Wie es besser geht

  • Ersteller Frank_de_Blijen
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Wenn jemand pfeift auf mein Verzeihen und mich daran erinnert, dass ich kein Recht habe, überhaupt eine diesbezügliche Entscheidung zu treffen, dann ist mir irgendwann egal, was mein Verhalten "mit der Person macht". Ich habe jedenfalls die Nase voll davon, für meine vorbehaltlose Liebe regelrecht verhöhnt zu werden.
 
Da kann ich ein "persönliches Reinsteigern" schon verstehen.
Danke. Mich ärgert an mir selber, dass ich mir meine Wut nur dort anmerken lasse, wo - wie hier - einigermaßen sachlich darüber diskutiert wird. Dort, wo die Wut eigentlich hingehört, reagiere ich bis heute mit Schweigen, weil ich auf Abstreiterei und Lügen nicht anders reagieren kann. Im Extremfall werde ich höhnisch abgewimmelt. Sorry, dass ich das thematisiere, obwohl es hier um Frank geht. Immerhin ein Zeichen, dass sein Text etwas auslöst. :)
 
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Liebe @Teestunde

Ich unterscheide zwischen meinen (negativen) Kunstfiguren und ihren eventuellen leibhaftigen Vorbildern. Ich bin mir sicher, dass jede meiner entsprechenden Kunstfiguren eigentlich mehrere meiner realen „Feinde“ im Auge hat. Je mehr Beispiele mir einfallen, umso interessanter ist es für mich, für diese Personen ein spannendes Beispiel oder vorübergehendes persönliches Mantra zu kreieren.

Ich wurde beispielsweise beruflich „hintergangen“. So hatten zum Beispiel mehrere Texter zur selben Zeit die selbe Musik. Ich ahnte dies manchmal infolge der mangelnden Bereitschaft der Komponisten, über die jeweiligen Entwürfe zu diskutieren. Dort wo ich mir vom Gespräch neue Ideen versprach, reagierten manche Komponisten plötzlich mit knallharten Forderungen. Nachdem ich 2x diese Erfahrungen gemacht hatte, habe ich mich später meistens freundlich verabschiedet, wenn ich eine solche Vermutung spürte.

Nicht weil ich feige bin, sondern weil kollegiale Freundschaft die Türen NICHT für immer schließt. Einige Jahre später begegnet man sich vielleicht (!) reifer, sind die Bedingungen besser. Diplomatie erzeugt mE auch viel interessantere Bilder und Geschichten als Hass oder Verliebtsein!

Zudem ist Diplomatie (außer in Kriegszeiten) die vorherrschende Art des Umgangs zwischen Menschen. Ich wünschte mir in vielen “klaren“ Texten mehrdeutige Bilder der Diplomatie… statt einseitiger Wut oder Schwärmerei! Letztere Texte bieten nach wenigen Zeilen nichts Neues mehr.

Es ist nicht notwendig, eine klare Lösung anzubieten. Ein Schwanken im Lebensschiff ist für mich viel interessanter als angeblich „unsterbliche“ Standhaftigkeit!
 
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. Ich wünschte mir in vielen “klaren“ Texten mehrdeutige Bilder der Diplomatie… statt einseitiger Wut oder Schwärmerei!
Hast du mal ein oder zwei Beispiele? Unter Bildern der Diplomatie kann ich mir ehrlich gesagt nichts vorstellen. Wie sieht sowas aus?
 
Das bleibt hier eine spannende Diskussion! Es wird (mir) jedenfall klar, dass die Haltung des LI nicht auf allzu viele übertragbar ist bzw. viele so nicht empfinden. Verzeihen - ohne dass von der anderen Seite eine Bitte um Entschuldigung, Reue oder ein sonstwie geartetet Signal kommt, dieses Verzeihen "wert" zu sein - möchten viele anscheinend nicht. Es wird an Bedingungen geknüpft. Und an eine bestimmte Reaktion des LD erst recht - das hat darauf positiv zu reagieren.

Mein LI hat tatsächlich genau darauf verzichtet, Bedingungen zu stellen und eine Änderung des LD zu erwarten. Den Stoff, wie jemand einem anderen vergibt - ob Mutter, Partner, Freund, Feind - gibt es wohl in sehr vielen Schattierungen und er bietet noch für viele ganz andere Stories und Songtexte Potenzial.

Mein LI findet auch seinen inneren Frieden über das bedingungslose Verzeihen. Wie das LD darauf reagiert, lässt der Text offen.

Beim Titel überlege ich noch. "Wie es besser geht" - da hat sich bei mir nun der Eindruck verstärkt, dass der nicht ideal passt, vielleicht auch etwas oberlehrerhaftes hat.
Ich häng gerade bei "Zurück zu Dir" ... und bin auch damit noch nicht ganz glücklich. Wer hier eine Idee hat ....
 
Das bleibt hier eine spannende Diskussion! Es wird (mir) jedenfall klar, dass die Haltung des LI nicht auf allzu viele übertragbar ist bzw. viele so nicht empfinden. Verzeihen - ohne dass von der anderen Seite eine Bitte um Entschuldigung, Reue oder ein sonstwie geartetet Signal kommt, dieses Verzeihen "wert" zu sein - möchten viele anscheinend nicht. Es wird an Bedingungen geknüpft. Und an eine bestimmte Reaktion des LD erst recht - das hat darauf positiv zu reagieren.
Für mich ist es nicht die Haltung, an der ich mich reibe, sondern das Wort ‚verzeihen‘ selbst. Ich verstehe es so, dass in deinem Text damit eine feststehende Schuld unterstellt wird. Bei den ‚verzeihen’ Synonymen ‚amnestieren · begnadigen · entschuldigen · nachsehen · vergeben‘ wäre es das selbe.

Bei der direkten Verwendung von Wörtern, die geistige Vorgänge bezeichnen, die sich zudem auf nicht konkret benannte Handlungen beziehen, hat man als Hörer/Leser einen enormen Verständnisspielraum. Aber „Show don‘t tell“ ist auch nicht einfach. Vielleicht „ich reich dir die Hand“, „fühl dich umarmt“, „längst vergessen“, „ich freu mich, wenn du lächelst“.

Ich weiß, wir hatten die Diskussion in Teilen in Beitrag #6/#7 schon, aber letztlich nicht geklärt.
 
Nebenbei: Unter dem Eindruck dieser Diskussion hier hab ich meine Mutter angerufen, die gerade von Schweden nach Deutschland gezogen ist. Sie hat es etwas umständlich gewürdigt, dass ich dies "von mir aus" getan habe. Und damit war das Gespräch auch schon beendet. Aber immerhin bin ich über meinen Schatten gesprungen. Vielleicht sollte ich mir diesen Thread hier ausdrucken und immer mal einen Blick drauf werfen. ;)
 
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hallo @michaw57 - da gibt's doch auch eine Schuld. Selbst wenn das LI eine Mitschuld trüge: Dass dem LD eine Schuld zu verzeihen ist (oder eben auch nicht) finde ich, wird doch klar, oder nicht? Es ist von Schlägen die Rede, von Zeit allein im Zimmer, vom Schweigen der Mutter ... siehst Du darin keine Schuld, die ein LI verzeihen könnte?

hallo @Teestunde - wow, toller Schritt, wie es scheint! Und keine ganz kalte Abweisung. Ich weiß zwar annähernd Null über Deine Beziehung zu Deiner Mutter - aber vielleicht ist es doch ein erster, vorsichtiger Schritt zu einer besser werdenden. Dafür wünsche ich Dir alles Gute!
 
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