Fuge über B-A-C-H

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Ich weiß, dass Fugen schwer zu schreiben sind, gute Arbeit!

Das Stück gefällt mir klanglich und subjektiv jedoch gar nicht, sodass ich mich damit auch nicht näher außeinandersetzten werde:redface:

Eine Fuge auf b-a-c-h zu machen ist wirklich schon weit über dem gehobenen Niveau, deshalb möchte ich dir an dieser Stelle nochmals etwas Respeckt zollen:)

Wenn ich nicht gewusst hätte, dass es eine Fuge sein soll, hätte ich es glatt für was in Richtung Messiean gehalten (was eine Fuge ja nicht ausschlißet). Es schwankt quasie ganz stark wzischen irgendwas atonalem und irgendetwas barock-kirchlichem (schon allein wegen der Orgel).
Tut mir leid, dass ich an dieser Stelle nicht mehr dazu sagen kann:redface:


Armin
 
das klingt ja besonders gegen Ende so unglaublich nach beliebig zusammengeworfenen Tönen... vielleicht sollte irgendein Musiktheoretiker was dazu sagen, aber als -konsument find ich's sehr unansprechend. Sorry.
 
je a tonaler das ganze, desto mehr kann man als fuge "durchgehen" lassen. das heißt vielleicht auch sowas wie "je a tonaler desto einfacher". mag sein dass die töne "stimmen" aber ästhetisch ist für mich was anderes ;)

über bach haben allerdings schon viele irgendwas geschrieben, also so gaaaanz neu ist diese idee natürlich nicht.

OT:
sag mal flix, wie heiß das instrument in deinem avatar nochmal. wenn ich mich erinnere ist es eigentlich seit dem barock oder früher schon "ausgestorben". ich hab damit schon ein konzert gehört (inklusive gambe und ich glaube cembalo - ist lange her)... irgendwas mit "Z" muss es gewesen sein. sorry das lässt mir grade keine ruhe :D
 
In einem komplett freitonalen Umfeld funktionieren Fugen sowieso nicht.
Die Tonalität ist ihre formgebende Kraft.
Man kann das ganze sehr an die Grenzen treiben, wie Messiaen und Hindemith es gemacht haben, aber sprengt man die Grenzen haben wir keine Fuge mehr.
Das ist genauso wie wenn Webern sein Werk "Symphonie" nennt.
Symphonische Aspekte sind zu erkennen, aber es ist längst keine Symphonie mehr.
 
Zu eurer aller beruhigung,
habe solche reaktionen erwartet.
Und eigentlich entsprechen sie meiner Intention.
Natürlich ist ÄSTHETIK etwas subjetktives, ich finde aber das
auch Scheiße ästhetisch sein kann. Ich habe einfach ein problem
Ästhetik mit wohlklang oder Schönheit gleich zusetzen, ich denke solch ein Kunstbegriff
ist definitiv veraltet.

Das Instrument in meinem Avatar, ist ein Serpent, häuptsächlich in der Renaissance und dem Früh_Barock vertreten,
aber auch noch bei Wagner und Berlioz zu finden.
 
Darf ich da nochmal nachhaken?

Du schreibst Musik, die scheiße klingen soll, weil du auch Scheiße ästhetisch finden kannst?
Sorry, aber als großer Messiaen- und Ligetifreund muss ich sagen: Das hat nichts mit dem fehlenden "Wohlklang" zu tun.

Ich verstehe wirklich nicht, wie man absichtlich schlechte Musik schreiben kann, damit sie anderen Leuten nicht gefällt. Damit meine ich keine Disharmonien...
 
Du hast mich falsch verstanden.
Ich finde nicht das die "Fuge" scheiße klingt.
Eigentlich wollte ich nur sagen, das ich das was
in einem sehr konservativen, und wie ich finde beschränkten,
Kunstbegriff, vielleicht eben mit Sätzen wie " das klingt ja scheiße, kann ich auch",
wie zum Beispiel viele zu den Sachen von Joseph Beuys, und John Cage, die wie ich finde
eine ähnliche Ästhetik haben, sagen, durchaus auch als ästhetisch empfinde.
Auch finde ich das ich innerhalb eines Kunstwerkes auch von bestimmten Teilen abgestoßen werden kann,
was zur gesamt Wirkung erheblich beiträgt.
Was ich in letzter Zeit in meinen kompositionsversuchen, gewissermaßen als "Problemstellung" , zu behandeln versuche,
ist eine Verbindung von sym - und antipathie.

Ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt.
 
ich verstehe Flix eigentlich ganz gut. ästhetisch muss nicht unbedingt sein, was wohlklingt.
wenn ich beispielsweise versuche, ein gebrochenes herz, eine katastrophe oder sonst irgendetwas unschönes umzusetzen versuche, hat eine wohlklingende konsonanz nicht den erwünschten effekt. ästhetisch kann es trotzdem sein.

wenn die intention des threadstellers nun war, reaktionen auf ein "scheißeklingendes" werk zu beobachten, kann dasdurchaus auch seine verschrobene ästhetik haben. man schaue sich mancherlei neue musik an, wo es eben nicht unbedingt darum geht, ein wohlklingendes werk zu schreiben, sondern eben darum, das publikum irgendetwas erfahren zu lassen. das kann man aber auch gut und verständlicherweise als blödsinn auffassen :)
 
Find ich sehr erfrischend deine Fuge, kannst du noch ein klein wenig über die Konstruktionsmerkmale sagen ?

Sozusagen die massierte Dissonanzenflut als Höhepunkt und Abbruch.

;)
 
Über B-A-C-H zu komponieren, diese Idee hatte Bach auch selbst und in mehreren Stücken umgesetzt auf verschiedene Art und Weise.
Stücke, die atonal sind, klingen nicht zwangsläufig scheiße. Mir gefallen zwar subjektiv solche Stücke auch nicht, aber objektiv betrachtet kann man durchaus erkennen, welches Werk künstlerisch hochwertig ist und welches nicht.

Bei deinem Stück, Flix, weiß ich nich genau, was ich davon halten soll. In welcher Tonart steht die Fuge? Keine Vorzeichen... A-Moll? C-Dur? Du fängst auf B an und der zweite Themeneinsatz ist mit einem E. Wie man es dreht und wendet, es ist kein richtiger Themeneinsatz auf der Dominante (in B müsste es F sein).
Das besondere an einer Fuge ist, dass trotz Stimmenüberschneidung, es immernoch harmonisch zusammenpasst und alle Stimmen eigenständig gut klingen. Wenn man nun meint es solle atonal sein, ok, aber bei dir klingt es eher wie "einfach übereinander gelegt".
Ich könnte jetzt noch auf die übrigen Regeln einer Fuge eingehen (Dux, Comes, Durchführung, Zwischenspiele etc.), aber auch diese hast du nicht eingehalten.

Fazit: Das einzige, was an deiner Fuge "fugig" ist, ist die Tatsache, dass die Themen versetzt einsetzen. Der Rest klingt insich unstimmig und passt überhaupt nicht zusammen. Künstlerisch sehr gute, atonale Stücke klingen anders und nicht willkürlich.
Tut mir Leid. Ich möchte dich keineswegs runtermachen oder so ;-) Vielleicht steckt ja in deiner Fuge mehr, als ein Musiker mit seinen veralteten Kenntnissen über Fugen erkennen kann.

Gruß 3mmis

PS: Ab Takt 40 (bzw. 2:00 min etwa) musste ich lachen ;). Ist zwar musikalisch nicht wirklich überzeugend, klang aber irgendwie lustig.

PPS: Fastel, "je a tonaler desto einfacher" würde ich auf gar keinen Fall sagen! Fugen in so einer Perfektion zu schreiben, wie Bach es tat ist sehr schwer, da sie nicht nur harmonisch stimmen sondern auch die einzelnen Stimmen alleine auch Sinn ergeben würden.
 
PPS: Fastel, "je a tonaler desto einfacher" würde ich auf gar keinen Fall sagen! Fugen in so einer Perfektion zu schreiben, wie Bach es tat ist sehr schwer, da sie nicht nur harmonisch stimmen sondern auch die einzelnen Stimmen alleine auch Sinn ergeben würden.
bach hat ja auch nicht a-tonal geschrieben daher sehe ich da keinen widerspruch - im gegenteil. das ist doch genau das was ich sagte: je a-tonaler desto leichter kann man sich hinter dem "das ist kunst die ihr alle nur nicht versteht" verstecken. ob das hier nun so gewesen ist will ich aber gar nicht damit behaupten.
 
Echt?
Und wie schafft Philipp Glass das mit seiner tonalen Musik auch? :rolleyes:
 
Die Grundidee zu diesem Stück ist das B-A-C-H Thema und eine von mir aus sehr freie Fugenform.
Ist mittlerweile auch schon wieder etwas her, sodass ich mich nicht, weil mein anliegen dabei auch war, spontan alles aus einem Guss zu schaffen, an die Begründungen für jeden einzelnen Einsatz errinern kann.

