Etwas Input benötigt. Eleven, Kemper oder Axe?

smello
smello
Registrierter Benutzer
Zuletzt hier
21.05.24
Registriert
26.03.08
Beiträge
2.821
Kekse
8.672
Ort
München
Hi Leute,

ich bin schon die ganze zeit am recherchieren aber irgendwie kann ich mich nicht so recht entscheiden.
Ich werde vermutlich bald in eine Wohnung ziehen, in der laute Gitarrenmusik nicht sonderlich erwünscht ist ;)
Bisher war das kein Thema, solange es nicht zuuu lange war. Und da ich sowieso schon länger mit dem Gedanken spiele digital zu werden, warum nicht jetzt?

Also was ich damit machen will ist zu Hause auch leise beziehungsweise quasi lautlos (Kopfhörer) spielen zu können. Dies wäre schon einmal ein Vorteil, bisher machte ich nachts Trockenübungen.
Außerdem natürlich aufnehmen und es sollte auch für Proben und Live tauglich sein.
Deshalb hab ich recherchiert und es scheint folgende Kandidaten zu geben:


Eleven Rack:

Pro:

- Preis! Da ich kein Pro Tools benötige ist es echt günstig
- Interface eingebaut (wo
- Scheinbar simple Bedienung


Nachteile:

- Angeblich live nicht so gut bedienbar
- Man kann wohl entweder nur mit Speakersim oder ohne spielen, nicht einen Ausgang mit und einen ohne. Finde ich sehr unpraktisch

Fazit: Scheint eher für Recording ausgelegt zu sein



Kemper:

Vorteile:

- Sound scheint ziemlich gut zu sein
- Anscheinend auch intuitiv zu bedienen

Nachteile:

- Man muss für Vielfalt auch Profiles anderer zurückgreifen (weiß nicht so recht, ob mich das stört, manch einen wohl schon)
- Kein Interface (aber nicht weiter tragisch, ist vorhanden)



Axe FX

Vorteile:

- Sehr guter Sound
- Immense Vielfalt (wobei wohl beim Std keine unendliche langen Effektketten möglich sind, brauche ich aber vermutlich auch nicht)

Nachteile:

- Kein Interface
- Kein USB
- Kein Kopfhörerausgang (ist aber auch nicht so schlimm)


Soweit meine Einschätzung.
Zur Zeit tendiere ich zum Axe FX Std oder Ultra, da das Eleven Rack wohl nicht so richtig für Benutzung außerhalb des Studios geplant ist. Ich finde es unsinnig und vollkommen Praxisfern, dass man nur mit oder ohne Speakersim spielen kann.
Außerdem gefällt mir die Idee einen "eigenen" Sound zu kreieren anstatt den Sound von anderen zu verwenden besser.
Das Axe FX II ist einfach zu teuer. So viel kann und will ich nicht ausgeben.


So, nach einem Roman meine Fragen:

- Habe ich irgendwelche Vor-/ Nachteile übersehen?
- Klingt das Axe FX Ultra mit der größeren Rechenpower auch besser? Oder ist man nur in der Lage krassere Sounds zubasteln, mit mehr Effekten?
- Gibt es sonst irgendetwas was man beachten sollte, bei der ganzen Geschichte?


So wer das alles gelesen hat und auch noch antwortet ist super :great:

Vielen Dank schonmal.
 
Eigenschaft
 
den Axe sollte man wegen seiner nominellen Rechenleistung nicht überschätzen
als er erschien, habe ich mich auch für ihn interessiert - eins der ganz wenigen 'zivilen' Geräte, mit einem TigerSharc von Analog Devices
ich hatte zu der Zeit ein System mit den 'normalen' Sharcs, die um eine 10er Potenz weniger Dampf machten
insofern war der Vergleich höchst interessant...
das Ergebnis eher ernüchternd - die Rechenleistung resultierte keineswegs in signifikant mehr 'Echtheit'
(da das Bauteil seinerzeit extrem teuer war, zielte die Massnahme imho in erster Linie auf Absicherung von 'intellectual property' etc... ein durchaus legitimer Ansatz und das Produkt ist ja nun keineswegs schlecht...)

inzwischen (was bekannt sein dürfte...) bin ich begeisterter Nutzer von Audio unter IOS
das kleinste iPad Air auf einem ioDock 2 halte ich für fast die ultimative Wohnzimmerlösung
als Apps wurden BIAS und JamUp von Positive Grid hier ja auch schon oft erwähnt
ich halte mich für relativ anspruchsvoll, was Sound und Bedienung betrifft...
preislich und leistungsmässig ist es auf jedenfall im Rahmen, funktional hat das Tablet noch ein paar goodies was Jammen und Ideen festhalten angeht...

cheers, Tom
 
Danke für die Antwort.

