Boss WL-50 vs. Line6 Relay G10SII - welches Gitarrenfunksystem kaufen?

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Hallo zusammen,

ich brauche einen neuen Gitarrenfunk, und es kommen nach gründlicher Recherche eigentlich nur diese beiden in Frage:

Boss WL-50

oder

Line6 Relay G10SII

Kennt jemand die beiden Systeme, bzw. konnte sie vergleichen und mir weitere Tipps geben?

Für den Boss sprechen:
- die längere Akkulaufzeit (12 Stunden vs. 7 Stunden)
- Anschlussmöglichkeit für Daisy-Chain um die Netzspannung an weitere Effektgeräte zu verteilen
- die Klinken-Inputbuchse, an die schnell mal ein Kabel angeschlossen ist, falls es doch mal Probleme gibt.
- Batteriebetrieb möglich
- 35 € günstiger

Für Line6 sprechen
- die doppelt so große Reichweite (40m)
- Gehäuse aus Metall
- DI Output

Anhand dieser Angaben würde ich zum Boss tendieren. 20m Reichweite sind mir genug, mit dem Kunststoffgehäuse kann ich leben und Daisy-Chain-Anschluss, Batteriebetrieb und Klinkeneingang sind "nice to have", und ein Original Boss-Netzteil hab ich auch schon. DI Output hingegen brauch ich nicht, mir ist v.a. die hohe Akkulaufzeit wichtig.

Trotzdem zweifle ich ein wenig, weil ich in einem englischsprachigen Forum von jemand gelesen habe, das Boss würde seinen Sound immer minimal dunkler färben - selbst mit der Kabelsimulation auf "off". Dann hat er sich das Line6 gekauft, und das wär in der Beziehung besser. Ein anderer hingegen meinte beim Line6 wäre der Sender schwer rauszuziehen, sofern er zum Nachladen im Empfänger steckt.

Also - was meint ihr?

Grüße
-banjogit-
 
Ich stand vor der gleichen Entscheidung vor einigen Jahren und habe mich für das G10S entschieden, mit dem ich seither immer gut gefahren bin. Knackpunkt in meinen Augen ist die manuelle Einstellbarkeit der Sendefrequenzen, was beim BOSS (aber auch G10 ohne "S") nur automatisch geht. Diese Automatik arbeitet in Umgebungen mit viel 2.4GHz Verkehr, wie man sie bei Gigs alleine durch die unzähligen Wischtelefone im Publikum, Mischpultsteuerung per WLAN, Tablets zur Notenanzeige, Blauzahn-Switcher usw. nun mal vorfindet, nicht optimal.

Die Sache mit der Akkulaufzeit ist unkritisch, weil das G10 schon nach kurzer Zeit ohne Eingangssignal die Funkstrecke abschaltet und so Strom spart. Wenn Du also nicht gerade sechs Stunden ohne jede Pause durch spielst, sehe ich da kein Problem... 😉

Domg
 
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Ich kann erwähnen, dass ich bisher das Boss WL-20 für passive Pickups verwendete, welches nur 15m Reichweite hat. Störungen oder Aussetzer hatte ich damit nicht.
Warum dann das Upgrade? Nun die 20m vom WL-50 oder gar 40m vom Relay wären mir schon lieber, und zudem habe ich jetzt auch eine Gitarre mit aktiven EMG-Pickups im Arsenal und dafür ist das WL-20 ja weniger geeignet.

Nach Studieren der Manuals habe ich einen weiteren Vorteil des Line6 entdeckt: der Empfänger zeigt per LED den Akkustand und die Funkverbindungsqualität an. Zudem ist das Netzteil im Lieferumfang enthalten!

Das Boss geht bei Spielpausen übrigens auch in den Standby - allerdings erst nach 1 Stunde! Das Line6 hingegen bereits nach 4 min. Da glaube ich gerne, dass die Spielzeit beim Line6 ebenfalls ausreicht.

Meine Überlegung wäre auch noch was bei einem Gitarrenwechsel auf der Bühne zwischen aktiven und passiven Pickups zu tun ist. Kann ich da einfach wechseln (also Sender raus und in die andere Gitarre rein), aber muss ich da am Cable Tone Switch zusätzlich umschalten?

Interessant wäre auch noch ein Vergleich zwischen den Größen der beiden Sender. Ich vermute die sind beide gleich klobig?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sender ab- und anstöpseln im laufenden Betrieb ist geräuschlos. Das mit dem Cable Tone würde ich nicht überbewerten. Die Unterschiede hört im Bandkontext niemand und sind im Fall des Falles mit einem minimalen Eingriff am Tonepoti auszugleichen. Liegt eher im Bereich einen Gig bespielte Saiten...
 
