Gewichtsunterschiede bei gleichen Holzarten

  • Ersteller Soulagent79
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70% der T- Modelle von mir sind auch hohl gefräst. Einmal aus Gewichtsgründen, dann ist das Sustain besser und die Gitarre kann zu einer ausreichend nach Akustik klingenden Hybrid-Gitarre ver- oder umgebaut werden, wovon ich sehr viele baue.
Zu Chinagitarren habe ich ein gespaltenes Verhältnis - weil ich ein Video sah, wie dort und von wem die Instrumente hergestellt werden...Auch wenn sie ausreichend gut sind... aber-die Umstände. Ich vermeide so wie so, wenn möglich, aus diesem Land etwas zu kaufen. (Fast unmöglich!!)
 
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Das ist natürlich wahr. Gibson ist ja recht offen, was die firmeneigene Epiphone-Fabrik in Quindao angeht, aber wie es dort WIRKLICH zugeht, weiß man natürlich nicht, zudem amerikanische Unternehmen als Arbeitgeber im Ausland ja auch nicht gerade menschenfreundlich auftreten.
Dennoch, die Gitarrenfertigung ist auf hohem Niveau bei Epiphone wie bei Squier, außer man will es wirklich ganz billig haben. Mit 380€ für die CV ist man aber schon im oberen Preisbereich.
 
Ein bissl nacharbeit ist immer nötig, was Abrichtung und Tonabnehmer angeht.

Ich muss auch Murle zustimmen - ich würde mir im Allgemeinen eine etwas höhere Wertschätzung gegenüber dem Instrumentenbau wünschen. Immerhin geht es dabei ja um das Werkzeug einer Leidenschaft.

Jeder Bauernhaushalt investierte früher mehr Einkommen für die Scheunenfest-Geige als es heute normal ist.

Der allgemeine Qualitätsgedanke ist dabei leider der Zahlungsbereitschaft gewichen.

Nicht selten wird dabei dann mit "die sind auch klasse" argumentiert... Stimmt ja auch irgendwo, aber es ist nicht vergleichbar mit eben einer hochwertigen Gitarre, die sich quasi von allein spielt :D
 
Das ist natürlich wahr. Gibson ist ja recht offen, was die firmeneigene Epiphone-Fabrik in Quindao angeht, aber wie es dort WIRKLICH zugeht, weiß man natürlich nicht, zudem amerikanische Unternehmen als Arbeitgeber im Ausland ja auch nicht gerade menschenfreundlich auftreten.
Dennoch, die Gitarrenfertigung ist auf hohem Niveau bei Epiphone wie bei Squier, außer man will es wirklich ganz billig haben. Mit 380€ für die CV ist man aber schon im oberen Preisbereich.

Mit den nötigen Maschinen und guter Materialeinkaufspolitik kann fast Jeder Gitarren bauen. Das ist kein Geheimnis oder Voodoo. Wenn dann der Lohn 4 € am Tag ist, können durchaus recht "gute" Gitarren zu dem Preis hergestellt werden.
 
Ja, vor allem eine Strat eignet sich wunderbar für die Massenherstellung. War ja auch von Leo so gedacht. Die Chinesen liefern dabei ab, was man sich als Kunde wünscht. Das kann eine Billiggurke für 100€ sein oder was besseres, wie z.B. die Classic Vibe.
Uns als Konsumenten freut es - als ich vor 20 Jahren angefangen habe, gab es erst ab mindestens 500 - 600DM etwas brauchbares und selbst das war noch unterste Kategorie. Die teureren China Gitarren von heute sind wirklich richtig gut, auch wenn nicht Fender oder Gibson auf dem Headstock steht. Das liegt wohl in erster Linie am transparenten Markt durch das Internet. Mit den Reviews steht und fällt heutzutage eine Gitarre, dass weiß man bei Fender auch.
Klar, wie 'fair' sie hergestellt sind, weiß man nicht. Ich würde auch 100€ mehr ausgeben, wenn ich wüsste, dass dann niemand ausgebeutet wird - obwohl die Fender US-Modelle teilweise ja von denselben Mexikanern zusammengebaut werden, die auch in Ensenada am Band stehen.
 
