Tja, das ist so ne Frage, die von Pianisten und Klavierbauern immer wieder heiß diskutiert wird. Zunächst mal sollte der Anschlag nicht anders sein. Im Gegensatz zu den Digitalpianohammermechaniken, haben die Hämmerchen bei einem richtigen Klavier/Flügel eine freie Flugstrecke. Diese ist bei Silentklavieren um einen sehr keinen Betrag kürzer, da sich eine Stopleiste vor die Saiten schiebt, auf diese schlagen die Hämerchen dann mit ihren Stilen auf und werden so haarscharf vor der Saite abgefangen. Ergo sollte man am eigentlichen Anschlag nix spüren.
ABER: Tatsächlich muß wegen des etwas zu frühen Abfangens des Hämmerchens die sogenannte "Auslösung" etwas vergrößert werden. Das bedeutet einfach folgendes: Kurz bevor der Hammer die Saite berührt, muß er von der Mechanik (die ihn beschleunigt) freigegeben werden, damit er nicht nur gegen die Saite gedrückt wird, sondern wieder zurückprallen kann (eben der besagte freie Flug). In anderen Worten, der Freiflug beginnt etwas früher, damit die gesamte Flugstrecke gleich lang bleibt. Diskutiert wird nun, ob sich dies auf den Anschlag auswirkt, vorallem dann, wenn die Stopleiste nicht eingefahren ist, wenn man also normal laut spielt. Denn dann ist der eigentliche Freiflugweg ja ein wenig zu lang.
In Vioworld wurden ellenlange Diskussionen darüber geführt, hauptsächlich von den dort diskutierenden Klavierbauern. Das Fazit einer Diskussion war interessanterweise, dass man sich vielleicht lieber ein normales Klaveri/Flügel kauft und zum nächtlichen Üben ein gutes Digitalpiano (obwohl letztere dort normalerweise verteufelt werden). Witzig nicht? Allerdings sollte man auch erwähnen, daß viele Anwender auch meinten, sie würden keinen Unterschied spüren, ob sie mit oder ohne Stopleiste spielen würden.
Greetz,
Wolf