Verstärker auf der Bühne laut oder leise?

  • Ersteller The-Boneyard
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Teamfähigkeit und Rücksichtnahme vs. Ego und Geltungsbedürfnis.... so alt wie es Bands gibt.
Was hat das damit zu tun? Die ganze Band muss laut spielen! Ich war zum Beispiel gestern bei Jex Thoth. Alles war perfekt, bis auf eins - SOUND ZU LEISE. Die hätten doppelt so laut spielen müssen. Das ist wie beim Autofahren - man kommt auch langsam ans Ziel, aber auf der überholspur machts mehr spaß.
 
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Ich war vor kurzem auf einen "In extremo" Konzert !!!
Egal wo ich stand, vorne, hinten, in der Mitte, es war einfach zu...............lasch,leise.
Die Leisetreter unter euch würden das wahrscheinlich gut und super finden.
Aber für mich wars einfach nur Scheiße, es kam keine Stimmung auf.

Leise is Scheiße
Laut ist gut
Wer das nicht mag geht woanders hin
Rock'n Roll hat nix mit leise spielen zu tun
Wem das nicht passt sollte andere Musik machen
Rock'n Roll ist kein Projekt das man bekehren soll
Rock'n Roll ist Feeeling
das geht nicht leise
und der der das versucht ist bescheuert
Weil Rock'n Roll ist Kultur
und diese Kultur ist laut und hat immer laut zu sein
Demjenigen dem das nicht passt kann andere Musik machen
es gibt genug andere Musikstile, da ist leise angebracht
Rock'n Roll ist laut................fertig.

Gruß Harry

:rock:
 
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Nunja ich nehm Gehörschutz gerne in Kauf wenn mit im Ausgleich dazu der Körper massiert wird :D

Aber nungut es kommt mMn stark darauf an was man spielt/hört. Wenn ich auf ejn Jazz oder Blues Konzert gehen würde, dann würde ich nicht erwarten, dass mir die Ohren danach bluten. Ich denke das würde die Musik auch irgendwie kaputt machen.
Wenn ich allerdings auf ein Sunn O))) Komzert gehe, dann möchte ich auch gefälligst, dass sie ihren 120-125 db voll ausfahren
 
Moin,

Rock'n Roll ist Kultur...und diese Kultur ist laut und hat immer laut zu sein...es gibt genug andere Musikstile, da ist leise angebracht

grundsätzlich ist das was sehr Wahres dran.

Hannes Bauer life in einer kleinen Kneipe im Konzert mit einem Marshall, seiner 4x12er, zwei Speaker davon allerdings abgedeckt. Es war brüllend laut, aber sowas von geil. Würde ich mir dieselben Songs daheim auf CD anhören, ich würde nie dieses Feeling haben. Geht einfach nicht. Sowas muss einfach laut sein.

Auch immer wieder beim Publikum zu beobachten, wenn wir fiedeln: weniger typisch rockige Songs, da hören die Leute andächtig zu, bescheinigen einem sogar noch eine tolle, nicht zu laute Lautstärke... Haut man keine fünf Minuten später meinetwegen 'Smoke On The Water" rein, dann brüllen dieselben Leute "Lauter!"

Ein Phänomen, offenbar so hingenommen. Krachende Gitarrenriffs erzeugen beim Publikum die entsprechende, passende und wohltolerierte Stimmung; hingegen eine Leonhard-Cohen-Ballade würde laut niemals so angenommen werden von den Leuten.

Die unterschiedlichen Musikstile brauchen scheinbar ihre individudel passenden Lautstärken. :D

Gruß Michael
 
Hi!

...Leise is Scheiße
Laut ist gut

...

Rock'n Roll ist laut................fertig. ...


Lol!
Na, prima, dass wir das jetzt (endlich) wissen ;)

Aber ich finde, da müsste jetzt trotzdem noch die eine oder andere Frage geklärt werden - z.B. von wie laut bis wie laut ist denn jetzt "laut" und ab wann ist "ohrenbetäubend", oder einfach nur "VIEL ZU LAUT"?


Ich war nämlich auch neulich auf ´nem Konzert.
Das war in einem grösseren Club (ca. 200 Leute) und es war so ohrenbetäubend laut, dass es nicht zum Aushalten war.
Es war betrüblich zu sehen, wie der Sänger und die Gitarristen sich abmühten mit all den Worten und den verschiedenen Tönen - und doch klang alles nur wie ein lauter, matschiger Brei.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Band - und insbesondere der Mann am Mischer - einen bemerkenswerten Beitrag zur Kultur des Rock´n´Roll geleistet haben ;)


Noch eine kleine Anekdote aus einem anderen Blickwinkel...

