Wie könnte man am sinnvollsten weitermachen?

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janole28
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Hallo liebes Forum,

ich spiele selbst seit einigen Jahren Klavier und habe letzte Woche das erste Mal einem Mädchen, 3. Klasse quasi "Klavierunterricht" gegeben.
Ich hab erstmal angefangen Kinderlieder vorzuspielen und sie hat die stückweise nachgespielt, habe schon mal ein paar kleine Dinge zum Notenlesen erklärt. Sie hatte wirklich Freude, das hat man gemerkt und war für meine Begriffe, dafür dass es das erste Mal war richtig super und lernt schnell (so zumindest mein erster Eindruck von ihr).

Diese Woche Freitag werde ich wieder unterrichten, habe aber nicht so wirklich Ideen wie ich jetzt weitermachen könnte. Leider kann ich mich an meine ersten Schritte auf Keyboard/Klavier kaum noch erinnern (ist schon zu lange her ;)).
Ich möchte halt pädagogisch möglichst gut vorgehen, also dass sie quasi "intrinsische Verstärker" aus dem Unterricht ziehen kann, weil das natürlich die beste Motivation ist, weiterzumachen.

Habt ihr Ideen, wie ich weiter vorgehen könnte und gibt es Internetseiten, wo man geeignetes Material finden könnte?

Es grüßt herzlich,
janole28
 
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Dass du es "pädagogisch gut" machen willst, ehrt dich. Aber ehrlich gesagt habe ich kein gutes Gefühl dabei, dass jemand ohne Erfahrung und ohne Plan auf sehr junge Schüler losgelassen wird. Wenn das meine Tochter wäre, würde ich nur sehr ungern mitlesen, wie du dich hier für die nächste Stunde aufschlauen lässt ...
 
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Für den Anfang reicht es denke ich einfache Lieder mal anzuschauen die Einstimmig oder Zweistimmig sind, da sollte eher das entdecken des Instrumentes im Mittelpunkt stehen. Kinder sind da sehr schnell motiviert und zwei Wochen später ist es schon wieder doof.

Wenn es wirklich dahingehen soll, dass sie es ernsthaft lernen will, dann solltest du das nicht machen sondern jemanden unterrichten lassen der Fachlich dazu in der Lage ist. Zwei Jahre schlechter Unterricht kann im Zweifel auf lange Zeit verhindern dass jemand Erfolg haben wird.
 
Also wenn ich mich recht erinnere, habe ich am Anfang erst einmal die C-Dur Tonleiter gelernt um meine Finger zu sammeln, die Bewegungen reinzubekommen und dann auch vor allem den Fingerwechsel um die ganze Oktave zu spielen. Erst einhändig, dann beidhändig. Ich hatte aber auch eine sehr alte klassische Dame, die damals vermutlich am liebsten auch noch nen Stock in der Hand gehabt hätte... aber... da hab ich am meisten gelernt. Ist aber ein anderes Thema :)

Aber wie gesagt, erst Grundlagen (gerne auch in Verbindung mit Liedern) und dann gehts langsam weiter.

Wobei ich 13 Jahre Unterricht hatte und seit fast 40 Jahren spiele.. und trotzdem würde ich mich schwer tun, jemanden zu unterrichten.... dafür fehlt mir auch die Pädagogische Seite.
 
Ich möchte dich ermutigen, weiter zu unterrichten.

Es gibt ja umgekehrt studierte Pianisten, die nicht gern unterrichten und Schüler dann ihren Frust spüren lassen. Das müsste ich hier nicht erwähnen, aber da sich weiter oben despektierlich geäußert wurde, möchte ich deine Motivation dazu abgrenzen.

Ich bin übrigens als Klavierpädagoge durch eine motivierende und ermutigende Anfrage zum Chorleiter geworden.

Im Studium hatte ich Jazzcomboleitung gewählt statt Chorleitung, man musste mich erst auf den Geschmack bringen wieviel Spaß das macht und Erfüllung das bringt.
 
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Emonts Europäische Klavierschule für einige sicher auch gut.