Trotzdem richten sie nicht so sauber ab, wie im Corona Custom-Shop...
 
Auf der Musikmesse bin ich immer wieder, jedes Jahr, angep...t - wenn ich sehe wieviele Firmen es im asiatischen Raum gibt, die optisch ansprechende Gitarren bauen. Bei wirklich näherer Betrachtung relativiert sich das alles etwas. Der Lack ist etwas dicker, die Hölzer nicht absolut endgetrocknet - das fällt vermutlich erst nach Jahren auf. Und, wenn sie gespielt werden- da fehlt etwas... Kann ich nicht richtig erklären. Das alles mag bei Epi und Squire anders sein, weil dort in den Firmen Qualitätskontrollen vom "Mutterkonzern" durchgeführt werden, die dann auf die Finger klopfen, wenn etwas nicht so ist, wie es erwartet wird. Es gibt inzwischen, und gab es schon öfter, recht gute Squire. Aber als ich die ersten Fender Bullet Serien Teile aus China in die Hand bekam, habe ich mich mit einem Fender Vertreter derbe in die Haare bekommen. Weil die einfach scheiße waren, und verletzungsgefährdend - so weit standen die Bünde übers Griffbrett. Schrott! Habe nie verstanden, welchen Furz die Fenderleute da im Hirn hatten?

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Ja, vor allem eine Strat eignet sich wunderbar für die Massenherstellung. War ja auch von Leo so gedacht. Die Chinesen liefern dabei ab, was man sich als Kunde wünscht. Das kann eine Billiggurke für 100€ sein oder was besseres, wie z.B. die Classic Vibe.
Uns als Konsumenten freut es - als ich vor 20 Jahren angefangen habe, gab es erst ab mindestens 500 - 600DM etwas brauchbares und selbst das war noch unterste Kategorie. Die teureren China Gitarren von heute sind wirklich richtig gut, auch wenn nicht Fender oder Gibson auf dem Headstock steht. Das liegt wohl in erster Linie am transparenten Markt durch das Internet. Mit den Reviews steht und fällt heutzutage eine Gitarre, dass weiß man bei Fender auch.
Klar, wie 'fair' sie hergestellt sind, weiß man nicht. Ich würde auch 100€ mehr ausgeben, wenn ich wüsste, dass dann niemand ausgebeutet wird - obwohl die Fender US-Modelle teilweise ja von denselben Mexikanern zusammengebaut werden, die auch in Ensenada am Band stehen.

Um diese ins OT gerutschte Unterhaltung von meiner Seite zu beenden - mache ich Dir einen Vorschlag: Sollten Dich die unergründlichen Wege durch meine Gefilde führen, dann bist Du gerne eingeladen einmal zu vergleichen, Deine "gegen" meine! Sollte ich verlieren, gibts Kaffee und Kuchen gratis!
Schönes Wochende - und ich muß endlich wieder schaffen.
 