Ja an Lösungen wie diese hatte ich auch schon gedacht.
Aber obwohl ich offen für digitales bin, will ich irgendwie einen "Hardwareklotz" der wie ein Amp ist. Ich konnte mich auch nie mit Softwarelösungen am PC anfreunden.
Irgendwie will ich doch was, was aussieht wie ein Amp. Bin ich schizophren? :D

Benutzt du Ipad + App auch live?
 
im Grunde... ja
aber ich erspare diese Phase dem Publikum - dh alles was ich mache entsteht live aus dem Moment heraus
danach folgt eine Phase der Ordnung, in der ich Elemente auswähle, schneide und arrangiere
für meinen speziellen Bedarf ist das Teil eine Offenbarung, es überwindet die Interaktionsgrenze, die ein PC/Mac Betriebssystem imo verkörpert
interessanterweise gibt es unter IOS Aktionen, die auch unter einem 'normalen' Desktop-OS funktionieren würden
man ist anscheinend nur nicht drauf gekommen, so etwas zu implementieren (touch-Oberfläche als Inspirationsquelle für Entwickler)

ich habe es vor kurzem auch an anderer Stelle schon mal erwähnt, dass mir zB die Bedienung von S-Gear inzwischen komplett auf die Nerven geht. Allein das Gefummel an den Cabinet Einstellungen mit der Maus ist der blanke Horror...
Revalver verfolgt ja eine ähnliche Strategie wie BIAS, das 'customizen' habe ich keine halbe Stunde ertragen

bei BIAS schubse ich ein paar Bildelemente mit dér Fingerspitze, brauche das Instrument nicht aus der Hand zu legen, den Kopf verrenken etc
für mich stellt sich das wie Hardware dar - ich sehe das rein pragmatisch und nehme mein Befinden als Gradmesser: es nervt absolut nicht, da mal eben eine virtuelle Röhre zu wechseln oder den EQ Bereich anzupassen

ich habe meist Audiobus (quasi als Host) aktiv, im Eingang BIAS oder JamUp (sind dieselben Amps) und im Ausgang Multitrack-DAW als Aufnahmeprogramm...
wenn ich da an einem beliebigen Punkt aufhören und die 3 Apps beenden will, drücke ich 2x auf den Knopf des iPads, schubse die 3 Dinger von der Liste und schalte das iPad aus, keine 3 Sekunden.
Beim nächsten Start der Apps fangen sie automatisch mit dem letzten Zustand wieder an ohne dass ich was gespeichert hätte. Ist 'ne Kleinigkeit, aber äusserst angenehm...
normale Abstürze (selten) fallen fast nicht auf, das ist innerhalb von 2 Sekunden wieder da
ich kenne das Interval nicht, in dem der Zustand automatisch gespeichert wird, aber einen Datenverlust hatte ich noch nie (in 2 Jahren bei > 100 kommerziellen Apps, Freeware installiere ich nur ausnahmsweise, Spiele keine)
logischerweise arbeite ich nicht mit allen, ein Teil interessiert mich (als nicht-IOS Entwickler) von der Methodik

ich finde die Effektausstattung von JamUp durchaus passend zum live-spielen
im Gegensatz zur Amp-Simulation sind die Effekte aber eher Brot und Butter
(um einen Vergleich zu bemühen: ein ElCapistan ist da nicht an Bord, aber auf dessen Niveau spielen die Amps)
beeindruckend ist vor allem, wie differenziert die verschiedenen Modelle klingen
ich habe das am Anfang auch für unmöglich gehalten, was da behauptet wurde... und sogar richtig über BIAS gelästert... ist hier alles festgehalten :redface:
weil ich nicht jeden update mitmache, war ich bei JamUp etwas hinter der Stand und hatte natürlich 'meinen' Sound im Ohr... etwa auf dem level von Amplitube
und da reden die Leute plötzlich über BIAS (dieselbe sound-engine) als wenn ein Komet erschienen wäre :D
das hatte aber tatsächlich einen Quanten-Qualitätssprung gemacht...