(Ich unterrichte nicht nach einer durchgängig sondern stelle individuell zusammen)

Klavier spielen mit der Maus Band 2

(bzw Band 1 - ohne Noten, wer das spannend findet, ist eher experimentell)
 
Es gibt ja umgekehrt studierte Pianisten, die nicht gern unterrichten und Schüler dann ihren Frust spüren lassen. Das müsste ich hier nicht erwähnen, aber da sich weiter oben despektierlich geäußert wurde, möchte ich deine Motivation dazu abgrenzen.
Da diese Konstellation nicht das Thema des TE war, bin ich nicht darauf eingegangen.

Meine Meinung dazu ist: Wer sehr junge Schüler unterrichten will (so wie hier), sollte es können. Wer das Unterrichten lernen will, sollte dazu Schüler nehmen, die fortgeschritten oder zumindest altersmäßig reif genug sind, mit einem unerfahrenen Lehrer umzugehen.
 
3. Klasse finde ich nicht sehr jung.
Die Chemie scheint ja zu passen, der erste Unterricht war ein Erfolg und motivierend.

Müssen ja wenn dann eh die Eltern sagen, och nö, lieber Musikschule (Wartezeiten?) oder die Drittklässlerin.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

An Schulen werden übrigens Fächer von Lehrern manchmal fachfremd unterrichtet. Das kann schiefgehen, oder es ist "trotzdem" gut.
 
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An Sekundarschulen werden übrigens auch Fächer von Lehrern fachfremd unterrichtet.
O ja, leider.
Das kann schiefgehen, oder es ist "trotzdem" gut.
Es hängt sicher auch vom Fach ab, aber ich sehe das nicht so optimistisch. Den Spruch "zwei Stunden Wissensvorsprung reicht" kenne ich, aber als Vater von zwei Kindern, die ihr Abitur hinter sich haben, halte ich von solchem "Unterricht" gar nichts. Man muss froh sein, wenn es nicht total schiefgeht. Mit "gut" sollte man realistischerweise nicht rechnen.
 
9 Jahre alt?
McCoy empfahl einmal "Terzibaschitsch" ->Tastenträume?
Mit einem Schüler, der als 9-jähriger bei mir angefangen hat, habe ich das Heft gerade nach ca. einem Jahr erfolgreich durch. Er stellte sich allerdings nicht als der Begabteste heraus, hat sich aber jetzt doch die Grundlagen so erworben, daß er gut weitermachen kann.

Achtung: Die Notenbeispiele, die in @Claus' Link erscheinen, haben nichts mit dem Heft zu tun. Da ist wohl etwas schief gelaufen beim Erstellen der Seite. Hier ist ein besserer Link: https://www.stretta-music.de/terzibaschitsch-buser-meine-allerersten-tastentraeume-1-nr-298840.html

Viele Grüße,
McCoy
 
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Hallo liebes Forum,

Aber ehrlich gesagt habe ich kein gutes Gefühl dabei, dass jemand ohne Erfahrung und ohne Plan auf sehr junge Schüler losgelassen wird

Dass ich es mit meinem "Unterricht" nicht schaffen würde, sie zu einer Profi-Pianistin auszubilden ist mir auch klar, aber das ist bei einem 9-jährigen Mädchen wohl kaum das Ziel. Das Ziel ist, das Instrument zu entdecken und ein bisschen was dazu zu lernen und ich würde von mir schon behaupten, dass ich mit Kindern gut umgehen kann (hab auch ein Fsj in einer Grundschule gemacht) und mir haben verschiedene Freunde gesagt, dass ich gut vermitteln könne und deswegen hab ich mir gesagt, ich probiere es einfach mal aus.
Wobei ich 13 Jahre Unterricht hatte und seit fast 40 Jahren spiele.. und trotzdem würde ich mich schwer tun, jemanden zu unterrichten.... dafür fehlt mir auch die Pädagogische Seite.

Ja, selber spielen und unterrichten sind ja nun auch zwei vollkommen verschiedene Paar Schuhe.

Ich überlege gerade, wie ich es schaffen könnte, möglichst bildlich ein bisschen Notenlesen zu vermitteln. Habe schon überlegt, die Noten mit Farben zu versehen, damit das Kind sich das besser merken kann.
An Schulen werden übrigens Fächer von Lehrern manchmal fachfremd unterrichtet. Das kann schiefgehen, oder es ist "trotzdem" gut.

Ja das ist vielfach so. Das ist im Übrigen auch der Grund weshalb man den Musikunterricht in der Grundschule leider vielfach in die Tonne hauen kann. Den Kindern wird jegliche Motivation sich mit Musik zu beschäftigen genommen, was total schade ist, weil Musik machen so befriedigend sein kann.
Den Spruch "zwei Stunden Wissensvorsprung reicht" kenne ich, aber als Vater von zwei Kindern, die ihr Abitur hinter sich haben, halte ich von solchem "Unterricht" gar nichts. Man muss froh sein, wenn es nicht total schiefgeht. Mit "gut" sollte man realistischerweise nicht rechnen.

Die Sicht kann ich durchaus teilen, aber wie ich mich erinnere habe ich in meinem Startbeitrag "möglichst gut" gesagt, weil mir selbstverständlich bewusst ist, dass ich in dem Bereich wenig Erfahrung habe und es kein voller Erfolg werden wird.
Aber total schiefgehen kann es auch mit einem richtigen Klavierlehrer, wenn die Chemie nicht passt und dadurch die Motivation des Kindes komplett verloren geht.
Und viele studierte Pianisten können vielleicht super spielen sind aber fürs Unterrichten teilweise nicht besonders geeignet (wie bei manchen Grundschullehrern im Übrigen auch).

Außerdem kann ich noch Rücksprache mit der Erzieherin dort in der Jugendfreizeitstätte halten, was ich auch tun werde.

Danke schön für die Tipps. Ich werde mir nochmal was einfallen lassen.

Es grüßt herzlich,
janole28
 
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Ich überlege gerade, wie ich es schaffen könnte, möglichst bildlich ein bisschen Notenlesen zu vermitteln. Habe schon überlegt, die Noten mit Farben zu versehen, damit das Kind sich das besser merken kann.
Das würde ich nicht machen. Kinder haben gute Gedächtnisse und brauchen solche Merkhilfen nicht. Und durchhalten lässt sich das auch nicht, oder willst du auf Dauer die Spielhefte bunt anmalen? Also führ es besser gar nicht erst ein, dann hast du nicht das Problem, es irgendwann wieder abzuschaffen.

Bitte hol dir Anregungen aus erfolgreichen Klavierschulen, das ist das Beste, was du tun kannst. Dir wurden hier schon einige genannt. Du kannst die Methoden verbessern, wenn du sie ausprobiert und verstanden hast, aber nicht von vornherein ganz neu erfinden. Damit richtest du bei deiner Schülerin wahrscheinlich mehr Schaden als Nutzen an.
 
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Das mit den Farben würde ich lassen.
Erst mal viel auf Handlungsebene (Fingersatz dranschreiben, nach und nach reduzieren)

Nach Jerome Bruner... :)
 
Ich habe in der Volksschule bei einer Musikpädagogin Keyboardspielen mit farbigen Noten gelernt. Das heißt die Noten am Blatt waren farbig markiert und auf den Tasten klebten Sticker in der jeweiligen Farbe. Aus mir ist keine Pianistin geworden (ich spiele heute Gitarre), aber Notenlesen habe ich damals erfolgreich gelernt und ein C assoziiere ich z.B. bis heute mit der Farbe rot, auch wenn ich natürlich keine Farben mehr auf den Noten brauche ;)

Ich weiß jetzt natürlich nicht, ob ich nicht auch ohne Farben Notenlesen gelernt hätte. Aber die Idee ist auf jeden Fall nicht ganz abwegig :)
 
Habe schon überlegt, die Noten mit Farben zu versehen, damit das Kind sich das besser merken kann.
Das ist nach meiner Erfahrung in der 3.Klasse nicht mehr nötig. Mit Vorschullkindern und Erstklässlern habe ich das aber auch schon erfolgreich praktiziert.

Ganz wichtig ist: viel singen!

Irgendwann hat jeder Klavierlehrer seinen ersten Schüler gehabt. Lass Dich nicht entmutigen, Deine Motivation ist ja da.

Viele Grüße,
McCoy
 
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