Welche Instrumente wie oft doppeln?

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Servus zusammen!

Überschrft sagt eigentlich fast alles, soll ich die Rhytmus gitarre doppeln, 4 Tracks übereinander legen, oder gar noch mehr?
Stimmt es, dass die Lead Gitarre nur als einzelne Spur drauf sollte, oder macht es da Sinn ggf. 3 Tracks zu machen (1 Mitte, 2 leicht links und Spur 3 leicht rechts) oder ganz was anderes?

ich hab halt von Mix wenig Ahnung / Erfahrung, Mastering gar nicht, d.H. am ende geht das alles eh ins Studio, ich will nur vermeiden, dass dann im Studio rauskommt, dass die Hälfte aller Dopplungen überflüssig sind und meine Mühen um Sonst waren :biggrinB:
Beim letzten mal hatte ich die Gitarren einfach alle gedoppelt und gesagt alles was überflüssig ist soll raus, beim tracken hab ich jetzt stellenweise aber gemerkt, dass eine Rythm mit verschiedenen sounds und Panorama schon deutlich besser klingt.



achso, Musikrichtung ist Black- Death- Metal
 
...langsam! Doppeln ist eine übliche Technik aber am Anfang doppelt man zuviel und am Ende hat man einen Stereo-summen-matsch der unterträglich klingt. Ging mir immer so. Ich doppel gerne Bässe, allerdings das Doppel dann mit mit leicht anderem Basssound. Gerne bis zu 8 Stück ...je nach Musikstil. Gitarren doppeln bedingt bei mir das ich für das Doppel einen anderen Sound am Pedal wähle, ähnlich aber unterschiedlich. Gesang ist wieder eine andere Kiste.
Wenn du z. Bsp. links eine Spur Rythmusgitarre legst und dann das Gleiche nochmal rechts ablegst als einzelne Spur hebt sich das evtl. beim Abspielen gegenseitig auf und es klingt total leise, d. h. am Mischpult musst du zu weit hochdrehen. Es lässt sich superschwer abmischen. Da musst du aufpassen das man nicht übertreibt.
 
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dass die Hälfte aller Dopplungen überflüssig sind und meine Mühen um Sonst waren
Waren sie nicht, finde ich, denn man lernt schon extrem viel dazu weil man genau spielen können muss um wirklich zu doppeln.
Hat nicht Brian May lange seine Solo Passagen gedoppelt, oft viele Dopplungen, um den klassischen May-Sound hinzubekommen? oder ist das einfach nur eine Urban Legend?
 
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Stimmt es, dass die Lead Gitarre nur als einzelne Spur drauf sollte, oder macht es da Sinn ggf. 3 Tracks zu machen (1 Mitte, 2 leicht links und Spur 3 leicht rechts) oder ganz was anderes?
kann man so nicht pauschalisieren, ich hab mal gelesen das zb Randy Rhoads seine Solos gedoppelt oder sogar 3fach aufgenommen und übereinander gelegt hat, selbiges bei Zakk Wylde.

Rhythmusgitarren im Metal Bereich doppelt man eigentlich immer, manchmal sogar 4fach, das 2te Paar dann mit einem anderen Sound.
Das klingt üblicherweise fetter, aber geht auch auf Kosten der Tightness, wenn Tightness nicht so wichtig ist dann kann man das ruhig so machen. wenn es ultrabrutaler technischer Metal ist, eher kontraproduktiv
Alternativ kann man aber auch die selbe Performance über 2 unterschiedlich eingestellte Amps oder ein 2tes Cab , oder alles über den selben Amp und Cab nur mit 2 Mikrofone, laufen lassen, das ergibt auch nochmal ein anderes Klangbild und spart extra Aufnahmen.

Leads:
Background Layer, zb Oktavenlines werden auch gerne gedoppelt und hart links und rechts gemischt, damit in der Mitte Platz für die Vocals bleibt
Spielt eine Leadgitarre alleine ohne Vocals, dann kommt die meistens in die Mitte, und kann man doppeln, siehe Randy Rhoads und Zakk Wylde Beispiel, muß man aber nicht
 
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ich will nur vermeiden, dass dann im Studio rauskommt, dass die Hälfte aller Dopplungen überflüssig sind und meine Mühen um Sonst waren :biggrinB:
Nichts, was Dich besser macht, ist umsonst getan. Das solltest Du im Hinterkopf behalten.

soll ich die Rhytmus gitarre doppeln, 4 Tracks übereinander legen, oder gar noch mehr?
Jede Dopplung zwingt Dich, präzise zu spielen. Das ist schon mal eine gute Sache. Minimalziel sind für mich dabei jeweils eine Spur, die hart nach links und nach rechts ge-panned sind. Vier finde ich Optimal, bringe das aber nicht mehr so sauber hin, dass es für vier reicht.
Stimmt es, dass die Lead Gitarre nur als einzelne Spur drauf sollte,
Nein. Das einzige, was Fakt ist, ist die Voraussetzung, dass Du in der Lage sein musst, ein Solo n-Mal in gleicher Präzision zu spielen.

Der limitierende Faktor ist nicht, ob Du zu viele Spuren hast, sondern ob Du sie sauber und auf den Punkt einklöppeln kannst.
 
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Ok, dann leg ich wohl alle Gitarren mal mit minimum 4 Dopplungen an und lösch dann im Zweifelsfall.

