15 Watt Röhre genug?

  • Ersteller wooki321
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Wer will/muß den heutzutage noch eine Turnhalle mit seinem Amp beschallen? Jungs, die 60er sind vorbei! Mal abgesehen von der suboptimalen, um nicht zu sagen beschi**enen Raumakustik mit Reflektionen und den daraus folgenden Feedbacks und undefinierbaren Delays.
Will heißen, es wird furchtbar klingen und die Meute vor der Bühne kriegt Schweinesound, je nach dem, wo sie denn steht.
Jede Kleinst-PA mit, sagen wir, 500 Watt und zwei, drei Monitoren bringt ein Vielfaches an Klang und Definition. Auch auf der Bühne! (<-da ist "leise" nämlich der optimalste Zustand. Jeder hört jeden und brüllt sich nicht gegenseitig in Grund und Boden. Das tötet jedes Zusammenspiel)

Mikro vor den Amp->Mixer->PA. Alles andere ist vergeudetes Potential und erzeugt schlimmsten Ohrenkrebs (Bei Zuhörern und Band).


Greetz,

Oliver
 
hach nee...

Biste jeck?
Jimi Hendrix hat Woodstock (!) -ohne PA (!!)- mit 2 100W-Marshallstacks beschallt.
...

dieser "moderne mythos" ist irgendwie einfach nicht totzukriegen...

hendrix hat in woodstock möglicherweise 2 marshallstacks benutzt (vielleicht auch mehr . standen ja genug auf der bühne rum..), aber zur beschallung gab es in woodstock eine - für die damaligen verhältnisse - sehr große und sehr aufwändige PA-anlage.


cheers - 68.
 
ich hab da jetzt mal n konkretes Beispiel.
Ich hab momentan den H&K Edition Tube 20th Aniirgendwas im Auge, 20 Watt.

reicht der für den Proberaum?


und vergesst das mit der Turnhalle, is erst einmal vorgekommen weil das Schulfest wegen Regen in den turnsaal verlegt wurde und es gab eh ne PA.
und kann mir nochmal jemand das mit der röhrensättigung erklären? hatte bis jetzt nur Transe
 
Musikart? Bedürfnisse? Clean? Verzerrt?.. Das solltest du uns schon mitteilen;)
und nochmal dazu:
Musikart:
geht von B.B. King bis Korn
Bedürfnisse:
mehr Lautstärke als mein Fender Frontman 15G
Clean:
ist nötig
Verzerrt:
immer doch
 
... aber zur beschallung gab es in woodstock eine - für die damaligen verhältnisse - sehr große und sehr aufwändige PA-anlage.


cheers - 68.


Und seine Gitarre ging über die PA?
Oder doch nur Drums und Gesang?
 
Musikart:
geht von B.B. King bis Korn
B.B.King und Korn verwenden beide Humbucker... da haben wir doch eine Gemeinsamkeit... ;)
und kann mir nochmal jemand das mit der röhrensättigung erklären? hatte bis jetzt nur Transe
Ein Verstärker besteht innen schaltungsmäßig aus zwei Komponenten: Vorstufe und Endstufe. In der Vorstufe wird der Klang geformt, hier kann man Verzerrungsgrad (Gain) und Equalizer einstellen. In der Endstufe wird das Ganze dann so laut gemacht, dass man eine Box ansteuern kann. Bei einem Comboverstärker ist die Box gleich auch mit drin. Falls dein Amp einen Effektweg hat, steckt der genau zwischen Vor- und Endstufe.

Eine Vorstufe kann röhrenmäßig, transistormäßig oder digital aufgebaut sein. Klassisch ist die Röhrenvorstufe, während die Transistorvorstufe eher ungeliebt ist. Aber man sagt digitalen Modelern inzwischen in diesem Punkt eine recht hohe Qualität nach. Hybridverstärker haben zwar eine klangfärbende Röhre in der Vorstufe, viele erzeugen die Verzerrung aber trotzdem mit Transistoren, weil man eine Röhre dazu mit einer Spannung von 300 Volt oder mehr ansteuern muss.

Eine Endstufe kann auf Röhren oder Transistoren basieren. Eine Transistorendstufe wird eine ziemlich klangneutrale Verstärkung liefern. Eine Röhrenendstufe wird aber bei höheren Lautstärken den Klang der Vorstufe nicht mehr neutral verstärken, sondern in die Sättigung gehen - also verzerren. Viele Gitarristen aus Blues und Rock ziehen den Klang einer übersteuernden Endstufe dem Vorstufen- Gain vor. Im HiGain- Metalbereich ist extreme Vorstufenzerre wichtiger - notfalls mit vorgeschalteten Verzerrerpedalen.

Alex
 
B.B.King und Korn verwenden beide Humbucker... da haben wir doch eine Gemeinsamkeit... ;)

Ein Verstärker besteht innen schaltungsmäßig aus zwei Komponenten: Vorstufe und Endstufe. In der Vorstufe wird der Klang geformt, hier kann man Verzerrungsgrad (Gain) und Equalizer einstellen. In der Endstufe wird das Ganze dann so laut gemacht, dass man eine Box ansteuern kann. Bei einem Comboverstärker ist die Box gleich auch mit drin. Falls dein Amp einen Effektweg hat, steckt der genau zwischen Vor- und Endstufe.

Eine Vorstufe kann röhrenmäßig, transistormäßig oder digital aufgebaut sein. Klassisch ist die Röhrenvorstufe, während die Transistorvorstufe eher ungeliebt ist. Aber man sagt digitalen Modelern inzwischen in diesem Punkt eine recht hohe Qualität nach. Hybridverstärker haben zwar eine klangfärbende Röhre in der Vorstufe, viele erzeugen die Verzerrung aber trotzdem mit Transistoren, weil man eine Röhre dazu mit einer Spannung von 300 Volt oder mehr ansteuern muss.

Eine Endstufe kann auf Röhren oder Transistoren basieren. Eine Transistorendstufe wird eine ziemlich klangneutrale Verstärkung liefern. Eine Röhrenendstufe wird aber bei höheren Lautstärken den Klang der Vorstufe nicht mehr neutral verstärken, sondern in die Sättigung gehen - also verzerren. Viele Gitarristen aus Blues und Rock ziehen den Klang einer übersteuernden Endstufe dem Vorstufen- Gain vor. Im HiGain- Metalbereich ist extreme Vorstufenzerre wichtiger - notfalls mit vorgeschalteten Verzerrerpedalen.

Alex

danke und wenn vor und endstufe beide verzerren?
 
danke und wenn vor und endstufe beide verzerren?
Dann haste beides. Wenn du bei einem Mastervolume- Röhrenamp Gain UND Master voll aufreißt, gehen Vor- und Endstufe in die Sättigung. Kann gut klingen, kann aber auch matschen. Kommt auf Amp, Gitarre und Musikstil an. Du kannst sogar noch'n zusätzliches Verzerrpedal vorschalten, wenn du magst... für manche kann's nie genug Zerre sein. ;)

Alex
 
Spät aber doch möchte ich noch anmerken, das ich selbst einen 15 Watt Laney Vc-15 Live spiele.
Ich spiele aber hauptsächlich im Duo mit einer Sängerin klasischen Jazz, dh. geringe Lautstärke aber mehr oder minder Cleansound gewünscht. Natürlich ist so ein Röhrenamp nie wirklich 100%ig clean, wie zum Beispiel ein Roland Jazz Chorus es wäre, aber der Hauptvorteil Röhrenamps komprimieren so schön, aber einer gewissen Lautstärke und der Ton lebt und arbeitet. Wenn du noch ein bisschen Lauter spielst, bekommst du dann mit den 15 Watt so eine Art Kenny Burrell sound. Also wenn du ganz heftig anschlägst zerrt es und wenn du sanft anschlägst nicht so sehr. Ich persöhnlich stehe sehr auf diesen Sound und könnte mir Jazz mit Transistor-Amps zu spielen (im Gegensatz zum Mainstream der heutigen Jazzer) nicht vorstellen. Wie auch immer, ich hoffe das hat dir vielleicht etwas weiter geholfen.

LG Tobias
 
Und seine Gitarre ging über die PA?
Oder doch nur Drums und Gesang?

Es lief alles über die PA - das wäre auch gar nicht anders möglich gewesen. Allerdings war auch die Anlage, aufgrund der "erhöhten teilnehmerzahl", viel zu klein. Dazu gibt's auch etliche Fotos und Videos, sogar auf dem "Jimi Hendrix - Live at Woodstock" Film kann man die PA-Boxen sehen. Auf www.woodstock69.com findet man auch ein paar Fotos dazu KLICK. Gemessen an dem was heute dafür eingesetzt wird ist das allerdings mikrig.

Da fällt mir grade ein das Woodstock und das Fehmarn "Love and Peace" Festival dann doch noch was gemeinsam haben: Jimi ist verspätet aufgetreten :).

Grüße
 
Moin Sele,
dass es eine PA gab, war mir klar: ich hatte aber gehört, Jimi wurde eben nicht über PA geschickt. Was wohl eine Legende sein mag.

Ich habe ferner gehört, dass damals Rockbands die Gitarre oft nicht über die PA geschickt haben, weswegen es auch Ungetüme á la 200-Watt-Marshalltops gab.
Mag aber auch ein Märchen sein ...
Aber egal.

Lass' uns zum Thema zurückkehren.

Braucht man keine wirklich cleanen Sounds in wirklich hoher Lautstärke, dann können 15 Watt Röhre mit wirkungsgradstarken Speakern ausreichen.
Spielt man hingegen harten Metal mit lautem Drummer und tiefergestimmter Gitarre, dann sind 15 Watt wohl zu wenig.

Ich denke, es hängt sehr vom Musiklstil ab.
Der Blueser/Bluesrocker und eventuell der gemäßigte Classicrocker will wohl oft Endstufenkompression, ergo sind dort Amps mit maximal 30 Watt ideal.
Wer harten Metal spielt, will eher keine Endstufenzerre, und er will Bassdruck und tighten Punch. Das kann eine 2xEL34 oder 2x6V6-Endstufe eher nicht liefern bei Gig- oder Probelautstärken.
 
Ich habe ferner gehört, dass damals Rockbands die Gitarre oft nicht über die PA geschickt haben, weswegen es auch Ungetüme á la 200-Watt-Marshalltops gab.
Mag aber auch ein Märchen sein ...
Aber egal.

Da hat dir wohl einer nur die halbe Wahrheit erzählt: In der tat wurden damalige Rockbands nicht zwangsläufig abgenommen. Das waren allerdings Gigs in Clubs mit ebenfalls zu kleinen PAs, man muss sich ja da nur mal vorstellen wieviele Spuren man braucht um das Drumset 'gescheid' abzunehmen... Dort kamen dann die großen Türme zum Einsatz und dort wurde dann auch "von vorne" beschallt. Beispiele dazu wären "Grande Ballroom" (hier mit Cream), Jimi Hendrix @ London Olympia 1967, usw. ....

Grüße
 
@Bandolero: Meinst Du vlt. EL84 statt EL34? 2 EL34 halte ich wohl fuer mehr als ausreichend, wenn man den Amp halbwegs anstaendig positioniert ;)
 
Allerdings war auch die Anlage, aufgrund der "erhöhten teilnehmerzahl", viel zu klein.

Am Montag, wo Hendrix auftrat, waren von den ~450 000 Besuchern nur noch 50 000-70 000 übriggeblieben.

Ich habe ferner gehört, dass damals Rockbands die Gitarre oft nicht über die PA geschickt haben, weswegen es auch Ungetüme á la 200-Watt-Marshalltops gab.

Jimi hat ja zusammen mit Pete die dicken Marshallstacks quasi zur Legende gemacht, indem sie die Marshallstackröhrenzerre der breiten Masse vorgestellt und benutzt haben.
Ich glaub beim Monterey Pop Festival sieht man, wie Jimi einmal kurz über alle Regler geht, sodass alle bis zum Anschlag stehen, auch "englische Einstellung" genannt.
Und das bei 4x12" Boxen.
 
Am Montag, wo Hendrix auftrat, waren von den ~450 000 Besuchern nur noch 50 000-70 000 übriggeblieben.

Ja allerdings bezog sich die Aussage auf's ganze Festival. Aber guter Einwand, denn das hat mich dazu ermuntert nochmal ein bisschen rum zu surfen bzgl. der PA. Und in der Tat bin ich dann auf etwas gestoßen was man nicht so häufig zu lesen bekommt: Die Anlage wurde auch größer geplant. Man nahm dazu die 3-4x Zuschauer anzahl, somit war die PA für 150 000 - 200 000 Leute geplant. Mehr dazu auch HIER.

So nun aber genug OT.... :)
 
hi sele!

danke für den tollen link!

würde volle 89 punkte bringen - aber ich darf dich gerade noch nicht ;)


cheers - 68.


p.s.:
ich möchte auch allen dringend raten sich unten noch den joe cocker film anzusehen!
ich hab´tränen gelacht ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
schliesse mich an, das grande viewbook ist klasse !!!!!
 
Ich hatte die leise Vermutung, dass wattstarke Amps heutzutage nicht mehr wegen ihrer Lautstärke genommen werden sondern vielmehr wegen ihres "Verhaltens" beim Spielen.

Ich dachte sie hätten einen größeren Dynamikumfang und böten dadurch bei vielen - die auch das Können haben - mehr vom musikalischen Ausdruck. Beispiele wären ein Joe Bonamassa und Thomas Blug. Gerade Joe sagte einst "Unter 100W geht nix...", hat aber wiederum Plexi Scheiben vor den Speakern, um den PA-Sound nicht kaputt zu machen.

Ist wie gesagt, eine Vermutung...

Greetz
 

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