Ich spiele auf meiner Epiphone Les Paul den Elixir Bariton-Satz, d.h. eine .68er für das H. Man merkt definitiv, dass es mit der kurzen Mensur an Definition fehlt und vorallem im Bereich des 12. Bund aufwärts Intonationsprobleme auf der tiefen Saite gibt. Eine Tune-O-Matic bietet auch nicht so viel Einstellweg, die Saitenspannung ist für mich aber sehr angenehm in der Stimmung. Ich will jetzt nicht sagen das es furchtbar klingt, aber im Vergleich mit einer modernen 27" Bolt-On Gitarre merkt man die kürzere Mensur schon deutlich, gerade bei Akkorden. Das ist auch der Grund warum ich mich schon nach einer neuen Gitarre umschaue.
Ein weiterer Vergleich: Vor einigen Jahren hatte ich eine Schecter Demon 7-String mit 26,5" Mensur. Selbst mit (für meine Verhältnisse) dünnen Saiten wie einer 58er war das H noch gut spielbar und deutlich "sauberer", vorallem im Cleanbereich fiel die Saite klanglich nicht raus.
Bei Bässen ist das ähnlich. Die üblichen Mensurlänge liegt bei 34", aber 35"er Extra-Longscale ist bei vielen modernen 5-Saitern der Standard um gerade dem tiefen H etwas mehr Definition zu verleihen. Hier spielt aber auch die Gesamtkonstruktion eine große Rolle; mein Hauptbass ist ein Custom 5-Saiter mit 34"-Mensur (als Fretless-Bassist sehr dran gewöhnt) und dennoch ist das H definierter als bei vielen Instrumenten mit 35"-Mensur. Insgesamt halte ich den Unterschied aber nicht für riesig einfach weil eine Verlängerung um gerademal 1" bei einem schon so langen Hals nicht mehr ganz so viel reißt; bei einer Gitarre hört man den Unterschied zwischen 24,75" und 27" meiner Meinung nach sehr viel deutlicher.
Dimi, für die eigentliche Fragestellung würde ich die Version mit 27" empfehlen, wenn sich die geplante Stimmung im Bereich der 7-String Standardstimmung bewegt. 30" ist schon Shortscale-Länge beim Bass und würde meiner Meinung erst bei Sachen weit unter dem F# Sinn machen.
Hoffe meine Erfahrungen helfen dir etwas!
MfG,
Flo