ML-Factory Gitarren-Bausätze – Selbstbau

Wow, dein Finish hat echt was, Respekt :)

Bei mir ging es auch ein Stück weiter, die Acrylfarbe ist nun auf dem Body und dieser hängt zum Lackieren in meinem Ex-Kleiderschrank.

Mit der Kopfplatte kämpfe ich zur Zeit noch, aber langsam nimmt sie Form an. Sollte ich vielleicht erwähnen, dass ich nur eine 1-Euro-Laubsäge ohne Griff hier hab? XD
Wenn alles glatt geht, hat sie am Ende dann eine Ibanez-ähnliche Form.
Hals und Kopfplatte werde ich wahrscheinlich nicht lackieren (ich gebe zu, dass das zu nicht unerheblichen Teilen mit purer Faulheit zu tun hat), sondern ölen (ich habe noch Reste von Danish Oil hier, damit war ich bisher immer sehr zufrieden).

Bilder folgen irgendwann in naher Zukunft.

LG
Lina
 
Guten Abend,

Ich lese hier schon länger mit und dachte ich meld mich auch mal an und stell ein paar Fragen.
Ich spiele seit 2einhalb Jahren E-Gitarre und würde mich noch als Anfänger klassifizieren. Ich habe eine Yamaha Pacifica 112v und zwar schon seit ich angefangen habe zu spielen. In letzter Zeit schau ich mich nach einem neuen Instrument um, da mir die Yamaha vor allem optisch nicht mehr so gut gefällt und ich mit dem Ton nicht mehr so zufrieden bin seitdem ich ein paar Instrumente angetestet habe (hauptsächlich Les Pauls, aber auch eine Gibson Explorer MM hatte ich für ein paar Tage hier). Ich weiß, dass meine Fähigkeiten sich dadurch nicht verbessern, aber ich denke, ich könnte mir das ruhig mal gönnen (bei e i n e r Gitarre kann man ja auch noch nicht von GAS sprechen oder?!). Da ich mich schon einige Zeit umgeschaut habe, aber nie das gefunden habe, wonach ich suche, bin ich auf diesen Thread gestoßen und ziehe auch die Idee in Erwägung etwas ganz persönliches zu machen. Zu meinen Vorstellungen poste ich einfach mal ien paar Links (hoffe das geht in Ordnung?). http://www.musicstore.de/de_DE/EUR/...anslucent-Blue-SH4-SH2-PUs/art-GIT0021785-000 ; https://www.thomann.de/de/prs_modern_eagle_quatro_bb.htm. Also wie ihr seht gefällt mir der blaue Riegelahorn und die PRS-Form. Die PRS ist natürlich weit außerhalb meines Budgets. Bei der Fame mag ich "die" Inlays so überhaupt nicht und ich bin schon ein großer Fan von den Birds. Die Rückseite meiner Traumgitarre hat dabei ein dunkles natural Finish. Man könnte sie von der Farbgebung gut mit der LP vom User Dragon vergleichen (großes Lob an dieser Stelle), wobei ich die Decke heller mag.
Nunja also was liegt nahe, wenn man seine Traumgitarre nicht kaufen kann, bzw. sie zu teuer ist? Richtig, Selbstbauen! Und dazu jetzt meine Fragen:

1. Als Basis liegen ja die hier nahe: http://www.gitarre-bestellen.de/pro...itar-Kit-PR-IV-Flame-Top-Custom-Mahagoni.html ; http://www.gitarre-bestellen.de/pro...tar-Kit-PR-III-geriegelt-mit-Bird-Inlays.html , was haltet ihr davon?
2. Werkzeug hab ich ne Menge, brauche ich was bestimmtes?
3. Know-How hab ich garkeins, ist das ein No-Go? (Fresst Anglizismen!!!)
4. Unsere "Werkstatt" ist unbeheizt und befindet sich in einer Art großem Gartenhaus (Temperaturen jenseits der 15 Grad), wäre es möglich/nötig auf den ausgebauten Dachboden auszuweichen, und welche Vorraussetzungen stellen sich an den Arbeitsplatz?
5. Wie bekomme ich (annähernd) eine solche Lackierung hin? Und wie funktioniert das generell mit dem Paintjob (habe noch nie etwas lackiert)? Grundierung, eine Lackschicht, Klarlack, Polieren -> fertig?
6. Wie viel Zeit muss ein Anfänger für so ein Projekt einplanen?
7. Wird das Instrument am Ende überhaupt gut bespielbar sein? Was ich garnicht mag ist so übermäßiges Saitenscheppern (Wenn eine einzelne Saite beim Anschlag am Bundstäbchen aufschlägt und das ein Klirrgeräuscht ergibt).
8. Kann ein Laie einen Hals überhaupt selbst anleimen, ohne dass das Instrument im Nachhinein unbrauchbar ist?
9. Auf dieser Grundlage: Ratet ihr mir von dem Vorhaben ab oder seid ihr der Meinung "soviel kann man da garnicht falsch machen..."

