Wie vermeidet man Missverständnisse bezügl. Überproduktion?

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Einfach mal eine Frage aus Bandmitgliedsicht für den Umgang mit der Situation Produktion eines Albums.

Für mich das erste Mal im Studio mit der Band ist letztendlich im Kern wie folgt abgelaufen: Alles eingespielt, primitiver Rohmix (also einfach alle Spuren übereinandergelegt) ist ok.

Dann folgendes: Mix wird uns gezeigt. Und alles ist scheiße. Der Bass klingt nicht wie unser Bassist. Alles ist zu Tode gerückt, Wichtige Einwürfe und Melodien kommen aus irgendwelchen Ecken und sind zu leise. Die Bläser sind zu schrill, Gitarre zu leise, komischer Hall, usw. usf. nichts passt zu der Band wie sie in Wirklichkeit spielt.
Dann gab es nicht genug Zeit um alles zu justieren, und das Endergebnis ist notdürftig zusammengeflickt.

Was tut man um so etwas zu vermeiden, außer zB eine sehr gute Vorproduktion zusammenstellen?
 
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Was tut man um so etwas zu vermeiden, außer zB eine sehr gute Vorproduktion zusammenstellen?

War zwar selber noch nicht in der Situation, aber z.B. mit dem Produzenten im Vorfeld die jeweiligen Vorstellungen abklären, wie das Ergebnis klingen soll? (Also gleich am Anfang zum letzten Mittel greifen und miteinander reden...) Ggf. ein paar Beispiele parat haben, in welche Richtung es gehen soll? Oder gleich einen Produzenten aussuchen, von dem man weiß, dass das was er sonst so macht, Euch gefällt?

Gruß,
glombi
 
Wie vermeidet man Missverständnisse?
Kommunikation!

Sucht euch jemanden aus, der auch in die Richtung produziert, welche ihr macht. Es hilft, wenn der Produzent euch schonmal gehört hat.
Mitschnitte vom Gig/Probe, Demoaufnahmen,.... Heute gibt es ja recht günstige Möglichkeiten, in guter Qualität euren Sound einzufangen.
Ich kenne Produzenten, welche erst die Band bei einem Gig oder im Proberaum besuchen, bevor sie zu ihm ins Studio kommen.

Auch während des Aufnahmen kommunizieren, welcher Part wie in den Song eingebaut werden soll.

Ebenso kann man ab und zu zum Mixing dazukommen. Vielleicht nicht die ganze Band und auch nicht die ganze Zeit.
Aber wenn man zwischendrin sich bespricht kann man die Songs in eine gute Richtung lenken.

Wenn ihr mit eurem Endergebnis nicht zufrieden seid, versucht eine Lösung zu finden.
Manche Produzenten geben die Aufnahmen raus. Oder ihr bucht nochmal Zeit bei ihm und macht das gemeinsam.
Es wäre ja schade, wenn die Mühe und das Geld bisher zu einen nicht zufriedenstellenden Ergebnis führen würden.
 
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Keine "Wochenend-Pakete" für Recordings buchen. Der Mix wird in solchen Pauschalen nur mal eben schnell runtergerotzt wie am Fließband: viele schnelle Aktionen mit "Aha-Effekt" wie eben solch dämliches Panning und Preset-Hall, hartes Quantisieren ohne Feintuning anstatt Schieben nach Gehör - aber wenig echte Problembehandlung.

Für gute Arbeit am Edit und Mix ist halt weder Zeit noch Budget vorhanden - ordentlich gemacht dauert sowas gern mal ein paar Tage.
(manchmal fehlt auch die Expertise beim Engineer ...)


Ich würde jedenfalls nicht wieder zu jemandem gehen, der einen Song so verunstaltet wie beschrieben. Ist ihm ja anscheinend nichtmal aufgefallen
 
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Hi,
so etwas kenne ich auch.
Bei unserer ersten CD waren wir sogar alle mit eingebunden und haben den jeweiligen Status des Mix mitverfolgen können.
Wir waren damals unerfahren und begeistert, was man alles aus so einem Mix "rausholen" kann. Erst als es zu spät war haben wir bemerkt, dass das Konzept des Tontechnikers eigentlich nicht richtig zu unserer Musik gepasst hat.
Auch unsere irrige Meinung "we fix it in the Mix" mussten wir aufgeben.

Bei späteren CDs haben wir dann darauf geachtet, dass
- der Tonmann Erfahrung mit unserem Genre hat
- wir dem Tonmann Vergleichsaufnahmen geben, damit er weiß wie wir klingen wollen
- für uns wichtige Effekte gleich bei der Aufnahme eingespielt werden
- wir uns als Band im Vorfeld einig sind was wir wollen
- nicht alle in der Band während des Mixdowns mitschnabeln
- wir als Band regelmäßig eingebunden werden und korrigieren können, wenn etwas in die falsche Richtung geht.
 
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Das wichtigste ist wohl, harte Deadlines zu vermeiden. Klar braucht mach manchmal Deadlines, um alle Beteiligten zu motivieren. Aber eine Deadline so zu setzen, dass man sich selbst den Spielraum nimmt, führt ja zwangsläufig dazu, dass das Endergebnis unvollständig ist.

Ich bestehe beim Mixing darauf, dass mir mein Gegenüber genau erklärt, welches Endprodukt erwartet wird. Ich will mindestens Vergleichssongs von anderen Künstlern, anhand dessen ich die Erwartungshaltung einschätzen kann. Und bevor ich etwas als final und fertig bezeichne, lasse ich den anderen drüber hören und dann wird der letzte Schliff gemeinsam gemacht.

Aber als Hobbymusiker hab ich natürlich auch mehr Raum und stehe nicht unter Geld/Zeitdruck ;).
 
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Uns hat immer eine selbst gemachte Vorproduktion geholfen. Auch wenn die Möglichkeiten in Sachen Qualität beschränkt waren, konnten so in Hinblick auf Songstruktur, Tempowechsel und Arrangement viele Missverständnisse mit den Tonleuten im Vorfeld ausgeräumt werden.

Referenzaufnahme anderer Bands sind sicherlich auch sinnvoll um zu kommunizieren in welche Richtung der Mix gehen soll und ob die Skills des Tontechnikers bzw. das Studio diese Wünsche überhaupt erfüllen kann.
 
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