Gesangsmikros für Einsteiger 2022

  • Ersteller grillmasterfunk
  • Erstellt am
G
grillmasterfunk
Gesperrter Benutzer
Zuletzt hier
12.05.24
Registriert
30.08.22
Beiträge
153
Kekse
615
Hallo zusammen!

Da im PA Forum das Thema gerade diskutiert wird und die meisten Beiträge hier schon etwas älter sind, habe ich mir erlaubt, ein neues Thema zu erstellen.

Welche Mikros eignen sich für Einsteiger, für welche Musikrichtung & Stimmlage, was sollte man mindestens investieren, ab wann gibt es einen echten Qualitätssprung und wo sollten Gebrauchtpreise liegen?

Ich fang mal an:

- Shure SM58: ca. 100,-€
Klassiker, mittenbetont, bisschen muffig, für Rock und Blues sicher gut, kaum Griffgeräusche, unverwüstlich, Niere mit kaum Rückkopplung, ausgeprägter Nahbesprechungseffekt

- Shure Beta58: ca. 170,-€
deutliches Upgrade, transparenter als SM58, brilliantere Höhen, gut für Jazz, Pop, etc. mit mehr Transparenz, gleiche Robustheit und Verarbeitung, Hyperniere, Monitorbox sollte daher leicht seitlich stehen, sonst etwas höhere Rückkopplungsgefahr

- Fame MS85: ca. 25,-€
schlechte Kopie, nasaler, topfiger Sound, eher für den Karaoke-Abend oder Kindergeburtstag, Griffgeräusche deutlich zu hören


Hinweis: Gerade die beiden Shure Mikros werden im Internet sehr, sehr, extrem oft als Fälschung angeboten! Ich habe selbst zwei gefälschte Beta58! Nur für Experten erkennbar! Vorsicht!

… andere Brands werden wesentlich weniger gefälscht, da deutlich weniger verbreitet!
 
Zuletzt bearbeitet:
AKG D5

weil es nicht so dumpf klingt wie das Sado-Maso 58, weniger Nahbesprechungseffekt hat, man sich das Ding nicht in den Schlund stopfen muss, um gehört zu werden und auch sonst besser ist.
Vermutlich nicht so unzerstörbar, aber wir fahren ja nicht nachts mit dem Kombi drüber. :)

https://www.thomann.de/de/akg_d5.htm
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 6 Benutzer
Sennheiser

kennt sich jemand mit den Sennheiser Produkten aus? Die sollen ja auch recht gut sein!

- e835
- e840
- e935
- e945
- e965

… ich habe gerade einfach aus einer Laune heraus 2 Stück von den e835 ersteigert … für zusammen 55,-€ inkl. Versand …

… bin mal gespannt!

😂
 
kennt sich jemand mit den Sennheiser Produkten aus?
Auskennen ist viel zu viel gesagt :) Ich besitze ein e845, das bei mir als Backup Mikro immer dabei ist. Das Haupt-Mikro ist in einer anderen Preisklasse (Lewitt MTP 940 CM). Früher hab ich das Sennheiser als Haupt-Mikro benutzt und ein SM 58war mein Backup :)

Insgesamt ist das 845 "ok" aber auch nur das. Es zeichnet nicht so fein, wie ich das gerne haben möchte. Aber was Handhabung und Griffgeräusche angeht ist es durchaus gut, Feedback-unauffällig und im Klang recht neutral. Nahbesprechung ist nicht so ausgeprägt wie beim SM58 aber vorhanden und bei Bedarf gut nutzbar. Bekannte von mir setzen auf das 945, das ist ne ganze Klasse besser. Beim nächsten Kauf eines dynamischen würde ich wohl auch auf die 9er Serie gehen.