Ich hoffe mein Megapost schreckt jetzt keinen ab und ich bin mir bewusst, dass ich, wenn ich alle 143 Seiten lesen würde, die Hälfte meiner Fragen selbst beantwortet hätte, aber ich wär ich sehr dankbar wenn ihr evtl. auf die einzelnen Punkte eingehen könntet und mir somit helft eine Entscheidung zu treffen. Ich danke euch schonmal sehr für das Interesse an meinem "Villeichtprojekt" und würde mich sehr über ein paar Antworten freuen.

Beste Grüße, JimmyPrice
 
Erstmal ein herzliches Willkommen an Board ;)

Ich werde jetzt nicht alle Fragen beantworten, aber bei einigen Sachen meinen Senf dzu geben.

Zuerst würde ich, besonders wenn du keine warme Lackierkabine hast empfehlen, den "Paintjob" mit Beizen zu machen, weil du dann auch wirklich was von der Maserung hast.
Dann könntest du zur Not die abschließende Lackierung mit Klarlack auf dem Dachboden machen und gut ist...wie gesagt vor allem, wegen der Maserung ist Beizen klasse. Und realtiv einfach.

Zum thema "Was kann ich beim Hals verbocken?":
Es sieht so aus, als hätte dein erster ML-Link schon nen geleimten Hals. Frag einfach mal beim Mathias List nach. Dann hättest du schonmal eine Sorge weniger.

Das mit der Zeit ist eine schwierige Frage...kommt drauf an, was du so vorhast. Aufwendiges Nitrofinish oder einfach naturfarben lassen und ölen.
Und wie viel Zeit zum Arbeiten ist.

Ich habe vorher auch noch keine Gitarre gebaut und es hat geklappt. Das Abrichten der Bünde oder andere Einstellarbeiten kannst du ja um optimale Bespielbarkeit zu erreichen im Musikladen deines Vetrauens vornehmen lassen.

Ich hoffe, die Antworten helfen erstmal :)
 
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DAnke @ Legendluke.
Ich würde also diesen Bausatz mit eingeleimtem Hals nehmen. Dann würde ich den Korpus in Blau beizen und den Hals bzw. evtl. die Korpusrückseite und die Zargen in MAhagoni dunkel. Hierfür würde ich diese Wasserbeize zum anrühren von CLOU verwenden: http://www.clou-shop.eu/holzbeizen/pulverbeizen/wasserbeize-in-pulver-250gr.html . Als Klarlack verwenden ja vielen das AutoK Felgensrpay: http://www.kwasny.de/index.php?id=182 . Spräche hier etwas dagegen und lässt es sich einfach auftragen? Für mich stellt sich jetzt die Frage nach einer dazu passenden Grundierung, die man ja, wenn ich das richtig verstanden habe, nach dem Beizen aufträgt. Was könnt ihr mir empfehlen (Ich habe leider keine Lackiererausrüstung, also müsste es möglichst in Sprühdosenform existieren)? Muss man eigentlich vor dem Beizen schleifen, oder erst nachdem man die Grundierung aufgetragen hat? oder hängt das vom Glättegrad des Holzes ab, das einem geliefert wird?
Vielen Dank nochmal und beste Grüße,
JimmyPrice
 
Okay. Pass auf, ich versuche das mal der Reihe nach zu machen:
Wenn der Bausatz kommt wirst du vor dem Beizen schleifen müssen. Je nachdem, wie glatt die Oberfläche schon ist, kannst du mit ner feineren Körnung beginnen.
Wichtig ist, dass du das Holz anfeuchtest, weil sich die beim Schleifen nur plattgedrüchten aber nicht abgeschliffenen Holzfasern dann aufrichten. Dann nochmal schleifen und evtl. beide Schritte wiederholen. Das muss man machen, weil die Beize ja nass ist und sonst genau den Effekt des Wässerns erzeugen würde.

Damit der Lack nicht absackt muss man NACH dem Beizen eine Form von Versiegelung aufgebracht werden. (Ich habe Schnellschliffgrund von Clou verwendet...man trägt es mit dem Pinsel auf. Mach davon ruhig 2-3 Schichten, eine hat bei mir nicht gelangt.)

