Fingerstyle direkt auf 12 saitiger Westerngitarre lernen - sinnvoll?

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Gewitterwolke
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So, mich hat das Gitarrenfieber wieder erwischt, endlich!
Ich hatte vor knapp 20 Jahren 2 Jahre lang Unterricht (Liedbegleitung und ein wenig klassisch) und habe danach leider nichts mehr dazu gelernt. Verlernt allerdings auch nicht wirklich viel.
Soll heißen, ich habe auf diesem Niveau zwar immer wieder gespielt ohne großartig zu pausieren, aber nach 20 Jahren Spielerfahrung klinge ich leider mit meiner Gitarre auch nicht.
Jetzt möchte ich aber doch endlich weiter lernen, wenn auch im Selbststudium.
Meine Konzertgitarre klingt leider üüüüberhaupt nicht mehr (und auch neue Saiten helfen da kaum), aber eine 12 saitige Westerngitarre, die für meine Ohren gut klingt und mit der ich auch von der Spielbarkeit her gut klar komme, ist auch vorhanden.
Ich habe mir nun überlegt direkt darauf weiter zu lernen, habe aber Sorge, dass ich damit evtl. Schaden anrichte. Ist es später ein Problem auf eine 6 saitige Gitarre umzustellen? Oder ist das dann evtl. sogar einfacher?
Spielen möchte ich hauptsächlich moderne Fingerstylestücke (die muß ich noch suchen :) ).
Ohne Fingerpicks komme ich bis jetzt ganz gut klar, aber da werde ich mich noch umgewöhnen müssen, denn es klingt einfach zu dumpf.
Was denkt Ihr, macht das Sinn oder ist das ganze völlig aussichtslos?
Danke und einen schönen Abend noch Gewitterwolke
 
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Willst Du die Gitarre mit 6 oder mit 12 Saiten spielen?
 
Fingerstyle auf der Zwölfsaitigen ist schon eher die hohe Schule, würde ich mal sagen. Ich glaube nicht, dass du dir einen Gefallen tust, wenn du so den Wiedereinstieg versuchst. Es ist nun mal bei Einzelsaiten viel einfacher, die richtige Saite zum richtigen Zeitpunkt zu treffen und einen klaren Ton zu erreichen.
Zwölfsaiter werden in der Regel doch eher zum Strumming und Akkordspiel eingesetzt, auch wenn es ein paar Virtuosen gibt, die ihnen auch gezupft einen tollen Sound entlocken. Für den Anfang würde ich mir aber auf jeden Fall eine Instrument mit sechs Saiten zulegen, sonst wirst du nicht glücklich werden.

Gruß

Toni

€: Saitenstaubers Beitrag hatte ich noch nicht gelesen, nur sechs Saiten aufzuziehen wäre natürlich eine Alternative.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also eigentlich wollte ich die schon mit 12 Saiten spielen.
Bei leichteren Stücken, wie z.B. Für Elise aus dem Klassikbuch oder Dust in the wind z.B. gibt's auch erstmal keine Probleme, aber weiter bin ich halt noch nicht gekommen.
 
Komplexen fingerstyle auf einem zwölfsaiter zu erlernen, ist mMn erheblich beschwerlicher als auf dem sechssaiter; erst recht, wenn du mit fingerpicks spielen möchtest und damit noch keine erfahrung hast. Du kannst das natürlich einfach versuchen und sehen, wie weit du damit kommst; saitentsaubers methode oder ein sechssaitiges instrument bringen dich aber sehr wahrscheinlich um einiges schneller und mit weniger frust ans ziel.

Gruss, Ben
 
Danke für Eure Meinung!
Ich befürchte leider, dass Ihr Recht habt :-(
Die 12 saitige auf 6 Saiten zu reduzieren ist keine Option für mich, mal sehen wie ich das Problem lösen kann...
 