HTH, Nico
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Aus eigener Erfahrung kann ich als Einsteigermikro das "t.bone MB85 Beta" empfehlen (auch wenn es jetzt gerade nicht lieferbar ist).
Das ist ein budget-Clone eines Shure SM58 Beta und ich hatte es mir für ca. 39€ zuerst als Proberaummikro/talkback angeschafft.
Inzwischen war ich damit aber auch live auf der Bühne. Materialien sind billiger als beim SM58, daher gehen sie im rauen Alltag schneller hinüber, aber wenn man drauf aufpaßt: meins hält schon seit Jahren. Nur Griffgeräusche sind lauter als beim SM58.
Mein persönliches Hauptmikro ist ein klassisches SM58, ohne Beta, weil mir noch nichts besseres untergekommen ist :m_git1:
Ich mache das schon seit Jahrzehnten und kenne zumindest vieles, was der Markt so hergibt ...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Na dann geb ich mal meinen Senf ab und versuche mal im etwas leistbaren Preissegment zu bleiben( sagen wir so bis 200€ +-):

So als Standard-Gesangsmikro hat sich bei mir inzwischen das Sennheiser e935 etabliert. Das hat es hin und wieder um 99€ gegeben und nach den ersten beiden haben sich dann schnell noch ein paar Artgenossen hinzu gesellt. Das passt praktisch überall und bei jedem, und klingt auch ganz edel.

Ich verwende auch gerne mal das Audio Technica AT 2010, nicht nur beim Gesang. Das ist vor allem bezüglich Abstand der Sänger zum Mikro weitaus gutmütiger als die üblichen dynamischen Mikros und klingt meiner Meinung nach auch mindestens 3x so teuer als es ist. Und es ist eben auch ein echter Allrounder, das auch gut bei Saxophonen, Flöten, Percussions usw. eingesetzt werden kann.

Ich bersönlich benutze für meine Background-"Gesänge" ein ATM 710 (ein super Vocal Mikro aber nicht so oft gefragt, zu unrecht) , einfach weil ich nur eines habe und so genau weiß, dass nur ich es benutze. auch wenn ich es mit der Hygiene meiner Vocal Mikros schon genau nehme, so ist es mir doch lieber, wenn ich mein persönliches Mikro habe. Daher habe ich als Talkback auch genau ein Mikro (das e835, das überhaupt nicht an die Qualitäten des 935ers ran kommt, einfach zu fade, und zu flach im Sound).

Als Nobrainer sind halt immer noch die SM58 zu sehen. Von denen habe ich immer ein paar Stück im Koffer, entweder weil sie verlangt sind, oder weil man damit allfälligen Diskussionen bezüglich der anderen, oben genannten, Mikros aus dem Weg gehen kann. Vom Beta58 habe ich auch einige, wenige Stück. Die packe ich nur auf ausdrücklichen Wunsch aus. Denn die mag ich vom Sound her überhaupt nicht. Einzig die Superniere kann hin und wieder helfen. Aber wenn dann noch eher das Beta57, das als Gesangsmikro das Beta58 um Welten schlägt. (Meiner Meinung nach).

ich habe auch schon mit anderen, etwas günstigeren Mikros experimentiert, das Rode M2, das beyerdynamic TG V50d s oder EV N/D767a z.B. Aber die wurden von mir recht schnell aussortiert, da sie nicht wirklich den oben genannten das Wasser reichen konnten.

Mich interessieren aktuell aber die Gesangsmikros von Austrian Audio, da ich mit anderen Mikros von denen schon extrem gute Erfahrungen gemacht habe. Konkret werden ich mal klein anfangen, mit dem OD303 und dann eventuell auch das OD505 testen. Ob ich mir das OC707 auch mal hole, weiß ich nicht, da ich es schon eher im Bereich des Personal Microphnes sehe, also dass sich ein Gesangstalent das mal selber anschafft. Wie halt auch die anderen eher hochpreisigen Mikros.