Ich gebe Euch ja beiden Recht. Die Amis bauen natürlich immer noch die besseren Gitarren. DIE Gitarre für's Leben, findet man wahrscheinlich eher unter denen, die Made in USA sind, als unter denen aus Asien. Das liegt vermutlich daran, dass die Materialien besser sind und dass man sich einfach mehr Zeit nimmt pro Instrument und sorgfältiger bei der Fertigung ist.
Genau aus dem Grund habe ich ja auch noch eine "echte" Fender und eine "echte" Gibson - quasi als "Bread & Butter"-Instrumente.
Die möchte ich auch nicht missen.
Aber: Wenn man bei den asiatischen Modellen ein bisschen "cherry picking" betreibt, kann man schon die ein oder andere Perle finden. Gerade die Classic Vibes werden ja hochgelobt und man findet praktisch kein einziges negatives Review über sie. Hinzu kommt, dass zumindest meine 'out of the box' besser eingestellt war, als meine momentane Fender Standard Strat. Sie hat zudem alle Features wie eine vollwertige Strat aus den USA, ohne große Kompromisse. Der Hals ist sogar quartersawn.
Irgendwie hat der emsige Asien-Charme dieser Klampfen ja auch mittlerweile schon Tradition und was "kultiges" an sich - die japanischen Squier JV-Strats, aus den frühen 80ern, sind beispielsweise immer noch heiß begehrt.
Fender sagt ja selbst, dass es das Ziel war, mit den Classic Vibes dieses Erbe anzutreten.
Zudem darf man auch die OEM-Hersteller nicht unterschätzen. Gerade die Chinesen sind hochmotiviert und können "im Kollektiv" manchmal kleine Wunder vollbringen.
Mit Bullet, Affinity oder wie die alle heißen, braucht man mir aber auch nicht zu kommen. Auch nicht zum Aufmotzen. Da gilt für mich derselbe Spruch wie in der Musikproduktion "Garbage in - Garbage out". Da sind die Classic Vibes - wie gesagt - deutlich in einer höheren Liga.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich find das ist nen total interessantes Thema hier und dabei kann ich gar nichts über Hölzer sagen. Was ich aber interessant finde wie unterschiedlich doch Qualitätsmerkmale wahrgenommen werden. Aus einer von smartins vorherigen Posts hab ich es so verstanden das für ihn langsam gewachsenen und schweres Holz top ist. ( Sehr einfach ausgedrückt). Der Mann sollte es wissen, da soweit ich das im MB öfters gelesen habe, Gitarren baut. Auf der anderen Seite habe ich in der vor letzen Gitarre und Bass gelesen , das ein Gitarrenbauer auf leichtes Holz schwört.
Ich glaube sobald eine Gitarre gut Verarbeitet ist , ist der Rest total subjektiv. Für alles lässt sich dann ein Liebhaber finden.

Zur Classic Vibe Serie kann ich übrigens auch wenig sagen... die , die ich in der Hand hatte waren alle gut. Ich glaube aber einfach das man wie du sagtest durch Cherry Picking schon ein Top Instrument bekommen kann. Am Ende sind für günstige Instrumente einfach die Toleranzen größer und die Qualitätssicherung geringer, was aber nicht bedeutet das daraus kein sehr sehr gutes Instrument kommen kann. Alles eine Frage der Wahrscheinlichkeit. Mich würde aber bei deiner sehr resonanten Squire mal interessieren wie sie mit Qualitätshardware klingt... die Basis scheint ja gut zu sein
 
Ich glaube nicht, dass sie groß anders klingen würde. Die Hardware ist von Hause aus schon in Ordnung. Die Pickups sind natürlich Alnicos, lediglich die Potis sind nicht von CTS und der Schalter ist eben der altbekannte, asiatische Schalter, den aber auch die legendären japanischen Strats damals hatten!
Tut alles brav seinen Dienst, die Potis sind sogar schön schwergängig, sollte mal was kaputt gehen, wird es eben ausgetauscht. Ich habe sogar mit ein bisschen Fummel- und Schraubarbeit das Tremolo so einstellen können, dass die Gitarre sich sogar bei Divebombs nicht verstimmt. Mit dem Tremoloblock kenne ich mich nicht gut aus, kann sein, dass man an der Stelle noch was rausholen könnte.
Die Nut habe ich etwas nachgefeilt, da ich 10er Saiten spiele und die Strat mit 9er Saiten kam.
Die Mechaniken sind im Kluson Deluxe Stil und absolut stimmstabil.
Gekauft habe ich die Strat aus purer Neugier und aus Lust auf was Neues. Mittlerweile spiele ich sie sogar öfter als meine Fender Strat. Ich kann beim besten Willen nicht sagen, dass sie in der Praxis schlechter wegkommt als ihre große Schwester von Fender.

