil“ im Text in der Ich-Form einfügen, um die Sache transparenter zu machen.
Wie gesagt, ich werde weiter darüber nachdenken, danke nochmals für Deine gute Idee!
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Ich sehe eher so was wie das personifizierte(!) Böse.

Jagger hatte diesen Text unter dem Eindruck des Romans Der Meister und Margarita des russischen Schriftstellers Michail Bulgakowverfasst; ein Buch, das er von seiner Partnerin Marianne Faithfull erhalten hatte. In Bulgakows Roman stattet der Teufel dem Moskau der 1930er Jahre einen Besuch ab, in dessen Verlauf er zwei Menschen tötet oder in den Wahnsinn treibt.[
 

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