Einfluss von Pickup/Cutaway auf den Klang

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Moritz87
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Hallo liebe Community,

hier mal eine philosophische Frage: ich bin mir unsicher, was für einen Einfluss ein Tonabnehmer bzw. ein Cutaway auf den Klang einer Gitarre hat. Manche GitarrenhändlerInnen haben mir erzählt, dass es entweder 1) gar nichts ausmacht oder 2) einen riesen Unterschied macht. Die Argumentation für 1) lautet, dass beides ja eher die Zarge/Kopfteil der Gitarre beeinflusst, wo ohnehin kaum etwas schwingt. Das Argument für 2) ist, dass jeder Störkörper innerhalb des Korpus sich negativ aufs Klangbild auswirkt.

Ich bin auf eure Meinungen gespannt! :)

Viele Grüße
Moritz
 
Meine Philosophie ist relativ simpel:
1) Jede Gitarre klingt anders, weil jedes Stück Holz anders ist.
2) Es ist nicht möglich ein Cutaway aus der Gitarre zu entfernen, daher ist kein sinniger Klangvergleich machbar.
3) Selbst wenn wir annehmen, dass es einen Unterschied macht.. ist ja noch lange nicht gesagt, dass mir der Klang dann wegen den Cuts nicht sogar besser gefällt. Die Formulierung wirkt sich "sich negativ aufs Klangbild" aus, ist für mich ziemlich unsinnig, weil ja das Ziel gar nicht klar ist. "Negativ" ist einfach ein sinnfreies Wort, weil ja jede Wahrnehmung subjektiv ist. Selbst wenn man sagen würde "Der Cutaway führt dazu, dass die Gitarre weniger schwingt".. kann ja auch gut sein, etwa für eine Bühnengitarren. Matons und Cole Clarks schwingen auch weniger und klingen akustisch oft eher flach.. eignen sich aber gerade deshalb extrem gut als Bühnengitarren. Oder "Der Cut führt dazu, dass die Gitarre weniger Bässe hat... finde ich persönlich zum Beispiel meist besser als basslastige Gitarren. Ist aber eben meine subjektive Wahrnehmung.
4) Deswegen mach ich es mir noch simpler: Ich nehm einfach die Gitarre in die Hand und probiere aus, ob sie mir gefällt oder nicht.
5) Gitarrenhändler die solche undifferenzierten Aussagen tätigen ignoriere ich dann einfach ;-)
 
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Man könnte jetzt hergehen und einfach mal 2 identische Gitarrenmodelle eines Herstellers hernehmen, einmal mit, einmal ohne Cutaway, und die miteinander vergleichen.
Das Gleiche macht man dann mit dann mit den Modellen anderer Fabrikate. Dann kann man mit sehr gutem Gehör vielleicht einen kleinen Trend entdecken, dass die eine oder andere Variante ein klein wenig mehr Bass, mehr Diskant, oder eine schnellere Ansprache liefert.

Besser oder schlechter ist subjektiv und damit irrelevant.

Ein eingebauter Tonabnehmer wird am rein akustischen Klang keinen unterschied erzeugen.
Verstärkt wird es mit einem Piezo auch keinen Klangunterschied machen, mit einem eingebauten Mikrofon evntuell geringfügig ähnlich dem akustischen Klang.
 
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Bei günstigen Gitarren ist die Sache oft auch "alternativlos".
Die Hersteller "bundeln" hier Cut und Pickup leider sehr gerne.
Wenn ich einen Cut (warum auch immer) partout nicht will, aber einen Pickup, muss ich eher in höhere Regionen greifen.
Ebenso, wenn ich gerne einen Cut hätte, aber gar keinen Pickup will.
 
was für einen Einfluss ein Tonabnehmer
ich glaube nicht, das Tonabnehmer, egal welcher Art, auch mikros, den Klang einer Gitarre wiedergeben können, wie sie nur reinakustisch gespielt klingt. Das Tonabnehmer rein als physischer Körper in der Gitarre den Klang beeinflussen, denke ich auch nicht. Wenn, dann kaum wahrnehmbar.
Zum cutaway siehe @Disgracer(y) , dem ist nichts hinzuzufügen.
 
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Philosophisch: Alles hat Einfluss auf den Klang. Wir wissen vorher nur nicht immer genau, in welcher Richtung und in welcher Größe.
Praktisch: Such' Dir das Instrument aus, was in dem Zustand passt, in dem du es antestest.

Zum Einfluss des PUs auf den Klang: Wenn's ein undersaddle ist, dann kann es durchaus sein, dass bei einer nicht sauberen Montage auch der unverstärkte Klang leider. Genau so, wie bei einer schlecht eingesetzten Stegeinlage. Nur, dass es hier noch eine Fehlerquelle mehr gibt.
 
Man könnte jetzt hergehen und einfach mal 2 identische Gitarrenmodelle eines Herstellers hernehmen, einmal mit, einmal ohne Cutaway, und die miteinander vergleichen.
Nein, selbst zwei gleiche Modelle mit aufeinanderfolgender Seriennummer klingen deutlich unterschiedlich. Habs mehrfach probiert.
 
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Nein, selbst zwei gleiche Modelle mit aufeinanderfolgender Seriennummer klingen deutlich unterschiedlich. Habs mehrfach probiert.
So isses!
Ich habe schon tausende Gitarren (an-) gespielt (war bei einem großen Gitarrenhersteller beschäftigt) und selbst baugleiche Modelle vom gleichen Produktionstag klingen nicht gleich. Die Unterschiede sind teilweise marginal aber Holz ist eben ein Naturstoff und schwankt in seiner Struktur und somit im Schwingungsverhalten.

Gruß
 
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Diese Frage kommt auch immer mal wieder.

Ich selbst würde mich da auch @Disgracer anschließen, aber ich habe auch schon "gleiche" Modelle mit und ohne Cut gespielt und die Unterschiede waren aus meinem ganz persönlichen Erleben, wenn übehaupt hörbar, dann so gering, dass es mir klanglich völlig egal wäre. Ein Cut wäre eher etwas aus spieltechnischen Erwägungen.

Auch der nachträgliche Einbau unterschiedlicher Tonabnehmer hat nichts weltbewegend verändert.
Selbst die "under saddle" Pickups, wie Anthem und Co. haben meinen Ohren nicht wehgetan.
Hatte ich in fast allen Gitarren. Auch in recht hochwertigen Dingern. (Martin, Lowden, BSG, Gibson, etc..)
Auch der fest eingebaute magnetischen PU in meiner Larrivee (im Schallloch) ändert nichts am akustischen Klang. Zumindest nichts was "ich" im Vergleich vorher/nachher höre.

Die Zahl der Gitarren mit einem Cut hat sich bei mir seltsamer Weise deutlich reduziert. Das hat aber bei mir keine klanglichen Gründe.
 
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Nein, selbst zwei gleiche Modelle mit aufeinanderfolgender Seriennummer klingen deutlich unterschiedlich. Habs mehrfach probiert.
Ich selbst würde mich da auch @Disgracer anschließen, aber ich habe auch schon "gleiche" Modelle mit und ohne Cut gespielt und die Unterschiede waren aus meinem ganz persönlichen Erleben, wenn übehaupt hörbar, dann so gering, dass es mir klanglich völlig egal wäre.
:)
Ich gehöre zum Team B.
 
Selbst dann kannst Du nicht sicher sagen, ob der Klangunterschied vom (mit oder ohne) Cutaway kommt.
 
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, ob der Klangunterschied vom (mit oder ohne) Cutaway kommt.
dann kommt noch dazu, wer spielt die Gitarre und wo wird sie gespielt, und, und, und....:rolleyes:,
wie so oft hier, man sollte sich über solche Dinge nicht so einen Kopf machen. Entweder die Gitarre passt oder eben nicht.
 