Zum Lack: Dieser auto-k Lack wird verwendet, weil er auf Nitrobasis ist. Da musst du aber viele Schichten machen und hast dann alle Vor- und Nachteile von Nitrolack. Ob er besser klingt und schwingt, weiß ich nicht...kann sein, kann auch nicht sein. Was aber zumindest bei mir der Fall ist, ist das er leichter Dellen kriegt, als z.B. PU-Lack.
Wenn du nicht so viel Wert darauf legts, eine Nitrolackierung zu haben, dann kannst du gerne nen anderen Lack nehemn...da musst du weniger Schichten auftragen und das spart Zeit und heißt auch weniger Lack kaufen, was auch günstiger kommt.
Ich würde evtl. nicht nochmal das Autospray nehmen, weil mein Baby einfach schon zu viele kleine Macken bekommen hat, obwohl ich recht vorsichtig war.
 
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OK das verstehe ich soweit. 3 Aspekte muss ich aber nochmal hinterfragen. Wässere ich das Holz wenn ich es bekommen habe und schleife es dann im angefeuchteten Zustand solange, bis keine aufgestellten Faser mehr sichtbar sind? Wenn ich den Schnellschleifgrund mit dem Pinsel auftrage, dann wird das sicherlich sehr ungleichmäßig und es wird Erhebungen geben. Muss man das einfach durch Schleifen ausgleichen? Und welchen (Sprühdosen-)lack soll ich denn nun explizit als Klarlack verwenden, wenn nicht AutoK? Mir sind die Nachteile davon bewusst, aber ich weiß auch dass z.B. Acryllack noch mehr Nachteile hat. Danke für deine Geduld, ich bin eben noch totaler Anfänger und möchte mir sicher sein, dass ich es packen kann. Ich bin Schüler und das ist schon ne Menge Geld, und es gibt ja immer auch die Alternative, einfach weiter zu suchen nach der Traumgitarre.
 
Das Auto-K Felgenspray ist ansich schon ok. Die zwei Paulas auf meinem Bild sind auch damit lackiert.
Aber nicht zu früh mit den Polieren anfangen. Mehrere dünne Schichten aufsprühen und mindestens drei bis vier Wochen trocknen lassen.

Ich würde hier folgendermaßen vorgehen.
Bei grobporigen Hölzern (Mahagoni etc.) die Poren füllen, z.B mit Clou Holzpaste. Bei der Decke (Ahorn) ist das aber nicht notwendig.
Anschließend Beizen.
Danach evtl noch mit Clou Schnellschleifgrund drübergehen. Das ergiebt bereits eine glatte Oberfläche.
Liecht anschleifen und dann mit dem Klarlack lackieren.

Zum Beizen noch Wort der Vorsicht.
Die Beize betont nicht nur die Holzmaserung sondern auch jeden Kratzer der sich noch im Holz befindet.
Also möglichst sauber schleifen.
Dabei aber aufpassen dass du nicht durchschleifst, denn auf der Decke befindet nur ein hauchdünnes Furnier.

Ich weiß jetzt nicht ob du schon mal gebeizt hast.
Evtl würde es auch Sinn machen das Beizen vorher an einen Stück Restholz / Furnier mal zu üben.

Alternativ zum Beizen könntest du evtl. auch mit gefärbtem Klarlack lackieren.
http://www.gitarrenbastler.de/index.php/cat/c7_Nitro-Lackspray-transparent.html


Gruss
Hans
 
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Ich wollte ja auch nicht total von Auto-K abraten, aber einfach mal die Alternativen erwähnen. Beizen üben ist wichtig.
Zum Wässern: Anfeuchten, aber vorsicht, sonst schlägt das Frunier Dellen. Dann trocken lassen, die Fasern bleiben dann aufgerichtet. Dann schleifen.
Den SSG schleift man nochmal relativ glatt, aber auch hier vorsicht, wenn du ihn abschleifst und evtl. sogar die Beize erwischt, dann ist das sehr ärgerlich. (Alles schon vorgekommen :bang: ;) )
 
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Den SSG schleift man nochmal relativ glatt, aber auch hier vorsicht, wenn du ihn abschleifst und evtl. sogar die Beize erwischt, dann ist das sehr ärgerlich. (Alles schon vorgekommen :bang: ;) )

Ja das ist mir auch schon passiert. Das ist mehr als ärgerlich weil es auch kaum mehr möglich ist das unsichtbar auszubessern.
Den Schnellschleifgrund kann man übrigends auch ganz einfach mit einem sauberen fusselfreien Lapen aufbringen und einreiben.
Anschließend nur noch leicht drüberschleifen und dann Klarlackieren.

