Zwei Großmembran Supernieren bei schlechterer Raumakustik?

DrWhodiwho
DrWhodiwho
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
17.02.24
Registriert
13.03.16
Beiträge
170
Kekse
647
Hallo zusammen,

was haltet ihr davon, Gesang und Gitarre gleichzeitig über zwei Supernieren Großmembranmikrofone abzunehmen? z.B. mit https://www.thomann.de/de/akg_c414_xlii_stereo_set.htm

Gemeint ist der direkte Vergleich zu zwei Nieren-Großmembranmikrofonen.


Könnte so theoretisch ein trockeneres Signal (in einem Raum mit nicht-optimaler Akustik) aufgenommen werden? Die Superniere blendet seitliche Geräusche besser aus als die Niere, weshalb bleeding reduziert werden könnte. Weiterhin ist die Superniere vor allem für Schall von hinten empfänglich, was sich durch Tücher / Matratzen hinter den Mikrofonen leicht reduzieren ließe. Ich habe leider gerade nur ein AKG C414 XLII hier, weshalb ich es so nicht direkt ausprobieren kann. Mich wundert aber, dass ich über diese Art aufzunehmen noch nirgends gestolpert bin. Lediglich Neumann wendet diese Mikrofonierung in diesem Video mit zwei Kleinmembranmikrofonen an ->



Viele Grüße!
 
Eigenschaft
 
Hallo,

Die Superniere blendet seitliche Geräusche besser aus als die Niere...

...macht aber eine rückwärtige "Keule" auf, die die Niere nicht hat, also Vorsicht... je nach Situation treibst Du den Teufel mit Beelzebub aus...

Viele Grüße
Klaus
 
Weiterhin ist die Superniere vor allem für Schall von hinten empfänglich, was sich durch Tücher / Matratzen hinter den Mikrofonen leicht reduzieren ließe.

Ich dachte ich könnte der rückwärtigen "Keule" so vielleicht leichter vorbeugen als dem Seitenschall bei der Niere...

Aber stimmt natürlich - hier muss ich aufpassen
 
Wie so oft auch: es kommt drauf an. Auch mit ner engeren Richtwirkung hast du immer noch Raum drauf, dann halt ein bißchen weniger und (je nach Mikrofon) auch noch in dem Sound, den das jeweilige Mikrofon in die unempfindlichere Richtung hat. Und laß es mich schonend sagen: es gibt einige Mikrofone, die klingen nicht so dolle, wenn sie in die Richtung horchen, wo sie nix hören sollen. Du hast jetzt zwei Möglichkeiten: geh den Weg immer stärkerer Richtwirkung oder geh den Weg in den besser klingenden Raum.
Ich rate den Leuten oft dazu, sich vor einen geöffneten und vollen Kleiderschrank zu stellen, der schluckt schon mal gut Schall, solange du keinen fetten Amp im Raum hast, der die Bude durchschüttelt. Dann machst du die Schranktüren soweit auf, daß (denk an Billiardkugeln) der Schall aus deiner Richtung an dir vorbei wegreflektiert wird und häng jeweils zwei fette Flausch-Handtücher über die Türen, damit auch die eine Tasse Höhen schlucken. Über die geöffnete Tür zwei Besenstile und auch darüber fette Handtücher, damit in der Richtung geschluckt wird.
Schallschlucken kann Material wenn es zwischen Hindernis (z.B. Beton oder Ziegelwand) und Dämmstoff etwas Abstand gibt - weil die Wellenlänge des zu würgenden Schalls und der Abstand Schallschluck bis Hindernis in Relation stehen. Willst du, daß es Scheiße klingt, nimm Noppenschaumstoff und mach ihn ohne Abstand an die Wand. Willst du was brauchbares, mach mal ne handbreit Abstand (und immer noch kein Noppenschaumstoff) oder besser eine Ellenlänge. Mehr = schadet nicht. Wenn du was gutes tun willst, geh zum Geschäft wo Noppenschaumstoff angeboten wird und (ich wollt schon sagen, brenn es nieder, aber das hab ich nicht gesagt weil das darf man garnicht sagen) also dann schau den Verkäufer ganz, ganz streng an. "Du, du, du, duuuu!!!!!" Hatte ich erwähnt, daß ich Noppenschaumgummi so wenig mag wie Miniklinkenstecker?
für strengere Richtwirkung hat man mit einigen Tauchspulenmikros leichteres Spiel als mit so manchem Kondensator/Großmembran. (Beyer M201, Sennheiser MD441 - dh. Mikros, deren Membrane flink reagieren kann) Je näher du rangehst, desto weniger Raum, aber desto mehr Bass-Anhebung. Es seiii denn, du hast eins der Mikros die keine nennenswerte BassRamme in Nahbesprechung haben, das gibts ja auch. Also wenn du ein Beyer M88 siehst, renn genau in die andere Richtung.

Jetzt mach erstmal das mit dem Schrank, da hast du viel Nutzen für kein Geld.

Wenn du SingerSongwriter mit Gitarre bist, hast du noch folgendes Thema: zwei Mikrofone, wobei jeweils die beiden Signale owohl direkt und mit vielleicht 3ms Differenz (ca. 90cm Abstand) in beiden Mikros ankommen und dann noch Signal-Wand-Wand-Wand-Decke-Boden-Schreibtisch-GlaswandwaszumPoolrausgeht-Wand wieder ins Mikro. Das war umständlich geschrieben für Reflektionen. Also viel Durcheinander. Es wird noch schlimmer- ich gehen davon aus, daß du dich bewegst, dann treffen die beiden Direkt-Schall-Signale nicht konstant mit ihren hypothetischen 3ms Verzögerung ein (da könnte man leichter was machen - naja, leichter ist es auch nicht) sondern der Abstand schwankt immer ein paar Centimeter. Wenn du glaubst, daß 2-3 cm nicht so viel ausmachen... du mußt jetzt tapfer sein. Doch. Nimm ein großes Buch, einen Ordner, irgendwas, Schallplatte oder so, halt es nen halben Arm vors Gesicht, sprich da rein. Beweg das Ding, so 1-2 cm. Jaaa, das hörst du, sogar deutlich. Und das passiert auch mit dir, deinem Gesang und deiner Gitarre. Wenn jetzt noch die Balance zwischen Gesang und Gitarre nicht so paßt oder du EQ brauchst oder Kompression dann leg schon mal nen Strick oder Rasierklingen parat. Nein, nicht für den Mix.

Ich gestehe, mit meinen bescheidenen Fähigkeiten krieg ich solche Situationen nur gerettet, wenn das Singersongwriter diszipliniert ist.. und ich zwei Mikros mit 8er Richtwirkung aufbau. Und Singersongwriter fest-tackere, damit sich das Biest nicht bewegt. Und dabei hab ich nen gut klingenden Raum.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben