Klavierunterricht Preiserhöhung

  • Ersteller musik_ina
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Wenn man davon dauerhaft leben will, braucht man als selbstständiger Musiklehrer Minimum 50.000,-- € /brutto im Jahr
5-Tage-Woche, 8h-Tag, € 35,-/60min, 36 Arbeitswochen im Jahr.

€ 35,- x 8h x 5 Tage x 36 Wochen = € 50400,- /Jahr

Wer weniger braucht, kann weniger arbeiten oder günstigere Preise anbieten. Wer in der Künstlersozialkasse ist, zahlt weniger Sozialversicherung.

Ein durchnittlich-gutbezahlter Auftritt ersetzt 10 Unterrichtsstunden, ein schlechtbezahlter 3.

Viele Grüße,
McCoy
 
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5-Tage-Woche, 8h-Tag, € 35,-/60min, 36 Arbeitswochen im Jahr.

€ 35,- x 8h x 5 Tage x 36 Wochen = € 50400,- /Jahr

Wer weniger braucht, kann weniger arbeiten oder günstigere Preise anbieten. Wer in der Künstlersozialkasse ist, zahlt weniger Sozialversicherung.

Ein durchnittlich-gutbezahlter Auftritt ersetzt 10 Unterrichtsstunden, ein schlechtbezahlter 3.

Viele Grüße,
McCoy

Na jaa, aber eigentlich darf man bei der reinen Unterrichtszeit von 27,5 Std. Oder so ausgehen, so ist jedenfalls die “Vollzeitstelle“ bei öffentlich-rechtlichen Musikschulen ausgelegt.

Das hat man als privater Anbieter nicht, ergo müsste man schon wieder höhere Preise nehmen als der städtische Anbieter.
35 Stunden reine Unterrichtszeit anbieten geht schlecht weil die kids dank Ganztagsschule nicht früh können.

Ich kompensier des mit Chorleitung, wichtiges Standbein. Und natürlich hier und da gut bezahltes Klavierspiel, singen auf Trauungen...

Ansonsten (Elternzitate):

14.00 Uhr: geht nicht, da sind die Kinder noch in der Schule
15.00 Uhr: da müssen sie sich noch ausruhen / Hausaufgaben / immer noch in der Schule
16.00 Uhr: das ist ja so mitten im Nachmittag, das wollen wir nicht
17.00 Uhr: das geht an DEM Tag nicht, das ist der einzige Tag, wo sich mein Kind verabreden kann
18.00 Uhr: Abendessen / oder: da darf mein Kind eine halbe Stunde computern
18:30 Uhr: sooo spät???!!!
 
vor allen Dingen nicht, wenn man nebenbei noch einen richtigen Vollzeit Job hat.

Ich gebe zwar keinen Musikunterricht, arbeite aber nebenbei als Dozent an einer privaten Hochschule. Das Honorar habe ich selber ausgehandelt - nun gibt es einen Euro pro Minute.
Ich gebe auch keinen Unterricht, denke aber, das auch ein Musiker einen gerechten Lohn, wie ihn z. B. jeder Handwerker bekommt, ebenso erhalten sollte. Verstehe auch nicht, warum, sich viele so sehr unter wert verkaufen.
Einen Neben -oder gar Vollzeitjob habe ich nicht, ich muss komplett von der Musik leben.
 
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hmmm..... das sind 16 wochen urlaub..... hat das jemand wirklich?

Naja... Da man als Schüler üblicherweise die 12 Wochen Ferienzeit mitfinanzieren darf, müsste die Rechnung da oben eigentlich ganz anders aussehen. :evil:
 
hmmm..... das sind 16 wochen urlaub..... hat das jemand wirklich?

Das ist unterrichtsfreie Zeit, kein Urlaub. Der Musikschulkunde ist ja nicht mein Arbeitgeber im arbeitsrechtlichen Sinne (somit zahlt er kein Urlaubsgeld. Er zahlt auch kein Geld in die Rentenkasse, Krankenkasse, Pflegekasse, Lohnsteuer, kein 13. Monatsgehalt, kein Weihnachtsgeld, kein Geld bei Krankheit, keinen Erfolgsbonus ---> bei Volkswagen jährlich für jeden Stammmitarbeiter zuletzt 7000,-- jährlich) in der Ferienzeit macht man Bürokram, Fortbildung, Konzepte zur Aquise, andere Jobs. Urlaub “nimmt man sich“ entweder soviel wie jeder Angestellte, wenn man mehr Urlaub macht statt zu arbeiten rächt sich das in einer Armutsrente.

@Exordium: der Schüler zahlt ein pauschales Jahreshonorar (Mischkalkulation) aufgeteilt auf zwölf gleiche Monatsraten. Das haben die Lehrer in ihrer zb Klavierausbildung mindestens zehn Jahre selbst so gemacht.

Aber ich rechtfertige zu stark. Am Telefon habe ich eine Fragetechnik entwickelt, die alle Zahlungsmuffel von mir fernhält.
 
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hmm... da sind hier wohl viele mit der Beamten- oder zumindest Öffentlicher-Dienst-Denke unterwegs. In der Wirklichkeit hat niemand 16 Wochen Urlaub und eine Stunde hat 60 Minuten. ;-)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
bei Volkswagen jährlich für jeden Stammmitarbeiter zuletzt 7000,-- jährlich
der Vorstand kriegt sogar Millionen, aber was haben die Verhältnisse bei VW mit Musiklehrern zu tun?
 
Naja in den vermeintlichen Urlaub muss man aber auch noch die Vorbereitungszeit beim Unterrichtsstoff und eben verwaltungstechnische Dinge mit einrechnen. Prinzipiell meine ich jetzt An- und Abmeldungen und sowas..das muss ja alles in die Stundenpläne eingeplant werden.
 
hmm... da sind hier wohl viele mit der Beamten- oder zumindest Öffentlicher-Dienst-Denke unterwegs. In der Wirklichkeit hat niemand 16 Wochen Urlaub und eine Stunde hat 60 Minuten. ;-)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---

der Vorstand kriegt sogar Millionen, aber was haben die Verhältnisse bei VW mit Musiklehrern zu tun?

Bei mir arbeiten hier alle anderen bei vw. Mit irgendwas kann man doch mal vergleichen.
 
eine Stunde hat 60 Minuten. ;-)
Dass eine Schulstunde weniger als 60 Minuten hat, ist nun wirklich üblich (typisch sind 45–50 Minuten in den deutschsprachigen Ländern).

Vielleicht sollten wir halt von Lektionen sprechen. An meiner Musikschule konnte man Lektionen von 30, 40 oder 60 Minuten Dauer wählen (wobei eine 30-minütige Lektion mehr kostete als die Hälfte einer 60-minütigen Lektion, wenn ich mich recht erinnere).

Grüsse,
synthos
 
Lektion ist ein guter Begriff, ich spreche immer von Unterrichtstermin, geht auch.
 
Dann gibt es also 1/2 Lektionen, 3/4 Lektionen und volle Lektionen? :D
 
Nachdem sich die Threaderstellerin nicht mehr gemeldet hat seit fast einem Monat, nehme ich fast an, dass sie mittlerweile beim Lesen des bestellten Buches ist. Falls sie hier noch mitliest: Gute LehrerInnen werden immer gesucht. Kunden wollen nie mehr bezahlen als einmal ausgemacht, jedenfalls fast nie und selten freiwillig. Wer die Preiserhöhung nicht mitgeht, fliegt (freundlich^^) raus. Du bist genauso gut dran wenn Du statt zwei solcher Altkunden einen Kunden zum "neuen" Preis gewinnst und hast mehr Zeit. Die Altkunden werden keine Lehrerin mehr zu diesem Preis finden und das wissen Sie ... 25 E ist zu wenig, auch für dich. 35 ist ein guter Einstieg bei 45 Min, 30 Min zu 30 Euro ...
 
Wenn man Preiserhöhungen ankündigt, kann man immer dazuschreiben, dass zum Zeitpunkt der Erhöhung ein Sonderkündigungsrecht gilt. Oder gibt's noch bessere Ideen für “freundliche“ Rauswürfe?
 
Sonderkündigungsrecht hört sich gut an ^^ im Zweifel besteht eh kein schriftlicher Vertrag und wenn ja, müsste in so einem Fall wohl eine Änderungskündigung ausgesprochen werden, sprich: Neues Vertragsangebot, wenn nicht akzeptiert, dann tschüss (evtl. mit Kü-Frist).

Ein Sonderkündigungsrecht mit einer Überlegefrist wird den meisten Altkunden (nach zwei Wochen Recherche) zeigen, dass für 20 Euro niemand mehr nach Hause kommt .... man bekommt also bessere Preise und hält einen Großteil der Altkunden. Auch nett.

Aber 20 Euro sind/waren schon unterirdisch wenig :)
 
Mal aus Arbeitnehmersicht:

(Ziel) 48.000€/Jahr bei 1€/Min heißt 800 Stunden (60 Min) Unterricht im Jahr. Bei einem Termin pro Schüler pro Woche (6 Wochen Urlaub) heißt das ca. 18 Termine die Woche. Macht 3 bis 4 Stunden am Tag. Plus Vorbereitung und Bürokram, Organisation etc. landet man bei einer "normalen" Arbeitslast wie sie ein 0815 angestellter auch zu leisten hat.

Ziel meiner Aussage: mit 20€/45Min wirst du entweder enorme Arbeitslast oder einen enorm leeren Kühlschrank hinnehmen müssen.
Eine solche Rechnung erzeugt bei vielen Leuten Einsicht, da deine Preise dann nicht vom Himmel fallen.
 
Hallo,

die Schwierigkeiten bei Dienstleistungen auf selbständiger Basis ist doch die, dass kein normal sterblicher Angestellter den Unterschied begreift zwischen Einkommen als Angestellter und Einkommen auf selbständiger Basis.

Okay - wie man einigen Beiträgen ja durchaus entnehmen kann, sollte ein Preis auch Grundlage einer Kalkulation sein. Was die Musikschule holt, kann zwar für Eltern ein Kriterium sein, aber für keinen Selbständigen. Denn Kosten/Aufwand stehen hier in einem anderem Verhältnis zueinander.

Was mir im Eingangs-Thread aufgefallen ist, ist eine Zeiteinheit von 20-30 Minuten. Ich glaube das war schon der erste Fehler. Denn im Unterrichts-Bereich geht der Takt (abgesehen von Sonder-Vereinbahrungen) ja in 45 Minuten-Einheiten - Pausen gehören natürlich auch mit einzurechnen. Nach 2 Stunden - 15 Minuten. (So mein Wissen aus meiner Schulzeit - weiß nicht, ob es noch gültig ist aus heutiger Sicht).

Wenn man erst einmal auf einem niedrigen Level "klebt" ist es sicher schwieriger, daran etwas wieder zu ändern. Aber Hey - Du könntest sagen, dass Dein Takt nun angepasst ist an dass, was in Schulen auch üblich ist (und das kennen Eltern sogar) und entsprechend ergibt sich daraus dann eine andere Kalkulation. Ganz einfache für Eltern nachvollziehbare Argumentation - ohne großes Rechnungsgedöns.

Übrigens muss man auch bei vielen Dienstleistern angefangene Zeiteinheiten bezahlen. Bei dem Beispiel Aufsplittung in 30 + 15 Minuten würde ich die Eltern fragen, ob Sie auch ein 3/4 Bratwurst bestellen können und die dann noch getrennt anteilsmäßig zahlen können.

(Obwohl ich beim Friseur seit Jahren mit 6 EUR davon komme - wer weiß, woran´s liegt).

Gruss
Thorsten
 
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5-Tage-Woche, 8h-Tag, € 35,-/60min, 36 Arbeitswochen im Jahr.

€ 35,- x 8h x 5 Tage x 36 Wochen = € 50400,- /Jahr

Wer weniger braucht, kann weniger arbeiten oder günstigere Preise anbieten. Wer in der Künstlersozialkasse ist, zahlt weniger Sozialversicherung.

Ein durchnittlich-gutbezahlter Auftritt ersetzt 10 Unterrichtsstunden, ein schlechtbezahlter 3.

Viele Grüße,
McCoy

Abzüglich Betriebskosten, dann hätten wir das “brutto“

Aber mit so einem Umsatz wäre ich mehr als zufrieden.
 
Ich auch. :redface:
 

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