Grundsätzlich sehe ich bei dieser ganzen Stückevorstellerei mittlerweile keinen Sinn mehr.
Die Sachen werden meist einmal angehört, und von diesem spontanen Eindruck wird dann eine, meist, oberflächliche Bewertung abgegeben. Wirklich konstruktive Kritik, oder eine Diskussion, bleibt meist aus.

Die Offenheit für Neues scheint mir auch recht gering. Es wird Fuge gelesen, und wenn das was man dann hört nicht den Vorstellungen entspricht kann es meistens schon nichts sein.
Neben, auch durch, Stilkopien versuche ich doch meinen eigenen Stil oder meine eigene Sprache zu entwickeln, das niemand eine Fuge wie Bach schreiben wird, finde ich nur allzu logisch, und sehe darin auch keinen künstlerischen Anspruch.
Abschließend möchte ich noch erwähnen das nichts an dieser Fuge willkürlich ist.

MFG Felix
 
Da hätte ich dich auch gleich vorwarnen können. In diesem Bereich laufen nicht nur klassische Komponisten, Musiktheoretiker oder studierte Musiker herum.
Viele wissen gar nicht, was sie dazu sagen sollen, oder können es nicht ausdrücken, selbst wenn es ihnen gefällt, oder sie mögen es nicht, weil ihr musikalischer Horizont es nicht zulässt.

Wenn du mehr Kritik willst, dann kannst du zu den Snobs ins Tamino Klassik Forum gehen. :D

Ich hab leider nicht die Zeit so ein Werk ausführlich zu analysieren, weil es dafür im ersten Moment mal zu komplex ist und ich auch noch anderes wichtiges zu tun hab.
Auch studierende, studierte, oder Komponisten, oder studierte Komponisten werden da wahrscheinlich auch nicht immer die Zeit, die Lust, etc. haben um so ein Stück eingehender zu analysieren.
Vor allem, weil es eben nur ein Computerprodukt ist, dass das anhören nicht gerade angenehmer macht.
Und über Internet ist das eben auch so eine Sache...
In einer schönen gemütlichen Runde, wo man sich das mal vorspielen kann, die Notenblätter durchreicht und diskutiert ist das viel konstruktiver und klarer als hier, wo eben alles über diese Distanz geschieht.

Deswegen kann ich auch nur sagen, dass mir die Idee des Stückes gefällt, die Klangqualität bleibt aussen vor, da fehlt nun mal die menschliche Komponente des Auszuführenden und die Klangfarbe einer richtigen Orgel.
Ich kenn das, ich hab auch nicht immer ein richtiges Orchester oder Streichquartett zur Verfügung, da muss ich auch darauf zurückgreifen.
Fuge ist hier nur ein Titel für mich. Es erweckt den Eindruck einer Fuge, aber im klassischen Sinne ist es keine mehr und das muss sie auch gar nicht, sonst würden wir heute immer noch keinen Beethoven und Wagner, oder Ligeti kennen und das wäre nicht gerade so toll...
 
Nun, ich habe mich sehr bemüht meine Kritik konstruktiv zu gestalten. Doch wie LordAbstellhaken bereits sagte, hat hier wohl kaum einer die Lust oder Zeit, eine ausführliche Analyse vorzunehmen.
Ich muss hier allerdings deinen Vorwurf zurückweisen. Statt auf Kritik einzugehen oder Dinge zu erleutern, regst du dich über die angeblich nicht konstruktive Kritik auf. Ist ja schön, wenn du dann abschließend sagst, dass deine Fuge nicht willkürlich ist. Aber wie wärs wenn du auf die genannten Kritikpunkte dann eingehen würdest und uns eines besseren belehrst. Mich würde es sehr interessieren, was noch hinter deiner Komposition steckt. Doch wenn du nichts auf unsere Beiträge sagst, als nur, dass alles keinen Sinn hat, was du schreibst, kann zwangsläufig keine Disskusion über deine Komposition entstehen.
Ich frag mal anders: Was hast du denn erwartet, wie das Feedback aussehen soll?

Gruß

PS: Tut mir Leid, dass ich bei dem Begriff "Fuge" an das barocke Formschema mit allen seinen Regeln denke und nicht an ein Stück, das keine dieser Regeln erfüllt. :gruebel:
PPS: Ja, Fastel, dann habe ich dich falsch verstanden ;)
 

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