Bass muss ich mal testen, ob das Gedoppelt was bringt, oder in Kombi mit synth und Doublebass dann eher schmaler kommen muss.
Nein. Das einzige, was Fakt ist, ist die Voraussetzung, dass Du in der Lage sein musst, ein Solo n-Mal in gleicher Präzision zu spielen.
Hatte vor den Lockdowns 17 Jahre nur bass gespielt, oder zumindest so getan, Solos kommen bei mir nicht wirklich vor, da bin ich zu schlecht 🤣🤣🤣

Leadgitarre sind halt die melodielinien, Rhythmus dann der bums, bin eigentlich zufrieden, dass ich innerhalb von 2 jahren von 0,0 auf ein annehmbares Album geschafft hab 🤣
 
Bass muss ich mal testen, ob das Gedoppelt was bringt, oder in Kombi mit synth und Doublebass dann eher schmaler kommen muss.
Beim Bass kann man imho, anders als bei den Gitten, die Aufnahme kopieren, oder verdreifachen.
zB.:
1. DI-Signal,
2. DI-Kopie + Effekte
3. DI-Kopie, eine Oktave runtergepitcht

Übrigens hat der hier jede Menge Tutorials zum Thema Metal-Recording usw.:

 
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Im Grunde kann man machen, wie es einem selber am besten gefällt. Dass sauberes Spielen beim Doppeln wichtig ist, das wurde ja schon angesprochen.
Was ich gerne mache, ich nehme 3 Rhytmusgitarren auf. Eine links, eine rechts und eine in die Mitte (diese meist ein paar dB leiser als die L/R Gitarren).
Die in der Mitte daher, weil die L/R Rhytmusklampfen beim Abspielen auf Mono-Geräten gerne mal etwas in sich zusammenfallen und die zusätzliche Klampfe in der Mitte stützt das für diesen Fall etwas ab. Zudem macht es den Stereo-Mix der L/R-Klampfen etwas voller/fetter.
 
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Die erste Frage sollte sein, was für einen Job soll das Doppeln erledigen? Fetterer Sound? Mehr Stereo?
Für mehr Stereo sollen die Spuren unterschiedlich klingen, das macht den Sound breiter als zweimal exakt der gleiche Sound. Andere Gitarre, anderer Amp, andere Box. Alles Doppeln selbstverständlich so präzise übereinander, daß es einen Nutzen bringt, sonst klingt das so wie es ausschaut wenn man zwei kurz hintereinander gemachte Fotos übereinander legt.
Für fetteren Sound wäre die Frage, welche Aspekt von Sound Nr. 1 nicht fett genug ist. Andere Obertöne? Andere Gainstufe, dh. Verhältnis zwischen Anschlag und Ausklingen? Man bekommt ja vom Sound nichts geschenkt, sondern nur das raus was man reinsteckt. Hat man einen Sound mit Gain bis zum Abwinken, bezahlt man das mit dem Planieren von Anschlagspitzen, daher ist es eine gern verwendete Methode einen Sound zu nehmen, bei dem der Anschlag / der Lautstärkeunterschied beim Attack noch vorhanden ist.. und ein Sound wo das Breitwandbrett dazukommt, damit man das miteinander klingen lassen kann.
Wenn man die Kiste so angeht, daß man vorher überlegt, was die einzelnen Spuren für Aufgaben haben, dann ist auch absehbar, wann es genug ist. Manchmal wechselt das Bedürfnis, was der Sound bewirken soll auch in den Abschnitten des Songs, d.h. mehr von dem Aspekt im Intro, mehr von dem anderen im Chorus, etc.
Einfach nur was doppeln, weil man das gelesen hat macht mehr Probleme als daß es Lösung ist - genauso könnte man "mehr Kilometer fahren" wenn man den Weg nicht weiß, das würde auch nichts helfen. Es gehört also immer der Plan her, was ist der Sound jetzt, was soll der Sound machen und wie bekomme ich das von den Spuren, die aufgenommen werden. Als Extremfall hatte ich mal ein Projekt, wo pro Gitarrenpart etwa 12 Spuren angeliefert wurden.. die alle sehr ähnlich waren, dh. leider nicht die verschiedenen Aspekte der Aufgabe erfüllten.
 
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@Frans13 sehr guter Punkt.

was ich genau mit dem Doppeln bewirken will kann ich dir nicht genau sagen, ich probiers mal so:
bei meiner EP war ich hart überfordert, weil ich 17 Jahre keine Gitarre in der Hand hatte daher quasi Songwriting, Instrument lernen und recording der DI tracks fürs Studio gleichzeitig gelaufen sind, ebenso das programmieren der Drums um den Drummer ne grobe Richtung vorzugeben, dann noch alles in die Gp5 hacken usw. Im Studio hab ich dann quasi auch kaum gewusst was ich will, also alles ein wenig übers Knie gebrochen. Gitarren sind nur gedoppelt, bass einfach, rausgekommen ist das hier:



an sich bin ich schon zufrieden sehe aber in quasi allen punkten sehr viel Luft nach oben, gitarren sind halt relativ flach, bzw. Schmal, hab seit dem erstellen des Freds auch rumprobiert und denke 4 spuren pro gitarre werden es, stellenweise auch mehr, bzw. unterlegen der Akkorde mit leittönen usw.

mich haben primär interessiert, ob es da so ne Art Richtwert gibt ab wann das ganze dann zu viel wird. für mich hab ich jetzt mitgenommen doppeln solange es förderlich scheint, verlieren kann man nix, im Zweifelsfall überflüssiges im Studio wieder löschen und als gute übung sehen.

Danke für die vielen Rückmeldungen
 
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Wenn jemand allgemein noch Tips zur Verbesserung bezogen auf die Aufnahme hat (Videolink meines letzten Posts) dann her damit 😉
 
Das Video, das @abolesco da oben verlinkt hat, beantwortet eigentlich alle deine Fragen und ist meiner Meinung nach sehr hilfreich und anschaulich. Wenn nicht schon verlinkt, würde ich es hier nochmal verlinken ;-)
 
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