Klavierunterricht Preiserhöhung

  • Ersteller musik_ina
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Statistikbeispiel: in Wolfsburg beträgt der durchschnittliche Bruttoverdienst 4119,-- monatlich, eine Zahl, die ich mir gleich gemerkt habe.

Die fahren hier alle mit halbjährigen Dienst- und Leasingfahrzeugen rum (mindestens touran, gerne auch mal tiguan, touareg, Transporter / bus), bringen die Kinder damit hier her, auch wenn die nur fünf Minuten radweg hätten...
 
Wer sich nach 2-3 Jahren mit 20 € pro Unterichtseinheit nicht traut, den Preis zu erhöhen, sollte mal überlegen wie oft die Schüler bzw. deren Eltern in dieser Zeit eine Gehaltserhöhung bekommen haben.

Ich würde es verstehen, wenn mir ein einstmals super günstiger Lehrer klar macht:
  • Das ich bisher einen super Einführungspreis bekommen habe, die Einführungsphase jetzt aber abgeschlossen ist.
  • Der Preis eigentlich für 30 Minuten und ohne Anfahrt kalkuliert war, und ich für das Geld gerne zum Lehrer kommen kann, aber dann eben auch nur für genau 30 Minuten. Bisher wurde mir beides geschenkt, weil der Lehrer neu im Geschäft war, das nun aber nicht mehr geht.
  • Oder das gerne offiziell auf die üblichen 45 Minuten umgestellt wird - diese 1 1/2 fache Zeit dann auch das 1 1/2 fache Geld kostet. Und das Hausbesuche zusätzlich bezahlt werden müssen.
Vielleicht hilft es aber auch ersteinmal ein paar neue Schüler zu besseren Konditionen an Land zu ziehen. Irgendwann ist dann die Frage fällig, ob ein neuer, einen besseren Preis zahlender Schüler nicht angenommen werden soll, weil in der fraglichen Zeit unbezahlte Anfahren oder extra 15 Minuten bei "alten" Schüler den Kalender blockieren.

Meine ich als jemand von der anderen Seite des Zauns - nämlich aus Schüler.
 
5-Tage-Woche, 8h-Tag, € 35,-/60min, 36 Arbeitswochen im Jahr.

€ 35,- x 8h x 5 Tage x 36 Wochen = € 50400,- /Jahr

Wer weniger braucht, kann weniger arbeiten oder günstigere Preise anbieten. Wer in der Künstlersozialkasse ist, zahlt weniger Sozialversicherung.

Ein durchnittlich-gutbezahlter Auftritt ersetzt 10 Unterrichtsstunden, ein schlecht bezahlter 3.

Viele Grüße,
McCoy


So ganz verstehe ich diese Rechnung auch nicht. Wenn sich das auf einen 8-(Zeit-)Stunden Arbeitstag beziehen soll mit 5 Arbeitstagen je Woche (=40-Stunden-Woche) und 36 gearbeiteten Wochen im Jahr, erschließt sei sich mir nicht.
Wenn ich mal davon ausgehe, daß in den 8 Zeitstunden bei z.B. 30 gegebenen Unterrichtsstunden je Woche* jeweils 6 Unterrichtsstunden (= 4,5 Zeitstunden) je Arbeitstag gegeben werden, so rekrutiert sich das Einkommen tatsächlich nur aus dieser Unterrichtszeit. Die restlichen 3,5 Zeitstunden je Arbeitstag, die mit Üben, Vor- und Nachbereitung, organisatorischen Tätigkeiten, etc. verbracht werden, generieren aus sich heraus kein Einkommen, sondern müssen allenfalls für die Kalkulation des Einkommens insofern mit einbezogen werden, als sich daraus schließlich der tatsächliche Stundenlohn rechnerisch ergibt.
Um brutto 50.000,- € Einnahmen im Jahr zu erzielen, müsste jede gegebene Unterrichtsstunde auf dieser Grundlage mit 42,73 € bezahlt sein (wobei ich mit realistischeren 39 Arbeitswochen im Jahr rechne: 50.000,- € /1.170 UStd. = 42,73 €).
Bei 39 Unterrichtsstunden im Jahr hätte also jeder Kunde für 45 Min. Unterricht je Woche im Jahr 1666,66 € zu zahlen, auf 12 Monate aufgeteilt also 138,88 € je Monat.
Meiner Erfahrung nach ist dieses Honorar als Standard auf dem Markt nicht durchzusetzen, die im Thread schon erwähnten 105,- dürften schon relativ weit an der durchschnittlichen Obergrenze liegen. Auf der Basis von 105,- € errechnet sich ein brutto-Einkommen von 37.800,- € jährlich (105,- € x 30 Ustd. x 12 Monate). Rechnet man diesen Betrag auf den oben als rechnerische Grundlage gegeben 8-Stunden Arbeitstag um, kommt ein (Zeit-)Stundenlohn von 24,23 € dabei heraus.

