[A-Gitarre] Schneller lernen auf besserer Gitarre?

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Ich überlege mir eine neue Gitarre zu kaufen - eine sehr gute, die dann auch 2000€, vielleicht noch etwas mehr kosten darf.
Das soll eine Belohnung für mich sein, wenn ich es schaffe bis zu einem bestimmten Termin bestimmte Lieder zu spielen.

Als Belohnung taugt das immer ... Wobei der Preis direkt nichts über die Qualität des Instruments (Bespielbarkeit, Ton) aussagt. Es gibt viele Gitarristen, die bspw. eine Martin D18 einer D45 vorziehen, weil sie den Mahagoni-Korpus bevorzugen.

Allerdings hat mir jetzt jemand gesagt, auf einer Gitarre, die leichter zu spielen ist, lernt man auch schneller.

Stimmt das? Oder ist es nur einfacher und auf einer "normalen" Gitarre spielt man dann so langsam und unsauber wie sonst auch...

Es hängt davon ab, wodurch die "leichte Bespielbarkeit" erzielt wird. Dünnere Saiten sind "Beschiss", das geht sofort. Setup wurde schon erwähnt, kostet ein paar Euro, ist auch bei sehr teuren Gitarren notwendig, da aber auch schon häufig durch den Hersteller / Händler erledigt. DAS ist wohl der allgemeine Hauptfaktor.
Dann gibt es natürlich noch ein paar individuelle Aspekte, Griffbrettweite, Spacing, Halsform, ..., die aber wiederum unabhängig von dem Preis der Gitarre sind.

Notfalls zum Gitarrenbauer, hier in D fallen mir Stoll und Krempel ein, mit denen man individuelle Aspekte für recht wenig Geld bekommen kann. Wohl deutlich günstiger als für die genannten 2k€.
 
Meine Traumgitarre wird mich natürlich mehr motivieren, als eine Vernunftentscheidung
... wobei Träume von Instrumenten nicht unbedingt immer eine Basis haben, die sich bei einem Anfänger wirklich in Bezug auf Klang und Bespielbarkeit im finalen Erkenntnisbereich bewegt. Schlicht: wer wenig Ahnung hat, wird Gefahr laufen, viel Geld in den Sand zu setzen, das auf nimmerwiedersehen im Land besagter Träume verschwindet, für einen kurzen Euphorieschauer (oder fast normaler eine lange Phase des Selbstbetrugs ;) )
 
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.. um das noch etwas zu präzisieren: gerade bei Akustischen im Bereich oberhalb 1k geht es weniger um Qualitäts- als persönliche Geschmacksfragen und Feinheiten, für die erst einmal fortgeschrittene Kenntnisse der Materie wie Spielerpersönlichkeit vorteilhaft sind, weil man sonst gar nicht wirklich bemerkt, warum ein Teil eventuell teurer ist, und weil man es folglich gar nicht nutzen kann. Wer Eier mit dem Silberlöffel isst, muss nicht unbedingt zufriedener sein, als mit einem Edelstahl- oder gar Plastiklöffel :D Wenn ich aber einfach mehr Geld ausgeben will. muss es eben Silber sein :D
 
nur was Marke/Modell angeht, bin ich mir noch nicht sicher.
Ist m.E. auch gut so. Ergonomie und Klang bzw. Klang und Ergonomie sollten wichtiger sein.;)

Und "bessere" Gitarre? Dieses "besser" ist ab einem bestimmten Punkt der Stoff, aus dem Glaubenskriege gemacht sind; einen Vorgeschmack davon hatten wir schon (und @rw hat darauf hingewiesen, wie wenig objektiv so Manches ist).

Wenn Du noch eine Zeit lang bei Deiner (optimal eingestellten!) Gitarre bleibst und immer mal wieder z.B. im Laden andere, gerade auch teurere Gitarren in die Hand nimmst, werden sich viele Nebel lichten (z.T. schon genannt: Korpusform, Halsprofil und -breite usw). Und dann kannst Du das machen, was ein Bekannter von mir gemacht ist: wochenlang alle Läden im weiteren Umfeld anfahren, bis es "funkt". Und dann... :m_elvis:
 
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Ich vertrete mal die unpopuläre Meinung:
Ja, man lernt auf einer besseren Gitarre schneller und es macht für die Themenstarterin absolut Sinn sich ein höherwertiges Instrument zu kaufen.

Machen wir mal den Faktencheck:
- nina77 spielt seit 25 Jahren Gitarren
- spielt auf einem anständigen Niveau (leichte Tommy Emmanuel Lieder sind nicht mehr Einsteigerniveau)
- wenn sie seit 25 Jahren spielt, reden wir hier nicht mehr von einem Jugendlichen, der einer Laune nachgeht und wenig finanzielle Mittel hat, sondern von einer Frau, die im Leben steht und vermutlich auch weiß was sie will und sich das leisten kann.
- sie spielt zur Zeit auf einer 250€ Gitarre, die in den höheren Bünden nicht toll bespielbar ist

Wer, wenn nicht Nina, soll sich denn sonst eine vernünftige Gitarre kaufen?

Ich hab in meinem Leben diverse hundert Akustik-Gitarren im sub-500€ Preisbereich gespielt. Da gibt es sicher auch ein paar gute Exemplare, aber mal ernsthaft: wenn man 25 Jahre lang spielt, ist es sehr wahrscheinlich, dass die Fähigkeiten da von einer günstigen Gitarre eingeschränkt werden.
Als ich damals von meiner nicht grad günstigen Hanika auf meine Meistergitarre upgegraded habe, hat mein ganzer Spielstil einen Riesensprung nach oben gemacht. Einfach weil viele Dinge viel, viel einfacher gingen.
Wir reden hier über soundliche Gestaltung und über den Kauf einer Gitarre, die besser zur eigenen Spieltechnik passt.
Keine 250€ Gitarre kann im Sinne von soundlicher Bandbreite, Attack, Sustain etc mit einer guten 2000€ Gitarre mithalten. Es gibt einen Grund für diese Preisunterschiede, und der ist nicht nur Verarbeitung und bessere Mechaniken etc.
Die ganze Ansprache ist total anders. Günstige Gitarren werden immer mit Sicherheitsdecken gebaut (dick, stabil, halten was aus, auch nicht so lang getrocknetes Holz reißt nicht so schnell). Das führt dazu, dass quasi alle günstigen Gitarren in Bereichen wie Dynamik und der klanglichen Breite (sul tasto bis sul ponticello) im Vergleich sehr begrenzt sind.

Ich habe etwa 10 Jahre lang an einer Musikschule unterrichtet. Dabei auch einige Erwachsene Schüler, die in einer ähnlichen Situation waren, wie Nina: spielten auf günstigen Gitarren, die den Fähigkeiten eigentlich nicht mehr angemessen waren. Jedesmal, wenn ich denen eine meiner höherwertigen Gitarren in die Hand gedrückt hab, waren sie überrascht, wie leicht auf einmal Dinge von der Hand liefen.
Auf günstigen Gitarren muss man oft viel mehr "kämpfen", auch wenn man das unbewusst tut.

Dazu kommen noch Faktoren wie Motivation: Eine neue Gitarre motiviert auch viel mehr zu Üben. Den Effekt (wenn auch manchmal nur für begrenzte Zeit) kennt jeder, der schonmal ein neues Instrument gekauft hat.
Ein weiterer Aspekt ist die neue Sicht, die ein neues Instrument eröffnet. Durch den anderen Klang, durch andere Bespielbarkeit, setzt man sich anders (und meist noch genauer) mit den Stücken auseinander. Man hört genauer hin, achtet auf andere Feinheiten, hat eventuell auch höhere Ansprüche. Man tritt aus dem Trott heraus, in dem man sich jahrelang befunden hat und an den man gewöhnt ist.

Das alles sind gute Gründe sich eine neue Gitarre zu kaufen. Gerade, wenn es wie hier der Fall ist, dass jemand schon sehr lange spielt und noch auf einem Anfängerinstrument unterwegs ist.
Wenn man sich das leisten kann und will (und so hört sich das hier an), bin ich immer dafür sich ein neues, höherwertiges Instrument zu kaufen.
 
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... wobei Träume von Instrumenten nicht unbedingt immer eine Basis haben, die sich bei einem Anfänger wirklich in Bezug auf Klang und Bespielbarkeit im finalen Erkenntnisbereich bewegt. Schlicht: wer wenig Ahnung hat, wird Gefahr laufen, viel Geld in den Sand zu setzen, das auf nimmerwiedersehen im Land besagter Träume verschwindet, für einen kurzen Euphorieschauer (oder fast normaler eine lange Phase des Selbstbetrugs ;) )

Stimmt alles. Aber weder ist sie Anfänger, noch geht es beim "Traum" um all die Dinge, um die es bei einem Anfänger geht oder vernünftigerweise gehen sollte. Ist es "die" Gitarre, bin ich bereit, viel mehr zu leiden, als auf einem 08/15 okay Instrument. Mir geht es darum, dass mich etwas treiben muss, die Gitarre in die Hand zu nehmen. Und da ist ein bisschen irrationale "Verliebtheit" IMHO eher hilfreich, als hinderlich.
 
Kauf einer Gitarre, die besser zur eigenen Spieltechnik passt.
Und da kann ich Dir nicht mehr folgen, denn genau die "eigene Spieltechnik" hat sie ja (noch) nicht. Sie spielt schon lange, aber hat früher (u.a.?) E-Gitarre gespielt und ist jetzt dabei, sich in Fingerstyle einzuarbeiten (anderer Thread). Auf diesen Sachverhalt habe ich meine Beitrag ausgerichtet (und geraten, mit Weile zu eilen, weil es noch viele Unbekannte gibt).
 
Jeder hat eine eigene Spieltechnik.
- Fingerhaltung (Fingergröße, Handstellung etc),
- Gitarrenhaltung (linkes Bein, rechtes Bein, mit oder ohne Stütze oder Fußbank, Körpergröße, Sitzposition),
- Kraft (in den Fingern. Manche Leute zupfen nur leicht, aber es ist schon forte, weil sie starke Hände haben, während andere sich für ein forte schon richtig anstrengen müssen)
- Fingernägel, Anschlag etc..

Und so bevorzugt jeder auch andere Dinge an einer Gitarre.
Mal mich als Beispiel: ich hab kleine Hände (Handschuhgröße 7), kann die ander recht gut strecken. Sie sind aber nicht so kräftig. Das bedeutet, dass ich nicht so sehr in die Saiten "dreschen" will/kann und eine extrem flache Saitenlage bevorzuge. Ich bin 1,75m groß und von der Spielposiition sehr flexibel. Ich hab sowohl verschiedene Stützen, spiele aber auch links, rechts, mit überschlagenen Beinen etc.
Ich kam von der klassischen Gitarre, war also breite Griffbretter gewohnt, aber auch weichere Saiten.
Als ich meine Westerngitarre gesucht hab, wollte ich ein Modell, dass das alles mitmacht, nicht so groß ist, und leicht anspricht, aber trotzdem noch eine große dynamische Bandbreite in dem Bereich hat, wo ich unangestrengt spielen kann. Dazu kommen dann noch Soundvorstellungen etc.
Da muss man dann manchmal schon suchen. Andere Leute haben andere Voraussetzungen und brauchen eine ganz andere Gitarre.
Wenn man sich mal mit Gitarrenbauern unterhält, hört man oft so Geschichten, wie ein und dieselbe Gitarre bei verschiedenen Leuten ganz anders klingt. Jeder hat eine andere Anschlagtechnik etc
 
Die Auswahl ist einfach zu groß
..da liegt das Haken. Der greift auch, wenn du andere Spieler fragst, denn es gibt diese Auswahl eben auch deshalb, weil jeder andere Ansprüche und Vorlieben hat.
Gerade, wenn es um klangliche Unterschiede geht, kommt niemand um den eigenen Gang quer durch den ganzen Urwald herum. Ich bin kein ausgesprochener Akustikplayer, aber wenn ich in einem gut sortierten Laden zwei Stunden zubringe und dabei schon mal Bauform und Größe als Vorauswahl vornehme, dann lande ich immer noch bei einer Handvoll von Instrumenten, die ich jemandem ohne schlechtes Gewissen in die Hand drücken würde, was Qualität und tonale Basis angeht, trotzdem kann nur der Spieler selbst da eine Entscheidung treffen.

Anders formuliert: die Frage nach Empfehlungen im Internet führt erfahrungsgemäß eigentlich nur zu einer ebenso unübersichtlichen Auflistung, durch die man sich auch im real life kämpfen müsste, hat jedoch den evidenten Nachteil, dass sie Erfahrungen aus zweiter Hand enthält. Weiter bedeutet das, dass ich bei genauerer Betrachtung erst einmal verifizieren müsste, warum und inwieweit ich einem Beitragsschreiber "trauen" kann. Auch ein "Experte" kann da nicht mehr tun, als seine persönlichen Vorlieben outen (und das geschieht regelmäßig). Neben der unendlichen Vielfalt an Angeboten muss ich mich also zusätzlich durch die Vielfalt der Empfehlungen buddeln ...;)
 
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... die aber den entscheidenden Tip enthalten können!

Es ist IMHO immer besser, viele verschiedene Informationsquellen zu nutzen. Das entbindet natürlich nicht von der Aufgabe des Filterns anschließend.
 
Fakt ist aber, dass i.d.R. "hochwertige" Gitarren besser verarbeitet und eingestellt sind
... das ist übrigens kein "Fakt", denn "hochwertig" bedeutet ja schon, dass etwas besser ist :D Es bleibt also die Aufgabe, überhaupt erst einmal festzustellen, ob etwas hochwertig ist ....
Fakt ist, dass echtes Gold aus Gold besteht, das hilft aber überhaupt nicht, wenn ich nicht weiß, wie ich Gold identifizieren kann :D
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
... die aber den entscheidenden Tip enthalten können!
...die Frage ist doch dann: wie identifiziere ich den? :D Und geht das wirklich einfacher, als in mehreren Läden sein eigenes Urteil direkt zu bilden?
 
Ganz einfach, ich denke: "Verdammt, da hatte ich gar nicht dran gedacht!". Ist mir schon passiert, mehreren Bekannten ebenfalls und ich habe auch schon solche Tips gegeben. :)
 
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...die Frage ist doch dann: wie identifiziere ich den? :D Und geht das wirklich einfacher, als in mehreren Läden sein eigenes Urteil direkt zu bilden?

Der Witz ist doch, dass man evtl auf gitarren gebracht wird, die man nicht unbedingt in den Läden finden würde, die man ohne Anregungen hier besuchen würde. Probieren und letztendlich entscheiden muss immer noch jeder selbst. Das ist aber glaube ich auch klar, von daher verstehe ich die Diskussion diesbezüglich nicht ganz.
 
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Der Witz ist doch, dass man evtl auf gitarren gebracht wird, die man nicht unbedingt in den Läden finden würde
.. wie verifiziert man dann solche Empfehlungen?? Und wo bekommt man die dann her?
 
Lies bitte nochmal meinen Beitrag. Wo man die empfohlenen Gitarren her bekommt? Entweder in einen Laden fahren, der sie hat, oder bestellen natürlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lies bitte nochmal meinen Beitrag.
(getan) ich gehe also in einen Laden, auf den ich sonst nicht gekommen wäre und finde da andere Gitarren ... mh. Ich bin mir nicht ganz sicher, inwieweit das durch die Vielfalt hilft ...
 
Lass' doch bitte gut sein. Es hilft. Um das nachzuweisen, reicht EIN Fall. Nimm' mich - Thema durch. :)
 
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Ich wohne im Moment Schweden bei Malmö. Nicht für immer.
Im Oktober bin ich in Hamburg und kann da schauen und zwei Wochen später in Stuttgart. Läden in so 1-2 Stunden Entfernung wären dann auch gut.

Im Laufe des nächsten Jahres geht es wohl zurück nach Deutschland...
Ja, stimmt schon. Im Soundland gibt es überwiegend die "großen" Standardmarken.

Was sind denn die guten europäischen Marken?
Furch, BSG, Lakewood

Aber zur Kaufberatung werde ich sonst lieber einen Thread unter Kaufberatung eröffnen. Der Rest ist glaube ich gut hier beantwortet
 
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