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Bebass
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Hallo,
ich poste hier mal meine Erfahrungen vom Verstärkercheck an zwei Tagen beim großen T. Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen hilfreich. Hier im Forum kreisen ja die Diskussionen immer um die gleichen Verstärker.
Ich hatte lange Bass in einer Band gespielt bis ins Studium, dann hat sich die Band aufgelöst. Über den ersten Job habe ich dann keinen Spaß mehr am Alleine-Spielen gehabt. Ich habe nun vor zwei Jahren angefangen E-Gitarre zu spielen und jetzt spiele ich auch wieder in einer Band, da brauche ich nun mehr als meinen kleinen Cube.
Ich mag den Fender-Cleansound sehr gerne und auch den JCM800 bei Guitar Rig. Der Verstärker soll ein Vollröhrenamp sein, möglichst Hall und einen Effekteinschleifweg haben. Ich hätte gerne einen gut transportablen Combo oder eine kleine Kombination aus Topteil und kleiner Box für die Bandprobe. Der Verstärker soll auch leise gut klingen, wenn ich zuhause übe. Es sollte möglichst nicht teurer als 1000EUR werden.
Folgende Verstärker habe ich getestet:
- Marshall DSL 401
- Fender Hot Rot Deluxe III
- Fender Blues Junior
- Fender 65 Princeton Reverb
- Fender Super Sonic 112 mit 60W
- Fender Bandmaster Vintage Modified Topteil mit 2x12er Fenderbox
- Vox Nighttrain
- Orange Tiny Terror
- Hughes & Kettner Statesman EL84
- Mesa-Boogie Express 5-25
- Mesa Boogie Transatlantik TA-15
- Blackstar HT-5
- Blackstar HT-5 Topteil
Erster Tag:
Marshall DSL 401
Sehr schöner Clean Sound. Ganz schön laut. Verzerrung zuerst dumpf und breiig dann mit einigen Handgriffen sehr typisch Marshall mittig und knusprig. Irgendwie gefällt mir aber dieser Zerrsound nicht 100% (persönlicher Geschmack).
Fender Hot Rot Deluxe III
Super toller cleaner Sound. Die Verzerrung ist schön bluesig. Ein toller Amp. Aber leider extrem laut und wenn man die Lautstärke auf angenehmer Zimmerlautstärker hat -was gar nicht so einfach ist, da man im Anfangsbereich des Reglerwegs ist klingt es etwas verhangener.
Orange Tiny Terror
Huch, sind da wenig Knöpfe dran. Nach dem Fender klingt der Speaker irgendwie sehr hohl und trötig. Nach ein wenig Probieren doch sehr brauchbarer Cleansound. Leider ist die Soundformung mit dem Toneregler etwas eingeschränkt. Man bekommt guten Sound, kann aber nicht viel spielen. Verzerrung erfordert Gain hoch Lautstärke runter -> das ist unpraktisch. Kein Effekteinschleifweg.
Hughes & Kettner Statesman EL84
Wow guter cleaner Sound. Der Zerrsound ist nach Umschalten breiig und dumpf. Ich höre ein deutliches Rauschen wie ich es auch in vielen Youtubevideos bemerkt hatte. Mit ein paar Anpassungen hört sich die Zerre sehr gut an. Irgendwie bissiger als der Marshall DSL 401. Aber das Rauschen stört mich etwas und das Braun des Combos -brrrrr.
Mesa-Boogie Express 5-25
Es kommt ein älterer Herr in den Raum wir unterhalten uns über dies und das. Er ist auf der Suche nach einem Mesa Lonestar, der aber nicht im Sortiment ist. Probier mal den da, und kauf den 5-50 dann brauchst Du keinen anderen Amp mehr im Leben. Na gut Versuch ist es Wert. Angestöpselt. Erster Eindruck: Höllenlaut was da aus dem kleinen Gerät kommt und irgendwie unglaublich klar. Alle vier Soundcharakteristiken klingen super, sind detailreich und einfach ausgewogen. Die Klangregler greifen richtig zu, man kann wahnsinnig viel Sounds damit hinbekommen. Das Preisschild fehlt. Zuhause kommt dann die Erkenntnis, dass das Teil 1.800 EUR kostet!!!
Fender Blues Junior
Ähnlich wie beim Tiny Terror hört sich das Gerät vom Speaker her klein an, mit einem leichten Hang zum Dumpfen. Man kriegt aber mit der Klangregelung schnell einen schönen Cleansound hin, gar nicht mehr dumpf und bluesig erdig. Der FAT-Schalter überzeugt mich nicht. Einschleifweg für Effekte fehlt. Aber super transportabel von Größe und Gewicht. Aber irgendwie ist er noch nicht der Traumamp.