Man darf nicht vergessen:
Die Chinesen bauen Handys, Flatscreens, Computer, Xboxen und weiß der Geier was noch alles an Feinelektronik, in großen Serien für die ganze Welt.
Außerdem kommen mittlerweile fast alle Markenklamotten wie Lacoste, Boss, Ralph Lauren, Fred Perry etc. aus China. Da rümpft auch niemand die Nase, das ist mittlerweile alles ganz normal und die Chinesen bringen die Qualität, die gefordert ist.
Wenn man ihnen das richtige Material und Knowhow an die Hand gibt, werden sie ja wohl auch noch eine Strat mit Technik von 1954 einigermaßen gescheit zusammensetzen können. Klar, für 'nen Hunni gibt es auch bei denen nur 'ne hingerotzte Bullet, aber die CV ist ja eher als Spitzenmodell zu sehen. Klar, das Mojo und das letzte i-Tüpfelchen wird ihnen trotzdem immer fehlen - Quingdao ist eben nicht Nashville - aber darum geht es ja hier nicht.
 
Siehe auch Bergahorn und normaler Ahorn, [...]

Ich möchte hier nur Anmerken, dass die bezeichnung "Bergahorn" nichts über den Wuchsort aussagt, sondern eine heimische Ahornart ist, genauso wie Spitz- oder Feldahorn.
Er ist in Mitteleuropa sogar laut Wikipedia die häufigste Ahornart, also eigentlich der "normale" Ahorn. Und der kommt auch im Flachland vor, wie z.B. im Hof meines Wohnhauses mitten in Wien.
Der "Hard Rock Maple" ist meist der in Nordamerika beheimatete Zuckerahorn.

mfG
Markus
 
Ich gebe Euch ja beiden Recht. Die Amis bauen natürlich immer noch die besseren Gitarren. DIE Gitarre für's Leben, findet man wahrscheinlich eher unter denen, die Made in USA sind, als unter denen aus Asien. Das liegt vermutlich daran, dass die Materialien besser sind und dass man sich einfach mehr Zeit nimmt pro Instrument und sorgfältiger bei der Fertigung ist..

Nur noch eine Anmerkung: Die besten Instrumente nun nicht unbedingt nur aus den USA: Nimm mal eine von Kraushaar, Hartung oder anderen Gitarrenschmieden in D. in die Hand.
 
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Danke für die Erklärung. Was sagst Du denn zur Classic Vibe? Ich denke mal, dass es eher günstige Erle sein wird, einfach weil es eine günstige Gitarre ist, aber dennoch gefällt mir die Resonanzfreudigkeit des Holzes sehr. ...

Das mit der Resonanzfreude ist Dummsprech, wie es leider von vielen praktiziert wird, auch von Zeitschriften.
Siehe hierzu http://www.kraushaar-gitarren.de/cms/schwingung.html

Ob eine Gitarre gut klingt oder nicht hat manchmal wenig mit dem Preis zu tun, und oft noch weniger mit der Holzsorte.
Murle hat ja schon erläutert, dass es z.B. bei Erle krasse Unterschiede gibt. Das selbe gilt für alle Holzsorten, wenn sie nicht immer aus dem selben Gebiet und von der selben Baumspezies stammen.

Wie gesagt, Preis sagt manchmal wenig, und Holzsorten dito.
Freue dich, wenn deine Squier gut klingt und dir Freude macht.

PS: es ssoll Leute gegeben haben, die in nem gut sortiertem Laden Squiers, Fender Mex und Fender USA verglichen haben, um das Instrument zu finden, das ihnen am besten gefällt, klanglich.
Und die dann mit ner Mexico oder Squier CV nach Hause gegangen sind.

PPS: genau deswegen lohnt es sich, uch mal 100 Euro für ein Bahnticket auszugeben, um in einen gut sortierten Laden zu fahren und in Ruhe das Instrument rauszupicken, das einem selbst am besten gefällt.
 
@murle Ich weiß. Da gibt es natürlich einige Perlen. Ich bin z.B. ein Fan der Gitarren von Frank Deimel aus Berlin. Ich meinte aber eher die Mainstream-Hersteller wie Gibson und Fender.

@stefr Inwieweit sich Nuancen abbilden, weiß ich nicht, dennoch gibt es Gitarren, wo man deutlich merkt, dass die Resonanz des Holzes den Ton zusätzlich anfüttert bzw. die Saitenschwingung beeinflusst. Im Moment des bloßen Anspielens, also des Attacks, ist dieser Faktor vielleicht zu vernachlässigen.
 
IMit dem Tremoloblock kenne ich mich nicht gut aus, kann sein, dass man an der Stelle noch was rausholen könnte.

Hi,

das wäre aus meiner Sicht bei einer CV die lohnendste Investition. Substanz und Verarbeitung finde ich im Übrigen nicht nur für die Preisklasse erstaunlich, und so manche, die ich in der Hand hatte, hatte wirklich "das gewisse Etwas", was ich bei asiatischen Gitarren sonst nur selten so empfinde. Das gilt auch für die SCs. Ich bin ja ein manischer PU-Tauscher, aber die in der CV finde ich richtig gut, auf jeden Fall besser als bei so mancher teureren Gitarre. Den Umstieg auf einen Stahlblock kann ich allerdings nur wärmstens empfehlen, bei meiner Rockinger hat er generell die Auflösung und Saitentrennung verbessert sowie mehr Fundament gebracht, ohne obenrum was einzubüßen. Die CV dürfte einen geringerer Saitenabstand haben, da wirds etwas schwieriger, denn die Ersatzblöcke erforden meistens auch einen neuen Arm, und das Loch für den Arm ist in Asien auch nicht immer an der gleichen Stelle... Anscheinend wird in der Bucht aber ab und zu mal was passendes angeboten:

https://www.musiker-board.de/modifi...r-classic-vibe-strat-neue-vibratobloecke.html

Als Alternative bliebe ein Komplettaustausch, das muss auch nicht teurer sein. Neben den sündteuren Callahams kenne ich da nur das GFS-Trem, das einen dicken Stahlblock mit dem engeren Schraubenabstand verbindet:

http://store.guitarfetish.com/Vintage-Tremolo-fits-Mexican-Korean-Chinese-made-guitars_p_844.html

Gruß, bagotrix
 
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Die PUs sind ja gerüchteweise von Tonerider, welche ebenfalls in China hergestellt werden. Es könnte wirklich so sein. Ich habe letztens Toneriders in eine Strat eingebaut, die sehr ähnlich klangen und auch aussahen (sogar identische leichte Abrundung der Polepieces).
Meine Vermutung ist, dass in den 50's CVs das Tonerider "Surfari"-Set steckt und in den 60's CVs das "Vintage"-Set.
Das "gewisse Etwas" haben die CVs auf jeden Fall.
Die Preise ziehen auch merklich an. Eins der 50's Modelle kostet inzwischen um die 450€.
Mit dem Tremoloblock werde ich mich demnächst auf jeden Fall auch befassen und ggf. einen besseren besorgen.
 
@stefr Inwieweit sich Nuancen abbilden, weiß ich nicht, dennoch gibt es Gitarren, wo man deutlich merkt, dass die Resonanz des Holzes den Ton zusätzlich anfüttert bzw. die Saitenschwingung beeinflusst.

????
Wie willst du das "Anfüttern" denn merken?
Du spürst beim Spielen zwar die Schwingung des Holzes, und du hörst die Saiten.
Aber wie um Gottes Willen willst du denn den Zusammenhang zwischen beidem merken?
Und wie willst du spüren, dass die Resonanz den Ton "anfüttert" anstatt ihn abzudämpfen oder das Sustain zu rauben?
OK, ein Deadspot kann den Ton anfüttern. Kurzzeitig, sehr kurzzeitig. Dafür haste am Deadspot halt kein Sustain. Wenn es das ist was du willst ... ;)

Das ist doch eher Einbildung, ausgelöst dadurch, dass man 1000fach den Dummsprech mit den Resonanzeigenschaften von allen Seiten gehört hat.
Dennoch bleibt es Dummsprech, es sei denn, wir reden über Akustikgitarren.
Bei Akustikgitarren ist Resonanz natürlich kriegsentscheidend, rein klanglich.
Nicht so bei Solidbody-E-Gitarren.

Einbildung ist beim Menschen eine starke Kraft. Das weiß jeder Psychologe und jeder Werbefachmann.
Gib Menschen geschmacksneutral gefärbtes Wasser in unterschiedlichen Farben und frag sie nach den Geschmacksunterschieden des Wassers.
Du wirst Erstaunliches hören .... :D

Und bevor mir jetzt wieder ein paar Pseudoschlaue Aussagen unterstellen, die ich nicht gemacht habe:
ja, Resonanz ist bei E-Gitarren technisch unvermeidbar.
Ja, Resonanz kann auch bei E-Gitarren den Klang beeinflussen. Z.B. bei Deadspots.
Ja, technische Eigenschaften der Materialen für Hals und Korpus beeinflussen Resonanzen unter Umständen.

Nur: der Zusammenhang "besonders resonanzfreudig == besonder guter Klang" und im Umkehrschluss
"wenig resonanzfreudig == nicht so toller Klang", der ist natürlich Unsinn bei Solidbody-Instrumenten.
Oder wollen wir E-Gitarren mit vielen Deadspots? Ich denke, eher nicht ... :p

Nur noch eine Anmerkung: Die besten Instrumente nun nicht unbedingt nur aus den USA: Nimm mal eine von Kraushaar, Hartung oder anderen Gitarrenschmieden in D. in die Hand.

Nun, auch in den USA gibt es gute Gitarrenbauer, die vermutlich vergleichbar gute Gitarren bauen wie Kraushaar oder Tandler. Man kann kleine Custom-Gitarrenfirmen mit maximl 5 Mitarbeitern halt auch kaum mit Massenherstellern vergleichen. Und ich denke, das Herkunftsland besagt nix, aber auch rein gar nix über die Qualität eines Instrumentes. Auch in den Niederlanden, der Schweiz, Japan usw. usw. gibt es begabte Instrumentenbauer.

Und die superpreiswerte Squier 51, die (nicht nur) von Fachzeitschriften als klanglich gutes Instrument gelobt wurde, kam iirc aus Indonesien.
thumbsup.gif
Und die hatte sogar nen Lindenkorpus, genau wie die Mehrheit der Ibanez-Klampfen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Klar, es gibt den Plazeboeffekt.
Da kann sich keiner von freisprechen. Jedoch geht dieser Art von Einbildung immer eine Art
von Erwartungshaltung voraus, die ich in diesem Fall aber nicht hatte.
Das ist jetzt schon meine X-te Gitarre im Stratocaster Stil. Wie gesagt, in den letzten 20 Jahren hatte ich
diverse Strats - von ganz billig bis ganz teuer.
Aber so vibrationsfreudig wie die Classic Vibe, war bisher noch keine vom Korpus her.
Das soll nicht heißen, dass die CV die beste Strat ist, die ich je hatte, aber das Schwingverhalten des Korpus
ist auf jeden Fall ein Alleinstellungsmerkmal der Classic Vibe.
Ich hatte vorher nicht darüber gelesen, bzw. es in irgendeiner Weise erwartet.

