Fender-Amp (BJ III) nicht mehr so laut wie früher?

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Liebes Forum,

nachdem die Proben jetzt so langsam wieder angelaufen sind, habe ich den Eindruck, dass mein Fender-Amp (Blues Junior III) nicht mehr die Durchsetzungsfähigkeit hat, wie vor einiger Zeit. Volume 4, Master 5 - diese Einstellungen haben früher gereicht. Jetzt habe ich Volume 5 und den Master zwischen 6 und 7. Kein großer Unterschied, aber ich frage mich trotzdem, ob da irgendetwas nicht stimmt? Wenn mich meine Wahrnehmung der Lautstärken jetzt nicht völlig im Stich lässt: Wo könnte das Problem liegen? Zerschlissene Röhren etc? Die Besetzung der Band hat sich übrigens nicht verändert...

Vielen Dank für den Input und beste Grüße,
comicbookguy
 
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Der Blues Junior ist ein Röhrenkocher per se, je nachdem wie oft der gespielt wird kann es schon sein dass er irgendwann in nächster Zeit einen neuen Satz benötigt.
Leider hat 7ender beim BJr an einer Einstellmöglichkeit des Bias gespart (zumindest bis zum IIIer, ob sie das im IV endlich geändert haben kann ich nicht sagen weil keinen Schaltplan hier), insofern muss man das entweder einem Techniker überlassen der den Amp entsprechend modifiziert oder man nimmt speziell für den BJr spezifizierte und selektierte Röhren wie sie zB Tube-Town anbietet.
 
Der Blues Junior ist ein Röhrenkocher per se, je nachdem wie oft der gespielt wird kann es schon sein dass er irgendwann in nächster Zeit einen neuen Satz benötigt.
Hej, vielen Dank für deine Antwort!
Aber kündigt sich eine alternde Röhre dadurch an, dass dem Amp insgesamt langsam die Puste ausgeht? Oder kann das auch andere Ursachen haben?
 
Aber kündigt sich eine alternde Röhre dadurch an, dass dem Amp insgesamt langsam die Puste ausgeht? Oder kann das auch andere Ursachen haben?
Röhren alternd schleichend. Das beschriebene Szenario deutet darauf hin dass sie altern und langsam weich werden, ein weiteres Zeichenfadür ist dass er eher anfängt zu zerren.
Es kann aber auch sein dass einer der Anoden Widerstände des PR am abbrennen ist, das hatte ich auch schon ein paar mal.
Wenn allerdings die Bässe weich werden und die Kiste auf den Low Notes ins Furzen kommt dann liegt das Problem woanders, dann gehen die Elkos im Netzteil den Bach runter und müssten getauscht werden, dabei sollte man den ersten (Reservoir)Elko am besten gleich verdoppeln, dann wird der Amp untenrum deutlich stabiler.
 
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Es kann aber auch sein dass einer der Anoden Widerstände des PR am abbrennen ist, das hatte ich auch schon ein paar mal.
Wenn allerdings die Bässe weich werden und die Kiste auf den Low Notes ins Furzen kommt dann liegt das Problem woanders, dann gehen die Elkos im Netzteil den Bach runter und müssten getauscht werden, dabei sollte man den ersten (Reservoir)Elko am besten gleich verdoppeln, dann wird der Amp untenrum deutlich stabiler.
Ich sortiere die Aussagen noch einmal, weil ich glaube nicht alles verstanden habe :)

1. Alterserscheinung bei Röhren: Lautstärkeverlust und früheres Zerren. Ich habe noch gelesen, dass auch der Bass- und Höhenbereich zurück gehen kann. Stimmt das?
2. die von dir geposteten Röhren von TubeTown kann ich einfach einbauen - ich muss nichts weiter beachten hinsichtlich Bias etc.? Kann der Lautstärkeverlust nur an der End- oder auch an der Vorstufe liegen?
3. Wenn der Amp leiser ist als früher kann das auch an den AnodenWiderständen des PR liegen. Was meint PR? Woran erkennt man das Problem?
4. zu den Elkos im Netzteil: das Problem erkennt man am Rückgang des Bassbereiches (= weiche Bässe?)? Ich denke, bei mir ist der Bass noch entsprechend präsent. Kann es das Problem also nicht sein?

Liebe Grüße
 
Servus,

wie bluesfreak schrieb:

zu 1. Wenn Bässe zurück gehen, so muss das nicht zwingend nur an den Röhren liegen, sondern her spielen die Netzteilelkos eine sehr wichtige Rolle. Auch taub gewordene Kathodenelkos können Übeltäter sein.

zu 2. Die empfohlenen JJ LE84 (und bitte keine anderen) kannste problemlos einbauen. Die negative Gittervorspannung st nicht regelbar, hier ist im Netzteil ein Spannungsteiler verbaut. Der Lautstärkeverlust kann auch andere Ursachen haben.

zu 3. Vermutlich PI. Das Problem erkennt man daran, dass die Widerstände anfangen zu kokeln...

zu 4. siehe zu 1.

In Summe: die von Dir beschriebnen Fehlersymptome können vielfältige Ursachen haben. Ferndiagnose anhand von "schau mal da oder schau mal dort", ist aus Sicherheitsgründen (es geht um Deine Sicherheit, da niemand von uns aus der Ferne Deinen Kentnisstand zu Röhrenamps und deren Funktion einschließlich des Umgangs mit HV beurteilen kann) oft nicht ratsam. Bei Deinen vielen Fragen empfehle ich zu einem Tech zu gehen und ihm über die Schulter zu schauen. Der Tech beantwortet Deine Fragen sicherlich gern und beim Zusehen lernst Du am besten / effektivsten).
 
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Bei Deinen vielen Fragen empfehle ich zu einem Tech zu gehen und ihm über die Schulter zu schauen. Der Tech beantwortet Deine Fragen sicherlich gern und beim Zusehen lernst Du am besten / effektivsten).
Lieben Dank für deine Ergänzungen! Ich werde einen Teufel tun, mich an der Elektronik zu vergreifen :). Hatte mich nur interessiert für die Fehlereingrenzung. Werde sicherlich mal die Röhren tauschen und falls das nichts bringt, überlass ich alles weitere den Profis. Wichtig war mir vor allem die Frage, ob das Leiser werden überhaupt an den Röhren liegen kann...
Aber nochmal: wenn es leiser wird liegt es, wenn dann an den Endstufenröhren?

Vielleicht haben die anderen einfach lauter gemacht ;-)
Möglich wäre das, deswegen habe ich auch von meiner "Wahrnehmung" geschrieben. Kann mir aber auch nicht so richtig vorstellen, dass Saxophon und Posaune (beide unverstärkt) nach ihrer Corona-Erkrankung im letzten Jahr plötzlich mehr Zug auf der Lunge haben :)
 
Möglich wäre das, deswegen habe ich auch von meiner "Wahrnehmung" geschrieben. Kann mir aber auch nicht so richtig vorstellen, dass Saxophon und Posaune (beide unverstärkt) nach ihrer Corona-Erkrankung im letzten Jahr plötzlich mehr Zug auf der Lunge haben :)
Manchmal ist es einfach nur Psychoakustik.
Wenn ich nach einer Probe eine Woche später in den Raum komm und die Gitarre anschließe, denke ich: war ich letzte Woche wirklich soo laut?
Und manchmal bei der Probe: verdammt, ich brauch nen Marshallturm (überspitzt gesagt).
 
Aber nochmal: wenn es leiser wird liegt es, wenn dann an den Endstufenröhren?
Nicht unbedingt. Wenn die Vorstufe weniger Gain bringt, dann wird's auch bei starker Endstufe leiser - und umgekehrt. Oder es liegt halt an was ganz Anderem.

Ich werde trotzdem nicht müde... Röhren halten eigentlich eine ganze Weile, und bei etwas schwächelnden Röhren ist ein Unterschied zu brandneuen kaum hörbar (mal abgesehen vom Fall wo man einen kleinen puristischen Amp mit 3 Roehren hat, also Vorstufe, Endstufe, Gleichrichter - da kriegt man auch feinere Unterschiede ganz gut raus)... aber der Ansatz "mein Röhrenamp ist seltsam, also muss es an den Röhren liegen, also tausche ich die mal" ist wohl nicht auszutreiben. Klar, es schadet nicht, dass man einen Satz "sicherlich gute und frische" Röhren hat, aber bei meinen Rumschraubereien an Amps ist es meistens was ganz anderes.

Aber mal eben auf Verdacht >100 EUR für einen neuen Satz raushauen (es kann ja auch die Vorstufe sein) ist deutlich verbreiteter als für <100 EUR eine solide Diagnose von einem Profi machen zu lassen.
 
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...Aber nochmal: wenn es leiser wird liegt es, wenn dann an den Endstufenröhren?..

Möglicherweise habe ich ein "Verstehens-Thema" aufgrund der Interpunktion in Deiner Frage. Ich schreibe jetzt einfach mal so: Die Ursachen des Leiserwerdens können mannigfaltig sein - eine davon können die Endröhren sein, müssen es aber nicht.

Du musst das so sehen: Es gibt in so einem Amp 'zig Bauelemente. Sie sind in erster Line alle nur dafür da, die "Umgebung" für das Arbeiten der Röhren zu liefern (so dass am Ende tonal hinten das rauskommt, was sich ein Hersteller so denkt - manchmal ist mein Endruck: oder auch nicht...).

Es genügt bereits, wenn ungünstigerweise nur eines dieser "Pfennigkram"-Bauelemente fehlerhafterweise zu driften beginnt und schon arbeiten die Röhren nicht mehr da, wo sie sollen -> es wird leiser oder die Kiste fällt total aus. Das "Röhren-Marketing" ist natürlich voll darauf ausgerichtet: Mit "Hyiangg-Blinkiblinki-Premium-Matched-Gold-Labeled-Sets" aus einer bei Neumond selbstbeweihräucherten Apotheke lässt sich unheimlich Kohle verdienen - ganz anders als bei einem Einstellregler oder Widerstand, der preislich im Cent-Bereich liegt. :D

Daher "sind es immer die Röhren". Nö, leider fällt auch mal was im Cent-Bereich aus und oftmals schneller, als jemand "Pfifferling" sagen kann, weil hier sehr oft gespart wird...

Komischerweise oder aus Unkenntnis der Zusammenhänge oder aus marketingformierten Gründen richten viele User ihre Denke nur auf die Röhren. Die sind aber nur ein winziger Teil des Gesamtkontextes so eines Amps. Daher der völlig korrekte Hinweis von @DerZauberer hinsichtlich des finanziellen Aufwandes vs. Tech-Besuch.
 
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