XLR-Signal-Unterbrecher

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Hallo zusammen,


ich habe folgendes Problem:

Ich muss bei Auftritten öfter mal zwischen verschiedenen Saxophonen wechseln, zum Beispiel von Tenorsaxophon zu Altsaxophon. Ich habe allerdings nur ein Clipmikrophon, was zur Folge hat, dass ich es beim Instrumentenwechsel vom einen Instrument abnehmen muss und an das andere anklemmen. So weit eigentlich kein Problem.

Nun hat das Mikrophon, ein AMT LS Studio, allerdings keinen An-/Aus-Schalter, da es - wie der Name schon sagt - wohl eigentlich für den Studioeinsatz gedacht ist. Daher müsste ich eigentlich jedes Mal, wenn ich das Mikro vom einen Saxophon an ein anderes Saxophon "umbaue", dem Mischer signalisieren, dass er es kurz stummschalten sollte - sehr umständlich also.

Mein Gedanke war nun, vor das Mikro noch eine Art Signalunterbrecher zu hängen - im Optimalfall einen Fußschalter, der auf der einen Seite einen XLR-Eingang und auf der anderen Seite einen XLR-Ausgang hat. Er müsste im Grunde nichts weiter tun, als in der "An"-Stellung das Signal und die Phantomspeisung durchzulassen, und in der "Aus"-Stellung das Signal so zu kappen, so das von meinem Mikro keine Geräusche mehr am Mischpult / auf der PA-Anlage ankommen.

Meine Fragen an die Community wären nun:

1. Kennt jemand einen Artikel, der genau das tut und den man käuflich erwerben kann? Das wäre meine bevorzugte Lösung.

2. Falls nicht, könnte man so etwas vielleicht mit überschaubarem Aufwand selbst bauen? Auf was müsste man da achten?


Danke für die Antworten und viele Grüße
Sascha
 
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Ich seh das Problem darin, dass ja das Signal auf + und - zum Mischpult gelang, wobei darüber aber auch die Phantomspeisung vom Pult zum Mikro „geschickt“ wird.
warum verwendest du nicht eine extra Phantomspeisung und hängst danach einen einfachen Mikrofonmute-Schalter Oder einen AB Schalter für Mikrofone?

 
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Ist vielleicht auch nur eine Frage der Routine...
Ich arbeite mit vielen Musikern, die ein Clipmikro für mehrere Instrumente verwenden (läuft dann zwar in individuelle Kanalzüge, weil sonst zu viel Schrauberei... aber das ist ein anderes Thema).
Also Mikro abnehmen und an Notenständer oder Mikrofonstativ gepinnt, Instrument getauscht, Mikro wieder dran. Fertig. So gut wie lautlos.
Wenn man natürlich gröbere Eingriffe am Schwanenhals vornehmen muß (was ich aus Sicht des Tontechnikers nachteilig sehe, denn man wird unweigerlich bei jedem Wechsel wieder eine etwas andere Position/Abstand haben... aber das ist ein anderes Thema), kann ich nachvollziehen, daß es nicht geräuschlos abgeht.

In diesem Fall würde ich einfach einen Mikrofonpreamp nehmen, der neben Dir auf der Bühne steht. Dort eben vor dem Wechsel Ausgangspegel schnell runterdrehen oder ein Gerät wählen, bei dem man den Eingang muten kann. So in der Art: https://www.thomann.de/de/presonus_tubepre_v2.htm


domg
 
Ich würde hier etwas differenzieren: Es ist ein Unterschied, ob das Signal unterbrochen wird oder ob es gemutet (also kurzgeschlossen oder auf Masse gelegt) wird.
Wird das Signal nur unterbrochen, kommt am Mischpult natürlich zwar kein Signal an, aber das Mischpult "sieht" dann einen ausgepegelten jedoch offenen bzw. nicht belegten Kanal. Und das kann durchaus rauschen (ich möchte meinen, mir ist das mal am XR18 aufgefallen).
Beim muten ist das entsprechend anders.

Mein preiswerter Selbstbauvorschlag:
Ein schaltbarer Mikrofonstecker, einfach den Stecker am Kabel tauschen:

Neutrik NC3 FXS
 
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Ist das ein Kondensatormikrofon? Wenn ja, funktioniert nur der Vorschlag von Mfk0815, sonst hast Du möglicherweise bei jedem Einschaltvorgang das Knallen vom Anspringen der Elektronik im Mikrofon auf der PA. Viel Spass dabei, wenn Du dem Tech erklärst, wie Du seine Hochtöner geschrottet hast :D
 
Wie jetzt?
Willst du damit sagen, dass Kondensatormikrofone nicht gemutet werden können?
Der von mir verlinkte Schalt-Stecker schließt nur beide Signalandern kurz, die Phantomspannung jedoch geht ja auf die Singaladern und Masse, wird also nicht kurzgeschlossen.
 