Fender 65 Princeton Reverb
Ein Hammer-Cleansound. Der Schmelz perlt aus dem Lautsprecher. Der Reverb ist gigantisch und das Tremolo stilsicher. Aber trotz guter Transporteignung sehr spartanische Ausstattung. Zum Aufnehmen bestimmt sehr ok.
Blackstar HT-5
Ok, einer geht noch, denke ich mir. Kleiner und transportabler Amp soweit so gut. Klingt wie alle Kleinen des Tages (bis auf den Mesa und den Princeton Reverb) zuerst nach dem Einschalten leicht unvoluminös unten rum. Der Cleansound ist gut, aber nicht so schmelzig wie die Fender. Wow, die Zerre klingt richtig gut, egal was man mit der Klangregelung anstellt. Aber reicht er für die Bandprobe mit zwei Gitarren / Bass / Drums?
Zweiter Thomann Tag:
Fender Super Sonic mit 60W
Super Cleansound sowohl im Bassman- als auch im Vibroluxmodus. Hier kann man sich rein aufgrund der Vorliebe entscheiden (Ich finde den Vibrolux super), der Sound ist bei beiden Modi super. Funky chords kommen schnittig wie ein Schneidbrenner durch die Butter. Der Zerrkanal klingt nach Marshall, aber etwas trockner in den Mitten, weniger modrig - das gefällt mir. Der Reverb entfaltet sich seidig auf den Ohren. Der Fußschalter schaltet Channel, Reverb und Effekte Top! ... und der Effektweg ist in seinem Pegel einstellbar. Liegt mit 1400EUR über dem Budget.
Fender Bandmaster Vintage Modified Topteil mit 2x12er Fenderbox
Der Amp klingt sehr gut, ist laut und spielt direkt auf. Man kommt sofort mit dem Sound zurecht. Der Cleankanal ist Fender wenn auch nicht so ausgeprägt wie z. B. der Fender Princeton. Der Zerrkanal macht auch Spaß. Er liefert rockige Sounds, Metaller-mäßig wirds nicht. Aber insgesamt ist der Klang in beiden Kanälen sehr sehr brauchbar. Die Effekte hören sich gut an. Zuhause stelle ich fest: die Effekte sind digital das geht klangmäßig aber voll in Ordnung. Kein Vergleich zu meinem alten Zoom-Treter. Das Topteil kostet 599EUR, die Box 299 EUR das ist sehr fair. Reverb wollte ich haben, die anderen Effekte brauche ich nicht.
Vox Nighttrain
Sehr schöner Cleansound. Verzerrt gefällt es mir gar nicht irgendwie breiig und über die Box will so recht kein Druck entstehen. Kein Effekteinschleifweg.
Mesa Boogie Transatlantik TA-15
Gleiche Box wie beim Nighttrain. Toller Cleansound der sich flexibel gestalten lässt trotz der wenigen Schalter / Regler. Der Zerrsound ist auch sehr weit variierbar. Ich finde ihn sehr geschmackvoll. Im Vergleich zum Mesa Express fällt mir hier auch die sehr gute Ansprache des Verstärkers auf. Schade, dass kein Effektweg dabei ist. Das blaue Licht kommt leicht tuntig rüber. Aber dafür ist die Kiste sehr leicht und super gut zu tragen. Für 700EUR wärs ein Schnapp kostet aber 1149 EUR, ohne Box!
Blackstar HT-5 Topteil
Gleiche Box wie beim Nighttrain. Böse Wackler an den Volumereglern in der Gain- und der Cleanfraktion. Das geht gar nicht! Wenn das schon im Laden passiert bei Publikumsverkehr was passiert im Bandeinsatz? Insgesamt wohl zu leise für eine Bandprobe. Der Sound geht ok, siehe oben, die bessere Box als beim Combo merkt man.
So, genug Klingeln-in-den-Ohren vom Probespielen. Ich habe mich für den Fender Super Sonic entschieden in der kleineren 22Watt-Version. Die Cleansounds und der Zerrkanal haben mich überzeugt. Die 22Watt-Version hat zwar leider nicht den regelbaren Effektweg, dafür sind die Effekte über den Fußschalter des Amps schaltbar. Von der Lautstärke sollte es für zuhause und die Bandprobe locker reichen und der Amp wiegt weniger als die große Version. Leider war er nicht auf Lager. Bestellt ist er nun und falls es doch nicht passen sollte gibts ja noch die 30Tage Money-Back-Garantie.
Alles in allem bin ich froh, dass ich mir die Mühe mit dem Vergleich gemacht habe und nicht stumpf einen Amp bestellt habe. Die eigenen Soundvorlieben kann man halt nur beim Selbsttest richtig abklopfen.
Grüße,
Bebass
ich poste hier mal meine Erfahrungen vom Verstärkercheck an zwei Tagen beim großen T. Vielleicht ist es ja für den ein oder anderen hilfreich. Hier im Forum kreisen ja die Diskussionen immer um die gleichen Verstärker.
Ich hatte lange Bass in einer Band gespielt bis ins Studium, dann hat sich die Band aufgelöst. Über den ersten Job habe ich dann keinen Spaß mehr am Alleine-Spielen gehabt. Ich habe nun vor zwei Jahren angefangen E-Gitarre zu spielen und jetzt spiele ich auch wieder in einer Band, da brauche ich nun mehr als meinen kleinen Cube.
Ich mag den Fender-Cleansound sehr gerne und auch den JCM800 bei Guitar Rig. Der Verstärker soll ein Vollröhrenamp sein, möglichst Hall und einen Effekteinschleifweg haben. Ich hätte gerne einen gut transportablen Combo oder eine kleine Kombination aus Topteil und kleiner Box für die Bandprobe. Der Verstärker soll auch leise gut klingen, wenn ich zuhause übe. Es sollte möglichst nicht teurer als 1000EUR werden.
Folgende Verstärker habe ich getestet:
- Marshall DSL 401
- Fender Hot Rot Deluxe III
- Fender Blues Junior
- Fender 65 Princeton Reverb
- Fender Super Sonic 112 mit 60W
- Fender Bandmaster Vintage Modified Topteil mit 2x12er Fenderbox
- Vox Nighttrain
- Orange Tiny Terror
- Hughes & Kettner Statesman EL84
- Mesa-Boogie Express 5-25
- Mesa Boogie Transatlantik TA-15
- Blackstar HT-5
- Blackstar HT-5 Topteil
Erster Tag:
Marshall DSL 401
Sehr schöner Clean Sound. Ganz schön laut. Verzerrung zuerst dumpf und breiig dann mit einigen Handgriffen sehr typisch Marshall mittig und knusprig. Irgendwie gefällt mir aber dieser Zerrsound nicht 100% (persönlicher Geschmack).
Fender Hot Rot Deluxe III
Super toller cleaner Sound. Die Verzerrung ist schön bluesig. Ein toller Amp. Aber leider extrem laut und wenn man die Lautstärke auf angenehmer Zimmerlautstärker hat -was gar nicht so einfach ist, da man im Anfangsbereich des Reglerwegs ist klingt es etwas verhangener.
Orange Tiny Terror
Huch, sind da wenig Knöpfe dran. Nach dem Fender klingt der Speaker irgendwie sehr hohl und trötig. Nach ein wenig Probieren doch sehr brauchbarer Cleansound. Leider ist die Soundformung mit dem Toneregler etwas eingeschränkt. Man bekommt guten Sound, kann aber nicht viel spielen. Verzerrung erfordert Gain hoch Lautstärke runter -> das ist unpraktisch. Kein Effekteinschleifweg.
Hughes & Kettner Statesman EL84
Wow guter cleaner Sound. Der Zerrsound ist nach Umschalten breiig und dumpf. Ich höre ein deutliches Rauschen wie ich es auch in vielen Youtubevideos bemerkt hatte. Mit ein paar Anpassungen hört sich die Zerre sehr gut an. Irgendwie bissiger als der Marshall DSL 401. Aber das Rauschen stört mich etwas und das Braun des Combos -brrrrr.
Mesa-Boogie Express 5-25
Es kommt ein älterer Herr in den Raum wir unterhalten uns über dies und das. Er ist auf der Suche nach einem Mesa Lonestar, der aber nicht im Sortiment ist. Probier mal den da, und kauf den 5-50 dann brauchst Du keinen anderen Amp mehr im Leben. Na gut Versuch ist es Wert. Angestöpselt. Erster Eindruck: Höllenlaut was da aus dem kleinen Gerät kommt und irgendwie unglaublich klar. Alle vier Soundcharakteristiken klingen super, sind detailreich und einfach ausgewogen. Die Klangregler greifen richtig zu, man kann wahnsinnig viel Sounds damit hinbekommen. Das Preisschild fehlt. Zuhause kommt dann die Erkenntnis, dass das Teil 1.800 EUR kostet!!!
Fender Blues Junior
Ähnlich wie beim Tiny Terror hört sich das Gerät vom Speaker her klein an, mit einem leichten Hang zum Dumpfen. Man kriegt aber mit der Klangregelung schnell einen schönen Cleansound hin, gar nicht mehr dumpf und bluesig erdig. Der FAT-Schalter überzeugt mich nicht. Einschleifweg für Effekte fehlt. Aber super transportabel von Größe und Gewicht. Aber irgendwie ist er noch nicht der Traumamp.
Fender 65 Princeton Reverb
Ein Hammer-Cleansound. Der Schmelz perlt aus dem Lautsprecher. Der Reverb ist gigantisch und das Tremolo stilsicher. Aber trotz guter Transporteignung sehr spartanische Ausstattung. Zum Aufnehmen bestimmt sehr ok.
Blackstar HT-5
Ok, einer geht noch, denke ich mir. Kleiner und transportabler Amp soweit so gut. Klingt wie alle Kleinen des Tages (bis auf den Mesa und den Princeton Reverb) zuerst nach dem Einschalten leicht unvoluminös unten rum. Der Cleansound ist gut, aber nicht so schmelzig wie die Fender. Wow, die Zerre klingt richtig gut, egal was man mit der Klangregelung anstellt. Aber reicht er für die Bandprobe mit zwei Gitarren / Bass / Drums?
Zweiter Thomann Tag:
Fender Super Sonic mit 60W
Super Cleansound sowohl im Bassman- als auch im Vibroluxmodus. Hier kann man sich rein aufgrund der Vorliebe entscheiden (Ich finde den Vibrolux super), der Sound ist bei beiden Modi super. Funky chords kommen schnittig wie ein Schneidbrenner durch die Butter. Der Zerrkanal klingt nach Marshall, aber etwas trockner in den Mitten, weniger modrig - das gefällt mir. Der Reverb entfaltet sich seidig auf den Ohren. Der Fußschalter schaltet Channel, Reverb und Effekte Top! ... und der Effektweg ist in seinem Pegel einstellbar. Liegt mit 1400EUR über dem Budget.
Fender Bandmaster Vintage Modified Topteil mit 2x12er Fenderbox
Der Amp klingt sehr gut, ist laut und spielt direkt auf. Man kommt sofort mit dem Sound zurecht. Der Cleankanal ist Fender wenn auch nicht so ausgeprägt wie z. B. der Fender Princeton. Der Zerrkanal macht auch Spaß. Er liefert rockige Sounds, Metaller-mäßig wirds nicht. Aber insgesamt ist der Klang in beiden Kanälen sehr sehr brauchbar. Die Effekte hören sich gut an. Zuhause stelle ich fest: die Effekte sind digital das geht klangmäßig aber voll in Ordnung. Kein Vergleich zu meinem alten Zoom-Treter. Das Topteil kostet 599EUR, die Box 299 EUR das ist sehr fair. Reverb wollte ich haben, die anderen Effekte brauche ich nicht.
Vox Nighttrain
Sehr schöner Cleansound. Verzerrt gefällt es mir gar nicht irgendwie breiig und über die Box will so recht kein Druck entstehen. Kein Effekteinschleifweg.
Mesa Boogie Transatlantik TA-15
Gleiche Box wie beim Nighttrain. Toller Cleansound der sich flexibel gestalten lässt trotz der wenigen Schalter / Regler. Der Zerrsound ist auch sehr weit variierbar. Ich finde ihn sehr geschmackvoll. Im Vergleich zum Mesa Express fällt mir hier auch die sehr gute Ansprache des Verstärkers auf. Schade, dass kein Effektweg dabei ist. Das blaue Licht kommt leicht tuntig rüber. Aber dafür ist die Kiste sehr leicht und super gut zu tragen. Für 700EUR wärs ein Schnapp kostet aber 1149 EUR, ohne Box!
Blackstar HT-5 Topteil
Gleiche Box wie beim Nighttrain. Böse Wackler an den Volumereglern in der Gain- und der Cleanfraktion. Das geht gar nicht! Wenn das schon im Laden passiert bei Publikumsverkehr was passiert im Bandeinsatz? Insgesamt wohl zu leise für eine Bandprobe. Der Sound geht ok, siehe oben, die bessere Box als beim Combo merkt man.
So, genug Klingeln-in-den-Ohren vom Probespielen. Ich habe mich für den Fender Super Sonic entschieden in der kleineren 22Watt-Version. Die Cleansounds und der Zerrkanal haben mich überzeugt. Die 22Watt-Version hat zwar leider nicht den regelbaren Effektweg, dafür sind die Effekte über den Fußschalter des Amps schaltbar. Von der Lautstärke sollte es für zuhause und die Bandprobe locker reichen und der Amp wiegt weniger als die große Version. Leider war er nicht auf Lager. Bestellt ist er nun und falls es doch nicht passen sollte gibts ja noch die 30Tage Money-Back-Garantie.
Alles in allem bin ich froh, dass ich mir die Mühe mit dem Vergleich gemacht habe und nicht stumpf einen Amp bestellt habe. Die eigenen Soundvorlieben kann man halt nur beim Selbsttest richtig abklopfen.
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