In dieser Kategorie kann ich auch zwei Empfehlungen abgeben und eine, sagen wir mal, Enthusiasmus-bremse. Wenn irgendwer doch nich ein paar Hunderter auf der hohen Kante hat, der könnte ruhig mal das e965 oder das AE 5400 ausprobieren. die sind imho in der Kategorie bis ca 500 € für mich herausragend, weil sie Stimmen strahlen lassen ohne Probleme zu verursachen. Und da ist auch schon die Bremse, denn das Neumann KSM 105/104 (auch wenn es dann shcon deutlich teurer ist, ist eben eines das funktionieren kann, aber es oft eben nicht tut. Welche Ernüchterung für den Besitzer wenn man dann das (acht so tolle) Neumann gegen das schnöde SM58 tauscht, einfach weil es besser funktioniert.
Aber da sind wir jetzt ja doch schon weit über der 200 € Klasse.

Ganz günstige Mikros, so deutlich unter den 100€ habe ich gar nicht und kann auch nichts dazu sagen.

Generell habe ich Erfahrung gemacht, dass die Qualität eines Gesangmikros mindestens zwei Kriterien hat.
1) die Griffgeräuschdämpfung. Günstigere Mikros (aber auch teurere wie z.B das M88TG, wodurch das heute eher als Instrumentenmikro verwendet wird) habe meist deutlich höhere Griffgeräusche als hochwertigere Vertreter. Das kann vernachlässigt werden, wenn man ohnehin das Mikro während des Gigs nie angreift, z.B weil man sowieso immer beide Hände an der Gitarre hat.
2) die Richtcharakteristik und wie gut wird die über den Frequenzbereich eingehalten. On Axis, also direkt von Vorne, klingen bald einmal auch günstigere Mikros gut. Ein nicht unerheblicher Entwicklungsaufwand wird bei den besseren Mikros in die Verbesserung der Richtcharakteristik Off-Axis, also von der Seite und von hinten gesteckt.

hier mal drei Polar Pattern von Sennheiser (alle aus der Herstellerdoku, also nicht unabhängig geprüft)
das e835
1662822807183.png

dann das e935
1662822852246.png

und zuletzt das e965 als Niere:
1662822891293.png


Bitte einmal die punktiere Linie (125 Hz) beachten, aber die anderen sind auch sehr interessant.
Wohlgemerkt, wir reden von Nierencharakteristiken. Das e835 ist bei 125 Hz schon fast eine Kugel (-4 dB bei 180°), das e935 schon einiges besser (-12 dB bei 180°) und das e965 ist hier knapp der Sieger mit -15 dB bei 180°.
BTW: hier noch das Polar Pattern vom SM58

1662823275989.png

das schlägt sich so im Vergleich in dieser Disziplin gar nicht mal so schlecht, finde ich.

Warum ist das so wichtig. Einfach weil das gerade auf lauteren Bühnen extrem viel dazu beiträgt ober man mehr oder weniger Gefahr in Bezug auf Feedback haben wird oder nicht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 13 Benutzer
@Mfk0815

Vielen Dank für deinen Rundumschlag!

klasse!

👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼👍🏼
 
Hallo!

Das Senneiser MD431 Profipower ist auch ein sehr gutes Mikro.
Ich habe noch die erste Version. Kostet aber auch > 400 Euro.

Das 935 habe ich ja auch im Einsatz und kann das, wie oben schon gesagt wurde, auch nur empfehlen.
Liegt preislich unter 200 Euro und ist ein Top Mikro.
Auch eine meiner Sennheiser Funkstrecken hat die 935er Kapsel.

Gruß
sven
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Ich habe mein SM58 durch ein e935 ersetzt. Vor allem angenehm finde ich, dass es auch noch gut tönt wenn ich nicht Lippenkontakt mit dem Mic habe. Es tönt auch offener und hat schönere Höhen. Passt besser zu meiner Stimme.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
D
  • Gelöscht von Claus
  • Grund: Unerlaubtes Alias
Ich finde dieses Mikro (nicht nur) für den Einsteiger-/Proberaumbetrieb nicht schlecht - klingt für mich deutlich moderner als der Platzhirsch:


Und in meinem Mikrofonkoffer tummeln sich auch ein paar alte Beyerdynamic TG-X58 als Standard-Gesangsmikros ;)...
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Hallo!

