Du kannst Labels natürlich immer noch mit Demos bemustern, allerdings passiert das Heute ausschließlich über einen Link via Mail zu deinem Soundcloud&Co-Kanal.
(Niemand haut sich noch irgendwelche Sachen auf den Rechner, schließt einen USB-Stick usw. an oder schmeißt irgendwo `ne CD rein).
Das war mir bewusst. Der Gedanke war einfach, dass eine physische Zusendung erstens mehr auffällt, zweitens ich mich mit einem eingeschriebenen Brief vergewissern kann, dass die Zustellung funktioniert hat und drittens ich die Wahrscheinlichkeit grösser eingeschätzt hab, dass es sich wer anhört. Wenn mal so ein Kuvert wo rumliegt, fragt der Nächste, der ins Büro kommt, was das ist und bekommt dann erzählt "Das hab ich mir schon angehört, gefällt mir aber nicht", der neu Dazugekommene, dessen Geschmack es eventuell trifft, will es sich dann aber vielleicht anhören. Von einem gelöschten E-Mail des Kollegen hätte der gar nicht erfahren.
Allerdings fürchten sich viele vor einem USB-Stick unbekannter Herkunft, weswegen ich dann erst recht nicht weiss, ob es angehört wurde.
Bei elektronischer Übertragung ist der Nachteil eben, dass die Server grosser Firmen oft hoffnungslos überlastet sind. So hab ich etwa kürzlich erlebt, dass exakt 72 Stunden und 8 Minuten nach meinem mail an ein grosses Label ein Fehlermeldungs-Mail eingegangen ist, wonach die Zustellung nicht funktioniert habe. Und es wird wohl noch öfter vorkommen, dass man das gar nicht erfährt und fälschlicherweise glaubt, dass der Empfänger den SoundCloud-Link nicht verwenden will oder - im Fall einer angehängten Datei, wo man nicht nachvollziehen kann, ob sie verwendet wurde - dass es nicht gefallen hat. Oft landen die mails aus unerklärlichen Gründen auch im Spam-Ordner, wo nicht jeder reinschaut. Jedenfalls hab ich von allen 15 oder 20 Musik-Labels, die ich kontaktiert habe,
nur von einem eine Aktivität im entsprechenden SoundCloud-Link vermerkt, dafür gleich zweimal hintereinander und unmittelbar nach dem ich mein mail gesendet hab.
- I.d.R. will ein Label nicht "irgendwo Potential" erkennen wollen, sondern ein verdammt gutes bis nahezu perfekt ausgearbeitetes Demo, dass mit den Sachen des Labels und deren Künstler mithalten kann, dass man im besten Falle gleich an Produzent/Künstler XY weitergibt.
Und anscheinend hab ich da Glück gehabt und genau das erreicht, sonst hätte man mir wohl nicht geantwortet. Nur ist eben seltsam, dass das gleich angehört wurde und sonst von keinem Label. Neben der Urlaubszeit kann ich mir die ansonsten nicht stattfindenden Label-Soundcloud-Aktivitäten also nur damit erklären, dass sie meine mails nicht erhalten oder konsequent löschen.
Nachdem derjenige, der mir geantwortet hat, eben immer wieder mit bekannten Grössen auf der Bühne steht, haben sich gleich neue potentielle Möglichkeiten ergeben, soll heissen: Das, was ich geschickt hab, passt nicht zu denen, aber ich kann jetzt gezielt für deren Stil versuchen, etwas zu entwerfen.
In einem Fall hab ich direkt das Management einer bekannten Band angeschrieben und 3 Plays registriert, eine aus dem Ort des Managements, 2 aus dem Ort der Band und alle 3 am selben Tag und wieder unmittelbar nach dem ich es gesendet habe.
Am nächsten Tag hat mir das Management dankend mitgeteilt, dass die Band alles selber schreiben möchte, immerhin scheint es aber gefallen zu haben und vom Management für weiterleitenswert empfunden worden zu sein.
Ich werde wohl alle mails, die nach 2 bis 3 Wochen kein Play auf SoundCloud zur Folge haben, nochmal senden. Ist eben eine Lotterie.