Vor einiger Zeit kam ich als Sänger/Songwriter zu einem bestehenden Rock-Trio dazu.
Die erste Probe war ein Schock für mich.
Es war SO LAUT, dass man gar nichts hören - aber eine Menge fühlen - konnte.
Dass man in so einer Situation in einem kleinen Proberaum nicht "Singen" kann sollte klar sein...

Ich hab´den Jungs dann ein "Experiment" vorgeschlagen - nämlich einfach mal die Ohrenstöpsel rauszunehmen und die Amps nur so laut aufzudrehen dass man es noch ertragen kann - und siehe da, nach kurzer Eingewöhnung waren alle ganz happy wieviel mehr MUSIK man hören konnte ;)


cheers - 68.
 
Boar, ich wußte gar nicht, wie "betonköpfig" man als "Rock'n Roller" sein kann. Mit etwa der gleichen Engstirnigkeit haben hat in den 50er und 60er das "Establishment" versucht "Rockmusik" zu bekämpfen. Wie erfolgreich sie da waren, sieht man heute.

Aber zurück zu etwas mehr Sachlichkeit. Kein Konzert muss bei Zimmerlautstärke statt finden, aber ich bin z.B. wirklich ein großer Fan von H-Blockx und kenne so gut wie jedes Stück von denen. Bei einem Konzert im Pumpwerk in WHV waren die jedoch so dermaßen laut, dass ich teilweise nicht mehr verstehen konnte welches Stück da überhaupt gespielt wird (Wir standen direkt beim Mischpult). Es war einfach so laut, dass das mein Ohr das nicht mehr auflösen konnte. (Das ich am nächsten Tag immer noch Pfeifen auf den Ohren hatte, fand ich jetzt auch so nicht vorteilhaft.). Von daher gerne laut, aber nicht hirnlos laut.
 
Hallo zusammen,

interessant was man so liest. Anscheinend hat eben jeder so seine eigene Sichtweise auf ein Live-Konzert, oft basierend auf dem eigenen Blickwinkel und den gemachten Erfahrungen.
Grundsätzlich falsch ist da eigentlich keine Aussage und funktionieren kann viel. Man muss halt wissen was möglich und sinnvoll ist.

Ich selbst habe in 25 Jahren hunderte Konzerte im Bereich Rock/Metal gemischt und noch mehr selbst gespielt (Gitarre u. Gesang) und ich will es mal so zusammenfassen:


Punkt 1: Wohlfühlen
Seeehr wichtig, sowohl für Band als auch für Publikum.

Die Musiker müsen sich gut fühlen, um einen gute Performance bringen zu können. Da ist eine gewisse "Wohlfühl-Lautstärke" zwar auch wichtig, aber eben erst in zweiter Linie.
Wichtiger ist, sich und die anderen gut zu hören. Die Situation, der Sound etc. variiert von Auftritt zu Auftritt und ist ohnehin völlig anders als im gewohnten Proberaum. Da ist Hörbarkeit erstmal oberstes Gebot - sonst geht nämlich gar nichts!
Wie man dies herstellt, ist schon mal die erste Herausforderung und auf verschiedene Weise erreichbar (Lautstärke, Positionierung, Frequenzverteilung, Monitoring). Da bringt es viel, auch mal etwas im Vorfeld zuhause auszuprobieren.

Das Publikum soll eine gute Performance und v.a. den bestmöglichen Sound haben. Wichtigster Leitsatz dabei: Der (Nicht-selbst-Musiker-)Zuhörer unterscheidet i.a.R. nicht zwischen schlechtem Sound und schlechter Band! War der Sound schlecht, war die Band schlecht - Punkt. Es bringt keinem Bühnen-Musiker etwas, wenn er v.a. seinen Spaß hat und der Saalsound dabei den Bach runter geht. Da kann man auch gleich im Proberaum bleiben.
Und nur am Rande: Allein die Diskussion über den optimalen Saalsound kann man schon forenfüllend betreiben.

Es gilt also, den berühmten Kompromiss zu finden, der beides berücksichtigt - für meinen Geschmack im Zweifelsfall eher mit Priorität Publikumssound.
Eine Band mit Erfahrung in Zusammenspiel mit einem guten Tonmann sollte damit in fast jeder Location gut klar kommen können ... der beiderseitige Wille zu einer guten Kommunikation wirkt da übrigens Wunder.


Da sind wir schon bei Punkt 2: Die richtige Strategie hängt viel von der Location ab.

Ich will es mal grob in drei Kategorien einteilen:

a) sehr kleine Läden bis 100 PAX (Kneipe, Juz etc.): kein Problem, oder?
Eine ordentliche Anlage schadet zwar nie, aber oft ist nur eine Gesangsanlage und etwas Monitoring für Gesang vorhanden. Da muss man schon etwas experimentieren mit der Aufstellung, weil Git/Bass-Amps eben Musiker und Zuhörer versorgen und zudem gegen das Schlagzeug antreten müssen.
Auch am Sound der Amps muss oft etwas geschraubt werden, um z.B. frequenztechnisch Platz für den Gesang zu machen etc..
Nur so als Stichworte: Gitarren schön schmal in den Mittenbereich, Bass etwas mehr nach unten verschieben, Höhen generell kontrollieren um Platz für die Präsenz der Vocals zu haben, Schlagzeug etwas trockener stimmen. Evtl. etwas "Patsch" von BD und Snare auf die Anlage.
Im Prinzip also eine Proberaumsituation, die man soundtechnisch auf die Zuhörerpostition zurecht feilt. Dann ist auch laut gut möglich!

b) mittlere Location bis 500 PAX (Clubs usw.): der schwierigste Fall
Gehen wir mal von ausreichender P.A. aus und einigermaßen Monitoring für alle.
In diesem Fall würde ich die Backline eher auf die Musiker ausrichten und zusehen, dass jeder sich und die anderen so gut wie möglich hört. Aber eben noch unterhalb der Grenze, ab der der berüchtigte "Sorry, aber ich muss mich lauter machen"-Wettstreit beginnt. Was man dann noch braucht, wird durch Monitoring ergänzt. Dabei für den Bühnensound die Balance zu finden, ist meist nicht ganz so einfach.
In dieser Konstellation sind die Amps meist schon so laut, dass noch rel. viel von der Bühne in den Saal geht. Drums und Vocals werden natürlich voll gefahren, aber bei Git/Bass gilt es oft, den Backline-Sound durch den P.A.-Anteil sinnvoll zu ergänzen. Für den Mischer keine leicht Aufgabe, aber wenn man weiß was man tut, geht auch das gut.

c) große Bühnen (Halle, Open Air)
Hier sollte eine potente P.A. und viel-Wege-Monitoring ggf. mit Side-Fills vorhanden sein.
Hier wird sich die Band schon auf der Bühne selbst mit ihren Amps nicht so beschallen können, dass jeder alles hört was er braucht (teilweise nicht mal das Schlagzeug).
Deswegen muss komplett auf Monitoring gesetzt werden und dann ist auch schon fast egal, ob der eigene Amp-Sound laut oder leise ist, aus dem Modeller, Iso-Cab oder sonstwoher kommt. In diesem Fall ist man den Technikern sowieso komplett "ausgeliefert" und der Sound kommt fast komplett aus den Monitoren bzw. der P.A..
Andererseits: Achtet mal darauf, bei wie vielen großen Bühnensituationen der Basser ganz nah an seinem Amp und am Drumset steht (z.B. ACDC), um trotz der großen Bühne noch ein "Bandfeeling" zu haben.


War evtl. zu viel geschrieben. Aber Rock laut UND gut zu machen, ist eben doch komplexer als man denken mag.

Gruß,
 
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Ich war nämlich auch neulich auf ´nem Konzert.
Das war in einem grösseren Club (ca. 200 Leute) und es war so ohrenbetäubend laut, dass es nicht zum Aushalten war.
Es war betrüblich zu sehen, wie der Sänger und die Gitarristen sich abmühten mit all den Worten und den verschiedenen Tönen - und doch klang alles nur wie ein lauter, matschiger Brei.
Ich hatte nicht das Gefühl, dass die Band - und insbesondere der Mann am Mischer - einen bemerkenswerten Beitrag zur Kultur des Rock´n´Roll geleistet haben ;)
Gut, da muss ich sagen, dass laut allein nicht glücklich macht. Wenn schon laut, dann auch richtig. Es geht ja nicht darum besonders laut zu spielen, oder darum besonders schnell zu spielen, oder besonders tight zu spielen, oder darum eine möglichst gute Bühnenshow abzuliefern. Nein, es geht darum ALLE diese Faktoren zu erfüllen.
 

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