Natürlich müsste man diese Rechnung noch viel weiter ausdifferenzieren: eine 30-Min.-UStd. ist relativ teurer als eine 45- oder 60-Min. Stunde, Gruppenstunden bringen mehr ein als Einzelstunden, etc.
Dagegen steht aber, daß man erst einmal als freischaffender diese 30 UStd. je Woche auch vollständig und dauerhaft ausgelastet bekommen muss. Ein 13. Monatsgehalt und/oder Urlaubsgeld existieren nicht und Krankheitszeiten sind oft unbezahlt. Außerdem geht diese Rechnung zusätzlich davon aus, daß die Stunden im eigenen Unterrichtsraum gegeben werden und Fahrzeiten nicht berücksichtigt werden müssen. (Die schon erwähnte Berechnung von Fahrtkosten ist also mehr als berechtigt, da die Fahrzeit ja Unterrichtszeit blockiert.)

Es kann also jeder leicht ausrechnen, wo der effektive Stundenlohn landet, wenn man seine Arbeitswoche mal so durchrechnet.

Als Profi, der nicht nur ein aufwändiges Studium zu absolvieren hatte, sondern in der Regel schon sehr viele Jahre davor erhebliche Zeit investiert hat - und natürlich in seinem Beruf nach wie vor reichlich Zeit zum Erhalt der erlernten Fähigkeiten braucht - und sich überhaupt ständig weiter bildet ("lebenslanges Lernen") halte ich den Anspruch, ein angemessenes und ordentliches Gehalt zu erzielen nicht für überzogen. Beamten- oder Öffentlicher-Dienst-Mentalität kann ich da nicht erkennen (obwohl ich diese bei fest angestellten Kollegen hinsichtlich ihrer Arbeitshaltung durchaus schon erlebt habe).

Wenn ich hier lese, was ein Arbeiter bei VW nach Hause trägt kann ich nur sagen, daß nach meiner Kenntnis so gut wie kein Freischaffender oder angestellter Musikschullehrer da dran kommt, bei weitem nicht!
Pikant finde ich zudem, daß gerade der Kreis, der schon gut verdient (z.B. als Solotrompeter in einem größeren Orchester) oft "happige" Honorare verlangt, die nicht minder qualifizierte Pädagogen-Kollegen, die auf das Gehalt bitter angewiesen sind, niemals bekommen würden. Wobei - so ist nun mal die Welt, wer als "renommiert" angesehen wird, der hat bald ausgesorgt.

So richtig wütend machen mich aber Geschichten, wie ich gerade heute ein erfahren habe. Gehört habe ich von einer Kollegin (die ich aber nicht persönlich kenne, soweit ich erfahren habe, hat sie wohl eine feste Stelle), die aus eigener Begeisterung über sehr begabte Schüler diesen regelmäßig (!) kostenlos zusätzliche Stunden gibt. Nicht, weil ein angrenzender Schüler zufällig mal fehlt und vielleicht Leerlauf ist, sondern tatsächlich zusätzliche Stunden, die sie Samstags gibt. Begeisterung finde ich grundsätzlich toll und überhaupt als ein wesentlicher Quell für die eigene Motivation in unserem Beruf, aber hier schlägt sie für mich in grenzenlose, weltfremde Naivität um, die den ohnehin schon schlecht bezahlten Freiberuflern massiv in den Rücken fällt.

Gruß, Jürgen

*) 30 Unterrichtsstunden à 45 Min. sind laut aktuellem TVöD (früher BAT) die tarifliche Wochen-Unterrichtsstunden bei einer Vollzeitstelle, die sich mit den Zusammenhangstätigkeiten (mit in der Realität vielen "Grauzonen") auf eine 38,5-Stunden-Woche addieren. Tatsächlich liegt wegen des sog. "Ferienüberhangs" die tatsächlich geleistete Unterrichtszeit oft bei bis zu 33 Unterrichtsstunden.
 
So ganz verstehe ich diese Rechnung auch nicht.
Ich habe eigentlich nichts weiter gemacht, als die Aussage von Punkadiddle mal in Stunden umzurechnen.
Fazit: Wenn man davon dauerhaft leben will, braucht man als selbstständiger Musiklehrer Minimum 50.000,-- € /brutto im Jahr (Umsatzsteuer mal aussen vor). Ob man das als One-Man-(Woman)-Show hinbekommt...... ich bin da eher skeptisch.
Das stellt nicht meinen Verdienst oder meine Arbeitszeit dar. Ich wollte nur mal überschlagen, ob Punkadiddle mit seiner Skepsis recht hat oder nicht.

Im Grunde bin ich 24/7 Musiker. :) Ein Teil dieser Zeit wird bezahlt, ein anderer nicht. Ich brauche keinen Tuareg und möchte auch nicht mit einem Arbeiter bei VW oder einem Computerarbeitsplatz in einer Krankenkasse tauschen. Ich habe einen interessanten und abwechslungsreichen Beruf, bin häufig auf der Bühne und habe immer wieder neue Projekte mit neuen Herausforderungen. Ich mache das, was ich seit meiner Jugend schon immer machen wollte und kann davon meine Familie ernähren. Besser geht's doch gar nicht.

So what? :nix:

Viele Grüße,
McCoy
 
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Ich mache das, was ich seit meiner Jugend schon immer machen wollte und kann davon meine Familie ernähren. Besser geht's doch gar nicht.

:great:

Persönliche Zufriedenheit korreliert bekanntlich nur sehr schwach bis gar nicht mit dem Einkommen.
Ich lebe vergleichsweise bescheiden (in materieller Hinsicht), kann mit meinem Einkommen meine (tolle!) Familie ebenfalls ausreichend ernähren, habe dabei vergleichsweise große Spielräume und ziehe sowohl aus meiner pädagogischen als auch künstlerischen Tätigkeit eine große Genugtuung.
Das sind Qualitäten, die über die materielle (=banale) Betrachtung der Welt weit hinaus gehen. Dennoch sind materielle Fragen alltäglicher Bestandteil der Welt, in der wir leben und in diesem Spannungsfeld bewegt sich die Fragestellung der TS. Dazu wollte ich oben nur einige nüchterne Gedanken beitragen, aber danke, daß du noch mal auf die im Grunde viel wichtigeren Aspekte hin gewiesen hast!

Gruß, Jürgen
 
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Ergänzung Lohnfortzahlung im Krankheitsfall: die Gibt's nach mehr als sechs Wochen Krankheit wenn man in der Künstlersozialkasse ist.
 
Ergänzung Lohnfortzahlung im Krankheitsfall: die Gibt's nach mehr als sechs Wochen Krankheit wenn man in der Künstlersozialkasse ist.
Kann man gegen nen zusatzbeitrag auf 2 wochen senken wenn ich mich recht entsinne. Dürfte sich im regelfall aber nicht lohnen. Ich sags mal so, wenn man länger als 2 wochen verhindert ist ist man auch gerne mal 6wochen + verhindert. Dinge die wirklich oft passieren wie grippe/erkältung etc. übersteigt ja selten die 2 wochen, oder?

Persönliche Zufriedenheit korreliert bekanntlich nur sehr schwach bis gar nicht mit dem Einkommen.
Bei Musikern(bzw Künstlern allgemein) zumindest - ansonsten hab ich eher nen gegenteiligen eindruck - nämlich das die Leute sich, und oder ihre zufriedenheit über das gehalt definieren. Zumindest schließe ich das aus diversen Aussagen die ich im alltag gerne mal höre.

Lg
max
 
Also ich habe mal einen Blick in die aktuelle Gebührensatzung unserer Kreismusikschule geworfen. (Abgesehen davon, dass ich der Meinung bin, dass man Musikschule nicht mit Einzelunterricht in einen Topf werfen kann - aber okay - zur Orientierung halt). Dort ist dass Ganze aus Sicht der Gebühren noch ein wenig anders untergliedert.

Zum einen gibt es Monatsbeiträge und Jahresverträge. Dann gibt es unterschiedliche Stufen (von musikalischer Früherziehung bis Vorbereitung zum Studium). Und es wird noch einmal differenziert zwischen Einzel-, Gruppen oder Klassen (Ensemble) Unterricht. Das spiegelt sich dann auch in entsprechenden Preisgestaltungen wieder. Außerdem gibt es eine Art Preisstaffel (Das war das Beispiel mit dem Geschwisterchen). In diesem Zusammenhang wird ein kleiner Rabatt gewährt.

Die Monatsbasis ist im Mittel immer bei ca. 79,20 EUR bei mindestens 30 Minuten wöchentlichem Unterricht. Das ist die kleinste Einheit. Daneben gibt es in Minuten 45 (97,50 EUR) und 60 Minuten (130,00 EUR). Die Eltern müssen ihre Kinder selber bringen und wieder abholen. (So kannte ich es auch noch zu meiner Zeit). Diese Gebühren haben die seit 2012.

Man könnte natürlich auch hingehen, wenn die Kreismusikschule eine Anpassung der Satzung macht, seinen Rahmen daran anzugleichen. Es ist wohl halt auch so, dass die Kreismusikschule ja dann im Wettbewerb mit freien Berufen steht. Das Problem haben andere Berufszweige allerdings auch. So gibt es beispielsweise auf ehrentamtlicher Basis und von steuergeldern geförderte Vereine, die für Kommunen kostenlos mobile Webseiten erstellen. (Kostenlos mal als krasses Gegen-Beispiel zu Leistungen von Freiberuflern oder Selbständigen).

Ich möchte noch einen Buchvorschlag nennen. Dieser wurde genannt im Rahmen einer Diskussion zu "Welchen Preis kann ich als Dienstleister nehmen" in der Gruppe "Gründer und Selbständige" von Xing.

Die Aura des Wertvollen: Produkte entstehen in Unternehmen, Werte im Kopf. 80 Strategien
ISBN-10: 3895784389

Das ist zwar ein Buch aus der Kreativ-Ecke (Designer usw.) Aber vielleicht durchaus auch für Musiker interessant.
 
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Hier ein gutes Beispiel für “der Kunde kann wählen, flexibilität kostet“

Www.gesangsunterricht-wolfsburg.de

Die Preise der Kreismusikschule würde ich mich nicht trauen zu nehmen. Die haben halt den bonus, dass sie richtiges Musikschulflair mit Ensembles etc vermitteln können.

Musikschule wolfsburg (städtisch) beginnt bei 50 eur monatlich für 30 min. Wöchentlich, klavier 58 wegen “tastennutzungsgebühr“, da merkt man halt dass die Subventionen von der Stadt bekommt.

Rufen wir mal die TE @musik_ina

Sonst rufen wir Galaktika...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es gibt unter Pricing Managern einen wichtigen Satz: If you're not embarassed by the price you ask, you priced too low.

Ich würde an Deiner Stelle von 20 auf 40 erhöhen. Du könntest dann die Hälfte Deiner Schüler verlieren und hättest immer noch den selben Umsatz - nur arbeitest Du dann halb so viel.

Alternativ: Du bietest 2 Kategorien an: 30 Minuten für 25.- und 45 Minuten für 40.-

Alternativ: 1.- pro Minute Unterricht. Klingt wenig, ist aber viel.
 
Ob @musik_ina noch mitliest? Wir rufen dich...
 
Ich arbeite seit 15 Jahren als Gesangslehrerin.

In der Zeit hatte ich glaube ich 3x eine Honorarerhöhung.
Leicht gefallen ist mir das nie. Tatsache ist aber, daß ALLES teurer wird und man daher irgendwann gezwungen ist, sich von Zeit zu Zeit anzupassen.

Meine letzte Erhöhung war vor einem Jahr. Ich habe es so gemacht, daß ich den SchülerInnen 1 Monat im Voraus Bescheid gebe, habe mit jedem darüber gesprochen und ihnen eine Übersicht über die neuen Honorare ausgedruckt mitgebracht.

KEINER hat meine Erhöhung infrage gestellt und es hat niemand deswegen aufgehört.
Vielleicht das zu deiner Ermutigung ;-)

Wichtig ist, die Erhöhung rechtzeitig mit einer gewissen Übergangszeit anzukündigen und offen darüber zu sprechen, warum das notwendig ist - auch um die Qualität des Unterrichtes langfristig gewährleisten zu können. Bei mir kam auch ein neuer externer Unterrichtsraum dazu mit verbesserten Möglichkeiten wie Gesangsanlage usw.

Einige SchülerInnen haben ihre Daueraufträge sofort umgestellt. Andere brauchten etwas mehr Zeit als eigentlich angegeben. Nach einer gewissen Zeit habe ich von einigen, die partout immer wieder die Umstellung vergaßen Nachzahlungen in bar nehmen müssen. Infrage gestellt hat das aber auch keine ;-)

Jetzt hat sich alles eingepegelt.
 
Ich bin jetzt seit knapp 20 Jahren als Gitarren, Bass und Keyboard/Klavierlehrer selbstständig und orientiere mich an den Preisen der städtischen Musikschule, für die ich unter anderem auch arbeite. Ich erhöhe meine Preise nie für Kunden, sondern nur für Neukunden. Die Schüler bleiben also bei ihrem Einstiegspreis, der als Treuerabatt so bleibt. Ein großer Teil meiner Schüler könnten sich 40.- Euro und mehr einfach nicht leisten und ich habe lieber viele Schüler. Da macht es nichts aus, wenn mal zwei oder drei in kurzer Zeit abspringen. Ich habe die Erfahrung gemacht, daß möglichst viele Schüler erstens gut für den Ruf sind und ich durch Mund-Propaganda die meisten Schüler bekomme, also je mehr Schüler, desto mehr neue Schüler.
 
Finde es hier auch leichter, in der Theorie Tipps zu geben, als in der Praxis sich an alles zu halten.

Vielleicht könnte man auch in den Vertrag schreiben “... endet nach zwei Jahren automatisch. Zur Fortführung des Vertrages erklärt sich der Schüler mit einer Preisanpassung einverstanden.“
 
Es ist immer besser, wenn man in jedem Jahr den Beitrag in kleinen Schritten erhöht, als dann jahrelang gar nicht und dann plötzlich mit einem großen Ruck.
Außerdem ist es aus psychologischer Sicht her günstiger, wenn der Stundenlohn eine ungeraden Betrag ausweist, dann kann man ebenso leichter erhöhen.
€ 47,75 werden vom Kunden eher akzeptiert als € 45,00 da der Betrag "kalkuliert" dasteht, auch wenn er es vielleicht in Wirklichkeit nicht ist.
 
Viele Privatlehrer wollen die Bezahlung lieber in bar haben, da wären beispielsweise 47,75€ nicht sehr praktisch. :) Aber klar, generell hast du natürlich recht.
 
In bar klingt unseriös. Es handelt sich doch um eine kontinuierliche Leistung, wieso dann kein Daueraftrag?
 
Für eine kontinuierliche Leistung ist ein Dauerauftrag sicher angemessener. Aber es gibt gerade bei erwachsenen Schülern immer wieder welche, die, vor allem aus beruflichen Gründen, nur fallweise Termine machen. Die kann man nur als Einzelstunde abrechnen und dann ist eine Bezahlung in bar wiederum angemessener.
Von der Kalkulation her sollten solche Einzelstunden teurer sein als die umgerechnete einzelne Stunde eines durchbezahlten Unterrichts, da die Einzelstundenvereinbarung für den Schüler in der Regel einen größeren Service und für den Lehrer ein höheres finanzielles Risiko darstellt, wenn z.B. kein Ausfallhonorar bei fristgerechter/rechtzeitiger Absage oder Ausfall wegen Krankheit des Schülers oder Lehrers bezahlt wird, also wirklich nur die effektiv gegebene Stunde abgerechnet wird.
Der Preis sollte also im Vergleich ein spürbar aufgerundeter Preis sein, der dann natürlich glatt ist.

Für den Lehrer kann eine Einzelstundenvergütung im übrigen dann auch vorteilhaft sein, wenn Unterrichts-Termine z.B. oft mit Auftritten kollidieren. Bei Abrechnung nur der gegebenen Stunden entfällt auch die Verpflichtung, wegen Terminüberschneidung abgesagte Stunden nachzuholen.

Gruß, Jürgen
 
Lehrerseits abgesagte Stunden erstatte ich ansonsten zurück, wenn kein Ersatztermin gefunden wird.

Ist eig sogar besser, weil sich die Kunden sonst sagen: “ Wenn der absagt, müssen wir Ersatztermin finden, wenn wir absagen, ist es nicht möglich“

Für Einzelstundenvereinbarung empfehle ich auch, deutlich teurer anzusetzen und idealerweise als Abo-Karte mit Vorkasse, dann lohnt auch wieder Überweisung. Zb Zehnerkarte für 190,-- Euro, ein Jahr gültig. Das diszipliniert den Erwachsenen, wenigstens einmal im Monat einen Termin auszumachen.

Die dreijährige Gültigkeit von Gutscheinen greift hier nicht.
 

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