Gruss
Hans
 
Mal eine kleine Frage, sind die Gitarren vorbehandelt das zerbricht mir den Kopf ! :bang:
 
Gut das hilft mir schonmal sehr. Könnte ich noch eine kleine Erläuterung zur Anwendung und Notwenigkeit der Holzpaste bekommen? :)
 
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Gut das hilft mir schonmal sehr. Könnte ich noch eine kleine Erläuterung zur Anwendung und Notwenigkeit der Holzpaste bekommen? :)

Das ist nur bei Hölzern mit großen Poren notwendig. Hier würde ansonsten beim Lackieren der Lack immer wieder in die Poren einsacken und es wäre eine große Menge
Lack notwendig um eine glatte Oberfläche zu erzielen.
Bei solchen Hölzern (Mahagoni etc.) ist es vorteilhaft die Poren noch vor dem Beizen zu füllen.
Dazu die Holzpaste z.B mit einem Tuch in die Poren einreiben, und anschließend bis zum Holz zurückschleifen.

Ich weiss jetzt nicht was die Bausätze für ein Korpusholz besitzen.
Wenn es keine groben Poren hat ist es aber auch nicht notwendig.
Bei der Decke die aus einem Ahornfurnier besteht ist es auf jeden Fall nicht notwendig.

Gruss
Hans
 
Von mir gibts auch was neues, mein Bass ist nämlich fertig :)

Schöne Bilder kommen, sobald meine Digicam mich wieder mag, bis dahin müssen schnelle Handy-Bilder ohne Tageslicht reichen..


Nach unheimlich frustrierenden Stunden mit der grifflosen billig-Laubsäge (und Schleifpapier natürlich) sieht die Kopfplatte so aus:
uploadfromtaptalk1355109174872.jpg
Bei der Form habe ich mich grob an Ibanez orientiert und zusätzlich die Kanten auf der Rückseite abgeschrägt. Hals und Kopfplatte sind mit Danish Oil geölt.

Hier mal mein Åland-Bass im Ganzen:
uploadfromtaptalk1355109495403.jpg

...Und die Rückseite ziert Schweden.
uploadfromtaptalk1355109540409.jpg


Und erstaunlicherweise spielt er sich klasse und klingt auch gar nicht so übel, bei Gelegenheit kommen aber noch andere Pickups rein.
 
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Ukelina, gut schaut er aus Dein Bass! Gratuliere!
Bissl schade is, dass man auf der Vorderseite z'wenig von der Flagge sieht. Liegt natürlich am Pickguard.
Waren bei dem Bausatz alle Löcher vorgebohrt?
 
Waren bei dem Bausatz alle Löcher vorgebohrt?
Seltsamerweise ja, obwohl ja eigentlich angegeben war, dass keine Löcher vorgebohrt sind...

Ich werde wahrscheinlich irgendwann entweder das Schlagbrett auch noch lackieren oder ein mehr oder weniger transparentes Pickguard nehmen, damit man noch ein bisschen mehr erkennt.
 
Alles klar, Danke!
Das Lackieren des Pickguards dürft bissl schwierig sein, weil Du möglicherweisenicht die gleiche Farbe hinbekommen wirst.
Aber: "Probieren geht über studieren" ;)
 
...Ich werde wahrscheinlich irgendwann entweder das Schlagbrett auch noch lackieren ...
Dazu würde ich mir ein Pickguard aus dünnem Sperrholz aussägen (lassen). Das könntest Du auf jeden Fall so vorbereiten (schleifen & grundieren), dass für den Abschluss die Originalfarben der Body-Lackierung ein optimales Ergebnis ermöglichen.
 
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Servus Zonquer, Ukelina!

Die Idee, des Pickguard aus Holz zu machen ist a gute, weil dadurch die Farbanpassung leichter wird, als wenn Ukelina das Plastik-Pickguard lackieren müsst.
Ich hab allerdings mit (gerade) dünnerem Sperrholz keine so guten Erfahrungen gemacht. Das Aussägen ist nicht so das Problem, eher das Schleifen.
Da heißt's wirklich vorsichtig sein, sonst ist ganz schnell mal die erste Schicht weggeschliffen. Ich war vielleicht zu forsch.
Auch beim Bemalen/Beizen/Lackieren hab ich festgestellt, dass Sperrholz mitunter sehr saugfähig ist (auch mit Grundierung).

Tipp also an Ukelina: Vorher an einem ebenbürtigen (gleich geschliffen und vorbehandelt) Stück ausgiebig probieren und testen.
 
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