Wer macht mit beim Schreiben von Griffschrift?

Das klingt interessant. Könntest Du mal eine Probe einstellen, damit man sieht, wie PriMus abliefert?




Das "schön gesetzt" ist ein oft vernachlässigter Aspekt.
Der große Platzverbrauch rührt meiner Ansicht nach hauptsächlich daher, dass nicht die gewohnten, ästhetisch bestimmten, Notenabstände eingehalten werden, sondern zugunsten eines optisch gleichmäßigen Hum-Ta-Ta-Buchstabenbasses proportional sind - d. h. eine halbe Note "verbraucht" horizontal so viel Raum wie vier Achtelnoten. Das sieht dann aber leider unschön und extrem gedehnt aus.

Viele Grüße
Torsten
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das mag sein, aber das passt nicht in diesen Thread (s. o.), deshalb dazu bitte einen neuen an passender Stelle (siehe meinen letzten Beitrag) eröffnen.
sorry, dann habe ich das Thema total mißverstanden!
 
grundsätzlich: Griffschrift ist keine normale Notation, also auch keine missbrauchte Notation.

Hallo Harmonikaner,

dass es sich bei Griffschrift um keine normale Notation handelt, steht außer Diskussion - daher ja auch die Probleme/Problemchen, die man beim Setzen von Griffschrift mit "normalen" Notationsprogrammen hat.

Ich hatte das Wort "missbraucht" nur deshalb verwendet, weil es den ursprünglichen Kern trifft: die Pioniere der Griffschrift haben sich einfach der Symbole bedient, die verfügbar waren - sprich: die Stempel (in Notenstich-Zeiten, bevor es Computerprogramme gab). Da diese quasi zweckentfremdet bzw. umgenutzt wurden und deshalb nicht mehr ihre ursprüngliche Bedeutung trugen, habe ich das "missbraucht" genannt, ohne es böse zu meinen.

  • Notenköpfe bezeichnen keine Tonhöhe mehr, sondern lediglich eine Position auf der "Knopf-Landkarte".
    Man hätte doch auch kreisrunde Notenköpfe verwenden können, dann hätte es noch mehr nach Knöpfen ausgesehen, die sie ja repräsentieren. Aber abgesehen von ästhetischen Gründen nahm man einfach, was man hatte.
  • Vor dem heute üblichen Druckbalken wurde oft zwischen Zug und Druck unterschieden, indem man sich die Symbole für Auf- und Abstrich bei Streichinstrumenten "auslieh". Es gab auch weitere Lösungen.
Und dieser "Missbrauch" und die Beschränkung auf konventionelle Notationssymbole ist ja auch ein Glücksfall, weil man dann mit praktisch jedem Notensatzprogramm Griffschrift erzeugen kann.


Darf ich drauf hinweisen, dass die Intention dieses Threads eine andere ist?

Ja, darfst Du natürlich, aber das Ausgangsproblem hat tatsächlich sehr viel mit konkreten Notensatzprogrammen zu tun, den wie der TE schreibt, benutzt der MuseScore und sein Problem ist:

Allerdings fehlt das Feedback, oft klingt die Bassbegleitung schräg oder andere Probleme bleiben ungelöst.

"Fehlendes Feedback" bedeutet für mich, dass es im Programm keine Kontrollmöglichkeit gibt (z. B. zur Kontrolle akustisch abspielen) und somit erstens die Diskant-Notation beim Abspielen falsch klingt und - ebenso schlimm - die rein Textbasierte Bass-Stimme überhaupt nicht abgespielt werden kann und man trotz aller evtl. vorhandenen Helferlein-Scripte sich das Ergebnis nicht anhören kann.

Insbesondere spielt der Bass eine tragende Rolle, weil er ja auch die Balg-Richtung bestimmt.
Es kann also sein, dass man die Melodie zwar wie gewünscht spielen kann, aber keinen passenden Bass dazu findet, weil man balgmäßig gerade in einer ungünstigen Richtung unterwegs ist.

Mit Papier, Bleistift, Instrument und Erfahrung ist das alles kein Problem, aber wenn man technische Unterstützung möchte, ist man - schwupps - wieder bei den Programmen.
Und wenn ein für Griffschrift besonders geeignetes Programm existieren sollte, halte ich das schon für erwähnenswert.

Und: bei "wer macht mit" hilft es auch, wenn man sich austauschen kann.
Beispielsweise, indem alle MuseScore verwenden (sagt ein LilyPond-User).

Viele Grüße
Torsten
 
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Torsten nur noch kurz, in dem neuen PrimusModul für Griffschriftumsetzung kann man auch die Griffschrift"Noten" abspielen und sie ertönen RICHTIG! Grüssle Tonia
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hallo Tonia,

danke, das klingt interessant und ich könnte mir vorstellen, dass es einige Interessenten gibt, für die PriMus eine Alternative sein könnte, wenn sie auf das korrekte Abspielen Wert legen.

kann man auch die Griffschrift"Noten" abspielen und sie ertönen RICHTIG!

