Lieblings-Registrierungen?

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Moin.

Ich mach einfach mal einen Thread für Eure persönlichen Lieblings-Drawbar-Sounds auf. Im Netz sind ja "vernünftige" ein bisschen Mangelware. Man findet zwar alle möglichen (und sich selbst haarsträubend widersprechenden) Spekulationen um den "wahren Jimmy-Smith-Sound" und haufenweise zu den Hammond-Presets sowie zu den "klassischen" Imitat-Registern wie Trumpet, Violin etc., aber so quer durch alle Stile - Fehlanzeige.

Ich persönlich mag für die Rocksachen (solange es unaufdringlich, aber satt klingen soll) so ziemlich alles, was mit 88852... oder ähnlich beginnt. Darüber nicht viel - 1" to taste...

Oder die luftig-hohlen mit 8(4-8)--(wenig bis gar nichts)--8 und dezenter Percussion auf der 4".

Jens
 
Eigenschaft
 
Also ich finde es variiert immer ein bißchen....man hat von Zeit zu Zeit seine Favoriten.
Ich nehme im Moment gerne für Rock:
880080880 , second harmonic, Vibrato, Chorus Vibrato und Leslie slow
888600000 , second harmonic, lelsie slow (mit Vibrato/Chorus) auch super für Jazz!
Ach ja...Hall muß sein!!!

Blues gerne mal
808000000, second harmonic, leslie slow

Third Harmonic benutze ich fast nie!!!

Bei Garage nehme ich oft alle geraden Fußlagen...ohne die letzte...zu schrill!!!

Kleine Variationen nicht inbegriffen...je nach Song. Man hat ja auch mal ein 1-6 dabei
 
Ich bin gerade noch am rumprobieren, was Registrierungen im Band-Spiel angeht. Aber meistens fangen sie mit 888 an.
Also etwa 888000000
oder 888600000
manchmal auch 888500001.

Und wenn's dann auf dem Höhepunkt ein bisschen sausen soll, ziehe ich schon mal alle Register mit Leslie auf fast, damit die Saiten-Leute merken, daß ich auch noch da bin! :)

Ach ja, manchmal nehme ich auch 808808008 ohne Leslie, für ein bisschen ComboOrgel-Sound.

Andre

PS: Kann irgendjemand die Registrierung für "Love Boat Captian" von Pearl Jam heraushören? Ich bekomme es einfach nicht hin...
 
So ein guter Thread und so wenig Einträge???

Ich finde es lustig, daß bei jeder Orgel die Registrierung trotzdem leicht unterschiedlich klingt.
Ein Kumpel von mir hat auch eine M-100 und trotzdem klingen die Geräte unterschiedlich...jedes Teil hat seinen eigenen Charactereigenschaften 8)

Wie habt ihr die Percussions eingestellt?
Laut, leise, Ton nimmt ab bis er weg ist, Ton nimmt ab, bleibt aber schließlich stehen???

Meine sind laut, verschwinden aber vollständig!
 
Hi -

so, ich habe jetzt in der Probe mal nach meinen Registrierungen geschaut:

1: 888000000 C3, Perc 3rd Soft short - kein oder nur langsamer Leslie für Jazz- und Bluesgeschichten
2: 888000004 C3, no Percussion - kein oder nur langsamer Leslie - schöne Alternative zum ersten Sound
3: 888800000 V1, no Perc, mein Standard-Basisrocksound, manchmal angefettet durch hohe Zugriegel (nach Gefühl)
4: 886322588 C1, no Perc - schon ziemlich bissig, kann gut gegen E-Gitarre
5: 888888888 V1, no Perc - gut für die heftigeren Rocksachen - und als _der_ Steigerungssound nach 3 und 4
6: 808804000 V2, no Perc - gut als Latin-Begleitung

Die Percussion fadet prinzipiell raus, es bleibt kein Ton stehen. Ist doch ein geiler Effekt die ganze Zeit durch Legatospiel ohne Percussion begleiten und dann ein Lick mit Percussion "durchziehen"....

Und: Ich spiele eigentlich nie mit Hall, es verwischt mir meist die Melodie zu sehr, vor allem bei Solos - trocken trocken trocken... - aber das mache ich auch bei meinen E-Pianos so (das sind die Jazzeinflüsse die da zum tragen kommen :))

ciao,
Stefan
 
Hi Jens u. alle,

bitte erklärt mir bisschen worauf ihr was wie registriert? Ich fahre Achterbahn? :cool:
 
An Hammonds und manchen Clonen hast du Drawbars (Zugriegel) die du von 1-8 rauszeihen kannst.
Davon hat man in der regel 9 Stück pro manual, damit mischt du die Farbe des Sounds...du registrierst!
Darum geht es...und andere Einstellungen wie Hall, Vibrato, Chorus u. Percussions (kleines Klopfen beim Druck der Tasten)
Allet klar ?
 
Wir "registrieren" auf Hammond- oder anderen elektrischen Orgeln bzw. deren elektronischen Nachbildungen.
Die einzelnen Zugriegel (Drawbars) werden verschieden weit hinausgezogen und bestimmen, welche Fußlage (Register) zu welchem Anteil den Klang bestimmt.
Die Nummern sind nur Markierungen auf den Zugriegeln, um solche Registrierungen sich merken bzw. mit anderen austauschen zu können.

Und so sieht das aus:

Drawbars.jpg


Die abgebildete Registrierung ist "888888888"

Jens
 
Sehr hübsch...deine?
 
