Zungenstoß, wie ist er korrekt?

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Hallo, ich habe eine Frage zum Ausführen des korrekten Zungenstoßes bei der Posaune. Ich hatte früher mit der Posaunenschule von Robert Müller angefangen, der führt den Stoß aus, indem man die Zunge zwischen die Zähne an die Oberlippe führt und die Silbe 'duh' zum Anstoß nutzt. Dabei wird die Lippenöffnung kurz geschlossen.

Ich habe in verschiedenen Quellen im Internet aber gelesen, dass der Zungenstoß nach vorne oben an den Rand der oberen Zahnreihe an den Übergang Zähne/Gaumen gehen soll.

Welche Position ist denn nun korrekt oder besser? Robert Müller kann ja auch nicht so falsch sein. Das funktioniert bei mir nämlich besser als der Stoß an die obere Zahnreihe. Das ist für mich total ungewohnt, und oft sprechen die Töne dann auch nicht richtig an.
 
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Tach Stoennes,

um dich vielleicht etwas zu beruhigen: "Den korrekten Stoß" für alle Posaunierenden gibt es sicherlich nicht, da es innerhalb unserer menschlichen Spezies einfach zu große anatomische Unterschiede gibt.
Viele Wege führen nach Rom, letztendlich ist das klangliche Resultat entscheidend. Wie Du das erreichst ist halt individuell.
Probier doch auch mal einige Stoßübungen ohne Posaune aus- auf "ta-ta-ta-ta" und "tu-tu-tu-tu" bspw. für den harten Staccato-Stoß- und fühle dabei, wo sich deine Zungenspitze und dein Zungenrücken dabei befinden.
Das Ganze kannst Du natürlich auch mit dem weicheren Stoß mit "d" vorm Vokal fürs Tenuto ausprobieren.
Vielleicht wirst Du dabei bemerken, daß sich Zunge selbst bei verschieden benutzten Vokalen, die unterschiedliche Tonhöhen repräsentieren sollen, auch verformt und jeweils eine andere Wölbung aufweist.
"O", "U" für die tieferen Partiale, "A" fürs mittlere und "E" und "I" für die höheren Partiale.
Die verschieden Stoßübungen solltest Du dann auch mit der Kanne durchführen und dich dabei beobachten.
Wenn Du den gewünschten Akzent mit der Kanne umsetzen kannst, ist alles in Ordnung.
Ich würde dir trotzdem anraten, Dir einen guten Lehrer zu suchen und mit ihm zusammen die verschiedene Spieltechniken zu erarbeiten. Das "Stoßen" kannst Du evtl. auch so hinkriegen, bei weiteren Techniken ist ein Lehrer, der individuell auf deine Probleme eingeht und sie stückchenweise mit dir erarbeitet, sehr sehr hilfreich.
Als Autodidakt verrent man sich da gelegentlich.
Ich spreche da aus eigener Erfahrung.
Na, denn mach mal hinne

Matt

P.S.: Wann immer es dir möglich sein sollte, ohne Dämpfer zu spielen, solltest Du das tun, um nicht nachhaltig deinen Ton negativ zu prägen.
 
Ich kenne das so, dass die "Härte" des Anstoßes aus der Präzision und Koordination von Zunge und Luftschub kommen soll, nicht aus dem Konsonant. Stoße ich im klassischen Unterricht einmal mit zuviel "t"a, kommt sofort eine eine entsprechende Korrektur meines orchestererprobten Lehrers, dass ich nicht zu hart anstoßen darf usw.

Dass der Zungenbogen weit vorne im Gaumen sein soll, ist klar. Dafür ist die Methode mit der Zungenspitze zwischen den Zähnen recht günstig. Wenn Du auch Jazz spielst, gibt es ein schönes Buch von Jiggs Whigham: Jazzposaune. Darin geht er auch ausführlich auf die posaunentypische Doodle-Tongue ein. Es gibt sonst noch einen Workshop-Clip des Trompeters Randy Brecker auf dem Yamaha-Hub zum gleichen Thema, dort sind auch Beiträge bekannter Posaunisten zu finden. Die Registrierung ist kostenlos.
 
Den Band von Jiggs Wigham habe ich ganz frisch bekommen.:)

Ich habe schon mit vielen Silben experimentiert, und experimentiere auch weiter, mit Zunge oben und Zunge vorne zwischen den Zähnen, letzteres klappt besser bei mir. Ich halte schon Ausschau nach einem Lehrer, ich weiß, dass das einfach besser ist.
 
Ich sehe das genauso, dass es im Grunde keinen "korrekten" Zungenstoß gibt.
Mein Lehrer sagt immer "If it feels good, and it sounds good, it IS good".
Mit einem weichen "da" oder in manchen Fällen auch "lah" fährt man auf jeden Fall meistens gut.
 
ein Problem liegt schon in dem Wort Stoß,
mein Lehrer meint Schlag. Gemeint ist das die Zunge nicht nach vorne
stößt sondern sich nur nach oben bewegt und wieder zurück.
problem Wort Stoß:
viele leute, vorallem im Amateurbereich stoßen zu stark, habe das an eigenem Leib erfahren, wurde anfangs im Musikverein ausgebildet, und eines neben vielen mankos, das mir von dieser Zeit geblieben ist, ist der zu harte Anstoß, deshalb auch meine empfehlung zu einem kompetenten Lehrer.
 
Ich sehe da zwei wichtige Aspekte: 1. Nicht nur der Zungenstoß, der Ansatz und die sonstige Technik sind im Laufe der Zeit, in der man sich mit dem Instrument beschäftigt, in Bewegung, d.h. entwickeln sich, sondern auch das Hörverständnis und das dazugehörige Unterscheidungsvermögen entwickeln sich weiter. Insofern benötigt man den Lehrer nicht nur, um eine Technik zu erlernen, sondern auch, um mal seinen Sound von ihm beurteilen zu lassen. 2. Zunge und Luftstrom haben einen wichtigen Zusammenhang, wie schon Zonquer ausgeführt hat. Dieser Zusammenhang ist nicht so leicht ins Bewußtsein zu bringen. Letztlich stellt er sich mir aber wesentlich anders dar, als er offenbar von Robert Müller dargestellt wird.
Und noch zur Bedeutung des Zungenstoßes: Je mehr ich mich damit beschäftige, um so wichtiger erscheint mir eine gute Beobachtung und "Schulung" der richtigen Zungenbewegung und -haltung für Tonkultur, fließendes, zusammenhängendes Artikulieren, Entwicklung der Höhe und Stütze. Ja richtig, die Zunge hat wesentlich mit der Stütze zu tun! Ich behaupte sogar, ohne richtige Zungenstellung kann man gar keine brauchbare Stütze aufbauen!
 

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