Auch die Bässe?

Insofern passt das durchaus in diesen Thread, in dem es ja (auch) um Schwierigkeiten geht, die offensichtlich beim lautlosen bzw. nicht überprüfbaren Notenschreiben entstehen, wenn das Ergebnis nicht den Erwartungen entspricht.

Eine Schwierigkeit ist ja immer der grauenhafte Wildwuchs bei den Bass-Belegungen, da ist es außerhalb von 0815-Begleitungen fast unmöglich, halbwegs Allgemeingültiges zu Papier zu bringen.
Ich wäre zwar immer noch für die Methode mit Instrument und erst dann aufschreiben, wenn man eine gut spielbare Lösung gefunden hat...

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo Torsten,
ja, es ist in der Tat total interessant, vor allem, wenn man eine Weile rumprobiert hat und feststellt, was alles geht und machbar ist.
Die Bässe spielt er auch richtig ab, ABER, man muss diese vorher selber eingeben, also das Programm schreibt noch keine Bässe.
Am besten ist ein Weg aus allen Möglichkeiten :))
Grüssle Antonia
 
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Hallo Tonia,

klar, dass man die Bässe selber eingeben muss, ein Programm kann ja keine Gedanken lesen.
Ich glaube, mich zu erinnern, dass die Becker-Scripte auch einen rudimentären Bass generieren konnten (Tonika auf Druck und Dominante auf Zug, irgend ein Wald-und-Wiesen-Humtata-Muster), aber das ist ja eigentlich völlig sinnlos.
Auf jeden Fall ist die neue PriMus-Lösung sehr interessant, denn bei den meisten Griffschrift-Implementierungen ist der Bass ja sehr stiefmütterlich (bzw. pragmatisch) einfach nur ein Text, d. h. man tippt die Buchstaben als Liedtext ein, ohne jeden musikalischen Zusammenhang und das kann natürlich dann auch nicht abgespielt werden.
Erfüllt seinen Zweck beim Ausdruck (das ist ja die Hauptsache), aber eine Kontrollmöglichkeit durch Abspielen gibt es dann freilich nicht.

Vielleicht hätte die spezielle PriMus-Lösung einen eigenen Thread verdient - möchtest Du einen anlegen und dort die Griffschrift-Möglichkeiten vorstellen?

Viele Grüße
Torsten
 
Hallo Torsten
wenn ich mich richtig erinnere, schreibt Toccata auch die Bässe. Aber das Programm war mir zu umständlich.
Es gibt schon ein Primus-Forum bei Notensatzforum.net
Um hier einen Thread aufzumachen, weiß ich wahrscheinlich zu wenig.
Schöne Grüsse
Tonia
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
wenn ich mich richtig erinnere, schreibt Toccata auch die Bässe.
Hallo Antonia,
ja, wenn mit "Schreiben" das automatische Generieren gemeint ist.
Aber so etwas kann ja nur Unsinn sein, dann könnte man auch gleich den Diskant automatisch schreiben lassen.
Woher soll denn das schlaue Programm wissen, was ich möchte?
Man kann Toccatas, nennen wir es: "Vorschläge", dann zwar wohl manuell überschreiben, aber eigentümlich kommt mir das schon vor und bedeutet eine Abwertung der Bass-Begleitung auf bloßes Schema F. Was kann den ein Programm über musikalische, harmonische, rhythmische Ideen wissen?

Viele Grüße
Torsten
 
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Ich glaube, eine sinnvolle Griffschrift mit Noten läßt sich gut mit dem Programm Tabledit machen (hat auch eine Funktion für diatonisches Akkordeon z.B. in G/C oder C/F. Üblich in Frankreich (Loffet, Yann Dour, Pignol usw.) Viele fertige Spielstücke im Netz oder den Spielheften von Caruhel usw. Leider finde ich kein Notenheft mit Tabulatur von deutschen Volks- und Wanderliedern (meist frei von Copyrighht). Wer hat sowas oder kann helfen? danke an die Diatoniker ud Diakonissen. Bellachini
 
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Üblich in Frankreich [...]

Genau: üblich in Frankreich.
Deshalb wird man wohl wenige deutsche Volks- und Wanderlieder in dieser CADB-Tabulatur finden.

Deutsche Volks- und Wanderlieder waren eine Domäne der Hohner-Club-Harmonikas, die üblicherweise in Griffschrift notiert werden.
Im Schott-Verlag gibt es seit Ewigkeiten "Mein Heimatland - Die schönsten Volks-, Wander-, Trink- und Scherzlieder" für alle möglichen Instrumente - unter anderem auch Handharmonika (Griffschrift!).

Auch die für die Steirische gibt es Griffschrift-Ausgaben.

Aber eben nicht in der CADB-Tabulatur, da müsste man wohl selbständig tätig werden.

Viele Grüße
Torsten
 

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