Zum "Anfüttern":
Wie ich weiter oben schrieb, spricht der Korpus vor allem beim Anzupfen der Basssaiten deutlich an.
Du merkst deutlich, wie die Vibration, die durch das Holz geht, direkt mit der Schwingung der Saiten korreliert, bzw. gleichzeitig ansteigt und wieder abnimmt.
Auch die Dynamik, der einzelnen Anschläge der Saiten, bildet sich lebhaft im Holz ab. Man merkt dies im Unterarm, bzw. Handgelenk.
Es entsteht der Eindruck, dass das wahrgenommene, deutliche Gefühl der Schwingung im Korpus, den gleichzeitig gehörten Ton immens beeinflusst.
Das meine ich mit "Unterfüttern" bzw. "Anfüttern". Das kann man fühlen und hören, das ist keine Einbildung.
Das Schwingen meiner mexikanischen Strat hingegen ist beispielsweise diffuser, hier hat man eher das Gefühl, dass der Korpus die Schwingungen der
Saiten "frisst". Ob das jetzt besser oder schlechter ist, sei mal dahingestellt.

Eine gewisse Latenz stelle ich ebenfalls beim Unterfüttern fest. Im Moment des Attacks, also des Anpickens der Saite mit dem Plektrum, ist die besagte Resonanz des Korpus noch nicht vorhanden.
Man spielt die Saite an und es vergeht ein Sekundenbruchteil, bis der Korpus "antwortet".

Würde ich alle Strats, die ich bisher hatte, nochmal in einer Reihe aufgestellt vor mir stehen haben und dann blind antesten, könnte ich Dir die CV mit Sicherheit "rausfühlen".
Wie gesagt, ich hatte dieses Schwingverhalten nicht erwartet, oder vorher davon gelesen. Ich bin sicher, es relativ unbefangen selbst bemerkt zu haben, von daher glaube ich hier nicht an den besagten Plazeboeffekt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lieber stefr,

ich muss nach den verschiedenen Diskussionen wohl nicht mehr besonders hervorheben, dass ich zu diesem Thema eine etwas andere Meinung vertrete als Du. Angesichts der Tatsache, dass das auch nicht nur mir so geht, sondern es ersichtlich zwei relativ große Gruppen gibt, die hier diametral entgegengesetzte Überzeugen vertreten, dürften wir uns aber doch zumindest darauf einigen können, dass es zum Thema "Solidbodies, Holz und Schwingfreudigkeit" keine allseits als zutreffend anerkannte Denkschule gibt, ja nicht einmal eine klar ersichtliche Mehrheit. Immerhin sind sich da offensichtlich nicht einmal die Leute einig, die die Instrumente bauen.

Von daher halte ich Aussagen wie "Dummsprech", "Einbildung" und "Unsinn" hier für absolut unangebracht und unnötig herabsetzend. Wer solche Kraftausdrücke braucht, vermittelt mir nur den Eindruck, dass er der Kraft seiner Argumente nicht wirklich vertraut.

Was den Begriff "Resonanz" betrifft, habe ich den Eindruck, dass er in der Diskussion nicht einmal mit gleicher Bedeutung verwendet wurde. Es ging doch hier nicht um Resonanzen im Grundtonbereich, die gleich Deadspots und Hotspots auslösen, sondern um die Feinheiten, die den Klang prägen. Von daher muss ich neben der Form doch auch noch was zur Sache loswerden: mit einer resonanz- bzw. schwingfreudigen Solidbody meint doch ersichtlich niemand eine Gitarre, die akustisch wahnsinnig laut ist und den Klang dann sofort absterben lässt. Vielmehr will man damit doch eine Gitarre beschreiben, deren Ton schon akustisch gleichmäßig, angenehm und lange anhaltend erscheint. Ich habe jedenfalls noch keine solche Gitarre erlebt, die über die Pickups plötzlich schlecht klingt.