Das stimmt nicht, der von Mir vorgeschlagene Rolls funktioniert ohne Knallen in der PA
 
Ist das ein Kondensatormikrofon? Wenn ja, funktioniert nur der Vorschlag von Mfk0815, sonst hast Du möglicherweise bei jedem Einschaltvorgang das Knallen vom Anspringen der Elektronik im Mikrofon auf der PA. Viel Spass dabei, wenn Du dem Tech erklärst, wie Du seine Hochtöner geschrottet hast :D
Das stimmt nicht. Auch mit dem Neutrik Stecker funktioniert das. Alle diese Schalter schließen einfach Pin 2+3 kurz. Das ist super, denn auf beiden liegt + 48 Volt an, was zusammen 0 ergibt. Zudem entsteht dann keine "Antenne" weil die 2 Eingänge des Differenzverstärkers als geschlossener Stromkreis vorliegen. Könnte man sich auch selbst in einen Fußschalter löten.

Viele Grüße
Tobias Kammerer
 
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Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte.
Stimmt, da bin ich zu schnell vorgeprescht. Mein Ansatz berücksichtigt nur die Phantomspeisung und keine eventuellen Phänomene beim "Starten" des Vorverstärkers im Mikrofon. Meine bisher mit Schalter genutzten Mikrofone machen da keinen Ärger, aber das ist natürlich zu testen.
 
... und wo auch schön erläutert ist, warum es beim bloßen Kurzschließen in Verbindung mit Phantompower eben durchaus zu Problemen kommen kann (!).
Wenn es bei der Verwendung solcher Mute-Schalter im Zusammenhang mit Phantomspeisung zu Knacksern kommt, hat das üblicherweise seine Ursache in zu großen Toleranzen der Speisewiderstände der Phantomspeisung. In dem verlinkten Artikel mit dem Schaltplan steht dazu: "The cause is phantom-power imbalance".

Die Speisewiderstände dürfen nur max. 0,4% (!) voneinander abweichen laut der Norm, müssen also regelrecht "gematched" sein, und das für jeden Kanal mit Phantomspeisung. Man kann getrost davon ausgehen, dass nicht jeder Hersteller von Mischpulten und Interfaces über alle Modelle und Serien hinweg diese strenge Vorgabe einhält.
Dann liegt etwas Gleichspannung auf den Tonadern und beim Schalten kommt es unweigerlich zu Knacksern.
Man wird so gut wie nie in der Lage sein, in seinen Geräten die Speisewiderstände alle durch solche mit ganz geringen Toleranzen und am besten noch sorgfältig gepaarte auszugleichen (in hochwertigen Messgeräten werden solche Präzisionswiderstände aber üblicherweise verwendet), schon gar nicht, wenn alles in Miniatur-SMD ausgeführt ist.

Dann bleibt einem, wenn das Knackser-Problem auftritt, fast nur übrig, seinen externen Mute-Schalter mit der etwas aufwändigeren Schaltung zu ergänzen, wie sie in dem Link beschrieben ist.

Bei einer unpräzisen Paarung der Speisewiderstände und der dadurch bedingten Gleichspannung auf den Adern, kann es auch ansonsten zu klanglichen Problemen kommen, je nachdem, wie die nachfolgende Preamp-Schaltung des Mischpultes oder der Preamp/Impedanzwandler des Mikros damit klar kommen.

Interessante Details zu den Problemen, die eine nicht sorgfältig ausgeführte Phantomspeisung mit sich bringen kann, sind in diesem Artikel von Jörg Wuttke nachzulesen: https://www.ingwu.de/mikrofontechni...die-48v-phantomspeisung-und-ihre-geister.html

Hier ein Zitat daraus zum Thema:
"Eine gute und normgerechte Phantomspeisung muss aber noch eine weitere wichtige Bedingung erfüllen: Während der Absolutwert des Speisewiderstands unkritisch ist (±20 %), ist die Symmetrie von größter Bedeutung. Deshalb müssen beide Speisewiderstände so gleich wie möglich sein! Es mutet sonderbar an, wenn Mischpulthersteller mit Stolz hohe Werte für die Gleichtaktunterdrückung ihrer Eingänge angeben und dabei die Phantomspeisung außer Acht lassen. Wo braucht man höhere Gleichtaktunterdrükkungen als bei Mikrofonleitungen?
Bei der noch bescheidenen Forderung der Norm, dass der Unterschied zwischen den beiden Speisewiderständen nicht größer als 0,4 % sein soll, sind sogar Widerstände, die mit 1% toleriert sind, theoretisch unzureichend. Leider gibt es aber Hersteller, die im Hinblick auf die Kosten auch vor höheren Toleranzen nicht zurückschrecken. Der Kunde wird dann das Opfer und kommt selten dahinter, wieso es trotz symmetrischer Leitungen Probleme mit Störungen gibt."
 
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Hallo,

Zu diesem Thema gibt's einen interessanten Thread:
Palmer Fußschalter AB-O, knackender Schalter.

Hab mich auch beschäftigt damit.
Hatten in Bigband auch das von Dir beschriebene Problem, ich war aber nicht der T.O.
Lies das mal durch.
Bei Fragen melde Dich.
NB: Neutrik Schaltkupplung knackst zumindest bei uns nicht am MR18 und Midas Venice oder Mackie 1202, auch nicht bei eingeschalteter Phantom.
Haben uns einen Palmer umgebaut und 3 selber gebaut.

Norbert
 

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