cheers, Tom
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
OT: Ich muss als Physiker immer schmunzeln, wenn ich was vom Quantensprung als großen Fortschritt lese :D
Ein Quant ist ja die kleinstmögliche Einheit und ein Quantensprung also eigentlich der kleinstmögliche Sprung (zumindest kein großer ;) )

BTT:
Ich glaube ich sollte mir aber diese Möglichkeit mal ansehen. Scheint ja durchaus interessant zu sein.
Vielen Dank für die ausführlichen Eindrücke!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich gebe mich als AxeFxII-User zu erkennen und daher ist es nicht verwunderlich, dass ich für dieses Teil plädiere. Im Unterschied zum Ultra, hat es USB und Kopfhörerausgang. Was ich zu bedenken gebe ist, dass ca vierteljährlich neue Firmware herausgebracht wird - die Sounds werden immer besser! Beim Standard/Ultra ist Ende der Fahnenstange durch Hardwaregrenzen - soll heißen - keine Firmwareupdates.

Aber es ist auch so, dass man sich seeehr intensiv mit diesem Gerät beschäftigen sollte! Es gibt ein gesondertes deutsches Forum hierfür, da hilft man sich in nahezu aufopferungsvoller Weise!
 
Wenn ich das Geld hätte würde ich das auch glaube ich machen.
Aber es kostet (wenn mal eins gebraucht zu ergattern ist) einfach zu viel (für mich).

Für das Axe FX Ultra oder den Kemper würde ich sparen. Aber dann nochmal 600-800€ mehr? Das ist weit über der Schmerzgrenze.
 
Ja, entschuldige bitte - hatte ich auch so verstanden. Aber vielleicht geht ja, Dank außenstehender Hinweise, noch was. Bei mir hat es ca 1 Jahr gedauert zwischen der Entscheidung und dem Kauf - und das auch nur wegen zufälliger, glücklicher Umstände. (Nein, nein - habe keine Bank überfallen! :whistle:) Aber ich bekomme keine Verkäuferprovision - und in so fern ist es mir persönlich auch nicht wichtig, zu welchem System du Dich hingezogen fühlst. Ich wünsche Dir viel Kraft und Entscheidungskompetenz bei der Wahl des neuen Gerätes und mit diesem dann viel Freude :rock:
 
Ich bin für jeden Input dankbar. Sorry, wenn das falsch rüber gekommen ist :)
Ich bin auch echt am überlegen, ob ich das Geld ansparen sollte. Ist aber auch doof, dass es das Teil nirgends mal für nen ersten Eindruck gibt :D

Das ist bloß echt ein Haufen Geld. Naja diese Entscheidung werde ich auch nicht von heute auf morgen treffen. Aber ein Jahr sparen... Ob ich so viel Disziplin besitze? :D
 
man sollte beim Preisvergleich berücksichtigen, dass AXE und Kemper hoch-spezialisierte Produkte mit begrenztem Kundenkreis sind
die IOS Hardware stammt dagegen aus einer Massenfertigung im wahrsten Sinn des Wortes
dass diese Hard/Software Kombination sich so gut zur Signalverarbeitung eignet, war mit Sicherheit kein Ziel der Entwicklung
es ist ein netter Nebeneffekt, den man nutzen kann - umsatzmässig bleiben das (aus Apples Sicht) peanuts
insofern hinken direkte Preisvergleiche ein wenig
mit Studio Schnittstelle (Apogee Duet, RME Babyface oder Audient ID22) kratzt ein iPad auch an der 4-stelligen Marke

cheers, Tom
 
im Grunde... ja
...
cheers, Tom
Hallo Tom, wie hörst Du das fertige iPad Signal denn eigentlich ab?
Das würde mich mal brennend interessieren, spiele nämlich mit dem Gedanken, mir ebenfalls ein aktuelles, dezidiertes "Musik-iPad" zu kaufen...
(Mein iPad 2 ist leider oft zu langsam für BIAS und Konsorten... :()