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Slideblues
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: OT
dann kommt noch dazu, wer spielt die Gitarre und wo wird sie gespielt, und, und, und....:rolleyes:,
ein wichtiger Punkt. Schon wie die Gitarre amKörper anliegt, wie fest du den Arm auf den Korpus auflegst, alles hat Einfluss auf den Klang
 
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noch simpler: Ich nehm einfach die Gitarre in die Hand und probiere aus, ob sie mir gefällt oder nicht.
Genau so. Entweder die Gitarre gefällt mir, oder eben nicht (Spielbarkeit, Klang, Haptik). Wie sie denn anders klingen würde wenn sie jetzt einen Cutaway (oder andersrum keinen) hätte, ist eigentlich nicht relevant, wenn das Ergebnis stimmt. Man kann sich über alles einen Kopf machen, muss man aber nicht, da die Frage müßig ist.

Edit:
Wichtiger ist meiner Meinung nach, dass die Gitarre im Kontext funktioniert. Gestern war ich wieder auf einer Open Stage mit meiner Ovation. Ansage ans Mischpult: Low Cut 80 Hz, sonst alles Flat und das funktioniert einfach so. Kein Feedback, und ausgewogener Klang. Bei anderen Gitarren muss man viel nachregeln, damit sie klingen und nicht koppeln. Ich stehe da meist einen Teil des Abends am Pult.
Der Klang der Ovation ist auch Geschmackssache, aber für mich passt der genau. Und sie klingt tatsächlich über den Pickup sehr ähnlich wie akustisch unverstärkt. Da hat Ovation wohl gut abgestimmt.
Die ist eine Deep Bowl und hat tatsächlich als meine einzige Bühnengitarre keinen Cutaway, aber dafür den Hals-Korpus Übergang am 14. Bund.

Anders sieht es aus, wenn man nur akustisch spielt und evetuell aufnimmt.

Aber auch da gibt es noch viele andere Parameter: Art der Saiten und deren Alter, Anschlagtechnik ...
Und Geschmack. Ich mag es nicht so gerne, wenn Saiten neu sind und noch sehr höhenreich, andere stehen gerade darauf.
 
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Da hat Ovation wohl gut abgestimmt.
Da kann ich dir nur Recht geben. Ich habe 5 Stück. Eine Legend LX aus USA, ne Celebrity Deluxe und ne Custom Elite 12-String aus Korea, ne Pinnacle aus Japan, eine aus China.
Auf der Bühne funktionieren die alle
 
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Ich geh das ja von der pragmatischen Seite her an, deshalb stellen sich mir solch haarspalterischen Fragen gar nicht:
- Will ich in hohen Lagen gniedeln, such ich mir eine Gitarre mit Cutaway. Ein Vergleich des selben Modells ohne Cutaway tut sich mir da gar nicht auf. Im Gegenteil, ich probier einfach ein paar Gitarren mit Cutaway aus und entscheide mich unter denen für die die mir am meisten zusagt.

- Selbiges bzgl. Tonabnehmerfrage: Will ich dass große Menschenmassen auf großer Bühne mein Gegniedel bestaunen, dann such ich mir eine Gitarre mit Tonabnehmer raus. Nie im Leben würd mich dann die Frage quälen ob die selbe Gitarre ohne Tonabnehmer besser klingt. Und selbst wenn sie es täte (und ich das wüsste) - für mich wäre sie unpraktikabel

- Und schließlich möchte ich vielleicht auf großen lauten Bühnen in hohen Lagen gniedeln… was mach ich da nur? Cutaway UND Tonabnehmer scheint ja soundmäßig das Desaster schon vorprogrammiert :D

Kurzum: Zuerst stell ich mir ganz praktisch die Frage welche Anforderung eine Gitarre erfüllen muss und dann such ich mir unter den Gitarren die da reinfallen die aus die am Besten klingt und nicht umgekehrt….
 
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hallo,
über Cuts kann ich nichts sagen aber die Pickups unterm Steg haben nach meiner Erfahrung einen deutlichen Einfluss auf den Klang. Unter Umständen sogar einnen positiven. Das merkt man besonders wenn man die Pickups selber einbaut und damit ein einen vorher-nachher Eindruck hat. Manche Pickups sind mit weichem Schrumpfschlauch umhüllt was der Schwingungsübertragung von den Saiten zur Decke nicht zu gute kommt. Andererseits sind der Sonicore von Fishman und der Element von LR Baggs von Metallgeflecht umhüllt und das gibt insbesondere beim Element einen deutlich crisperen Sound. Und den finde ich durchaus gut .....
und das Metall hört man auch aus dem Verstärker ...
Den geringsten Effekt hatten nach meiner Erfahrung die dünnen Elektretfolien von B-Band und die roten Matrix Pickups bei denen die Piezo Kristalle nur von einer dünnen Folie zuammengehalten werden. Wegen ihrer Härte haben die Kristalle selber wohl kaum einen Einfluss ....
 
Hey,
nicht selten werden Gitarren beim Pickup-Einbau (wenn es richtig gemacht wird!) optimiert.
Nicht wenige Gitarren haben ab Werk nicht optimal eingepasste Stegeinlagen.
Viele sind zu Dick und klemmen eher an den Wänden des Schlitzes als den Druck auf die Decke zu übertragen, nur selten sind die Unterkanten der Stegeinlagen richtig plan.
Wenn nun ein Fachmann den Pickup richtig einbaut guckt er nach dem richtigen Sitz der Stegeinlage im Schlitz und schleift die Unterkante richtig eben damit die Saiten sauber und gleichmäßig in den Pickup übertragen werden.
Oft klingt eine Gitarre nach einem so gemachten Einbau besser als vorher, da eine so bearbeitete Stegeinlage auch den akustischen Ton verbessert.


Gruß,
Bernie
 
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Achtung, fundiertes Halbwissen aus dem Verkauf und Marketing-Talk von renommierten Herstellern:

Der Bereich, welcher beim Cutaway entfernt wird, schwingt wohl ohnehin nicht sonderlich stark/viel mit. Es handelt sich um eine Engstelle zwischen Versteifungen (Halsfuß uns Zarge), was den Hub sehr minimiert. So soll es auch um sie Zarge sein, die ja ohnehin senkrecht zur Schwingrichtung / Auslenkung der Decke ist.

Meine Erfahrungen decken sich aber mit einigen hier: das Material Holz ist so inkonstant dass man unter Umständen mehr Unterschiede zwischen baugleichen Modellen hat als zwischen Cutaway und nicht Cutaway (weil zB beide Gitarren sehr ähnlich klingen).

In Zeiten von Kohlestoff-Gitarren köjjte Mann das eigentlich sehr leicht prüfen, da hier die Abweichungen marginalst sind.
 
Ich kenne meine Gitarre seit 1984, als ich sie mir gekauft habe.
Viele Jahre habe ich die originalen Stegeinlage (Knochen) ohne Tonabnehmer gespielt.
Mitte der 90er Jahre ließ ich mir einen Fishman Undersaddle-PU von einem renommierten Gitarrenbauer einbauen.
Letztes Jahr habe ich diesen wieder ausgebaut und mir selbst eine neue Stegeinlage (Knochen) angefertigt.
Da das meine Hauptgitarre ist, die ich täglich spiele, konnte ich die Unterschiede gut wahrnehmen.
Mein subjektiver Eindruck ist, dass der PU sowohl Bässe, als auch Höhen beschränkt hat.
Ich kann das nicht genau analytisch definieren, aber mir gefällt der pure Klang ohne PU sehr viel besser.
Allerdings denke ich, dass gerade bei diesem Thema extrem viel Psychologie mitspielt. ;)

LG, Anderl
 

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