Der Schalter beim Rode wäre schon ein K.O. Kriterium bei mir.

Schalter haben an Mikros einfach nicht zu suchen.

Gruß
sven
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Die Schalter sind ja mittels Werkzeug zu verriegeln, also kein Stress diesbezüglich. Und mein Talkback-Mikro (aktuell ein e835S) hat eben auch einen Schalter, einfach weil das am praktischsten ist.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Der Schalter beim Rode wäre schon ein K.O. Kriterium bei mir.
Es gibt auch eine Variante ohne Schalter, abgesehen davon funktioniert die von @Mfk0815 erwähnte Verriegelung einwandfrei ;).
 
@Dr. Dre

… ich würde mir definitiv wünschen, dass das größte bekannte Online Auktionshaus endlich mal die ganzen Fake Produkte löschen würde!

… auch die Firma Shure trägt hier in meinen Augen eine Mitverantwortung, dass solche Produkte konsequent verschwinden!

Ich musste seinerzeit zig Telefonate führen, um mein Geld zurück zu bekommen!
 
Habe ich je eins. Das e945 passt am Besten zu meiner Stimme und erlaubt auch einen größeren Abstand, ohne dass es gleich dünn klingt. Ich muss mit dem Abstand spielen, um die Lautstärke zu kontrollieren, da wir uns von der Bühne mischen.
Das e935 ist in der Beziehung nur fast so gut, erlaubt aber mehr Bewegungsfreiheit seitlich.

Beide Mikros sind eine ganze Klasse besser als ein SM58 und lösen sehr fein auf, schon nahe am Condenser. Unempfindlich gegen Feedback.

Kollege @mix4munich hat das mal treffend umschrieben: "bigger than natural" (oder so), die Stimme wird echt positiv aufgebaut und übertragen.


Die 835 / 845 sind etwa auf der Stufe wie das SM58 anzusiedeln und lösen nicht so fein auf wie die 9xx Serie. Aber durchaus brauchbar. Weil meine Stimme mit dem SM58 nicht kann (betont wohl genau die falschen Frequenzen bei mir) würde ich beide dem SM58 vorziehen ... aber das ist eien eher persönliche Sache.

Über das e865 konnte ich auch schon einige male singen (nicht meins) und kam gut zurecht, ähnlich wie mit dem e945. Löst fein auf. Große Reichweite. (Daher Achtung bei Rückkopplung und Bleed)

Das e965 hatte ich noch nicht selber in den Fingern, aber habe es bei einer guten Sängerin gehört und das bringt die Feinheiten der Stimme sehr gut rüber. Acuh große Reichweite wie das e865 mit den gleichen Folgen.

Aber der Monitor vor einem und die Front macht bei beiden eher wenig Stress. Bei 2 e865 konnte ich bei einer piepsigen Sängerin und das 2. vorgehalten vor eine Akustik-Gitarre ohne Pickup bei einer Open Stage in akustisch schwieriger Umgebung doch noch brauchbaren Output rauskitzeln. Wäre mit 2x SM58 völlig unmöglich gewesen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 4 Benutzer
Ups... ist der AT2020 etwa aus dem Rennen? War doch früher die Standardempfehlung hier...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Bisher halt alles(?) dynamisch.
 
Bisher halt alles(?) dynamisch.
Ui da dir sind dann doch einige Kondensator-Modelle nicht aufgefallen, e965 wurd ja schon erwähnt. e865, Rode M2, OC707, AT2010 (mit der Kapsel vom AT2020 übrigens, nur andere Bauform), ATM710, AE5400, KSM105/104 usw wären auch allesamt mit Kondensator-Kapsel ausgestattet.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben