[Bass] - Squier by Fender Affinity Jazz Bass V

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Phlizz
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Holzkonstruktion:

Gleich vorweg, das ist der beste Teil des Basses. Der Hals besteht aus einem Stück Ahorn mit liegenden Jahresringen und ist seidenmatt lackiert. Er hat auf dem Papier und auch in der Realität die Masse seiner teureren Brüder aus Mexico, Japan und USA, ist angenehm breit und flach und damit weniger für Spieler mit kleinen Händen aber ideal für Alle die ein String-Spacing wie auf einem 4-Saiter schätzen, geeignet. Das Palisander-Griffbrett ist sauber ausgeführt und gleichmässig gemasert. Am unteren Teil der Halstasche ist ein ca. 1mm breiter Spalt zu sehen, der anscheinend aber keinen Einfluss auf die Stabilität hat. Der Body ist entweder aus Erle oder Agathis, aus wie vielen Teilen er besteht ist durch die deckende Lackierung nicht zu erkennen, er ist bis auf die Tatsache, dass er gut 5mm dünner als gewohnt ist, im klassischen Shaping ausgeführt. Der Lack ist bis auf ein paar Macken an der Halstasche fehlerlos. Der Bass hängt schwer aber gut ausbalanciert am Gurt. Insgesamt beeindruckend was man hier für sein Geld bekommt.

Hardware:

Die Bünde sind mit 2mm Breite eher vintage als medium-jumbo, aber sauber abgerichtet, grundsätzlich ist das Geschmacksache und auch bei 4000,- € Fendern zu finden. Die Brücke ist aus einem 4mm dicken Blech gebogen, dadurch springen die Kanten am "Knick" unschön auf. Das ist aber eher optisch ein Makel und immerhin ist sie recht massiv. Sehr schlecht allerdings ist, dass man keine ausreichend niedrige Saitenlage einstellen kann. Die Reiter sitzen vorher am Boden der Brücke auf. Wer gerne Slappt oder Tappt muss entweder feilen oder eine neuen Brücke kaufen. Die gekapselten Mechaniken wiederum machen einen sehr guten Eindruck. Der Sattel ist etwas lieblos bearbeitet (Späne stehen ab) und an der D-Saite recht grob ausgefeilt.

Sound trocken:

Schnell die Saiten der Wahl aufgezogen und den Bass trocken angespielt. Ein klares "Wow!". Selbst hier kommt die tiefe B-Saite definiert rüber, der Bass ist gleichmässig laut, punchig und knurrig und im besten Sinne ein Jazz-Bass.
Wermutstropfen ist, das man aufgrund der Saitenlage, keine echten Slap- und Tapping-Sounds produzieren kann. Was man aber herausbekommt macht Lust auf mehr.

Sound verstärkt/ Pickups:

Hier macht sich der günstige Preis am negativsten bemerkbar. Die Pickups sind sehr "schwach auf der Brust". Je nach dem was man zuvor am Verstärker hatte, muss man deutlich nach oben regeln. Zudem sind sie weder von Dynamik noch vom Frequenzumfang wirklich befriedigend. Der Bass klingt irgendwie hohl, als ob er ein Zimmer weiter gespielt würde und recht dumpf. Die typischen Jazz-Sounds, nasal am Hals und knurrig an der Brücke sind nur zu erahnen.Fairerweise muss man sagen, dass man mit beiden Pickups zusammen und etwas Feinarbeit am EQ des Verstärkers einen ganz brauchbaren Live-Sound hinbekommt. Schade, denn in dem Instrument steckt definitv mehr Sound.

Fazit:

Einsteigern würde ich den Bass sofort empfehlen, allein schon weil man mit ihm das Spielgefühl der "Großen" bekommt. Soundtechnisch ist man zwar etwas limitiert, das dürfte in dieser Preisklasse aber woanders kaum besser sein. Auch Bassisten die ausschliesslich mit Plektrum oder Fingern spielen und idealerweise
Bastel-Lust zum Tauschen der Pickups mitbringen könnten hier mindestens genauso glücklich werden wie mit deutlich teureren Bässen. Alle anderen müssen sich im klaren sein, dass man zumindest auch noch um den Tausch der Brücke wahrscheinlich nicht herumkommt. Ob sich die Zeit und die Kosten lohnen muss jeder für sich selbst entscheiden. Mir war der Ausgang zu ungewiss und ich habe mich deswegen doch für den großen Bruder entschieden. Dennoch beeindruckend das man hier für den Preis eines Tintenstrahldruckers ein echtes Instrument mit klangvollem Namen bekommt. "Thumbs up" also... auch wenn es kein Bass für mich ist. :great:
 
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Hallo!

Ich habe das Teil auch und würde dir bis auf eine Ausnahme zustimmen.

Du schreibst, dass die Pickups "sehr schwach auf der Brust" seien.

Das kann ich nun absolut nicht so nicht sehen. Die verbauten Pickups klingen nun nicht gerade jazzbasstypisch, wie du schon festgestellt hast, aber wenn ich den Output des Affinity mit meinem American Standard vergleiche, dann muß ich schon sagen, dass der Squier für die Preisklasse sogar sehr laut ist.

Kann es sein, dass bei dir durch das Vermindern der Saitenhöhe der Abstand zu den Pickups nicht mehr optimal ist?

Gruß
Jürgen
 
Danke fürs Kompliment!
Ja, Du hast recht... aber Fotos und Soundfiles kann ich leider auch nicht mehr nachliefern, der Bass ist nicht mehr in meinem Besitz.

Zum Korpus-Holz: Auf Homepage und Händlerseiten wird immer Erle genannt.
Der Sticker auf dem Schlagbrett klärt einen dann auf, dass es "Alder or Agathis" ist... ;)
 
@Phlizz: wäre interessant gewesen, ob man einstellungstechnisch noch was aus dem instrument hätte herausholen können. geht natürlich schlecht, wenn du den vll. nur im laden gespielt hast.
... Mir war der Ausgang zu ungewiss und ich habe mich deswegen doch für den großen Bruder entschieden...
mex jazz bass V? hätte ich auch. genauso, wie ich wohl gut 230,00 für´n tintenstrahldrucker teuer fände ;)
 
@J.K.: Ja, das kann natürlich sein, dass hier der Abstand nicht mehr ideal war. Stimmt!
Dann gleich die Frage: gibt es eine Faustregel für den richtigen Abstand? :gruebel:

@d´Averc: Ich hatte den Bass knapp 2 Wochen bei mir zuhause. Wie beschrieben, hatte ich eben damals den Eindruck, dass es mit "Einstellen" nicht getan ist... :(
Es ist dann ein American Standard geworden. Ich weiß das klingt jetzt etwas krass, liegt aber daran, dass ich wohl hauptsächlich 5 Saiten brauchen werde... (Review folgt).
Das Beispiel mit dem Drucker fand ich eben griffig, aber stimmt... eher ein All-in-One mit Scanner und Fax. :D
 
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