Offene Stimmungen?

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Trapatoni
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Ich lese und höre immer wieder was von "offenen Stimmungen". Keith Richards z.B. soll wohl die offene G-Stimmung bevorzugen. Auch beim Studium von entsprechenden Fachzeitschriften stoße ich immer wieder auf das "Open G Tuning". Sie scheint also bei vielen Gitarristen beliebt zu sein. Alles schön und gut, aber wie soll man bei solch einer Dur-Stimmung beispielsweise einen Moll-Akkord greifen? Es ist ja nicht so, dass ich für so etwas nicht offen wäre. Ich habe sogar selber schon mit diversen alternativen Stimmungen expermentiert (u.a. offene Moll-Stimmung) oder auch nur theoretisch durchdacht und zu Papier gebracht. Letztendlich bin ich doch immer wieder bei der Standardstimmung hängengeblieben, weil sie sich für mich persönlich als die beste und flexibelste erwiesen hat.

Aber ich lasse mich gerne belehren.
 
Eigenschaft
 
Wie immer kommt es darauf an, was Du spielen willst.
Bei Slide bieten sich z.B. Open Tunings an. Open G oder Open D sind wohl die beliebtesten. "Das Loch in der Banane" ist ohne Open D so gut wie unspielbar.
Und Akkorde setzen sich zusammen, wie sie nunmal gebildet werden, u7nabhängig davon, welche "Grundstimmung" besteht.
Außerdem gibt es dafür Grifftabellen.
 
Joni Mitchell z.B. bekommt schon ganz gut ihre Dur- und Mollgriffe hin.




Ansonsten ist es ja auch möglich in einem Stück mal nur Dur zu verwenden...




grundsätzlich musst du nicht versuchen, eine offene Stimmung besser oder praktischer/vielseitiger/flexibler zu finden als die Standardstimmung. Das ist sie nicht. Darum ist ja Standard die Standardstimmung (ach! :D )
Die open tunings sind jeweils für was ganz Besonderes, dem jeweiligen Song angepasst; dann können sie auch einen Charme haben an den die normale Stimmung nicht rankommt. Die vielen Nachteile fallen in dem Moment nicht ins Gewicht, weil du in diesem Song eben nicht versuchen musst alle möglichen Akkorde (oder ein Solo etc.) zu spielen. Du bleibst schön in dem Bereich, der vorteilhaft ist.


 
Wie im Wort "offene" Stimmungen schon drin ist, können halt gut "offene" Saiten mitschwingen. Sicher "taugt" die nicht für alles, aber für bestimmte Sachen macht es den Klang runder/besser bzw. ermöglicht erst die Tonfolge bei gleichzeitig nachschwingenden anderen Tönen .. Basslauf + Melodie ... Da Akkorde auch gerne auf Zwei oder Dreiklänge reduziert werden, liegen die benötigten Töne in der Regel für einen Finger spielbar "übereinander" (wie z.B. beim A in Normalstimmung - das als "Rock A" ja auch mit einem Finger gespielt werden kann ... und wenn man sich auf die 3 Saiten beschränkt auch verschiebbar ist.). Dies gibt Raum, um mit den verbleibenden Fingern Verzierungen oder Melodie zu spielen.

Gruß
Martin
 
Danke für Deine Anregungen, und auch für die You-Tube-Clips, die ich echt geil finde.

Naja, für bestimmte Muskrichtungen bieten sich wohl offene Stimmungen an. Ich selber bin da nicht so auf eine Richtung festgelegt, deshalb bin ich mit der Standardstimmung wohl besser bedient. Außerdem bin ich ein wenig lernfaul, denn andere Stimmung machen andere Akkordgriffe nötig.

- - - Aktualisiert - - -

Nachtrag:

Das Optimum wäre wohl, mehrere oder zumindest 2 Gitarren zu besitzen und unterschiedlich zu stimmen. Damit wäre das Problem der Flexibilität gelöst. Keith Richards beispielsweise soll ja zig Gitarren mit auf Tour haben. Naja, wer nicht auf den Euro zu gucken braucht...
 
Ich würde es doch gerne mal mit der offenen G-Stimmung probieren. Kann mir jemand 'n Tipp geben, wo und wie ich an entsprechende Griff-Tabellen komme, vorzugsweise im Internet? Werde zwar gleich selber mal "googeln", aber sicherlich habt Ihr die besseren Quellen.
 
Hallo
Von Voggenreiter gibt es ein kleines Buch namens "open tunings" das ich sehr empfehlen kann .
Jede Menge open tunings und die passenden Griffbilder.
 
Ich würde es doch gerne mal mit der offenen G-Stimmung probieren. Kann mir jemand 'n Tipp geben, wo und wie ich an entsprechende Griff-Tabellen komme, vorzugsweise im Internet? Werde zwar gleich selber mal "googeln", aber sicherlich habt Ihr die besseren Quellen.

Ein paar Griffe findest du z.B. in dieser Sammlung: http://www.ece.wisc.edu/~sethares/alternatetunings/alltunings.pdf

Open G-Major ist relativ verbreitet und man müsste einiges Material dazu finden können. Prinzipiell bietet es sich aber bei offenen bzw. generell alternativen Stimmungen finde ich an, selbst Griffe auszuarbeiten. G-Dur kann (u.a.) die Tonika in G-Dur, die Dominante in C-Dur und die Subdominante in D-Dur sein; für diese Tonleitern könntest du also (ggf. unter Zuhilfenahme des Quintenzirkels) Griffe und Skalenpatterns ausarbeiten. Das hat den Vorteil, dass du zugleich schon ein wenig mit der Stimmung "warm werden" kannst. Dadurch, dass solche Tunings oftmals relativ stark auf eine, oder einige wenige Tonarten festgelegt sind, verwendet man manchmal auch Akkordvoicings, die man in der Standardstimmung nicht so oft oder gar nicht sieht; wenn du dir dann einfach nur das C-Dur suchst, entgeht dir möglicherweise etwas vom "Feeling" das jede Stimmung meiner Meinung nach mit sich bringt. In DADGAD ist es zum Beispiele so, dass die drei Basssaiten eine Quinte bilden, und man einige oder alle einfach - unabhängig vom jeweiligen Akkord - als Bordun mitschwingen lassen kann.

Dieses Thema lädt zum experimentieren ein. Einige Anstöße dazu gibt's z.B. hier: http://www.youtube.com/watch?v=ImZ2w9C2c60
 
Keith Richards beispielsweise soll ja zig Gitarren mit auf Tour haben.

Das heißt aber nicht, dass Keith "zig" verschiedene Tunings verwendet. Viele Stars (und solche, die es werden wollen), lassen sich gerne alle zwei Stücke ne neue Klampfe umhängen, weil es halt cool wirkt, sag ich jetzt mal ganz böse.

Keith Richards spielt allerdings tatsächlich oft in einem offenen G-Tuning, bei dem er auch gerne die tiefste Saite weglässt. Vielleicht, weil es besser klingt, vielleicht auch, weil es nach ner Flasche Wodka einfacher ist, die Akkorde zu greifen....:D:D:D.



Gruß

Toni
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich selber spiele viel Fingerstyle und da bieten sich offene Stimmungen einfach an.
Hier 2 Sachen von mir:

http://www.youtube.com/watch?v=PDD76DqnSrw
http://www.youtube.com/watch?v=gNl_IgwN-us

der Vorteil liegt darin, dass man, wie schon erwähnt die leeren Saiten viel mit nutzen kann, um eine gewisse Klangfülle zu entwickeln die man mit offener Stimmung undenkbar schwer erreichen wird. Also wenn man andere Tonarten als a, G (e) oder E spielen möchte.

Die beiden Stücke sind zum Beispiel in H-Dur und in g-Moll...folgende Tunigs: H-Dur = E -G#-H-F#-H-D# & g-moll: Eb-G-D-G-B-D

da sieht man gut: jeder Ton gehört zur Tonleiter der Tonart. Der Nachteil ist damit aber auch begründet...man kann nicht einfach mal die Tonart wechseln man muss immer wieder umstimmen.
Was aber aus meiner Sich noch ein großer Vorteil sein kann, ist dass man alle neu finden muss und sich deshalb vom gewohnten Schema trennen muss. Da kommen neue Melodien und Akkorde zustande an die man vorher nie gedacht hatte.

grüße
Eric
 
http://chordlist.brian-amberg.de/de/guitar/dadgad/

Ich spiele gerne DADGAD. Oder DADFisAD. Hat z.B.den Vorteil das du Powerchords oder Grundakkorde mit einem finger spielen kannst. Irgendwie klingt das für mein Ohr auch alles offener und größer als im Standardtuning.
 

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