Ich sehe das durchaus auch so, dass es umgekehrt Gitarren gibt, die akustisch recht leise erscheinen und dann über den Amp ausgeglichen mit viel Sustain rüberkommen. Die schwingen dann in der Tat recht sparsam und erzielen das Sustain dadurch, dass sie wenig Energie der Saite in sich aufnehmen. Bisher haben mir solche extrem steifen Gitarren, die die Energie sozusagen "in der Saite halten", aber am Amp immer nicht so gut gefallen, weil sie mir zu steril erschienen.

So ganz abhold ist der Herrn Kraushaar übrigens der Frage des Schwingens bei der solidbody gar nicht. Um ihn zu zitieren: "Natürlich – auch wenn bei diesem Artikel ein anderer Eindruck entstehen mag – natürlich resoniert eine E-Gitarre. Das soll sie und es geht ja auch nicht anders. Holz ist nun mal elastisch! Ständig schwingt und eiert etwas mit, wo man es nicht will! Es ist in der Praxis sehr viel schwieriger, all die störenden, zehrenden und vernichtenden Resonanzen zu eliminieren, als einem Instrument Charakter und Farbe zu geben."

Der Punkt, in dem ich etwas anders denke, ist der letzte Teil, da habe ich den Eindruck, dass Meister Kraushaar gedanklich etwas zu kurz greift. Schon physikalisch gesehen schwingt die Saite nie für sich alleine und wird dann nur irgendwie dabei behindert - vielmehr haben wir es immer mit einem schwingenden Gesamtsystem zu tun, das halt strukturell inhomogen ist und nur an einer bestimmten Stelle angeregt wird. Nur ist nicht jede Energie der Saite, die im Korpus landet und diesen zum Schwingen anregt, im Sinne eines Gitarrensounds "nutzlos" verloren. Es kommt vielmehr darauf an, was dort mit der Energie passiert. Ein sehr steifer und doch leichter Korpus, z.B. mit Hohlräumen kann akustisch oft recht laut erscheinen, arbeitet aber zugleich energieeffizient - er verbraucht dafür nur wenig mechanische Schwingungsenergie. Und dann kann das ganze System lange und gut schwingen. Es kommt also in punkto Sustain und Deadspots (also schädlichen Resonanzüberhöhungen) letztlich nicht auf die akustische Lautstärke an, sondern auf die Effizienz, wie der Korpus die in ihn eingespeiste Energie verarbeitet - entweder schwingt er mit der Saite harmonisch mit, lässt sie einfach weitgehend in Ruhe (z.B. Graphit) oder er zehrt deren Energie auf, weil er eben nicht schwingfreudig ist.

Um es mal so zu veranschaulichen: Eine Trommel ist leicht und eher wenig schwingfreudig. Der Ton ist kurz, laut und schnell vorüber, die Energie des Schlages auf das Fell wird schnell verbraten. Eine Glocke kann bei dünner Wandung genauso wenig wiegen, auch sehr laut sein (aber in anderen Frequenzbereichen) und doch sehr lange schwingen. Bei den Bodies von E-Gitarren ist es nicht anders. Ist er effizient, wird er bei genügender Lautstärke sogar in Wechselwirkung mit der schwingenden Luftsäule treten. Der Unterschied zwischen (semi-)akustischem und massivem Korpus ist dabei eben kein prinzipieller, sondern nur ein gradueller.

Gruß, bagotrix
 
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Dass es eben nicht so ist, hatten wir ja bereits in zahlreichen anderen Themen besprochen, aber es ist einfach auch genauso psychologisch möglich bei einer Verweigerung oder nicht ausgeprägtem Interesse alles als "gleich klingend" zu empfinden.

Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass Hölzer einen "Klangcharakter" haben.

Man kann sich dazu einfach Teles aus verschiedenen Hölzern anhören. Gleiche Bauart, gleiche Teile, aber die unterschiedliche Dichte der Hölzer ist wahrnehmbar... Nicht nur beim Gewicht.

Weiter will ich das auch garnicht mehr diskutieren.
 
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