Ich würde keines der beiden Systeme nehmen :redface:...
Diese "Plug-Sender" sind IMO einfach nicht so wirklich smart, weil man den eingebauten Akku nicht wechseln/tauschen kann.
Bei unserem letzten Gig hat bei meinem Mitgitarristen der Plug in der Line6 Docking-Station nicht vernünftig geladen und ist dann einfach ausgegangen. Keine Möglichkeit was zu tauschen... Ziemlich peinliche Situation.
Unser Bassist hatte das Boss System, aber über die Coronazeit lange nicht genutzt. Folge --> Tiefentladung und der Sender war hin und konnte entsorgt werden. Nachdem beim Ersatz nach 6 Monaten Nichtbenutzung das Gleiche passierte, war er mit Boss Funken durch.

Ich habe beim meinem Shure GLDX16 auch schon einen Akku verschliessen (mein Reserve Akku, den ich auch mal viele Monate nicht geladen hatte), aber den kann man als Ersatzteil nachbestellen.

Wenn es nicht so teuer sein soll, ist das:
the t.bone GigA Pro Street-Set

auch ein gutes Set. Die Akkus sind zwar "Exoten", aber z.B. bei Reichelt Electronik erhältlich. Der Sender kann auch "vernünftig" mit einem Kabel versehen am Gurt getragen werden.

Diese Warzen am Inputjack der Gitarre finde ich auch zumindest "unsexy".
 
Bei einem Sender für €100.- denke ich nicht lange über Akkus nach und finde einen Sender im Größenbereich eines Klinkensteckers geiler als einen beltpack. Insbesondere bei Instrumentenwechsel... Aber so hat halt jeder seine Vorlieben...
 
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Für mich käme dann ja wohl eher das Pedal-Set in Frage:
Das kostet aber schon fast wieder so viel wie das Line6.

Ein User schreibt er würde beim T-Bone ein Grundrauschen wahrnehmen. Ich selbst kann nur sagen ich habe ein InEar-Set von T-Bone, und das rauscht auch (ist allerdings noch analog).
In der Tat greife ich bei meiner Neuanschaffung lieber zu den hochwertigeren Marken wie Boss oder Line6, Akku hin oder her.

Das Line6 ist jetzt mal bestellt - ich habe es für einen sehr günstigen Preis bekommen. Ich werde abschließend berichten wie es sich bewährt, und ob ich es behalte.
 
Für mich käme dann ja wohl eher das Pedal-Set in Frage:
Das kostet aber schon fast wieder so viel wie das Line6.
Kommt darauf an, ob man eine feste Station auf dem Board haben möchte. Etwas schade, dass dort keine Stimmfunktion integriert ist. Das macht sich beim Shure GLDX16 sehr gut, weil es so ein Pedal ersetzen kann.
Ich habe den Shure Empfänger auf meinem Liveboard fest installiert, aber mittlerweile nutze ich drei unterschiedliche Boards an unterschiedlichen Orten und wollte nicht für jedes Board eine eigene Funke kaufe. Da die Wegwerf-Bugs aus besagten Gründen für mich nicht in Frage kamen , habe ich zudem „mobilen“ Street Set gegriffen, das ich mit jedem Board einfach statt Kabel nutzen kann und bin selbst überrascht, wie gut und zuverlässig das funktioniert! Da die Funke hier einfach statt Kabel eingesetzt wird, ist es auch ruckzuck wieder gegen ein Kabel getauscht, falls es da Probleme geben sollte, was ich aber selbst während über 3-jährigem Einsatz noch nie hatte.

Btw. eine sehr niedrige Latenz bei Digitalfunken klingt natürlich zunächst „gut“. Das Shure GLDX ist da mit „üppigen“ 8 ms unterwegs. Allerdings sind mir 4 ms mehr Latenz bei einem ansonsten „vollanalogen“ Rig völlig egal, wenn dadurch aber Störung und Dropouts sehr viel sicher und besser ausgeschaltet werden.
 
..., habe ich zudem „mobilen“ Street Set gegriffen, das ich mit jedem Board einfach statt Kabel nutzen kann...

Ganz kapier ich das nicht mit dem "Street Set". Der Sender ist ein Bug, den man in die Gitarre steckt. Soweit klar. Aber der Empfänger ist als Beltpack ausgelegt, mit einem Miniklinken-Ausgang? Wo steckt der dran? Üblicherweise doch am Verstärker oder Pedalboard. Warum aber dann die Gürtelbefestigung, und wozu einen Miniklinken-Ausgang?
Oder versteh ich da was falsch?
 
Ganz kapier ich das nicht mit dem "Street Set". Der Sender ist ein Bug, den man in die Gitarre steckt. Soweit klar. Aber der Empfänger ist als Beltpack ausgelegt, mit einem Miniklinken-Ausgang? Wo steckt der dran? Üblicherweise doch am Verstärker oder Pedalboard. Warum aber dann die Gürtelbefestigung, und wozu einen Miniklinken-Ausgang?
Oder versteh ich da was falsch?
Der Sender kann als Plug verwendet werden. Man kann den Klinkenstecker aber auch abschrauben und es kommt eine Miniklinke zum Vorschein, auf die ein beiliegendes Kabel passt. zusätzlich gibt es eine Klammer/Feder, mit der der Sender z.B. am Gurt festgeklemmt werden kann. Das funktioniert auch sehr sicher und gut und man hat ein „normales“ Kabelenden das dann auch in jede erdenkliche Klinkenbuchse passt.
Der Empfänger sieht zwar etwas aus, wie ein Bodypack (ist vielleicht mal als IEM Empfänger geplant gewesen), wird aber mit einem beiliegenden Miniklinke to 6,3mm Klinkenkabel am Pedalboardeingang angeschlossen. Den Empfänger lege ich dann auf das Board wo Platz ist.
IMG_0559.jpeg
 
Ich benutze das BOSS WL-50 System regelmäßig seit fast 6 Jahren ohne jegliche Probleme mit dem ersten Sender. Zufall?
 
Das Line6 Relay G10S II ist jetzt da. Ich habe es neu für 199.- EUR bekommen, das ist schon mal super.
Auch sonst macht es einen guten Eindruck. Positiv sind die LED Anzeigen bzgl. Funkqualität und Ladezustand zu erwähnen. Reichweite habe ich noch nicht getestet, gehe aber davon aus, dass sie besser ist als beim Boss. Das Metallgehäuse ist zwar nicht unbedingt schwer, wirkt aber trotzdem robuster als das Kunststoffgehäuse beim Boss. Der Sender ist in der Tat ein wenig kleiner als der vom Boss. Was mir negativ auffällt: die Gummifüße, die man unten aufkleben soll werden wohl nicht lange halten. Es gibt keine Aussparungen für sie, sondern nur Markierungen und sie werden einfach auf die ebene Fläche geklebt. Naja - man kann sie ja ersetzen, sollte einer mal abgehen. Sorgen macht mir der Cable Switch: Ich höre kaum einen Unterschied zwischen "Off" und einem 10m-Kabel. Aber das liegt dann wohl eher an meinen geschädigten Musiker-Ohren oder an meinem Boss GT-10, welches diese hohen Frequenzen gar nicht mehr überträgt. Jedenfalls funktionieren sowohl meine Gitarren mit passiven Pickups, als auch die neu mit einem aktiven EMG-Pickguard ausgestattete Strat absolut problemlos mit dem Funk. Ich denke ich werde den Line6 behalten, auch angesichts des günstigen Preises.
 
habe ich jetzt auch eine Gitarre mit aktiven EMG-Pickups im Arsenal und dafür ist das WL-20 ja weniger geeignet.
Ich habe sowohl das WL-20 als auch das WL-20L und spiele ausschließlich aktive Tonabnehmer ohne jegliche Probleme. Mit beiden Systemen.

Diese "Plug-Sender" sind IMO einfach nicht so wirklich smart, weil man den eingebauten Akku nicht wechseln/tauschen kann.

Die lassen sich beim Boss WL-20 schon tauschen, nur mit etwas mehr Aufwand, den ich noch betreiben muss. Das eine Set hält ca. 6 bis 8 Stunden, das andere eher 5 Stunden. Ich komme damit klar. Es muss halt an das Aufladen gedacht werden.
Und die LEDs an den Teilen zeigen mir gut an, wann der Saft aufgebraucht ist.

Ich hab im Prpberaum noch ein Shure GLXD16. Mich nervt dabei tatsächlich eher der Sender im Umgang. Diese Plugs sind einfach direkt an der Gitarre und wenn ich die hinstelle, muss ich etwas aufpassen. Bei den Sendern habe ich entweder noch etwas in der Hosentasche oder am Gut hängen, auf das ich achten muss. Bisher fand ich das unpraktischer ...

Die Entscheidung ist gefallen, und ich hoffe auch zur Zufriedenheit!
 
Diese Plugs sind einfach direkt an der Gitarre und wenn ich die hinstelle, muss ich etwas aufpassen.
Ich habe einen höhenverstellbaren Dreibeinständer von Hercules Stands. Da konnte ich bei meiner Harfe (Buchse im Zargen ...) einfach das Rastrohr ein Loch herausziehen und das Problem war gelöst ...
 
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Ich nutze überwiegend Ultimate- oder Herkules-Gitarrenständer, da geht das auch.
 
Hatte gerade ein erstes Problem mit dem Line6 Transmitter. An einer Squier Classic Vibe Baritone Gitarre rastete er nicht korrekt ein, und zeigte somit erst Funktion, wenn man zusätzlich drauf drückte:


View: https://www.youtube.com/shorts/JrpdT_2hn2M

Ich habe die Buchse durch eine Göldo ersetzt. Jetzt funktioniert auch der G10T II korrekt :)
Nur, falls jemand auf dasselbe Problem stoßen sollte.
 
Hatte das Line6 jetzt zum ersten Mal bei der Probe im Einsatz - und wurde entäuscht. Gleich zu Beginn immer wieder kurze Aussetzer, so ca. 1x pro Minute. Erkennbar auch daran, dass die Funkempfang-LED-Anzeige am Empfänger immer wieder kurz rot wurde. Später wurde es dann etwas besser, aber trotzdem ist für mich das System so nicht zu gebrauchen, da nicht verlässlich. Es war übrigens egal, auf welchem Channel es stand, ich habe mehrere durchprobiert (natürlich auch Auto)- aber das Phänomen blieb gleich. Natürlich habe ich im Haus eine Fritzbox mit WiFi, und während der Probe befanden sich ein paar Tablets und Smartphones im Raum. Aber beim Boss bspw. hatte ich da NIE Probleme!
Habt ihr dazu noch eine Meinung, ansonsten fürchte ich werde ich retournieren müssen....
 
Heute tritt das Line6 Relay G10SII seinen Nachhause-Weg an. Ich habe keine Lust mich mit der Problemlösung von solchen Dingen zu beschäftigen.
Die Tipps in div. anderen Foren zum o.g. Problem lauteten:
weiter weg vom Router platzieren, 2,4 GHz Band im Router abschalten, kein IPad in der Nähe des Geräts, mal den Strom abziehen und wieder einstecken, die USB-C als Stromversorgung benutzen (und nicht das mitgelieferte Netzteil).
Ja - wie bitte? Was denn noch alles? Ich kauf ein Plug and Play Gerät, und das soll gefälligst ohne Störungen funktionieren. Deshalb habe ich heute das Boss WL-50 bestellt. Mit meinem WL-20 gab es bisher nie Probleme, ich gehe davon aus, dass es beim WL-50 genauso ist.

Noch eine Sache zum Line6: überlicherweise sollte der OVP ein Klinkenwinkelstecker dabeilegen, um den Sender 90° seitlich platzieren zu können. Der fehlte aber, und auch in der Beschreibung auf der Verpackung war der nirgends erwähnt. Vielleicht habe ich ein altes Modell geliefert bekommen? Wie oben bereits erwähnt war es mit 199.- EUR auch günstiger als z.B. bei Thomann, was mich von Anfang an stutzig machte.
 
Es betrübt mich echt, daß Du Streß mit der Funke hast. Ich kann Dir aber keinen Rat geben, weil meine nun schon seit über drei Jahren problemlos läuft. Es gab in der Zeit nur ein einziges Mal die Situation, daß ich nicht funken konnte und das war auf engstem Raum mit 15 Leuten (und ebenso vielen Wischtelefonen und BT-vernetzten Tablets), mehreren WLAN Netzen und einem sehr kräftigen dualband Router unmittelbar neben mir.

Domg
 
...das war auf engstem Raum mit 15 Leuten (und ebenso vielen Wischtelefonen und BT-vernetzten Tablets), mehreren WLAN Netzen und einem sehr kräftigen dualband Router unmittelbar neben mir.

Nun gestern waren es auf 35 qm 5 Leute, es waren insgesamt 4 Tablets und 4 Smartphones, der Dual Band WLAN Router steht ein Zimmer weiter.
Ich hatte leider nicht die Zeit und Nerven groß rumzuexperimentieren (also Router aus, Dual Band deaktiviern, Tablets abschalten etc.). Ich konnte nur auf die Schnelle verschieden Funkkanäle durchtesten, was keinen Erfolg brachte, anschließend bin ich zum Boss gewechselt. Das lief ca. 20 min. störungsfrei, dann wieder zurück zum Line6 und die Probleme traten wieder auf. Also ein Kollege frühzeitig nach Hause ging waren die Störungen etwas seltener. Da bald Gigs nahen brauch ich jetzt eine verlässliche Lösung und hoffe sehr auf das Boss WL-50.
 

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