Nein, die gehört Google... :D
 
Jau, danke Orgelmenschen u. Jens,

very impressed :) - jetzt habe ich ungefähr sie Vorstellung, wenn die Orgelspezis von den (virtuellen) Zugriegeln sprechen beim PSR. Eine quäkende Orgel hatte ich früher auch - hiess Solina, aber ohne diese Attribute.
Ich habe da noch eine andere Frage gestellt zum The Grand - komme aber erst heute Abend darauf zurück, falls ihr so nett seid und dass mal ausfeilt. Ich grübel da schon lange - erstmal heissen Dank hierfür.
 
Was genau kommt da eigentlich zum Ton dazu, wenn ich nen Zugriegel öffne??? Ich meine, klar, je höher die Regler sind, desto höher klingts...aber ich komm halt vom Klavier her...da gibts nur den "Ton", da kann man einen Ton nur höher spielen, in dem man eine höhere Taste drückt....was passiert denn da genau, wenn ich die Register ziehe? :confused:
 
Cmon_ schrieb:
Was genau kommt da eigentlich zum Ton dazu, wenn ich nen Zugriegel öffne??? Ich meine, klar, je höher die Regler sind, desto höher klingts...aber ich komm halt vom Klavier her...da gibts nur den "Ton", da kann man einen Ton nur höher spielen, in dem man eine höhere Taste drückt....was passiert denn da genau, wenn ich die Register ziehe? :confused:

Ok, dazu muss man ein bissel tiefer in die Hammond-Funktionsweise einsteigen:

Der Generator erzeugt die Töne via der Tonewheels.
Diese werden immer und zu jeder Zeit sobald der Generator läuft an die Tasten weitergegeben.
Die Taste schliesst immer alle 9 Kontakte - also für 16", 8", 5 1/3", 4", 2 2/3", 2", 1 3/5", 1 1/3" und 1" - dieser Kontaktschluss wird weitergegeben an sogenannte "Busbars" - also eine Sammelleitung - auch wieder 9 Stück, für jede Fusslage eine.

Diese Busbars werden dann über eine Matrix an einen Transformator mit verschiedenen Zwischenabgriffen über die Zugriegel weitergeleitet - also: wenn auf 8"ein Signal kommt, wird je nach herausziehen des Zugriegels der entsprechende Ton lauter oder leiser (ganz laut: 8, ganz leise/nicht: 0) weitergegeben.

Zur Verdeutlichung habe ich ein Stück des Schaltplans einer Hammond beigefügt.

Dort findest Du die Tastenkontakte und die Busbar <-> Zugriegel - Matrix - und es wird recht leicht klar, dass das Signal leiser bzw. Lauter wird pro Busbar je nachdem wie weit Du die Zugriegel rausziehst.

Noch Fragen? Jederzeit!

ciao,
Stefan
 

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Hmmm, okey jetzt bin ich schon ein wenig näher am "Wissen" :)

Eine Frage hab ich aber noch...ok, jeder Zugriegel entspricht also einem Tongenerator...aber aus "was" bestehen denn diese Töne nun genau???

Wie gesagt, ich versuch mir das anhand des Klavieres vorzustellen...also ich spiel das "C"...was genau kann ich denn nun regeln? Ein "C" ist doch eigentlich ein "C", oder doch nicht? Kommen da einfach die Töne in der entsprechenden höheren Oktave rein, wenn ich die Zugriegel öffne??? :confused: Hmmmmm!
 
Genau.
Die Fusslagen entsprechen den Obertonreihen, wobei 8" der "normale" dem Klavier entsprechende Ton ist.
Der Generator erzeugt Sinustöne (mehr oder minder gute, eben Hammondtypische). Durch das ziehen der Zugriegel ergeben sich somit überlagernde Sinuswellen die dann die verschiedene Klangfarben ergeben.

ciao,
Stefan
 
Im Prinzip genau das.

Jedes Instrument hat eine gewisse Obertonstruktur.
Wenn also z.B. beim Klavier der Kammerton A angeschlagen wird (440Hz), erklingen aufgrund der Schwingungsform der Saite auch harmonische Vielfache dieser Frequenz (das 2fache, 3fache usw.). Insbesondere sind dies Oktaven (880, 1760Hz) und Quinten/Terzen der höheren Oktaven.
Anhand dieser Obertonstruktur erkennen wir verschiedene Instrumente am Klang.

Bei der (Kirchen-)Orgel sind es bei Prinzipalpfeifen nur relativ wenige Obertöne, der Hauptklang ergibt sich aus dem Grundton. Die sogenannten Register sind Pfeifengruppen, die nach ihrer Länge in Fuß (bezogen auf die Pfeife mit dem tiefsten Ton eines Registers) benannt sind. z.B. 16', 8' usw.

Bei den elektrischen Orgeln hat man das versucht nachzuahmen, indem man pro Taste und Register (entspricht genau einer Pfeife) einen reinen Sinuston erzeugt. Bei den Hammond-Tonewheel-Orgeln ist es kein reiner Sinus, aber das ist eigentlich eine "Fehlkonstruktion", nicht gewollt.

Wenn man jetzt Obertöne (Register) in bestimmten Verhältnissen micht, kann man andere Instrumente (in Grenzen) nachahmen. Es gibt Orgelregistrierungen (Pfeife wie auch Hammond), die Namen tragen wie "Flute", "Trumpet" "Oboe" etc. Mit etwas Phantasie erkennt man darin tatsächlich grob diese Instrumente wieder.
Perfekt nachahmen kann man sie nicht, aber immerhin eröffnen einem diese Register eine schier unendliche Fülle sehr verschiedener Klänge.

Reicht das erstmal? ;)

Jens
 
Super, vielen Dank, das ist genau das, was ich wissen wollte...gut erklärt! :cool:
 
hallo!

also für cheesige, begleitende sachen nehme ich gerna mal was in richtung
444554444

da kann man bei bedarf auch nochmal nachlegen ;)
 

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