Also wie spielst Du 1.) zu Hause und 2.) live mit dem genannten Setup? (iPad Air + Alesis ioDock 2)

Danke!
 
bei mir läuft der line-out vom alten ioDock in eine PCI Karte im Rechner (Creamware Scope)
der Ausgang der Scope Karte in einen NAD 1020 Hifi Preamp mit Roland DS30 Monitoren bzw AKG K501 Kopfhörer (die nutze ich zu 90%, die Boxen nur zur Kontrolle)
Boxen und KH könnte ich aber genauso gut direkt am ioDock anschliessen
(die Karte hat eigene DSPs, ist quasi latenzfrei und hat zusätzlich Adat IO)

Latenzmässig macht mir die 512er Audiobus Einstellung keine Probleme.
Bei den neuen iPads kann man für BIAS natürlich weiter runter, aber wenn noch Synths oder Effekte im Audiobus sind, ist da schnell Ende Gelände... ;)

für mehr Einzelheiten kannst du mich auch direkt fragen, damit das hier beim Thema bleibt

cheers, Tom
 
ich fang mal so an:

wenn du DEINEN amps sound auf 4 kg reduzieren willst, aber DEINEN amp sound dabei haben willst, dann geht eigentlich nichts am kemper vorbei. du erstellst dein eigenens profil und hast DEINEN sound.
der ist zu 99,9% identisch.
habe damit auch schon ein profil von meinem amp gemacht und war überrascht, wie identisch es am ende klingt.

zum AXE kann ich nichts sagen, noch nie gespielt nur mal kurz gehört - keine meinung.

das 11R hab ich selbst....wie du selbst schreibst, es ist günstig - dafür kann es aber auch richtig viel. tolles interface mit gutem klang, einfach und schnell gitarren sounds zum demo aufnehmen. 11R editior für den PC zum on-the-fly editieren - tolle sache!
ich habe mir dann mal die mühe gemacht und meinen mesa roadster sound im 11R nachgebaut....hat etwas gedauert, aber mit dem eingebauten EQ auf einem der FX plätze habe ich eine übereinstimmung im frequenzabbild bekommen, die ca. 97% entspricht.
dann das ganze über eine digitale endstufe auf meinem mesa box geschickt - tja, einen wirklichen unterschied konnte ich nicht mehr feststellen.
man bekommt - wenn man sich zeit lässt - auch mit dem 11R einen sehr guten sound hin - und wenn ich jetzt die preis-differenz zum kemper oder dem AXE sehe, dann ist meine entscheidung einfach das 11R.
die midi-leiste habe ich entsprechend programmiert, dass die CC# die effekte im 11R ein und ausschalten, den loop hab ich als soloboost benutzt und fertig war mein live-setup.
11R+digitalendstufe im kunststoffcase gegenüber dem selben sounds wie mein amp plus 4HE rack = setup unter 10KG gegen 25KG amp + ca. 10KG Rack.....es hat funktioniert!
ich habe auch nichts vermisst - das einzige was das 11R nicht kann, ist eben einmal ein boxensimuliertes signal und einmal eines ohne speakersimu. auszugeben - dann besorg dir einfach noch eine palmer PDI09 oder es der vergleichebaren kleinen kästchen von anderen herstellern (liegen unter 100.- euro) und du hast deine boxensimulation für den inear mix.
das einzige was fehlt ist ein pitch-shifter! wenn man diesen effekt nicht braucht, dann ist es kein problem. :)
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Danke für die Antwort :)

es hat funktioniert!

Darf ich fragen, was du mittlwerweile live spielst?


Edit: Das mit der zusätzlichen Speakersim ist natürlich auch gar keine doofe Idee. :great:
 
Zuletzt bearbeitet:
kommt drauf an. wenn wir ein komplettes programm spielen und die umbauzeiten es zulassen, dann nehm ich den amp mit rack, wenn es nur ein 30 minuten gig ist und es schnell gehen muss, dann 11R plus endstufe.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben