Ich glaube du stellst dir das "ein bisschen" zu einfach vor... Als Filmkomponist heutzutage reicht es nicht aus, mit einer günstigen Library ein paar Stücke zusammenzubauen. Die Libraries, die ich dir empfohlen habe, sind gut für den Anfang, doch sie sind noch ziemlich weit vom professionellen Standard entfernt... Ich habe in deinem anderen Thread gelesen, dass du vorhast "wie Hans Zimmer" zu arbeiten und nur die Entwürfe und Ideen für Soundtrack machen willst und die eigentliche Arbeit dann anderen machen lassen willst

. Das ist um ehrlich zu sein ziemlich utopisch, dass du so einen Job bekommst, es sei denn du verkleidest dich als Zimmer und schleichst dich in die Remote Control Studios ein
Ich meinte auch nicht, dass du dich bei Spielentwicklungsfirmen bewerben sollst - ohne Ausbildung oder Studium und vor allem ohne jegliche Referenzen, wirst du da natürlich ignoriert. Ich meinte, dass du nach Hobby/Studenten-projekten suchen sollst, bei denen du vielleicht erstmal kein Geld bekommst, aber Erfahrung sammeln kannst und zumindest etwas vorzuweisen hast... Wo genau du solche Hobbyprojekte findest, weiß ich selbst nicht - da gehört wohl auch ein bisschen Glück und gute Google-Fähigkeiten dazu...
Als Filmkomponist sollte man von mehreren Dingen Ahnung haben wie z.B. technische Dinge wie Mixing/Mastering oder das realistische Nachbilden eines Orchesters, was auch sehr viel Geld/Einarbeitungszeit und Ahnung erfordert. Dann muss man fit im Orchestrieren sein und man sollte auch in der Lage sein ordentliche Partituren zu schreiben. Man sollte auch in ProTools fit sein, da das in jedem professionellen Tonstudio Standard ist. Außerdem musst du Kenntnisse im Komponieren für Film/Medien haben - was für Musik passt zu welcher Szene? Wie kann man Raum/Zeit/Emotionen durch Musik beeinflussen? Natürlich sind auch Kenntnisse der Harmonielehre notwendig... (etc) Fast jeder angehende Filmkomponist, mit dem ich bis jetzt geredet hab, kann das alles und hat auch hart dafür gelernt und gearbeitet - warum solltest du also die Ausnahme sein?

Hans Zimmer ist vielleicht eine dieser Ausnahmen, doch er hat sich das alles erarbeitet und er hatte von Anfang an die richtigen Kontakte in LA - da war auch viel Glück im Spiel...
Aber selbst wenn man das alles kann, ist es extrem schwer in die Branche einzusteigen. Ich denke es dauert mindestens 5 Jahre, bis man mit ein wenig Glück und viel Arbeit es erreichen könnte, dass ein relativ großer Teil des Einkommens durch Komponieren erreicht wird.
Ich hoffe, ich hab vielleicht ein bisschen Licht ins Dunkle gebracht
gruß