Hmm, also am "Geschmack" soll's nicht liegen... Das Talent ist da doch wohl eher ein Problem :)
Nein, im Ernst, ich bin wieder auf dem Boden der Tatsachen gelandet: meine Fingerpicks sind angekommen und damit erübrigen sich alle Fragen, die ich hatte.
1.) 6 oder 12 Saiten? Naja, wenn man mit den Picks nicht mal auf 6 Saiten spielen kann...
2.) Wie an eine 6 saitige kommen? Immerhin hier gute Neuigkeiten: mit Picks klingt mein altes Schätzchen schon etwas weniger übel, also vorerst brauchbar.
3.) Welches Buch zum Wiedereinstieg, wenn doch schon Kenntnisse vohanden? Da ich mit den Fingerpicks wohl scheinbar bei 0 anfange (was die rechte Hand angeht), wird's das Bögershausen "von Anfang an"
4.) Welche Gitare für's Fingerstyle kaufen (später)? Erstmal völlig egal. Da ich ja erst dann in eine neue investieren möchte, wenn ich ein bestimmtes Spielniveau erreicht habe, habe ich ja jede Menge Zeit zu sparen und mich umzusehen und dann bis dahin wohl immerhin preislich nicht so riesige Einschränkungen.
Das kann ja was werden :rolleyes:
Das kann ja was werden :)
 
Ja, das ist ein frust mit den fingerpicks am anfang :) Durchbeissen, ein paar wochen lang; "es ist verboten, ohne fingerpicks zu spielen", so in dem sinne. Danach fängt es an, besser zu werden und dann macht es auch spass.

Halt durch, das wird schon.

Gruss, Ben
 
Meine Konzertgitarre klingt leider üüüüberhaupt nicht mehr (und auch neue Saiten helfen da kaum)..
..Immerhin hier gute Neuigkeiten: mit Picks klingt mein altes Schätzchen schon etwas weniger übel, also vorerst brauchbar.

Nach diesen zwei Aussagen aus dem Kontext hätte ich die Vermutung, dass Dir der typische Klang von üblichen Nylonsaiten auf der Konzertgitarre nicht besonders zusagt.

Da würde ich Dir einen der beiden speziellen Stahl-Saitensätze für Konzertgitarre von Thomastik-Infeld aus der Classic-S-Serie empfehlen:
Thomastik KR116 Classic S Rope Core (Flatwound) oder Thomastik KF110 Classic S Precision Light (Ball End)
Mit diesen Saitensätzen klingt eine Konzertgitarre einer Westerngitarre ähnlicher (vor allem bei den Diskantsaiten).
Und auch ohne Fingerpicks hat der Ton, vor allem der Diskantsaiten, ein langes Sustain und viel Brillianz und klingt viel weniger dumpf wie übliche Nylonsaiten.

Hier ein Beispiel: You-Tube - Fleetwood Mac - never going back again (mit Thomastik KR116)

Die Thomastik KF110 würde ich gegenüber den KR116 noch stärker Richtung Westerngitarre einordnen.
 
Hmm, also am "Geschmack" soll's nicht liegen... Das Talent ist da doch wohl eher ein Problem :)

Naja, so vollkommen talentfrei wirst Du doch nicht sein, manchmal soll üben ja auch schon mal in die richtige Richtung führen. :)

Auf jeden Fall sieht man bei den Kottke-Videos, dass es durchaus Spieler gibt, die sich hauptsächlich den Zwölfsaitern verschrieben haben. Wenn's Dir also Spaß macht mit dem Gerät, dann geh einfach ran, wird schon was werden...

Gut üb
Harald
 
@Ben: vielen Dank, das läßt mich doch hoffen :)

Aber ich muß sagen, schon nach diesem einen Wochenende, geht's schon viel besser. Und es hat sogar einen sehr positiven Nebeneffekt. Weil es sich
so ungewohnt anfühlt, spiele ich erstmal ganz langsam und somit auch viel genauer. Habe schon ein paar Fehler aufgespürt, die sich so im Laufe der
Zeit eingeschlichen haben. Ich glaube mit den Dingern werde ich mich also doch ganz gut anfreunden.


@Richelle: vielen Dank für diesen tollen Tipp. Das werde ich auf jeden Fall probieren.
OBWOHL der Klang der Nylonsaiten generell gar nicht mein Problem ist. Es ist wirklich die Gitarre an sich. Ein uraltes Teil, Sperholz oder so, leider
mittlerweile auch mal feucht geworden... Der Klang ist einfach miserabel. Richtig gut war er nie, aber jetzt ist es eine wirkliche Katastrophe.
Aber falls die Saiten da war rausreißen können, ich probiere es gerne aus.
Es dauert einfach noch, bis ich eine neue Gitarre kaufen kann und trotzdem möchte ich spielen, einen Versuch ist es also wert.

@Harald: Ja, auch ich habe davon gehört, dass üben schnonmal weiterhelfen soll :)
Es ist einfach nur so, dass ich so ziemlich genau im Kopf habe, was ich möchte, aber noch nicht genau weiß, wie ich da hinkomme. Und da hier
scheinbar Menschen unterwegs sind mit mehr Ahnung oder Erfahrung als ich, höre ich mich doch gerne nach guten Ratschlägen um.
Ist aber ja auch alles super, denn niemand hat geschrieben, dass man auf einer 12 saitigen so anders spielt und lernt, dass es "schlecht" sei um
später wieder auf eine 6 saitige umzusteigen. Das ist ja das wichtigste. Denn so kann ich ja dann nicht viel verkehrt machen.

Ich nehme also alle Tipps zusammen und über was das Zeug hält, wird schon werden :)
 
niemand hat geschrieben, dass man auf einer 12 saitigen so anders spielt und lernt, dass es "schlecht" sei um später wieder auf eine 6 saitige umzusteigen.
Gut, dann mach ich mal den Anfang ;)
Es kommt allerdings drauf an, was Du auf der 12saitigen spielen und lernen willst. Wenn Du versuchst, das Potenzial der vier Doppelsaiten voll auszureizen, indem Du sie von "oben" oder von "unten" anschlägst und dabei manchmal auch nur eine Saite zum Klingen bringst (wie er hier), dann musst Du viel Zeit und Energie aufwenden, um Dinge zu lernen, das Du auf einer sechssaitigen so nicht anwenden kannst (und auch nicht anzuwenden brauchst). Damit wird es nicht "schlecht", aber ein ziemlicher Umweg.
 
Und um noch einen draufzusetzen:
Es gibt unheimlich viele Dinge, die auf einer 12saitigen Gitarre für einen "Normalmenschen" so gut wie unspielbar sind, dass man es sich wirklich gut überlegen sollte! Eine 12saitige Gitarre wird immer ein "Nischeninstrument" bleiben! Klingt für manche Sachen schön, aber mehr auch nicht! (Übrigens ein absoluter Jahrhundert - Könner wie Leo Kottke kann nun wirklich nicht als Gegenbeweis angeführt werden!).
Davon abgesehen muss eine 12saitige Gitarre qualitativ sehr hochwertig sein, so dass das Spielen überhaupt Spass machem kann. Und dafür - meine Erfahrung - muss man schon eine ganze Menge Euros mehr als für eine gute 123saitige auf den Tisch legen!
In meinen Augen macht es wesentlich mehr Sinn, erstmal das Spielen auf einer 6saitigen Gitarre zu lernen und sich dann, wenn man es unbedingt möchte eine 12saitige zuzulegen.

12 Saiter als einzige Gitarre und dann auch noch zum Lernen? Ich würde dringend abraten!
 
Natürlich liegen die Saiten enger auf den meisten 12 Saitern.
Aber Leo Kottke tut es auch auf der 12 Saiter.

Von daher würde ich mal sagen, keine Panik auf der Titanic, probier es einfach.

Gute Literatur findest Du im Fingerprint Verlag (Acoustic Music Records) von Peter Finger, der selbst ein Meister seines Fachs ist.
Ich plädiere immer dafür, auch in meinem Unterricht, erstmal keine unnötige Panik zu verbreiten.
Käme nun einer mit ner 12 Saiter würde ich das erst mal mit dem Schüler probieren.
Wenn's gar nicht geht würde ich mit dem Schüler, hier in Berlin, in einen Laden gehen und ihn beim Kauf eine Sechssaiter beraten.
Hat der Schüler keine Zeit zum Einkaufen gehen dann mach ich das auch gern mal Online- 30 Tage Geld zurück Garantie.

Sprich Du hast keine Not, probiere doch alles in Ruhe aus.


PS:
Kottke sehe ich übrigens nicht als "Jahrhundert Könner".
Die meisten seiner Stücke sind Spielbar und Lernabr.
Also nur Mut....
 
Kottke sehe ich übrigens nicht als "Jahrhundert Könner".
Die meisten seiner Stücke sind Spielbar und Lernabr.

Na, dann ist es ja gut!
(Ich bin wirklich kein großer Kottke - Fan, aber wenn ich sowas lese, naja....!)

Wer verbreitet hier denn Panik?
Der TE fragt, was man so allgemein von seiner Idee hält und ich habe dazu meine Meinung, die ich geäußert habe. Natürlich muss er selber wissen, was er will. Ich warne ja nur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also ich bin mir gerade nicht mehr so sicher, ob wir noch das selbe meinen.
Es geht ja genau darum, dass ich eine 12 saitige Gitarre HABE, die sich sehr gut bespielen lässt und für mich auch gut klingt. Und dass mir leider eine brauchbare 6 saitige fehlt und auch noch länger fehlen wird.
Deswegen ja die Frage ob es schadet. Wenn ich jetzt ca. 1 Jahr 12 saitig fingerstyle lerne, kann ich immer noch problemlos wechseln ohne dass ich mir die Technik ruiniert habe?
Ginge es darum überhaupt eine Gitarre anzuschaffen um zu lernen, würde ich mich auch ganz klar nach einer 6 saitigen umsehen.
Aber ich bin durch Eure Beiträge sehr ermutigt es einfach zu probieren und vielleicht wirken die neuen Saiten demnächst auch Wunder, dann sind sowieso meine Probleme gelöst :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde es mal ganz vorsichtig so formulieren: Meine Befürchtung, die ich hier wohl mit einigen anderen teile, ist die, dass du dir in einem Jahr als Anfänger gar keine keine vernünftige Fingerstyletechnik auf der Twelvestring draufschaffen kannst. Oder anders gesagt, du verschwendest eine Menge Zeit, weil es bei zwölf Saiten deutlich schwieriger ist, eine saubere Zupftechnik zu entwickeln.

Meistens ist es doch so, dass Zwölfsaiter in der Regel eher von fortgeschrittenen Gitarristen als Zweit-, Dritt- oder Viertgitarre angeschafft werden, und das hat imho schon seinen Grund. Da ich aber den Eindruck habe, du willst das gar nicht unbedingt hören sondern von uns nur den Segen für die Zwölfsaitige haben, wünsche ich dir ganz ernsthaft viel Spaß dabei, vielleicht ist das ja für dich der richtige Weg und du berichtest ab und zu mal darüber, wie es läuft.

Gruß

Toni
 
Als Rhythmusgitarre ist eine 12 unschlagbar. Meistens jedenfalls. Und ja,man kan sich auch auf der 12 Fingerpicking aneignen, es dauert nur (erheblich) länger, denn man braucht (erheblich) mehr Präzision. Schlußendlich ist es eine Frage der persönlichen Präferenzen. Will man "perfekt" werden, dann ist es ein (erheblich) längerer Weg. Es klingt aber auch (erheblich) besser.
Wenn man "Lagerfeuertauglich" sein will - was immer das ist - dann ist es dennoch erzielbar.
Just my 2 cents...
 

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